5.6MATE
Seit der Fertigstellung von Gnome 3 wird der Code der Vorgängerversion Gnome 2 nicht mehr gewartet. Damit sind selbst Distributionen, die eigentlich gerne bei Gnome 2 bleiben würden, auf kurz oder lang zu einem Umstieg auf Gnome 3 gezwungen – wäre da nicht MATE!
Abbildung 5.13Der MATE-Desktop in der Konfiguration von Ubuntu MATE
MATE ist ein Fork von Gnome 2. Das MATE-Projekt hat also den Code von Gnome 2 übernommen, den einzelnen Komponenten neue Namen gegeben (um Konflikte mit dem Gnome-Projekt zu vermeiden) und kümmert sich um Fehlerkorrekturen.
Gleichzeitig bemüht man sich im MATE-Projekt aber, nicht in der Vergangenheit stehen zu bleiben. So soll die nächste Version auch GTK-3-Bibliotheken unterstützen und Wayland-kompatibel werden.
Mit Ubuntu MATE und der MATE-Variante von Linux Mint gibt es zwei eigenständige MATE-Distributionen. Ubuntu MATE gibt es sogar in einer Raspberry-Pi-Variante.
Auch viele andere Distributionen enthalten MATE-Pakete. Zum Teil können Sie während der Installation auswählen, welchen Desktop Sie verwenden möchten (Debian, openSUSE), zum Teil müssen Sie eigene Installationsmedien verwenden (z.B. den MATE-Compiz-Spin von Fedora).
MATE sieht aus und verhält sich exakt wie die vielen Linux-Distributionen, die im Zeitraum zwischen 2003 und 2012 Gnome 2 einsetzten. Unverändert geblieben sind leider auch die Ärgernisse von Gnome 2, etwa dass die Maus pixelgenau positioniert werden muss, um die Größe eines Fensters zu verändern.
Der Desktop ist standardmäßig durch zwei Panels geprägt. Das obere Panel enthält links ein Menü zum Start von Programmen, zum Öffnen wichtiger Verzeichnisse im Dateimanager sowie zur Durchführung von Konfigurationsarbeiten. Rechts zeigt das Panel den Netzwerkstatus und die Uhrzeit an. Das untere Panel enthält in der Art einer Task-Leiste Symbole für alle laufenden Programme. Beide Panels können über Kontextmenüs konfiguriert werden und um zusätzliche Bedienungselemente erweitert werden.