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36. Kapitel

Plakate der United States Food Administration klebten beim Metzger und im Kolonialwarenladen. Schulen und Kirchen schickten Pamphlete, in denen gemahnt wurde:

Ein gespartes Brot pro Woche hilft, den Krieg zu gewinnen.

Iss weniger, spare mehr.

Kein Getreide montags, kein Rind dienstags und kein Schwein samstags.

Esst den Teller leer und meidet Zwischenmahlzeiten.

Esst mehr Mais. Spart Getreide, rotes Fleisch, Zucker und Fett für die Truppen.

Während die Farmer gut mit dem zurechtkamen, was sie erzeugten, mussten die Städter in patriotischer Pflichterfüllung mit knurrenden Mägen zusehen, wie ihre Vorräte schwanden.

Die erste Ladung Eier, Milch und Butter war bereit zum Verkauf. Sie hatten alles in Holzkisten mit dem Namen Kiser darauf für den Markt gepackt. Andrew, Wilhelm und die beiden Jungen luden sie auf den alten Pferdewagen und brachen schon vor Morgengrauen zum Markt im Stadtviertel East Liberty in Pittsburgh auf. Sie folgten dem Wurstwagen der Muellers und dem Brotwagen der Stevens und fuhren mitten hinein in die rußige Stadt.

Am Rand des Marktplatzes stellten sie ihre Wagen zwischen etlichen anderen auf, von denen nur ein paar von einem Motor angetrieben wurden. Die Händler errichteten ihre Stände, stapelten Kisten und Steige und listeten auf selbst beschrifteten Holztafeln ihre Waren auf. Um ihr Geschäft mussten sie sich keine Sorgen machen, denn der Markt war brechend voll. Von allen Ecken und Enden strömten Kunden herbei, weil sie Lebensmittel frisch vom Bauernhof wollten, selbst gemachte Butter, noch am Morgen gemolkene Milch, Eier, an denen noch etwas Flaum klebte, Forellen aus kleinen Teichen, frisch geschlachtete Hühner, Lämmer, Kühe und Schweine. Die Einwohner von Pittsburgh suchten nach unbeschädigten Kartoffeln, knackigen Bohnen und Kohlköpfen ohne Raupenfraß.

Aus den Trambahnen stiegen unablässig neue Kunden, und auf dem riesigen Parkgelände standen unzählige Fahrzeuge: rostige Lizzies und neue Fords, Einspänner und Pferdewagen. Die Kluft zwischen Alt und Neu war deutlich sichtbar.

Stadtjungen in Knickerbockern, kurzen Jacken und Schiebermützen sausten zwischen den Ständen herum; spielten Hütchenspiele und waren ganz aufgeregt. Farmerjungen mit dreckigen Overalls lehnten sich gegen alte Holzwagen und ahmten ihre wettergegerbten Väter nach. Frauen mit langen Röcken, hohen Kragen und Straußenfedern am Hut achteten wachsam auf die Mädchen an ihrer Seite, die saubere und gebügelte Schürzenkleider trugen.

In der Mitte des Markts waren ebenfalls Stände aufgebaut. Es gab Honig und Marmeladen. Kisten mit Rhabarber, Salat und Erbsen. Der Geruch nach Schmalzgebäck erfüllte die Luft, durchzogen von den Düften nach gerösteten Erdnüssen und Kastanien. Es gab riesige Fässer mit eingelegtem Gemüse. Kinder leckten so eifrig selbst gemachtes Eis, dass es ihnen vom Kinn tropfte. Räucherfisch und aromatische Käselaibe lockten Fliegen an. Kerzen aus Bienenwachs und Talg wurden von molligen Frauen angeboten. Nach Holz und Rauch riechende Hartwürste hingen von Leinen an nachlässig gespannten Markisen.

Es herrschte ein solcher Lärm auf dem Markt, dass man förmlich spürte, welch ein außerordentliches Ereignis er war. Auf einer provisorischen Bühne wurde Banjo gespielt. In Käfigen bellten und miauten kleine Hunde und Katzen, in Volieren zwitscherten Kanarienvögel. In Metallgehegen gackerten Hühner und krähten Hähne. Kinder lachten, Händler verkündeten brüllend ihre Preise. Junge Männer pfiffen hübschen Mädchen nach.

Ein schwarzer Mann mit Satinturban warb mit Weissagungen und Horoskopen. Ein anderer verkaufte Salben und Tinkturen, Seifen, Shampoo, Gewürze, Kakao.

Die Milch und die von Eveline persönlich verpackte Butter waren innerhalb einer Stunde verkauft, und Wilhelm umklammerte das Geld. Das waren ihre ersten Dollar, die sie einnahmen und nicht ausgaben, und vor lauter Stolz wurde seine Stimme lauter. Mit jedem Cent wirkte seine Miene freundlicher. Er nickte Kunden zu und lächelte andere an, während er immer mehr Geld einnahm. Und als der erste Karton Eier verkauft war, schenkte er Will und Edgar stolz ein paar Pennys, damit sie sich Bonbons am Süßigkeitenstand kaufen konnten.

Andrew machte eine Pause, schlenderte an den Ständen entlang und begutachtete die Waren.

»Du da!«, brüllte der schwarze Mann mit dem indischen Kopfschmuck. »Willst du wissen, was die Zukunft für dich bereithält, junger Mann? Komm, lass mich deine Hand sehen.«

Aus reiner Neugier blieb Andrew vor der Bude des Mannes stehen und bemerkte, dass sein Kaftan notdürftig an der Schulter und am Kragen geflickt war. Die Schminke zeigte, dass der Mann nicht indischer war als Andrew selbst. »Ich glaube, ich weiß, was die Sterne für mich vorgesehen haben«, erklärte er. Wilhelm und er würden sich morgen an die Äcker machen, und die nächsten sechs Monate würde er hinter einem Pflug knietief in der Erde stecken.

Auf dem Tisch des falschen Inders waren auf einer schwarzen Samtdecke zwischen Schatullen aus Elfenbein und Rosenholz, zwischen Silberkelchen und einer Kristallkugel bunte Edelsteine ausgebreitet. Andrew nahm einen grünen Stein und hielt ihn gegen die Sonne, was ihn zum Leuchten brachte.

Der Mann nickte weise. »Schön wie die Augen einer Frau, nicht wahr?« Er legte den Kopf schief. Mit leicht zusammengekniffenen Augen starrte Andrew den Wahrsager an und fragte sich, ob er wirklich Gedanken lesen konnte.

»Was ist das für ein Stein?«

»Ein Smaragd.«

Andrew musste lachen. »Dann sind die Glassteine daneben wohl Diamanten?«

»Du beleidigst den großen Babija!« Gekränkt und mit verletzter Miene wich der Mann zurück. »Das ist ein Smaragd, darauf meinen Eid!« Er drückte eine Hand aufs Herz und verneigte sich.

»Netter Versuch.« Andrew grinste, legte den Stein zurück und wandte sich zum Gehen. »Danke, dass Sie mir Ihre Zeit geschenkt haben.«

»Warte! Warte!«, flehte der Mann und kam um den Tisch herum. »Na gut, vielleicht ist es kein Smaragd. Trotzdem ist er hübsch, oder nicht?« Der Akzent verschwand. Der Kleber unter dem Schnurrbart glitzerte in der Sonne.

Als Andrew den Stein noch einmal betrachtete, musste er wegen der Farbe lächeln. Er rieb mit dem Finger über den glatten Rand. »Na gut, ich kaufe ihn.«

Peter Mueller zwängte sich durch die Menge zu ihm und packte ihn am Ellbogen. »Komm mit.« Sein Gesicht war ernst, und er wirkte entschlossen. Gemeinsam folgten sie einem Strom anderer Männer, der sie alle zum Rand des Marktplatzes trug.

Dort stand ein junger Mann mit Flanellhemd und heruntergelassenen Hosenträgern auf einer leeren Kiste, steckte sich zwei Finger in den Mund, pfiff schrill und bat dann mit erhobenen Händen um Ruhe. »Jetzt hört mal zu!«, brüllte er. »Gerade wurde bekannt gegeben, dass die Registrierung für das zweite Aufgebot an Soldaten am fünften Juni stattfindet. Alle Männer, die seit dem letzten Jahr einundzwanzig geworden sind, sollen sich verpflichten.«

Stille senkte sich über die lärmende Menge, wie feiner Nebel lasteten die Worte auf den Männern. Peter erstarrte. Er war zwei Wochen zuvor einundzwanzig geworden.

»Die großzügigen Einwohner von Pittsburgh haben ihre Geldbörsen für die gute Sache gezückt und die besten Ärzte und Krankenschwestern über den Ozean geschickt, um unseren Brüdern zu helfen«, verkündete er. »Aber das reicht nicht. Wir brauchen Männer. Und wie jeder weiß, wohnen die stärksten und mutigsten Männer hier in dieser Stadt!« Er klatschte in die Hände, und die Männer fielen ein, Applaus brandete auf und wurde immer stärker. »Es ist Zeit, den Deutschen eine Lektion zu erteilen, oder etwa nicht?«, brüllte er. »Zeigen wir dem Kaiser, dass mit Amerika nicht zu spaßen ist! Nicht mit Pittsburgh!« Die Männer jubelten; manche pfiffen laut. Diejenigen unter ihnen, die still blieben, ernteten verstohlene Blicke.

»Aber!« Der Mann auf der Kiste hob seinen Zeigefinger und hielt inne, bis es wieder still wurde. »Aber ihr braucht nicht bis zum fünften Juni zu warten, um eure Treue zu eurem Land zu beweisen. Ihr könnt tun, was der Rest von uns bereits getan hat, und euch hier und heute verpflichten!« Wieder johlten die jungen Männer auf. Kriegsbegeisterung erfasste einen Großteil der jubelnden Menge.

Peters Augen waren dunkel geworden. »Ich hau ab.«

»Aber der Markt dauert noch vier Stunden«, wandte Andrew ein.

Peter warf scharfe Blicke auf die Männer, die Flugblätter austeilten. »Ich hau ab, und wenn du schlau bist, machst du das auch.«

Allgemeine Aufregung ergriff die Menge. Die Männer schritten jetzt entschlossener aus und schoben ihre Schultern vor. Kinder blickten besorgt auf die Erwachsenen und hielten Ausschau nach ihren Müttern. Andrew vertraute Peter. Noch nie hatte er ihn so bekümmert erlebt. »Ich geh Will und Edgar suchen.«

Er zwängte sich durch die Menge Richtung Süßigkeitenstand und musste dabei durch die Reihe junger Männer, die Flugblätter verteilten. Der Redner war von seiner Kiste heruntergestiegen und sprach jeden an, der in der Nähe war.

Als Andrew sich an einem Mann vorbeidrückte, tippte der ihn auf die Schulter. »Hey«, sagte er freundlich, »schließt du dich uns im Kampf gegen die Deutschen an, Bruder?« Als er bemerkte, dass Andrew nur einen Arm hatte, zuckte er zurück. »Tut mir leid.« Er wandte den Blick ab. »Tja, dann kannst du uns nur im Geiste unterstützen, wie?«

Andrew ignorierte ihn, schob sich an den Männern vorbei, die Flugblätter verteilten, und suchte mit den Augen die Menge nach seinen Cousins ab. Er wurde immer angespannter, als er ihre kleinen Köpfe nirgendwo entdecken konnte. Er drängelte sich durch die Scharen von Männern zu den Händlern und fand die Jungen schließlich zwischen zwei Ständen. Will zog Edgar gerade an den Haaren.

»Aua!«, schrie Edgar.

Andrew kniete sich hin und versuchte, die aneinander geklammerten Jungen voneinander zu lösen. Als Will erneut zog, heulte Edgar auf. »Will klebt an meinen Haaren!«

Mit verzweifelter Miene spreizte Will die Finger: Sie waren vollkommen von rosa Toffeefäden und braunen Haaren verklebt und hingen an Edgars Kopf. Je heftiger Will versuchte, sich zu befreien, desto lauter schrie Edgar.

»Warte mal kurz.« Als Andrew sich das rosa verklebte Haar ansah, bemühte er sich, nicht zu lachen. »Das muss rausgeschnitten werden. Und wahrscheinlich können wir das erst zu Hause machen.«

Will leckte seine Finger ab und kaute die klebrigen Reste. »Und du«, befahl Andrew ihm, »fasst nichts mehr an, bis wir deine Hände gewaschen haben.« Er zog ihm die Finger aus dem Mund. »Und iss das nicht. Da sind mehr Haare und Gras dran als Toffee.«

Die Jungen nickten niedergeschlagen, voller Kummer darüber, dass sie die Hälfte ihrer Süßigkeiten so verschwendet hatten. Als sie Andrew zu ihrem Wagen folgten, knurrte Edgar neidisch, weil Will sich weiterhin den schmutzigen Toffee von den Fingern leckte.

Die Männer verteilten sich wieder und schwärmten, immer bedrohlicher, in alle Richtungen aus. Andrew ging langsamer und wies die Jungen an, sich hinter ihm zu halten. Vor dem Wagen der Kisers hatte sich eine Gruppe gebildet.

»Guck mal«, sagte Will und zeigte dorthin. »Wir haben ganz viele Kunden.«

Aber die Menschen vor dem Wagen wollten keine Eier kaufen. Je näher Andrew kam, desto mehr spürte er die aufgeladene Atmosphäre. Als er sich an ihnen vorbeidrängte, rückten sie mit niedergeschlagenen Augen etwas auseinander. Direkt vor dem Wagen standen drei junge Männer. Einer von ihnen, stämmig und mit einem schmutzigen Overall bekleidet, nahm gerade ein paar Eier. Ohne seine kalten Augen von Wilhelms Gesicht zu lösen, hob er die Hand mit den Eiern und beobachtete, ob Wilhelm Anstalten machte, sich zu wehren. Dann, als wäre er mit dem Ergebnis zutiefst zufrieden, schleuderte er die Eier, eins nach dem anderen, auf den Boden.

Das Geräusch der platzenden Schalen – eins, zwei, drei, vier, fünf – ging Andrew durch und durch. Er spürte, wie Wut in ihm aufkeimte. Er stieß den jungen Mann heftig gegen den Rücken.

Der drehte sich um und baute sich vor ihm auf, musterte ihn von Kopf bis Fuß und grinste. Er zeigte auf die Kisten, auf denen in schwarzen Lettern Kiser stand. »Die Eier sind faul«, sagte er mit Unschuldsmiene, dann beugte er sich vor und sagte höhnisch: »Die stinken.«

Er drehte sich um, nahm den Karton voller Eier und kippte ihn um. Andrew wollte sich auf ihn stürzen, aber Wilhelm hielt ihn mit stählernem Griff zurück.

Andrew hatte die Hand zur Faust geballt, so fest, dass seine Nägel sich in sein Fleisch bohrten. Vor lauter Empörung zitterte er am ganzen Körper. Alle Härchen stellten sich auf. Unter der Kiste sickerte das Eigelb hervor, bildete eine Pfütze um Wilhelms Füße und klebte an seinen Stiefelsohlen.

Keuchend rannte der kleine Will zu dem Mann und schlug ihn auf den Rücken. »Rühr unsere Eier nicht an!«, schrie er schluchzend, und Tränen strömten ihm über die Wangen.

Der Mann lachte nur und blickte Wilhelm mit hochgezogenen Augenbrauen an, als wollte er sagen: Und was hast du nun vor? Aber als die gaffende Menge das weinende Kind sah, verging ihr der Spaß, und sie zerstreute sich.

Wills Tränen rührten sie. »Komm schon«, befahl einer und ruckte mit dem Kopf, »verschwinden wir, sonst treten wir noch in die Pfütze.«

Sie wandten sich zum Gehen, aber der Stämmige drehte sich noch mal um, nahm ein einzelnes, heil gebliebenes Ei und schleuderte es gegen Wilhelms Bein, wo es spritzend zerplatzte.

Reglos starrte Wilhelm mit steinerner Miene ins Leere. Nur das Mahlen seiner Kiefer verriet seinen inneren Aufruhr.

Edgar zupfte seinen Vater am Ärmel. »Warum hältst du ihn nicht auf ?«

Die Jungen hatten so schwer gearbeitet, um die Eier einzusammeln, und tagelang damit zugebracht, die Kisten mit Papier auszulegen und jedes Ei einzeln hineinzulegen. Andrew legte Edgar beruhigend seinen Arm um die Schultern, aber der Junge stieß unter Tränen hervor: »Warum hast du ihn nicht aufgehalten, Pa? Wieso hat der das mit unseren Eiern gemacht?«

Wilhelm nahm die letzte Kiste Eier, schien noch nicht mal zu bemerken, dass die Hälfte davon zerbrochen war, und wandte sich zum Wagen. Er ignorierte Edgar genauso wie die zerplatzten Eier. Verwirrt und tränenüberströmt wandten sich Will und Edgar an Andrew: »Wieso hat Pa ihn nicht aufgehalten?«

Andrew kniete sich zwischen sie und sah, dass sie immer noch Toffee an ihren Gesichtern und in ihren Haaren kleben hatten. Sie sollten es wissen. Jetzt war der Krieg da, und da konnte man nicht mehr alles vor ihnen geheim halten. Dieser Krieg würde nicht verschwinden, sondern über den Atlantik kommen und auch nicht vor ihrer Tür Halt machen. Die beiden Jungen mussten wissen, dass ihr Vater kein Feigling war, sondern dass man manchmal besser vor dem Hass floh.

»Jungs«, setzte er an und sah ihnen ernst in die Augen. »Habt ihr die Männer reden hören? Vom Krieg?«

Beide nickten. »Ja, in Deutschland«, fügte Edgar hinzu.

»Genau.« Andrew seufzte. »Der Krieg macht Menschen oft zornig und bringt sie dazu, dass sie einander nicht gut behandeln. Sie hören Geschichten, von denen manche wahr sind und andere nicht, aber dadurch werden sie wütend, versteht ihr?«

Die Jungen starrten ihn ausdruckslos an. Da sah er sich gezwungen, das auszusprechen, womit er sich selbst allmählich auseinandersetzen musste. »Wenn sie wütend werden, fangen sie an, den Deutschen die Schuld daran zu geben. Sie glauben, dass alle, die aus Deutschland kommen, böse sind.«

»Aber wir kommen doch gar nicht aus Deutschland«, verteidigte sich Will. »Wir haben nichts Böses getan.«

»Nein, aber euer Vater und eure Großeltern kommen aus Deutschland, und für manche Leute reicht das schon. Versteht ihr das?«

»Aber Pa hätte sie aufhalten sollen!«, schrie Edgar. »Er hätte ihnen sagen sollen, dass wir keine bösen Deutschen sind.«

»Wenn Menschen wütend sind, bringt das manchmal nichts«, erklärte Andrew. »Dein Vater hat sich genau richtig verhalten, Edgar. Er war mutig. Ein Feigling hätte sich mit diesen Männern angelegt und verloren. Dein Vater hat gezeigt, wie mutig er war, weil er sich nicht von ihrer Wut hat anstecken lassen. Ihr solltet sehr stolz auf ihn sein.«

Wills Kinn kräuselte sich. »Woher kriegen wir denn jetzt Geld?«, flüsterte er mit tränenerstickter Stimme.

»Das wird schon.« Andrew strich dem kleinen Jungen eine Träne von der Wange. »Die Menschen müssen doch essen, Will. Das wird schon wieder.«

Aber es würde nicht wieder gut werden, denn dies war erst der Anfang. Der erste Gegenwind, bevor ein gewaltiger Sturm das Land heimsuchen würde.