23.7Dateisystemtypen

Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Dateisystemtypen, die unter Linux genutzt werden können. Auf einige besonders wichtige Dateisystemtypen gehe ich im weiteren Verlauf dieses Kapitels dann detaillierter ein: ext2 bis ext4, btrfs, xfs, vfat, ntfs und iso9660. Welchen bzw. welche Dateisystemtypen Sie zurzeit verwenden, können Sie übrigens ganz leicht mit dem Kommando df -T feststellen.

»Linux-Dateisysteme« sind zur Installation und zum Betrieb von Linux geeignet. Im Alltagsbetrieb werden Sie gar nicht bemerken, mit welchem der im Folgenden aufgezählten Dateisystemtypen Sie arbeiten. Elementare Kommandos wie ls oder cp, die Verwaltung der Zugriffsrechte etc. – all das funktioniert unabhängig vom Dateisystem.

Die Dateisysteme unterscheiden sich durch Merkmale, die überwiegend für fortgeschrittene Anwender bzw. für den Server-Einsatz interessant sind: Geschwindigkeit beim Umgang mit sehr großen oder mit sehr vielen eher kleinen Dateien, Effizienz bei Schreib- und Lese-Operationen, CPU-Belastung, Journaling-Funktion (Verhalten nach einem Absturz), Quota-Funktion (die Möglichkeit, den maximalen Speicherverbrauch pro Benutzer einzuschränken), Verwaltungs-Overhead, Snapshot-Funktionen, Verschlüsselungs- und Komprimierfunktionen, TRIM-Unterstützung für SSDs etc.

Welches ist das beste Linux-Dateisystem?

Das »beste« oder »schnellste« Dateisystem gibt es nicht – jede Wertung hängt vom Verwendungszweck ab. Meine Empfehlung geht in Richtung ext4 sowohl für Desktop- als auch für Server-Installationen. ext4 ist ein vergleichsweise simples, dafür aber sehr robustes Dateisystem.

Wenn Sie an Benchmark-Tests interessiert sind, sollten Sie einen Blick auf die Webseite http://www.phoronix.com werfen. Deren Team führt immer wieder umfassende Vergleiche zwischen den verschiedenen Dateisystemen durch.

ZFS gilt momentan als Maßstab, an dem sich alle Dateisysteme messen müssen. ZFS wurde von Sun für Solaris entwickelt und gehört nun Oracle. Da der ZFS-Code nicht GPL-kompatibel ist, kann er nicht in den Linux-Kernel integriert werden. Es ist aber nicht schwierig, den Treiber als binäres Modul oder als Quellcode zu installieren. Weitere Informationen finden Sie hier:

http://zfsonlinux.org

Die folgenden Dateisysteme helfen beim Datenaustausch mit DOS-, Windows- und Macintosh-Systemen:

Auf Daten-CDs und DVDs werden üblicherweise eigene Dateisysteme verwendet:

Dateisysteme müssen sich nicht auf der lokalen Festplatte befinden – sie können auch über ein Netzwerk eingebunden werden. Der Linux-Kernel unterstützt diverse Netzwerkdateisysteme, von denen die folgenden fünf am häufigsten zum Einsatz kommen:

Unter Linux gibt es eine Reihe von Dateisystemen, die nicht zum Speichern von Daten auf einer Festplatte oder einem anderen Datenträger gedacht sind, sondern lediglich zum Informationsaustausch zwischen dem Kernel und Anwendungsprogrammen. In /proc/filesystems sind diese Dateisysteme mit dem Begriff nodev gekennzeichnet. Im Folgenden werden nur die wichtigsten derartigen Dateisysteme kurz vorgestellt.

Abschließend folgen hier noch einige Dateisysteme bzw. Schlüsselwörter, die sich in die obigen Gruppen nicht einordnen lassen:

Welche Dateisysteme direkt in den laufenden Kernel integriert bzw. zurzeit als Modul geladen sind, können Sie der Datei /proc/filesystems entnehmen. Welche Kernelmodule für weitere Dateisysteme darüber hinaus noch zur Verfügung stehen, sehen Sie im Verzeichnis /lib/modules/n/kernel/fs/.