Hilfe finden auf dem Weg zum eigenen Unternehmen

Sie stehen noch ganz am Anfang Ihrer Gründerkarriere. Da macht es Sinn, sich professionelle Hilfe zu holen. Diese ist in vielen Fällen sogar kostenlos erhältlich. Durch Einrichtungen wie die Industrie- und Handelskammern (IHK) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) besteht die Möglichkeit, Kontakt zu Gründungsexperten herzustellen, die Ihnen in den verschiedenen Phasen Ihrer Unternehmensgründung zur Seite stehen und Ihnen bei der Vermarktung Ihrer Idee helfen.

Expertenmeinungen in Ihr Vorhaben integrieren

Der richtige Ort zum Gründen

Als Unternehmer ist es wichtig, einen geeigneten Standort für die Umsetzung Ihrer Idee zu finden. Gerade wenn Sie das innovative Potenzial Ihrer Idee voll ausschöpfen wollen, kommt es darauf an, Synergieeffekte zu nutzen und mit anderen Gründern im Kontakt zu stehen. So können Sie Probleme und Herausforderungen frühzeitig erkennen.

Gute Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Unternehmensgründung bieten Gründer- oder Technologiezentren. Ihr Ziel ist es, durch die Unterstützung von jungen Unternehmen deren Wachstums­chancen zu optimieren. In vielen Fällen hat sich gezeigt, dass Unternehmen in Gründungszentren eine größere Überlebenschance besitzen als außerhalb.22

Neben Beratungsleistungen, die sowohl die Planung als auch die Gründung und den Aufbau eines Unternehmens begleiten, erhalten junge Selbstständige auch Unterstützung bei Förderanträgen und der Suche nach Kapitalgebern. Viele Gründerzentren arbeiten selbst in Netzwerken und kooperieren mit Hochschulen oder Wirtschaftsverbänden. Daraus können sich Synergieeffekte ergeben, die für Jungunternehmer von Vorteil sein können. Gründungszentren vermieten auch Räumlichkeiten zu moderaten Preisen und bieten ihren Mietern bei größerem Platzbedarf sogar die Möglichkeit zu expandieren. Einige setzen zudem auf den Vorteil einer gemeinsamen Infrastruktur. Sie bieten einen Telefon- und Postservice und verfügen über einen gemeinsamen Empfang für Besucher und Lieferanten. Außerdem führen sie regelmäßig Informationsveranstaltungen durch und verschaffen Unternehmen die Möglichkeit, fleißig zu netzwerken und auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Vieles hängt auch vom Sitz des Gründungszentrums selbst ab. Es ist von Vorteil, wenn es an einen Gewerbepark an­gebunden ist, um optimale Produktionsmöglichkeiten zu gewährleisten. Kurz: Gründerzentren müssen infrastrukturell gut angebunden sein.

Allerdings ist die Nutzung eines Gründerzentrums in der Regel zeitlich begrenzt. Nach etwa zwei bis drei Jahren laufen viele Verträge aus, und die Unternehmen müssen sich einen neuen Standort suchen.

Zudem kann es passieren, dass die räumliche Nähe zu anderen Unternehmen Probleme bereiten kann – vor allem, wenn es sich um potenzielle Konkurrenzunternehmen handelt. Es wird dann schwierig, Ihre Geschäftsidee geheim zu halten. Unter Umständen könnten sich dadurch die eigentlich positiven Faktoren eines Gründerzentrums negativ auf die Umsetzung Ihres Vorhabens auswirken.

Gründerzentren finden

Deutschlandweit gibt es circa 400 Zentren für Gründer. Über den ADT, den Bundesverband der Innovations- und Technologiezentren, finden Sie am schnellsten heraus, wo sich Gründerzentren in Ihrer Nähe befinden und wie Sie mit diesen Kontakt aufnehmen können (www.adt-online.de).

Als Alternativen bieten sich Co-Working-Spaces an. Sie können dort einen Schreibtisch mieten und praktisch direkt loslegen. Mittlerweile gibt es die in vielen großen Städten. Anders als in den Gründerzentren mieten sich hier auch schon etablierte Freiberufler, Teilzeitunternehmen und Kleinunternehmer ein. Einen Überblick zu den Angeboten, auch zu kostenfreien Working-Spaces liefert: www.coworking-news.de/coworking-verzeichnis.

Kooperieren und Netzwerken – Gemeinsam sind Sie stärker

Was schon vor dem Zeitalter des Internets galt, gilt heute erst recht. Ein erfolgreicher Unternehmer ist, wer in Netzwerken denkt und kooperiert. Denn damit können Kosten reduziert, Kontakte aufgebaut und neue Kundenstämme mit möglichst geringem finanziellen Aufwand erschlossen werden.

Das Aufbauen eines Netzwerks dient zunächst einmal überhaupt der Position Ihrer eigenen Idee und deren Wertigkeit. Denken Sie an das zweite Kapitel und die Analyse des Marktes zurück. Die gleichen Leute, die Ihnen als Experten gedient haben, kommen auch als mögliche Kooperationspartner infrage – egal, ob als Käufer Ihrer Idee, als Vermittler oder sogar als zukünftige Geschäftspartner, die Ihre Neuerung gemeinsam mit Ihnen auf den Markt bringen. Nutzen Sie zum Beispiel eine kostenlose Beratung der IHK oder des deutschen Patentamts zum Thema Ideenschutz und Patentrecht und versuchen Sie, mit den Experten ins Gespräch zu kommen. Auf wen können diese Ansprechpartner verweisen? Wo sind Hotspots der Kreativ- und Gründerszene? Wo treffen Sie nützliche Dienstleister für Ihre Idee?

Ebenso wie reale Kontakte sind virtuelle Netzwerke unverzichtbar. Nutzen Sie – um es nochmal zu betonen – soziale Netzwerke wie Xing, LinkedIn und Facebook. Knüpfen Sie neue Kontakte und pflegen Sie die bestehenden. Versuchen Sie, relevante Benutzergruppen zu finden und mit den Usern in Kontakt zu treten. So können Sie Referenzlinks (Weiterleitungen zum Anklicken) platzieren und auf Ihr Projekt aufmerksam machen. Das Gleiche gilt für die Nutzung von Erfinderforen und Communities.

Generell gilt: Nichts geht ohne Kontakte. Die Chancen, Ihre Idee alleine erfolgreich umzusetzen, sind wesentlich geringer, als wenn Sie in einem Verbund mit Kooperationspartnern angreifen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Im Austausch mit anderen kreativen Köpfen und Experten findet ein intensiver Wissenstransfer statt. Sie lernen neue Strategien kennen.

Netzwerke aufbauen

Nutzen Sie die Kontakte, die Sie bereits durch Ihre Marktanalyse hergestellt haben und bringen Sie sich in Erinnerung. Versuchen Sie, alte Kontakte zu reaktivieren und sammeln Sie Visitenkarten. Sprechen Sie mit Gründungsexperten im Rahmen von kostenlosen Beratungen. Versuchen Sie auch im privaten Kreis, die Leute so von Ihrer Idee zu überzeugen, dass diese vielleicht auch Dritten davon erzählen. Mund-zu-Mund-Propaganda ist genauso wichtig wie die Nutzung von sozialen und beruflichen Netzwerken im Internet. Gründerzentren bieten eine ideale Basis, um Kooperationen und Netzwerke aufzubauen.

Wie früher ­– Tauschhandel und Kooperationen

Netzwerke gründen heißt vor allem auch Zeit und Geld sparen. Eine gute Möglichkeit dazu bietet das Prinzip der Tauschökonomie. Wenn Sie ein eigenes Unternehmen gründen wollen, um Ihre Inno­vation auf den Markt zu bringen, dann verfügen Sie über Wissen und Kompetenzen. Das kann auch für andere von Interesse sein. Warum sollten Sie dann nicht auf ein uraltes Prinzip zurückgreifen und versuchen, so viel wie möglich ohne Geldleistungen zu erreichen. Überlegen Sie sich, was Sie anzubieten haben. Wenn Sie Experte im anspruchsvollen Webdesign sind und nun gerne Flyer drucken würden, dann schauen Sie sich nach einer Werbedruckerei um und fragen Sie nach, ob diese vielleicht Hilfe bei ihrer Internetpräsenz braucht. Auch heute nutzen viele Unternehmen die Möglichkeiten des Web 2.0 nur sehr unzureichend. Vielleicht können Sie den Facebook-Auftritt eines befreundeten Steuerprüfers betreuen und dafür im Gegenzug Hilfe bei Ihrem Finanzplan bekommen.