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Geld |
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Geld verkörpert ein falsches Gefühl der Sicherheit in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit des Überlebens . |
Ebenso wie bei Sex ist mit Geld unglaublich viel Zeug verknüpft, wahrscheinlich mehr, als mit irgendetwas anderem im Leben. Geld repräsentiert eine enorme Vielzahl unzusammenhängender Themen. Die Komplikationen, die das Zeug um Geld verursachen kann, haben einige Leute und Bewegungen dazu gebracht, die Probleme überhaupt zu vermeiden, indem sie ihm als dem Bösen schlechthin abschwören. Geld ist nicht die Wurzel allen Übels. Selbst die Liebe zum Geld ist nicht die Wurzel allen Übels. Die Wurzel allen Übels ist der enorme Drang des Menschen zu überleben, recht zu haben, anderen unrecht zu geben, zu dominieren und zu manipulieren. Geld kann einfach nur sehr leicht in diesen Prozess eingearbeitet werden.
Ursprünglich gab es kein „Geld“. Geld ist eine Erfindung des Verstandes, um anderen dinglichen Besitz zu repräsentieren. Das erste Geld bestand aus den Gütern, die es zu späteren Zeiten repräsentieren sollte. Es war praktisch, wenn das Zahlungsmittel kompakt und leicht zu transportieren war. Beispiele früher Zahlungsmittel, die immer noch in Teilen der Welt benutzt werden, sind: Eier, Muscheln, Felle usw. Schließlich wurden ungefähre Gleichungen aufgestellt, um die Wertverhältnisse zwischen verschiedenen Zahlungsmitteln wiederzugeben.
Der menschliche Verstand ist ständig unsicher und soweit wir die Vergangenheit kennen, haben Menschen Angst gehabt, nicht zu überleben. Manchmal war und ist diese Angst berechtigt, aber meistens sprechen die Tatsachen für die Wahrscheinlichkeit des Überlebens, während der Verstand sich wie wild mit dem Nicht-Überleben beschäftigt. Das Erleben des sicheren Überlebens war in der Geschichte der Menschheit schwer zu erreichen, und deshalb konnte es geschehen, dass Geld ein falsches Gefühl der Sicherheit in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit des Überlebens bot. Aus diesem Zustand heraus fingen Menschen an, Geld zu begehren, und angesichts dieser Begierde wurde Macht in die Hände derer gelegt, die Geld hatten – in der Hoffnung, sie günstig zu stimmen und somit die eigenen Überlebenschancen zu erhöhen. Wenn Sie sich all dies genau anschauen, können Sie sehen, dass diese Vermutungen vollkommen absurd, ja sogar unlogisch sind. Egal. Leute würden sich lieber sicher fühlen, als ihren gesunden Menschenverstand zu benutzen. Wenn es um Geld geht, fühlen Menschen sich weder sicher, noch sind sie vernünftig.
Der Verstand erzeugt die Illusion, dass das Selbst unvollständig, dass es nicht ganz und genug sei. Der Verstand verkündet ferner, dass Dinge das Selbst vollständig machen werden. Geld repräsentiert Dinge; deshalb strebt der Verstand in dem Bemühen, ein Erleben der Vollständigkeit zu schaffen, nach Geld. Der Verstand erkennt Vollständigkeit jedoch niemals an. Wenn er bemerkt, dass immer noch ein Gefühl der Unvollständigkeit vorhanden ist, ist er auf noch mehr Geld aus. Manchmal bemerkt der Verstand tatsächlich, dass es mit Geld doch nicht zu schaffen ist. Hieraus kann er dann unlogischerweise schließen, dass Geld selbst die Ursache für dieses Gefühl der Unvollständigkeit ist. Aus dem Glauben an diesen Unsinn geben Leute ihr Geld weg, nur um zu erkennen, dass sie immer noch nicht zufrieden sind. Zufrieden zu sein und Vollständigkeit zu erleben hat mit nichts anderem als mit Zufriedensein und Vollständigsein zu tun. Mehr Geld wird es nicht schaffen. Weniger Geld wird es nicht schaffen. Zufriedenheit ist für eine sehr ausgesuchte Gruppe von Leuten da: die, welche bereit sind, zufrieden zu sein. Davon gibt es nicht viele.
Ihr Gelderwerb wird Ihr Gefühl, vollständig zu sein, um keinen Deut vergrößern. Aber ich sage Ihnen nicht, Sie sollten das Geldspiel nicht spielen. In dieser Welt zu leben heißt, dass es sogar äußerst schwierig ist, es nicht zu spielen. Ich möchte Sie lediglich wissen lassen, was Sie davon erwarten können und was nicht. Wir wollen uns einige Haltungen Geld gegenüber anschauen, die nichts bringen. Dann werden wir uns einige ansehen, die das tun.
Es bringt nichts, von sich selbst zu meinen, man sei aufgrund seines Reichtums oder seiner Armut besser als irgendjemand. Das nützt niemandem. Über Ihre finanzielle Situation verbittert zu sein, hilft weder Ihnen noch anderen. Es bringt auch nichts, Überzeugungen in Bezug auf das zu entwickeln, was „die“ Ihnen auf dem Sektor Geld alles antun. Alles, was Sie dann haben werden, ist ein Haufen Gründe anstatt dessen, was Sie wollen. Hoffnungsvoll auf Ihre Eltern zu schauen, dass sie Ihnen bis in Ihr Erwachsenenleben hinein Geld geben mögen, funktioniert nicht. Letztendlich müssen Sie sich selbst darüber irgendwann mal Klarheit verschaffen. Das können Sie besser früher als später tun. Geld als Ziel an sich zu betrachten, bringt nichts. Geld ist ziemlich kalt. Es wird Sie nie lieben und Sie bestimmt nachts nicht warm halten.
Wenn Sie Geld wollen, holen Sie es sich. Es gibt eine ganze Menge davon, und die Techniken, wie man es bekommt, sind gründlich dokumentiert und können von Ihnen nachgelesen werden. In der Welt ist kein Mangel an Dingen. Wenn Sie Dinge haben wollen und sie nicht haben, müssen Sie zuerst Ihre Verantwortung für Ihren Zustand erleben, bevor Sie ihn klären können. Das Studium der Regeln, wie Geld rechtmäßig erworben werden kann, steht Ihnen jederzeit offen. Wenn Sie meinen, dass Sie Geld haben wollen und die Regeln nicht studieren, dann folgere ich daraus, dass Sie lieber darüber jammern, kein Geld zu haben, als es zu haben.
Um Geld zu verstehen, müssen Sie sich erleichtern, indem Sie Ihre Geld betreffenden Glaubenssysteme fallenlassen. Bis Sie bereit sind, von Ihren Haltungen wegzukommen und die Möglichkeit ins Auge fassen, dass Sie vielleicht mit dem, was Sie Geld betreffend glauben, nicht recht haben, wird Geld für Sie ein Problem bleiben. Sogar für Geld gilt: Wirklich seinen Weg zu machen, geht nur durch Erleichterung/Erleuchtung.
Übrigens lässt sich mit Geld leicht umgehen: Geben Sie weniger aus, als Sie einnehmen, und nehmen Sie mehr ein, als Sie ausgeben. Sie sind nicht Ihr Geld, lassen Sie es deshalb Ihnen zu Diensten sein und nicht umgekehrt.