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Krieg

Krieg ist ein gigantisches Ins-Unrecht-Setzen auf Weltebene. Erleuchtung auf Weltebene wird Kriege beenden. Nichts anderes .

Seit Menschengedenken hat es Kriege gegeben. Seit Beginn der Geschichtsschreibung wurde fast ununterbrochen Krieg geführt. Scheinbar ist Krieg auf diesem Planeten ein natürlicher Zustand. Augenscheinlich gibt es keinen Weg, Kriege zu verhindern. Große Kriege, kleine Kriege, mittlere Kriege, alles außer: kein Krieg. Es ist eine große Tragödie der menschlichen Natur, dass Kriege unvermeidlich sind. Wegen der Politiker gibt es weiterhin Kriege. Außerdem weiß jeder, dass es auf diesem Planeten nicht genug Reichtum gibt, und um zu überleben, werden wir zweifellos kämpfen müssen. Und so weiter und so fort.

Was Sie gelesen haben, ist die wahre Ursache dessen, dass es weiterhin Kriege gibt. Nicht die oben genannten Überzeugungen als solche, sondern die Tatsache, dass diese Überzeugungen für Wahrheit gehalten werden. Wir stehen unseren alten Bekannten, Überzeugungen, gegenüber. Kriege gehen aufgrund von Überzeugungen weiter. Solange es „keinen Weg“ gibt, Kriege zu beenden, gibt es in der Welt auch keinen Raum für die Beendigung des Krieges als ein den Menschen mögliches Unterfangen. (Das Gleiche gilt übrigens für Streitigkeiten auf der persönlichen Ebene.) Sehen Sie, Krieg ist ein Produkt des Verstandes. Es sieht nur so aus, als ob er das Produkt von Generälen und Kanonen wäre. Krieg ist die perfekte Umgebung für den unerleuchteten Verstand, weil der Verstand durch Sich-selbst-ins-Recht-setzen, Andere-ins-Unrecht-setzen und Überleben gedeiht (außer, dass wir im Krieg manchmal beobachten können, dass der Verstand lieber recht behält und nicht überlebt). Krieg ist ein gigantisches Ins-Unrecht-Setzen auf gesellschaftlicher Ebene. Erleuchtung auf der Ebene der Welt wird Kriege beenden. Nichts anderes.

Der Krieg entfachende Zustand ist, abgesehen vom unerleuchteten Verstand, die vorausgesetzte Daseinsbedingung des Mangels. Diese Theorie behauptet, dass es in der Welt nicht „genug“ gibt und darum um das, was vorhanden ist, gekämpft werden muss. Und so streiten wir uns dann um Nahrung, Land, Geld, Öl usw. Mangel als angenommene Seinsbedingung ist bei „Regierungen“ ganz offenkundig. Zweck von Regierungen auf dieser Welt ist es, uns voreinander auf der Ebene von Nationen, Organisationen und Individuen zu schützen. Dieser „Schutz“ basiert auf der Knappheits-Theorie, der zufolge ich meinen Teil nur auf Kosten deines Teils haben kann. Das heißt, damit einer profitieren kann, muss ein anderer etwas verlieren. Im Rahmen der grundlegenden Annahme des Mangels gibt es keine Möglichkeit, dass alle gewinnen. Jemand muss verlieren. (Das erklärt auch kriminelles Verhalten.)

Wenn wir die Wahrheit der hinreichenden Menge wirklich kennen würden, wäre das Ende von Krieg, Verbrechen und Hungertod greifbar nahe. Nur eine erleuchtete Welt jedoch kann diesen Zustand hervorbringen. Ich möchte Sie daran erinnern, dass es die Welt gibt, die Sie niemals kennen können, und dass es Ihre Welt gibt, die einzige, die Sie kennen können. Die Welt wird niemals anfangen, erleuchtet auszusehen, bis Ihre eigene Welt das tut. Ich weiß, dass Krieg Ihnen als Individuum riesig erscheint. Ich möchte aber, dass Sie wissen, dass Sie größer sind als Sie glauben, und dass Ihr Leben einen Unterschied machen kann.

Ich habe Krieg dazu benutzt, Sie wieder auf Ihre Verantwortung für die Welt hinzuweisen, die Ihre Welt ist. Krieg ist nicht etwas, was „dort drüben“ stattfindet. Wenn er irgendwo stattfindet, findet er in unserem Raum statt. Unter diesen Umständen sind wir unendlich viel weniger, als wir sein könnten. Wir werden das Potenzial des Lebens niemals kennen, bis wir den Kontext schaffen, in dem Krieg sich allmählich in Nichts auflösen kann. Solange wir uns gegenseitig zerstören, werden wir immer klein sein. Und wir werden uns immer gegenseitig zerstören, solange wir klein sind. Die Gelegenheit, Krieg zu beenden, hat es immer schon gegeben; wir haben nur schlichtweg nicht die Verantwortung dafür übernommen. Wir haben uns hinter einer kleinen Überzeugung versteckt, die lautet: „Na ja, mein Leben ist unbedeutend und zählt nicht“. Solange wir von der grundlegenden Annahme ausgehen, dass Krieg (unvermeidlich) sein muss, werden wir nie die Verantwortung dafür übernehmen, sein Verschwinden zu bewirken. Das gilt für Sklaverei übrigens ebenso.

Sich deswegen schuldig zu fühlen, bringt nichts. Wenn Sie anfangen, sich deswegen schuldig zu fühlen, gehen Kriege weiter und Sie fühlen sich schuldig. Auch sich voller Hoffnung oder hoffnungslos zu fühlen, bringt nichts. Was etwas bringt, ist das Gleiche, was in Ihrem privaten Leben etwas bringt: dafür verantwortlich zu sein. Krieg wird aus Ideen erzeugt. Wir sind die Quelle von Ideen. Können Sie sich vorstellen, wie diese Welt sein könnte, wenn wir auf Weltebene aufhören würden, einander unrecht zu geben?