Die goldene Treppe des Dogenpalasts: Scala d’Oro
Die großen venezianischen Maler
Ab Mitte des 11. Jh. übten Mosaizisten und Ikonenmaler aus Byzanz ihr Handwerk in Venedig aus und prägten die Anfänge der bildenden Kunst. Dieser stilistische Einfluss war bis ins 14. Jh. hinein bestimmend. Seit der Frührenaissance hat die venezianische Malerschule durch alle Stilepochen hindurch einzigartige Malerpersönlichkeiten hervorgebracht, die die jeweilige Stilrichtung auf eine unverkennbare, individuelle Art virtuos beherrschten.
Als Giotto (1266-1337) Anfang des 14. Jh. in Padua, vor den Toren Venedigs, die westliche Kunstwelt mit seiner revolutionären Malerei und ihren ausdrucksstarken Figuren in den Bann zog, war Venedigs Kunstgeschmack noch ganz dem Osten verhaftet. Damals hieß es: „Giotto verändert die Malkunst vom Griechischen zum Lateinischen und verwandelt sie ins Moderne.“ Einige Jahrzehnte sollte es aber noch dauern, bis Paolo Veneziano (tätig 1333 bis um 1360) die venezianische Malerei zaghaft in die neue, westliche Richtung lenkte indem er die byzantinische Tradition mit der spätgotischen Malerei vereinte. Die ruhmreiche Größe der venezianischen Malerei entfaltete sich jedoch erst in der Frührenaissance, ab 1430, mit Jacopo Bellini, dem Vater einer ganzen Malerfamilie (s. u.). Im Folgenden finden Sie eine kurze Vorstellung der wichtigsten Protagonisten von der Frührenaissance bis ins 18. Jh.