4.3Umgang mit Dateien, Zugriff auf externe Datenträger
Das Dateisystem beginnt mit dem Wurzelverzeichnis /. Auch wenn es mehrere Festplatten bzw. Festplattenpartitionen und ein DVD-Laufwerk gibt, sind alle Daten in den Verzeichnisbaum eingebunden. Beispielsweise kann der Inhalt eines DVD-Laufwerks üblicherweise unter dem Verzeichnis /run/media/benutzername/dvdname gelesen werden. Aus diesem Grund besteht unter Linux keine Notwendigkeit für die Laufwerksbuchstaben C:, D: etc., die unter Windows üblich sind.
Linux unterscheidet bei Datei- und Verzeichnisnamen zwischen Groß- und Kleinbuchstaben. readme, Readme und README bezeichnen drei verschiedene Dateien! Dateinamen dürfen bis zu 255 Zeichen lang sein.
Nach dem Einloggen befinden Sie sich automatisch in einem Verzeichnis, das Ihnen gehört. Dieses Verzeichnis wird Heimat- oder Home-Verzeichnis genannt. Andere Benutzer dürfen diese Dateien weder verändern noch löschen, aber in der Regel lesen. Das Heimatverzeichnis wird mit der Tilde ~ abgekürzt. Bei gewöhnlichen Linux-Anwendern befindet sich das Heimatverzeichnis in /home/name. Bei root lautet der Speicherort dagegen /root.
Im Idealfall funktioniert der Zugriff auf externe Datenträger weitgehend automatisch: Nach dem Einlegen bzw. Anstecken eines Datenträgers erscheint auf dem Desktop automatisch ein entsprechendes Icon oder ein Fenster des Dateimanagers.
Wenn das automatische Einbinden externer Datenträger nicht funktioniert bzw. wenn Sie in einer Textkonsole arbeiten, müssen Sie manuell das Kommando mount ausführen – und später umount, um den Datenträger wieder zu lösen. Die Vorgehensweise wird ausführlich in Kapitel 23, »Administration des Dateisystems«, beschrieben.
Melden Sie USB-Sticks und externe Festplatten richtig ab!
Bevor Sie einen Datenträger mit Schreibzugriff entfernen bzw. das Kabel lösen, müssen Sie ihn explizit abmelden. Die Details hängen vom Desktop-System bzw. von der Distribution ab. In der Regel klicken Sie das Icon an und führen ein Kommando in der Art hape Datenträger lösen oder hape Datenträger sicher entfernen aus. Wenn Sie das vergessen, riskieren Sie ein inkonsistentes Dateisystem auf dem Datenträger und Datenverluste!
Mit dem Kommando df stellen Sie fest, welche Partitionen momentan in das Dateisystem eingebunden sind und wie viel Speicher dort noch frei ist. Die Option -h bewirkt, dass als Maßeinheit nicht starr kByte verwendet wird, sondern eine zur Größe der Partition passende Einheit (MByte, GByte etc.). Im folgenden Beispiel ist außer der Systempartition / noch die Datenpartition /myhome in das Dateisystem eingebunden. df zählt außerdem einige virtuelle Dateisysteme auf, die nur zur internen Verwaltung von Linux relevant sind. Lassen Sie sich davon nicht irritieren!