Es könnte sein, dass Ihre Familie nicht aus den Menschen besteht, von denen Sie das meinen. Also lassen Sie uns gleich jetzt klarstellen, wer Ihre Familie ist, und wer sie nicht ist. Ihre Familie ist jene Gruppe von Menschen (vielleicht sind es nur zwei Personen), denen Sie vertrauen. Deren Unterstützung Sie dazu benutzen, fähig zu sein, in einer Welt fortzuschreiten, in der es widrige Umstände gibt, und so Ihren Lebenszweck zu verwirklichen. Eine Familie im hier verwendeten Sinn meint nicht notwendigerweise die Menschen, mit denen Sie durch Verwandtschaft in Beziehung stehen. Solche Leute werden „Verwandte“ genannt. Ihre Verwandten können Ihre Familie sein oder auch nicht. Da gibt es keine Regeln. Überzeugen Sie sich, ob Ihre Familie in Ihrem Fall aus Verwandten oder Nicht-Verwandten besteht. Besteht Ihre Familie aus Nicht-Verwandten, erwarten Sie von ihnen kein familiäres Verhalten. In Abhängigkeit davon, wie Sie Ihren Lebenszweck manifestieren, besteht Ihre Familie vielleicht aus zwei bis hin zu Tausenden von besonderen Menschen, die Sie alle beim Manifestieren Ihres Lebenszwecks unterstützen.
Eine Familie ist etwas, was Sie aus Nichts erschaffen. Sie ist nicht etwas, was Ihnen in den Schoß fällt. Wenn Sie sich nicht darum kümmern, Menschen in Ihr Leben aufzunehmen, werden Sie keine Familie haben. Wenn Sie eine festgefügte Verwandtschaftsfamilie haben, werden Sie diese als Familie schnell verlieren, wenn Sie sich nicht darum kümmern, sie als Ihre Familie in Ihr Leben aufzunehmen. Blutsverwandtschaft ist also für Sie keine Garantie dafür, eine Familie zu haben. Sie sind für die Schaffung einer oder keiner Familie verantwortlich. Wie alles andere im Leben muss sie von Augenblick zu Augenblick erschaffen und wiedererschaffen werden. Wenn das nicht geschieht, wird sie alt, schal und verliert ihre Bedeutung. Familie ist also nicht etwas, was Sie einmal aufbauen und dann vergessen können. Tun Sie das, werden Sie sich bald ohne eine vorfinden. Ihre Familie müssen Sie Tag für Tag erschaffen.
Jetzt, da Sie dies wissen, lassen Sie uns weitergehen und den Zweck, eine Familie zu haben, genauer betrachten. Warum nicht keine haben? Ist sie nicht eine Quelle von Streitigkeiten im Leben? Sind ihr nicht die meisten Ihrer Probleme zuzuschreiben? In Wirklichkeit stimmt das nicht, aber ich möchte, dass Sie wissen: Ich weiß, dass sie dem Anschein nach eine Menge Schwierigkeiten verursacht. Manche Familien sind besonders gut darin, diesen Eindruck zu erwecken. Von allen Beziehungsstrukturen, die der Mensch auf diesem Planeten bisher entwickelt hat, ist die Familie unübersehbar diejenige, der das meiste „Zeug“ anhaftet. Das ist eine Funktion der mangelnden Bereitschaft des Verstandes, für das Erleben im Leben verantwortlich zu sein. Der Verstand wird das Verursachen des Erlebens allem anderen im Universum, hauptsächlich jedoch dem Nahestehenden zuweisen. Die Familie ist nun mal nah, deshalb bekommt die Familie so viel Zeug ab. Je länger wir uns dies ansehen, desto mehr sieht es danach aus, als seien Sie für die Art und Weise, wie Ihre Familie ist, nicht verantwortlich, zumindest nicht total verantwortlich. Und das stimmt: Sie sind für den Zustand Ihrer Familie, ob Sie den nun als gut oder schlecht beurteilen, nicht verantwortlich. Aha! Aber Moment mal. Erinnern Sie sich, es gibt die Familie, die Sie niemals kennen können; und es gibt Ihre Familie, die Familie Ihres Erlebens, die einzige, die Sie jemals kennen können. Es gibt die Welt, und es gibt Ihre Welt. Sie können nur über Ihre Welt, die Welt Ihres Erlebens, Bescheid wissen. So ist es auch mit Familien. Sind Sie nun also für Ihr Erleben Ihrer Familie verantwortlich? Natürlich sind Sie für Ihr Erleben Ihrer Familie verantwortlich. Wenn Sie nicht existieren würden, gäbe es kein „Ihr Erleben“ von irgendetwas. Der Zweck, eine Familie zu haben, ist also, deren Unterstützung für Sie zu erleben, die es Ihnen ermöglicht, in eine Welt voll widriger Umstände hinauszugehen und zu deren Erleichterung/Erleuchtung beizutragen. Für das Erschaffen dieses Erlebens sind Sie verantwortlich. Wenn Sie das nicht getan haben (und mir ist es gleichgültig, wie „schlimm“ Ihnen Ihre Familie Ihrem Urteil nach erscheint), sind Sie nicht verantwortlich gewesen; das heißt, Sie erkennen Ihre Verantwortung für das Erschaffen der Familie Ihres Erlebens nicht an.
Familie ist also manchmal ein Problem. Vergessen Sie aber nicht, dass Probleme eine Gelegenheit sind, Ihre Größe zu erleben. Ein Familienproblem gibt Ihnen die Möglichkeit zu erleben, was Ihre Größe ist. Sie haben Glück, eins zu haben.
Haben Sie mit Ihrer Familie Probleme, sind Sie höchstwahrscheinlich auf das fixiert, was Ihnen Ihre Familie Ihrer Meinung nach schuldig ist. Ich garantiere Ihnen aber, dass das nicht der Angelpunkt ist. Der Angelpunkt ist, dass Sie Ihrer Familie etwas schulden. Und für Ihr eigenes Wohlbefinden sollten Sie besser selbst bezahlen. Sie schulden ihnen Ihre Unterstützung. Was ich mit Unterstützung meine, ist nicht notwendigerweise Geld. Alles, was sie in die Lage versetzt, zu einer Welt, in der es widrige Umstände gibt, einen Beitrag zu leisten, ist das, was Sie ihnen schulden. Wenn Sie nicht zahlen, werden Sie keine Familie haben. Wenn Sie deren Unterstützung nicht erleben, ist das keine Rechtfertigung dafür, sie nicht zu unterstützen. Es ist sogar so, dass Sie deren Unterstützung nicht erleben können, bis Sie sie unterstützen. Wenn Sie sich fragen, warum Sie deren Beitrag zu Ihrem Leben nicht erleben, dann sollte deutlich werden, wer hierfür die Ursache ist. Ich gebe Ihnen einen Tipp: Die sind’s nicht.
Falls Sie wollen, dass Ihre Familie ihren Zweck erfüllt, sollten Sie Ihr Erleben von ihr erleichtern/erleuchten. Das tun Sie, indem Sie alle Ihre Familie betreffenden Urteile, Meinungen, Haltungen, Überzeugungen fallen lassen und ebenso all das Zeug, das sie festgeschrieben hat und lässt, was sie nicht ist. Merken Sie sich die Schritte zur Aufklärung von Problemen: Akzeptieren Sie sie, seien Sie bereit, mit ihnen zu sein, akzeptieren Sie sie, lassen Sie Ihre Urteile über sie fallen, seien Sie noch etwas mehr mit ihnen, akzeptieren Sie sie, lassen Sie Urteile fallen, und seien Sie mit ihnen. Wenn Sie das tun (was Sie nicht müssen, keiner kann Sie zwingen), geschieht ein Wunder. Das Wunder ist, dass die Familie, die Sie haben, die Familie wird, die Sie wollen, die, die Sie nährt und unterstützt und Sie wirklich stärkt. Sie werden wissen, wann dieser Prozess der Erleuchtung anfängt, weil Kommunikation beginnen wird. Kommunikation ist also das Thema des nächsten Kapitels.