Kapitel 1
Maya
Der Sitz klebte zwar nicht wirklich an mir, dennoch blieb ich an Ort und Stelle sitzen, obwohl ich den Motor meines tapferen Corsas bereits vor zehn Minuten abgestellt hatte. Ich wollte seine Geborgenheit nur ungern verlassen, weil Unsicherheit und Nervosität meinen Puls in die Höhe jagten. Leichtsinnig hatte ich mich aus meiner Höhle hervorgewagt und nun wartete die Wildnis auf mich. Aus leidvoller Erfahrung wusste ich, wie perfekt sich manches Raubtier tarnen konnte. Menschen gingen oft grausam miteinander um und meine einprägenden Erfahrungen hatten mir das Vertrauen entrissen. Ich vermisste diese tiefe Emotion und sollte sie aktiv zurückfordern, doch für mich erwies sich dieser Graben als zu breit.
Das ist maßlos übertrieben, Maya Rose. Du bist zu jung, um dich bis an dein Lebensende zu verstecken.
Meine innere Stimme nervte mich des Öfteren, aber um ehrlich zu sein, sprach sie die Wahrheit. Schließlich war ich nicht auf dem Weg zu einem Blind Date, sondern besuchte die Vernissage einer Künstlerin namens April Green, die am heutigen Abend in der Galerie Colour Gardens stattfand. Meine allerliebste Freundin Lacey arbeitete dort und verzauberte jeden mit ihrem charmanten Wesen. Ich brauchte nicht lange zu überlegen, um sie mit drei Wörtern zu beschreiben: mutig, leuchtend, selbstbewusst. Meine waren ebenso schnell gefunden: scheu, grau, panisch. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre ein wenig wie sie. Sie traf sich mit richtigen Männern, während meine ausschließlich vibrierten, summten oder nach Wunsch auch brummten.
Jetzt reichte es aber! Feige den Rückzug anzutreten, stellte eine Unmöglichkeit dar, die mir Lacey niemals verzeihen würde. Versprochen war schließlich versprochen und wurde nur von egoistischen Freundinnen gebrochen. Ich griff nach der Clutch. An ihr würde ich mich den ganzen Abend festhalten. Irgendeinen Rettungsanker musste ich mir zugestehen. Zur Not könnte ich mich auch neben eine Topfpalme stellen, um mit ihr zu verschmelzen. Mein grünes Wickelkleid bot den perfekten Rahmen dafür. Seufzend starrte ich auf mein üppiges Dekolleté herunter, das ich ohne weiteres als Sektglashalter missbrauchen könnte. Mit meinem Busen stand ich auf Kriegsfuß, denn er war der Hauptgrund, dass vor Jahren ein paar Arschlöcher auf mich aufmerksam wurden, die sich dachten, so ein Gänseblümchen wie mich dürfte man ausreißen, zerpflücken und verbrennen. Mein Magen zog sich bei der Erinnerung zusammen und mit Gewalt riss ich mich aus den Schatten der Vergangenheit.
Beherzt öffnete ich die Fahrertür und stieg aus. Tief atmete ich die kühle Luft des Abends ein und hastete in Richtung der Galerie, die in einem beliebten Viertel von San Francisco lag. Oft besuchte ich Lacey dort, aber meistens, nachdem sie für den normalen Publikumsverkehr geschlossen hatte. Mit meinem kleinen Buchhaltergehalt würde ich mir nie ein Kunstwerk leisten können, doch bewundern durfte ich sie. So hielt ich es auch mit Männern - unauffällig anschauen: ja, mit nach Hause nehmen: nein, no, nope, niemals.
Die Absätze meiner Schuhe hallten auf dem Gehsteig und die Geräusche symbolisierten meine selbst auferlegte Einsamkeit. Nur Lacey gelang es mitunter, mich aus ihr zu zerren. Nachdem ich die Seitenstraße verlassen hatte, war ich zwar nicht mehr allein, denn viele Menschen liefen in dieselbe Richtung wie ich, aber dennoch fühlte ich mich ausgeschlossen. So würde es mir auch auf der Ausstellung gehen, ein Fremdkörper unter lauter schönen Menschen, denen es leichtfiel, Freundschaften zu schließen, denen der Smalltalk von den Lippen floss und die fröhlich von einer Blüte zur nächsten flatterten, um sich gegenseitig zu bestäuben. Ich wäre der einzige nackte Zweig am Kirschbaum, für den sich keine Biene interessierte. Pop my cherry , war in der englischen Sprache ein Gleichnis für eine Entjungferung, doch wie sollte das gelingen, wenn man den Baum zur Flugverbotszone erklärt hatte?
Sehr sinnbildlich, Maya, denn deine Kirsche bleibt auch weiterhin unberührt.
Ich musste jetzt unter Menschen, eine Fassade aufrechterhalten, in der ich so tun musste, als würde ich mich amüsieren. Doch um bei der Wahrheit zu bleiben: Es fiel mir unfassbar schwer, mit Fremden ins Gespräch zu kommen, und das strahlte ich auch nach außen aus. Man konnte eben nicht aus seiner Haut. Umso älter ich wurde, desto mehr machte mir mein Verhalten zu schaffen, denn zu gern würde ich eine neue Maya wie einen Mantel überstreifen.
Je näher ich dem Eingang kam, desto voller wurde es. Ich kramte meine Einladung aus der Clutch und reihte mich in den Besucherstrom ein. Die meisten waren Paare, doch mein Blick blieb an den breiten Schultern eines dunkelhaarigen und durchtrainiert wirkenden Mannes hängen, der nicht nur aus der Menge herausstach, weil er größer war als der Rest, sondern in erster Linie, weil er keinen Smoking trug. Sogar das schwarze Hemd und die Hose in derselben Farbe unterstrichen seine Ausstrahlung. Er war ein Raubtier, das drückte seine Körperhaltung aus. Die Security winkte ihn näher, sobald sie ihn bemerkten und er konnte sie ohne Kontrolle passieren. Wie er wohl von vorne aussah? Vielleicht konnte ich später einen Blick auf ihn erhaschen und in der Nacht von ihm fantasieren, während ich mir Master Brumm an meine Cherry hielt.
Energisch unterdrückte ich das lähmende Gefühl, das sich in meinem Inneren ausbreitete, und die Minuten dehnten sich endlos aus, bis ich endlich an die Reihe kam. Ich hielt einem der beiden Männer von der Security meine Einladung hin, die mir fast aus der Hand gefallen wäre. Doch er verhinderte es, indem seine starken Finger meine umschlossen. Ich war es nicht mehr gewohnt, berührt zu werden und Hitze breitete sich in mir aus. Aus Erfahrung wusste ich, dass meine Wangen sich gerade leuchtend rot färbten. Braune Augen starrten mich belustigt an, obwohl diese Farbe der Tiefe seines Blickes nicht gerecht wurde. Erst jetzt bemerkte ich, wie gut er aussah, mit dem scharf geschnittenen Antlitz, in dem jede Weichheit fehlte, und das verunsicherte mich immens. Quentin Drake, prangte auf seinem Namenschild und mich plagte unvermittelt die Fantasie, wie er mich nach einer versteckten Waffe abtastete. Doch sein Blick blieb auf meinen Augen.
„Ich wünsche Ihnen viel Spaß, Miss Rose“, tropfte es aus seinem lächelnden Mund. Dass er mir zwischen diesen wunderschönen Frauen überhaupt seine Aufmerksamkeit schenkte, war nur seiner Aufgabe als Security geschuldet, davon war ich absolut überzeugt. Und wer sagte heutzutage noch Miss?
Na toll, bereits bei dem ersten Aufeinandertreffen mit einem Kerl sehnte ich mich nach der Geborgenheit meiner vier Wände, denn dort konnte ich einfach so sein wie ich war. Mein Sofa störte sich nicht an meinen Shorts und dem fadenscheinigen Top, das ich meistens dazu trug, auch über meine Kuschelsocken beschwerte es sich niemals. Ich murmelte ein kurzes Danke schön, den Blick schüchtern von dem heißen Securitytypen abgewandt und eilte hinein. Das Stimmengemurmel im Empfangsbereich wirkte wie eine Wand auf mich. Vielleicht sollte ich mich doch davonschleichen. Lacey würde es gar nicht auffallen, dass ich fehlte. Schließlich musste sie sich um die Besucher kümmern. Lacey liebte ihren Job und leitete die Galerie mit erfahrener Hand. Ich ging ein paar Schritte und stellte mich etwas abseits, ehe ich ein Prickeln zwischen meinen Schulterblättern spürte. Jemand starrte mich an, daran gab es nichts zu deuteln. Im Laufe der Zeit hatte ich Antennen dafür entwickelt.
Ich drehte mich um und er war es - das Raubtier. Von vorn war er ebenso beeindruckend, wie erwartet. Obwohl uns mehrere Meter trennten, wirkte sein Blick wie ein Sog auf mich, der mich zu verschlingen drohte. Oder war ich gar nicht diejenige, die er so intensiv musterte? Aber da ich allein in der Nähe der Wand stand, konnte er nur mich meinen. Er trug sein dunkelbraunes Haar kurz und sie bildeten den perfekten Rahmen für ein Gesicht, das ich nur als maskulin bezeichnen konnte. Der Bartschatten unterstrich seine beinahe finstere Ausstrahlung, die so unglaublich sexy auf mich einwirkte. Um meine Unsicherheit zu verbergen, versuchte ich ein zaghaftes Lächeln, doch er verzog keine Miene. Er glotzte mich weiterhin an, als hätte er etwas erspäht, mit dem er nie gerechnet hätte. Schaute ich so furchtbar aus? Wie ein Klumpen Blei in einer Welt aus Kristallglas? Er sah einfach nicht weg und ich konnte es ebenfalls nicht.
Wer immer der Kerl auch war, er wusste, wie er auf andere Menschen wirkte. Er wollte verwirren und sich überlegen fühlen. Zu meiner Schande gelang es ihm zumindest bei mir mühelos. Was Mr. Hot like Hell wohl tun würde, falls ich zu ihm rüberginge, um ihn geradewegs zu fragen, ob seine Mom ihm keine Benimmregeln beigebracht hatte? Lacey würde das tun und sich dabei so geschickt anstellen, dass es den perfekten Aufhänger für einen heißen Flirt bot. Ich dagegen würde mich so etwas nie trauen und selbst wenn mich meine dinosauriermäßigen Beine zu ihm tragen würden, bekäme ich kein Wort heraus. Daher gab es für mich nur eine Lösung, ich musste mich in die Vernissage retten. Ich wirbelte herum und stieß mit einer Frau zusammen, die ein Sektglas in der Hand hielt und die mir irgendwie bekannt vorkam. Zum Glück war es leer und so blieb mir eine größere Peinlichkeit erspart, obwohl sie das: „Passen Sie doch auf“, laut genug zischte, um die Stimmen, der in der Nähe verweilenden Gäste, zu übertönen.
„Verzeihung“, murmelte ich verlegen, konnte es mir jedoch nicht verkneifen, zu ihm herüberzusehen. Jetzt waren seine Mundwinkel spöttisch verzogen und die blonde stromlinienförmige Göttin, die ich beinahe umgenietet hätte, ging direkt auf ihn zu und küsste ihn auf den Mund, sobald sie ihn erreichte. War ja klar, dass seine Begleitung ebenso geschliffen war wie er. Plötzlich erinnerte ich mich daran, dass ich ihr bereits einmal in der Galerie begegnet war und auch, wie herablassend sie mich behandelt hatte. Als wäre ich weit unter ihrer Würde.
„Maya!“, erklang die Stimme von Lacey. „Da bist du ja endlich.“ Meine Freundin stürmte auf mich zu und das schwarze Kleid schmiegte sich an einen Körper, für den ich sie beneidete. Sie hatte von nichts zu wenig oder zu viel und ich versuchte immer noch herauszufinden, was sie mit ihren Haaren anstellte, denn die blonde Pracht schimmerte jederzeit, egal, was sie tat. Falls ihre Frisur verstrubbelt war, dann, weil sie es wollte. Mein dunkler lockiger Bob wirkte dagegen wie ein Unfall, bei dem man gleich zwei Finger in die Dose hineingesteckt hatte. Ich schielte über ihre Schulter, weil ich einen letzten Blick auf mit Mr. Hot werfen wollte und wünschte mir im selben Moment, ich hätte es nicht getan, weil er das Gleiche tat. Er hielt zwar den blonden Eiszapfen im Arm, doch seine Aufmerksamkeit galt mir.
Lacey starrte unterdessen auf meine Oberweite und stieß ein klägliches Seufzen aus. „Du siehst umwerfend aus. Ich würde alles, einfach alles dafür tun, um solche Möpse zu bekommen. Aber nö, meine haben vier Tage nach Wachstumsbeginn beschlossen, es sei zu anstrengend und hörten einfach auf sich weiterzuentwickeln. Du kannst sie auch Toy-Poodle oder Mini-Burger nennen.“ Sie umarmte mich und grinste mich an. „Ich wusste doch, dass du in dem Kleid umwerfend aussiehst. Hat Quentin dich abgetastet? Er ist so heiß.“ Sie fächelte sich mit der Hand Luft zu.
„Ich dachte, du findest Mr. Collins heiß?“, fragte ich, um die Aufmerksamkeit von mir abzulenken.
„Um es klar zu stellen, Quentin Drake ist heiß, aber Scott Collins ist zischender Sex auf zwei Beinen. Ich will ihn haben und werde ihn bekommen“, flüsterte sie wenig überzeugend. Lacey hatte sich vom Fleck weg in Mr. Scott Collins verschossen, leider zeigte er keinerlei Interesse an ihr, obwohl er sie aus einer Notlage gerettet hatte. Lacey tat mir leid und ich hoffte, dass Scott schlussendlich erkannte, was für ein wunderbarer und liebenswerter Mensch sie war.
Erneut blickte ich an ihr vorbei, doch Mr. Hot war inzwischen weitergezogen. Wie er wohl hieß? Schließlich sollte man zumindest über diese Information verfügen, wenn man von jemandem fantasierte.
„Du siehst fantastisch aus“, sagte ich zu Lacey, um sie aufzumuntern. „Scott Collins kann gar nicht anders, als dir zu verfallen.“
„Wäre es bloß so“, sagte sie ziemlich deprimiert. „Er geht mir aus dem Weg und das sehr auffällig.“
„Lacey“, ertönte eine männliche Stimme. „Wir brauchen dich.“
Meine Freundin verdrehte die Augen. „Misch dich unter die Gäste. Ich muss mich bestimmt um eine Katastrophe epischen Ausmaßes kümmern. Wir sehen uns gleich.“ Sie sauste davon und überließ mich mir selbst. Überall standen Paare und Gruppen, nur ich war kein Magnet, der andere anzog, sondern ich stieß sie ab. Daher beschloss ich mir die Gemälde anzuschauen, einige Häppchen zu essen und mich am Sekt zu laben. Ich würde heute bei Lacey übernachten, die in der Nähe der Galerie wohnte und musste nicht mehr fahren. Ich schlenderte in den nächsten Raum. Dort wurden die Bilder mit dem Thema Zeitnebel ausgestellt. Die Künstlerin hatte dieselben Personen als Teenager und Erwachsene gemalt. Ich betrachtete die beiden Gemälde einer Frau, einmal als strahlende Zwanzigjährige und dann als wunderschöne Zweiundsiebzigjährige. Das Alter stand auf der Beschreibung, die man als Kärtchen mitnehmen konnte, falls man eins der Werke kaufen wollte.
Die Kunstwerke trieben mir die Tränen in die Augen. Zwischen dem Hier und Jetzt und der Zukunft lagen zwar Jahrzehnte und doch zerrann einem die Zeit zwischen den Fingern. Ehe man sich versah, war man alt und hatte das meiste schon hinter sich. Das Leben war zu kurz, um es zu verschwenden. Und doch bekam ich mehr und mehr das Gefühl, genau das zu tun. Würde ich für immer allein bleiben und nie die Liebe meines Lebens finden, weil ich mir selbst im Weg stand? Ich schluckte gegen den Kloß in meiner Kehle an und wanderte zu den nächsten Bildern weiter. Hier hatte die Malerin einen Hund gemalt, einmal als drei Monate alten Welpen und auf dem anderen Bild war er zehn Jahre alt. Sein Blick war auf beiden Gemälden gleich und seine Besitzer konnten Vlad – so der Name des Tieres - sicherlich nie etwas abschlagen. Ich könnte es jedenfalls nicht. Erneut kämpfte ich mit den Tränen und verspürte den Wunsch, getröstet zu werden.
Lacey hatte gestern irgendwas von einem Schokobrunnen erzählt und den würde ich jetzt aufsuchen, um mich aufzumuntern. Ich drehte mich um und entdeckte am anderen Ende des Raums eine Frau, die ebenso verloren erschien wie ich. Sie versteckte sich halb hinter einer Palme, allerdings eignete sich ihr buntes Outfit nicht als Tarnung. Unsere Blicke kreuzten sich und sie lächelte mich scheu an, ehe sie auf mich zulief, als hätte sie gerade einen Rettungsreifen in der tosenden See erspäht. Sie wirkte auf mich wie eine Elfe, so zart und zerbrechlich.
„Sie sehen berührt aus, wenn ich das sagen darf“, erklärte sie, sobald sie mich erreichte, und schaute mich abwartend an.
„Um ehrlich zu sein, mehr als das. Die Bilder treffen mich mitten ins Herz und sie regen sehr zum Nachdenken an. Außerdem sind sie meisterlich gemalt. Falls mein Budget es hergeben würde, hätte ich bereits welche gekauft.“
In ihren schwarzen hochgesteckten Haaren schimmerten blaue Strähnen und sie grinste mich so offen an, dass ich nicht anders konnte als zurückzugrinsen. „Das ist meine erste Ausstellung“, flüsterte sie. „Und Sie …  ach, darf ich vielleicht Du sagen? Wir sind ja beide erst Mitte zwanzig und ich komme mir sonst vor wie meine Großmutter.“
Ich schloss sie sofort in mein Herz und einen Moment später verstand ich erst, was sie gerade gesagt hatte.
„Du bist ... du bist April Green.“ Mir blieb der Mund offenstehen. „Ich bin Maya Rose.“
„Schuldig“, antwortete sie. „Um ehrlich zu sein, schleiche ich von einer Palme zu nächsten und du bist die erste Person, bei der ich mich getraut habe, sie anzusprechen. Die anderen sind alle so ...“
„Geschliffen und unnahbar“, beendete ich ihren Satz.
„Das ist eine sehr zutreffende Beschreibung. Ich glaube, ich bin zu oft allein in meinem Atelier und habe es verlernt, auf andere Menschen zuzugehen.“ Es haftete eine stille Traurigkeit an ihr, die man erst bei genauerem Hinschauen bemerkte.
„April, hier versteckst du dich“, ertönte der Bariton von Eric Steele. Ihm gehörte die Galerie und Laceys Boss gehörte zu den wenigen Männern, bei denen ich mich nicht unwohl fühlte. Wahrscheinlich, weil er kein körperliches oder romantisches Interesse an mir zeigte und mich einfach nur wie einen Menschen behandelte. Nun entdeckte er auch mich und lächelte herzlich. Er beugte sich vor und seine Lippen streiften meine Wange. „Schön, dass du gekommen bist, Maya. Du siehst bezaubernd aus. Aber jetzt muss ich April entführen, um sie Mr. Collins vorzustellen, der ein paar Bilder kaufen möchte. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.“ Er legte den Arm um April und ich setzte meinen Weg zu den erlösenden Früchten fort, wobei ich die ganze Zeit nach ihm Ausschau hielt, ganz wie ein Groupie, das einen Rockstar stalkte.