2.4Überblick über den Installationsprozess

Dieser Abschnitt fasst die Schritte einer gewöhnlichen Linux-Installation zusammen. »Gewöhnlich« bedeutet hier, dass auf dem Rechner bereits Microsoft Windows installiert ist. Wesentlich einfacher verläuft die Installation, wenn auf dem Rechner noch kein Betriebssystem installiert ist oder wenn dieses gelöscht werden darf.

Nun aber zu den Installationsschritten, die ich in den weiteren Abschnitten im Detail beschreiben werde:

Insgesamt wird die Erstinstallation von Linux vermutlich etwa eine Stunde in Anspruch nehmen. Mit etwas Übung und einem schnellen Rechner gelingt sie aber auch in 15 Minuten! Anschließend können Sie mit Linux zu arbeiten beginnen bzw. manuell weitere Konfigurationsschritte durchführen und Linux optimal an Ihre besonderen Ansprüche anpassen.

Vorsicht bei der Partitionierung und bei der Konfiguration des Bootloaders

Es gibt während einer Linux-Installation nur zwei kritische Phasen, in denen Sie unbeabsichtigt Daten anderer Betriebssysteme zerstören oder Ihren Rechner nicht mehr startbar machen können: bei der Partitionierung der Festplatte und bei der Installation des Bootloaders auf die Festplatte. Führen Sie diese Schritte also mit besonderer Vorsicht aus.

Festplatte oder SSD?

Aus Linux-Sicht ist es egal, ob sich in Ihrem Rechner eine herkömmliche Festplatte oder eine Solid State Disk (SSD) befindet. Wenn ich in diesem Buch also öfter einfach von der »Festplatte« schreibe, gilt dies gleichermaßen auch für SSDs. Ganz exakt wäre es, wenn ich jedes Mal »Datenträger« schreiben würde – aber dieser Begriff erschien mir zu sperrig.

Problematisch sind Notebooks, die eine zumeist sehr kleine SSD mit einer großen Festplatte kombinieren. Unter Windows kommen dann besondere Treiber zum Einsatz, die beide Speicherträger kombinieren. Unter Linux kann in solchen Fällen zumeist nur die herkömmliche Festplatte genutzt werden. Wenn möglich, sollten Sie den Kauf derartiger Notebooks vermeiden. Wenn Ihr Budget es zulässt, sollten Sie auf herkömmliche Festplatten ganz verzichten: Der Geschwindigkeits- und Komfortgewinn eines reinen SSD-Systems ist den Aufpreis definitiv wert.