36.
»Ein schwarzer Fleck auf dem blanken Schild unseres Landes«

Es ist unsäglich traurig. Sie haben unrecht, so entsetzlich unrecht, nicht nur in Bezug auf Robert, sondern auch in ihrer Vorstellung dessen, was kluge Staatsdiener ausmacht.
David Lilienthal

Müde und gereizt kehrte Oppenheimer nach Olden Manor zurück; es blieb ihm nichts anders übrig, er konnte das Urteil nur abwarten. Und bis dahin konnten Wochen vergehen. Das FBI hörte mit, was er einem Freund sagte, nämlich dass er »mit dieser Situation niemals fertig werde. Er glaubt nicht daran, dass der Fall zu einem ruhigen Abschluss kommen werde, denn alles Böse dieser Zeiten ist in diese Situation gepackt .« Ein paar Tage später wusste das FBI zu berichten, dass Oppenheimer derzeit »sehr niedergedrückt ist und sich seiner Frau gegenüber übellaunig verhält«. 1166

So warteten sie auf das Urteil und verbrachten derweil, wie viele andere Amerikaner auch, Stunden vor den Fernseher: Das Army-McCarthy-Hearing wurde direkt übertragen. Begonnen hatte dieses Drama am 21. April 1954, etwa gleichzeitig mit Oppenheimers Martyrium, und zog sich bis in den Juni hinein. Rund zwanzig Millionen Amerikaner verfolgten täglich, wie sich Senator McCarthy und Joseph Nye Welch, der Bostoner Anwalt und Vertreter der Army, gegenseitig beharkten. Wie viele seiner Landsleute war Oppenheimer entsetzt über dieses Drama; wobei ihn das Geschehen noch einmal und schmerzlich an das Verfahren erinnert haben wird, das er selbst durchgestanden hatte.


Gordon Gray war mit dem Ergebnis hochzufrieden. Am Tag nach dem Abschluss der Anhörung diktierte er ein Memorandum für seine Akten, in dem er seine erste Einschätzung zusammenfasst: »Meine gegenwärtige Überzeugung ist, dass die Anhörung bislang so fair verlief, wie die Umstände es gestatteten. Der Grund für meine Einschätzung ist, dass Dr. Oppenheimer und sein Anwalt natürlich nicht berechtigt waren, gewisse Dokumente wie die FBI-Aufzeichnungen und andere Verschlusssachen einzusehen.« Gray hält auch fest, dass »mir leicht unbehaglich war angesichts von Mr. Robbs Kreuzverhören und seinen stückweisen und überraschenden Bezugnahmen und Zitaten aus den Dokumenten.« Insgesamt jedoch, so beruhigte er sich selbst, sei »Dr. Oppenheimer kein Schaden entstanden, wenn man die Verhandlungen insgesamt betrachtet«.

Nach informellen Gesprächen mit den beiden anderen Ausschussmitgliedern gab es wenig Grund, am Ausgang des Verfahrens zu zweifeln. Oppenheimer hatte sich Grays Meinung nach eindeutig schuldig gemacht, insofern er »die Loyalität zu einem Einzelnen über Loyalität und Verpflichtung gegenüber der Regierung« gesetzt hatte. Oder, wie Gray Anfang der Woche zu Morgan und Evans gesagt hatte, Oppenheimer habe »wiederholt die Tendenz gezeigt, seine eigene Beurteilung einer Situation über das wohlüberlegte und offizielle Urteil … solcher Leute zu setzen, deren Verantwortung und Pflicht es ist, derartige Angelegenheiten zu beurteilen.« Gray hob die Affäre Chevalier hervor, Oppenheimers Verteidigung von Bernard Peters, die Debatte um die Wasserstoffbombe und weitere Stellungnahmen Oppenheimers zur Atompolitik. Morgan und Evans hatten sich zustimmend gezeigt – Evans hatte sogar geäußert, Oppenheimer habe sich eines »mangelnden Urteilsvermögens schuldig« gemacht. 1167

Entsprechend entsetzt war er, als er nach zehntägiger Abwesenheit erfuhr, dass Dr. Evans eine abweichende Stellungnahme zugunsten Oppenheimers entworfen hatte. War er doch davon ausgegangen, dass Evans »von Anfang an« der Meinung gewesen sei, dass Oppenheimers Unbedenklichkeitsbescheinigung nicht wieder in Kraft gesetzt werden dürfe. Und hatte ihm der Ausschusskollege nicht vertraulich erklärt, dass seiner Erfahrung nach »fast ausnahmslos alle, bei denen sich ein subversiver Hintergrund und entsprechende Interessen zeigten, jüdisch sind«? Zugespitzt formuliert: Gray ging davon aus, dass Evans’ Antisemitismus sein Urteil präjudizieren werde. Während der gesamten Verhandlungen, notierte Gray, »wuchs mein Eindruck, dass meine beiden Kollegen einen festen Standpunkt hatten«. Doch nun, nach seiner Rückkehr aus Chicago, hatte »Dr. Evans in seinen Ansichten offenbar eine vollständige Kehrtwendung vollzogen«. Dieser wiederum erklärte, er habe nichts anderes getan, als die Akten noch einmal durchzugehen, und festgestellt, dass die aktuellen Vorwürfe nichts Neues enthielten. Beim FBI ging man davon aus, dass ihm »jemand zugesetzt« hatte.

Auch Strauss geriet außer sich, als er von diesen Entwicklungen erfuhr. Da hatten Robb und er Oppenheimers Anwälte abhören lassen, hatten Garrisons Versuch, Zugang zu geheimen Akten zu erhalten, blockiert, hatten Zeugen mit geheimen Akten überfallen, den Gray-Ausschuss mit Beweisen nach dem Hörensagen präpariert – und trotz aller Bemühungen, einen Schuldspruch zu erreichen, erschien es nun möglich, das Oppenheimer rehabilitiert würde.

Strauss, in seiner Furcht, Evans könnte seine beiden Ausschusskollegen beeinflussen, bestellte Robb zu sich. Die beiden waren sich einig: Es musste etwas geschehen. So rief Robb mit Strauss’ Zustimmung beim FBI an und bat um eine Intervention Hoovers. Dem Agenten C.E. Hennrich erklärte Robb, er halte es »für äußerst wichtig, dass der Direktor [i.e. Hoover] die Angelegenheit mit dem Ausschuss bespricht«. Schließlich wäre es »tragisch«, wenn der Ausschuss eine falsche Entscheidung träfe, darum halte er sein Ansinnen für eine Angelegenheit äußerster Dringlichkeit. Etwa gleichzeitig telefonierte Strauss mit A.H. Belmont, einem der persönlichen Referenten Hoovers, und bat diesen ebenfalls, seinen Chef zu einer Intervention zu bewegen. Er nutzte Formulierungen wie: »es steht auf der Kippe« oder »schon eine kleine Gewichtsverschiebung« könne den Ausschuss davon abhalten, »einen schweren Irrtum zu begehen«. Agent Hennrich fasste zusammen: »Letztlich läuft all dies darauf hinaus, dass Strauss und Robb vom Ausschuss den Entscheid haben wollen, Oppenheimer sei ein Sicherheitsrisiko, und dass sie nun zweifeln, ob der Ausschuss so entscheiden wird. … Nach meinem Gefühl sollte der Direktor den Ausschuss nicht sehen.« Denn jede Intervention Hoovers erschiene, sofern die Öffentlichkeit davon erführe, höchst nachteilig – und Hoover wusste das. Seinen Assistenten sagte er: »Ich denke, es wäre höchst unangemessen für mich, über den Fall Oppenheimer zu diskutieren …« Er traf sich nicht mit dem Gray-Ausschuss. 1168

Jahre später wurde Robb mit einem Memo des FBI konfrontiert, das seinen Versuch dokumentiert, Hoovers Eingreifen zu erreichen. Er stritt das alles rundweg ab. Dem Filmemacher und Historiker Peter Goodchild erklärte er: »Ich bestreite ausdrücklich und kategorisch, jemals zu einer Sitzung des Ausschusses mit dem Direktor [des FBI] geraten zu haben, damit der Direktor den Ausschuss beeinflussen könne. … Ebenso bestreite ich, jemals zu Hennrich gesagt zu haben, dass ich ›dies für eine äußerst dringende Angelegenheit‹ halte, weil der Ausschuss ohne Rücksprache mit Mr. Hoover sich zu Oppenheimers Gunsten entscheiden könnte.« Doch das FBI-Dokument ist eindeutig – Robb hat gelogen. Nicht ohne Ironie ist, dass Gray Evans’ Entwurf für so schlecht formuliert hielt, dass er Robb bat, diesen zu überarbeiten. »Ich wollte nicht, dass Doc Evans’ Stellungnahme allzu angreifbar klingt«, erläuterte Robb, es sollte keinesfalls so aussehen, »als ob er nur zum Schein in den Ausschuss gewählt worden sei, wenn Sie mich verstehen; es sähe aus, als ob wir [absichtlich] einen Trottel im Ausschuss hätten haben wollen.« 1169


Am 23. Mai legte der Gray-Ausschuss sein formelles Urteil vor. Mit zwei zu einer Stimme erklärte das Gremium, Oppenheimer sei zwar ein loyaler Bürger, stelle jedoch trotzdem ein Sicherheitsrisiko dar. Entsprechend empfahlen der Vorsitzende Gray und das Ausschussmitglied Morgan, Oppenheimers Unbedenklichkeitserklärung nicht wieder in Kraft zu setzen. »Folgende Überlegungen«, schrieben Gray und Morgan in ihrer Urteilsbegründung, »waren bestimmend für unsere Entscheidung«:


  1. Nach unserer Feststellung zeigen Dr. Oppenheimers fortgesetztes Verhalten und seine Verbindungen eine ernsthafte Missachtung der Erfordernisse des Sicherheitssystems.
  2. Festgestellt haben wir eine Empfänglichkeit für Einflüsse, die ernsthafte Konsequenzen für das Sicherheitssystem unseres Landes haben könnten.
  3. Wir finden sein Verhalten zum Wasserstoffbomben-Programm hinreichend beunruhigend, um Zweifel zu rechtfertigen, ob seine weitere Beteiligung an einem Regierungsprogramm, das mit der nationalen Verteidigung verbunden ist, eindeutig mit den wohlverstandenen Interessen der Sicherheit vereinbar wäre, wenn seine Mitwirkung vom gleichen Verhalten geprägt ist.
  4. Mit Bedauern sind wir zu dem Entschluss gelangt, dass Dr. Oppenheimer in verschiedenen Punkten seiner Aussage vor diesem Ausschuss weniger als aufrichtig war. 1170

Die beiden argumentierten ziemlich gewunden. Sie beschuldigten Oppenheimer nicht, gegen irgendein Gesetz oder auch nur gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen zu haben. Allein seine Verbindungen galten ihnen als Hinweis auf eine gewisse undefinierbare Unbesonnenheit. Seine bewusste Missachtung des Sicherheitsapparats hielten die Autoren für besonders verurteilenswert: »Die Loyalität gegenüber Freunden ist eine der edelsten Eigenschaften. Aber es entspricht nicht eindeutig den Interessen der Sicherheit, die Loyalität gegenüber Freunden über vernünftige Pflichten gegenüber dem Land und dem Sicherheitssystem zu stellen.« In ihren Augen hatte sich Oppenheimer nicht nur des abweichenden Verhaltens, sondern auch exzessiver Freundschaft schuldig gemacht. 1171

Evans’ Minderheitsvotum wiederum war eine klare, unmissverständliche Kritik am Urteil seiner Ausschusskollegen. Die meisten Vorwürfe und Informationen, so hält Evans fest, lagen dem Ausschuss vor, der Dr. Oppenheimer 1947 die Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilte.


Man wusste damals von seinen Verbindungen und seinen linken politischen Ansichten: und doch wurde er freigestellt. Man riskierte das aufgrund seiner besonderen Talente, und er leistete weiterhin gute Arbeit. Nun, nachdem diese Arbeit getan ist, werden wir aufgefordert, gegen ihn zu untersuchen, und dies aufgrund nahezu der gleichen, die Unbedenklichkeit erschütternden Informationen. Er hat seine Arbeit gründlich und gewissenhaft getan. Es kamen nicht die leisesten Hinweise oder Informationen vor den Ausschuss, die hätten zeigen können, dass Dr. Oppenheimer kein loyaler Bürger seines Landes ist. Er hasst Russland. Er hatte kommunistische Freunde, das ist wahr. Er hat noch immer welche. Doch die Beweise zeigen, dass er weniger solche Freunde hat als 1947. Er ist nicht mehr so naiv wie damals. Er hat ein besseres Urteilsvermögen; niemand im Ausschuss bezweifelt seine Loyalität – selbst gegen ihn aufgerufene Zeugen haben das bestätigt –, und er ist sicher ein geringeres Sicherheitsrisiko, als er es 1947 darstellte, als er die Clearance erhielt. Wenn wir ihm diese heute vorenthalten, und zwar aus den gleichen Gründen, die 1947 zu seiner Freistellung führten, wenn uns gleichzeitig klar sein muss, dass er heute ein geringeres Sicherheitsrisiko darstellt als damals, dann ist dies wohl kaum ein Verfahren, das ein freies Land anwenden sollte.
Ich denke, es wäre ein schwarzer Fleck auf dem blanken Schild unseres Landes, wenn wir ihm die Clearance verweigern würden. Seine Zeugen sind ein beträchtliches Segment des wissenschaftlichen Rückgrats unserer Nation und sie vertrauen ihm. 1172

Ganz gleich, ob Evans’ Minderheitsvotum nun von seiner Hand stammt oder von Robb redigiert wurde, es ist ein bemerkenswertes Dokument. Mit den beiden hier zitierten Absätzen lässt es die Punkte 1, 2 und 4 der »Überlegungen« zusammenstürzen, auf die Gray und Morgan ihr Urteil stützten. Allerdings setzt es sich nicht mit Punkt 3 auseinander, nämlich mit der Frage, die, wie Oppenheimer später sagte, den Zug entgleisen ließ. »Wir finden sein Verhalten zum Wasserstoffbomben-Programm hinreichend beunruhigend«, hatten Gray und Morgan formuliert.

Was aber an seiner Einstellung zum Wasserstoffbomben-Programm war so »beunruhigend«? Oppenheimer hatte sich gegen ein Sofortprogramm zur Entwicklung der H-Bombe ausgesprochen – zusammen mit weiteren sieben Mitgliedern des GAC; und alle Opponenten hatten ihre Gründe klar zum Ausdruck gebracht. So formulierten Gray und Morgan also nichts anderes, als dass sie Oppenheimers Urteil ablehnten. Und sie wollten nicht, dass seine Ansichten in Regierungsgremien weiterhin repräsentiert wären. Oppenheimer wollte den nuklearen Rüstungswettlauf eindämmen, vielleicht sogar zurückdrehen. Er wollte eine offene demokratische Debatte darüber befördern, ob die Vereinigten Staaten den Völkermord zu ihrer primären Verteidigungsstrategie machen sollten oder nicht. Offensichtlich hielten Gray und Morgan solche Überlegungen 1954 für inakzeptabel. Mehr noch: Sie behaupteten, es sei illegitim und unerlaubt, wenn ein Wissenschaftler sich öffentlich ablehnend zu Angelegenheiten der Militärpolitik äußert.

Strauss war erleichtert, dass das Gremium schließlich doch so etwas wie einen Schuldspruch zustande gebracht hatte – allerdings musste er nun fürchten, dass Evans’ Minderheitsvotum die Mitglieder der AEC zur Revision dieses Verdikts bringen könnte. Schließlich war der Spruch nur eine Empfehlung, und den Kommissionsmitgliedern stand es frei, diese anzunehmen oder zu verwerfen. Oppenheimers Anwälte gingen davon aus, dass man nun dem Standardverfahren folgen würde, dass also der General Manager der AEC Kenneth Nichols den Bericht des Gray-Ausschusses unkommentiert an die Beauftragten weiterleiten würde. Doch Nichols – der Oppenheimer für einen »aalglatten Hund« hielt – schickte den Kommissionsmitgliedern einen Brief, der tatsächlich eine völlig eigenständige Anweisung war. Entstanden war dieser Brief unter Federführung von Strauss, Charles Murphy (dem Herausgeber des Magazins Fortune ) und Robb. Und dieser Brief ließ den Bericht des Ausschusses in einem völlig neuen Licht erscheinen.

Denn Nichols präsentierte einen völlig neuen Grund, Oppenheimers Q-Clearance nicht wieder in Kraft zu setzen. Und ging dafür mit seinen Spekulationen weit über das Verdikt des Ausschusses hinaus. Indem er sich auf Erkenntnisse aus dem FBI-Dossier bezog, die Strauss drei Monate in seinem Büro zur Verfügung gehabt hatte, erklärte Nichols, Oppenheimer sei weit mehr als ein Salonkommunist oder rosaroter Mitläufer: »Seine Beziehung zu jenen verstockten Kommunisten waren derart, dass sie ihn als einen der Ihren betrachteten.« Aus den Geldzahlungen, die Oppenheimer über die KP weitergeleitet hatte, schloss Nichols: »Die Akten lassen erkennen, dass Dr. Oppenheimer Kommunist war, und zwar in jeder Hinsicht, ausgenommen nur, dass er keinen Mitgliedsausweis besaß.« 1173

Das Verdikt des Gray-Ausschusses betonte Oppenheimers Ablehnung des Sofortprogramms zum Bau der H-Bombe; Nichols nahm dieses politisch gefährliche Argument nicht auf, erklärte vielmehr, es sei nicht Absicht der AEC, das Recht eines Wissenschaftlers wie Oppenheimer in Frage zu stellen, seine »ehrliche Überzeugung« zu äußern. Dafür konzentrierte sich Nichols auf die Affäre Chevalier, und er wertete diese dunkle Angelegenheit ganz anders als der Ausschuss. Dieser hatte Oppenheimers Eingeständnis akzeptiert, dass er Oberst Pash 1943 belogen habe. Dem folgte Nichols nicht, sondern gab diesem Eingeständnis mit einem überraschenden, möglicherweise illegalen Manöver eine völlig neue Interpretation. Nicht nur, dass er die Mehrheitsmeinung des Ausschusses überging, er rollte das Verfahren gegen Oppenheimer quasi noch einmal auf und lieferte den Mitgliedern der AEC eine völlig neue Basis, Oppenheimer die Unbedenklichkeit doch zu verweigern.

Mit Bezug auf das sechzehnseitige Protokoll der schicksalhaften Begegnung zwischen Oppenheimer und Pash am 26. August 1943 argumentierte Nichols: »Es ist schwer zu entscheiden, ob der detaillierte und umständliche Bericht, den Dr. Oppenheimer Pash gab, falsch war und ob die Geschichte, die er nun erzählt, aufrichtig ist.« Warum hätte Oppenheimer »Oberst Pash eine derart falsche und komplizierte Geschichte auftischen« sollen? Oppenheimers plausible Erklärung, er habe die Aufmerksamkeit von Chevalier und sich selbst ablenken wollen, verwarf Nichols und behauptete, Oppenheimer habe 1946 dem FBI gegenüber gelogen und nun erneut die Unwahrheit gesagt.

Der General Manager präsentierte keine neuen Fakten, vielmehr unterdrückte er bekannte, wenn er behauptete, Oppenheimer habe gelogen, um seinen Bruder zu schützen – eine Theorie, für die es, wie wir sahen, nur dürftige Beweise gibt. Merkwürdigerweise hatte sich der Ausschuss nicht um eine Aussage von Frank Oppenheimer bemüht – wie übrigens auch nicht von Haakon Chevalier oder George Eltenton. (Chevalier lebte inzwischen in Paris, Eltenton war seit langem nach England zurückgekehrt, doch hätte man beide auch im Ausland befragen können.)

So enthielt Nichols’ Brief nur eine Vermutung, lieferte eine persönliche Interpretation, und zwar eine, die der Gray-Ausschuss nicht geäußert hatte. Und warum eine neue Theorie zu einem so späten Zeitpunkt? Die Antwort liegt auf der Hand: Die Behauptung, Oppenheimer habe den Ausschuss 1954 belogen, war sehr viel vernichtender als die Lüge, die er elf Jahre zuvor einem Oberstleutnant erzählt hatte. Es ist kaum vorstellbar, dass Nichols diese Neuinterpretation ohne Strauss’ Wissen und Zustimmung präsentierte; also lässt seine Einlassung Strauss’ Befürchtung erkennen, die Uneindeutigkeit der Mehrheitsmeinung des Ausschusses könnte, verbunden mit der Klarheit von Evans’ Dissens, die AEC-Mitglieder dazu bringen, das Votum des Gray-Ausschusses zu übergehen.

Oppenheimers Anwälte wussten nichts von Nichols’ Brief. Garrison hätte davon erfahren können, hätte man ihm Gelegenheit gegeben, vor den AEC-Mitgliedern vorzutragen. Einer von ihnen, Dr. Henry D. Smyth, hatte die Kollegen gewarnt: »Wenn wir Oppenheimers Anwälten keine Gelegenheit geben, zu Nichols’ Brief Stellung zu nehmen, setzen wir uns, für den Fall, dass dieser veröffentlicht wird, schwerer Kritik aus.« Doch wieder setzte sich Strauss durch, und Garrisons Antrag wurde ohne Begründung abgelehnt. 1174


Für kurze Zeit hofften Oppenheimers Anwälte, dass die fünf Mitglieder der AEC die Empfehlung des Ausschusses aufheben würden. Schließlich waren drei Demokraten unter ihnen – Henry DeWolf Smyth, Thomas Murray und Eugene Zuckert – und nur zwei Konservative – Lewis Strauss und Joseph Campbell. Anfänglich befürchtete auch Strauss ein 3 : 2-Votum zugunsten Oppenheimers. Doch als Vorsitzender der AEC war Strauss in der Lage, seine Kollegen zu beeinflussen. Er kannte die Machtspiele in Washington und hatte keine Bedenken, seinen Kollegen materielle Vorteile zu versprechen, wenn sie die Dinge auf seine Art sähen. Er lud sie zu üppigen Mittagessen ein, sprach Smyth gegenüber von lukrativen Posten in der Wirtschaft. Nach einer Weile fragte sich Smyth, ob Strauss nicht seine Stimme kaufen wolle. 1175 Harold P. Green, dem Anwalt der AEC, der den ursprünglichen Anklagebrief an Oppenheimer verfasst hatte, war klar, dass Strauss hart durchgreifen würde. Er wusste auch, dass Zuckert zunächst geneigt war, Oppenheimer für unschuldig zu erklären. So erfuhr Strauss denn auch am 19. Mai 1954, dass »Gene Zuckert die Gelegenheit begrüßen würde … wenn man bei der Abstimmung über die endgültige Entscheidung in der Sicherheitsfrage nicht auf ihn zählte«. 1176 Planmäßig sollte er seinen Posten als Mitglied der AEC am 30. Juni aufgeben – am Tag nach seiner Unterschrift unter die Mehrheitsentscheidung gegen Oppenheimer – und ein Anwaltsbüro in Washington eröffnen. Irgendwann fiel Zuckert um. Green war sich sicher, dass etwas Ungehöriges geschehen sein musste, vor allem nachdem er erfuhr, dass Strauss eine ganze Reihe seiner Rechtsangelegenheiten an Zuckert übertrug. Was er nicht wusste: Zuckert hat darüber hinaus mit Strauss vertraglich vereinbart, als dessen »persönlicher Berater und Gutachter« zu arbeiten. 1177

Ende Juni hatte Strauss die Stimmen von vier der fünf Kommissionsmitglieder. Nur Professor Smyth, der einzige Wissenschaftler unter ihnen, hatte erklärt, Oppenheimers Unbedenklichkeitserklärung müsse seiner Meinung nach wieder in Kraft gesetzt werden. Als Verfasser des »Smyth Report« von 1945, einer für die Öffentlichkeit bestimmten, wissenschaftlichen Geschichte des Manhattan-Projekts, war Smyth mit der Person Oppenheimers ebenso vertraut wie mit den Sicherheitsfragen, um die es ging. Persönlich lag ihm nicht viel an Oppenheimer; in Princeton waren die beiden zehn Jahre lang Nachbarn gewesen, und er hatte Oppenheimer stets für eitel und prätentiös befunden. Entscheidend für Smyth war, dass ihn die Beweise nicht überzeugten. Am 27. Juni hatte er den Entwurf seiner abweichenden Meinung fertiggestellt – und dann erfahren, dass die endgültige Version der Mehrheitsmeinung so gründlich umgeschrieben worden war, dass auch er seinen Entwurf nochmals überarbeiten musste. Am Abend des 28. Juni gegen sieben Uhr begannen Smyth und seine Assistenten, das Minderheitsvotum noch einmal völlig neu zu schreiben. Zwölf Stunden blieben ihm, um den von der AEC gesetzten Abgabetermin der Voten zu erreichen. »Komisch«, sagte er spätabends zu einem Assistenten, »dass ich all das auf mich nehme für Oppenheimer. Ich mag den Kerl eigentlich gar nicht.« 1178

Am nächsten Morgen um zehn Uhr brachte sein Assistent Philip Farley Smyths Minderheitsvotum ins Büro der AEC und wachte darüber, dass es vollständig reproduziert wurde. Am gleichen Nachmittag wurden Smyths Votum und die Mehrheitsmeinungen für die Presse freigegeben. Mit vier zu einer Stimme hatten die Mitglieder der AEC entschieden, dass Oppenheimer als ein loyaler Bürger zu gelten habe, mit dem gleichen Stimmenverhältnis aber auch festgestellt, dass er ein Sicherheitsrisiko darstelle. Verschwunden aus dem Mehrheitsvotum war jeder Bezug auf das Wasserstoffbomben-Projekt – der Hauptgrund für die Entscheidung des Gray-Ausschusses. Von Strauss entworfen, konzentrierte sich das Votum vielmehr auf Oppenheimers »charakterliche Schwächen«.

Wieder rückten die Affäre Chevalier und die Verbindungen, die er in den 1930er Jahren zu verschiedenen kommunistischen Studenten unterhalten hatte, in den Mittelpunkt: »Seine Geschichte zeigt, dass Dr. Oppenheimer sich fortwährend außerhalb der Regeln stellte, die andere leiten. Er hat in Angelegenheiten enttäuscht, in denen ihm im nationalen Interesse große Verantwortung übertragen worden ist. In seinen Verbindungen hat er wiederholt eine bewusste Missachtung der normalen und angemessenen Pflichten der Sicherheit gezeigt.« 1179


Oppenheimers Q-Clearance wurde annulliert: Einen Tag später wäre sie ohnehin ausgelaufen. Nachdem er das Verdikt der AEC-Mitglieder gelesen hatte, notierte Lilienthal in seinem Tagebuch: »Es ist unsäglich traurig. Sie haben unrecht, so entsetzlich unrecht, nicht nur in Bezug auf Robert, sondern auch in ihrer Vorstellung dessen, was kluge Staatsdiener ausmacht. …« 1180 Der empörte Einstein spottete, man müsse »AEC« in Zukunft als »Atomic Extermination Conspiracy« [Atomare Ausrottungsverschwörung] lesen. 1181

Kurz zuvor, noch im Juni, erreichte Strauss unter dem Vorwand, eine Kopie des Wortprotokolls sei in einem Zug gestohlen worden (kurz darauf tauchte es im Fundbüro der Pennsylvania Station in New York auf), die Zustimmung seiner Kommissionskollegen, alle 3000 maschinengeschriebenen Seiten des Anhörungsprotokolls durch die Regierungsdruckerei veröffentlichen zu lassen. Damit brach er das Versprechen, das der Gray-Ausschuss allen Zeugen gegeben hatte, ihre Aussagen würden vertraulich behandelt. Doch Strauss war der Meinung, das PR-Gefecht sei nur zu gewinnen, wenn er sich über derartige Bedenken hinwegsetzte.

750000 Wörter auf 993 eng bedruckten Seiten – In the Matter of J. Robert Oppenheimer wurde rasch zu einem folgenreichen Dokument des beginnenden Kalten Krieges. Damit gleich die ersten Nachrichten Oppenheimer auch sicher beschädigen würden, hielt Strauss Mitarbeiter der AEC dazu an, der Presse zunächst nur die nachteiligsten Aussagen zugänglich zu machen. Walter Winchell – ein rechter Sensationsjournalist, dessen Artikel von einem Zeitungssyndikat abonniert waren, schrieb, was man von ihm erwartete: »In Oppenheimers Zeugenaussage (die die meisten Leute einfach überlesen) tauchte auch der Name seiner Geliebten auf (der verstorbenen Jean Tatlock), einer fanatischen ›Rotski‹, mit der er, wie er zugab, noch nach seiner Hochzeit Beziehungen ›der intimsten Art‹ unterhielt. … Und dies, während er an der Großen Bombe arbeitete und wusste, dass seine Puppe ein aktives Mitglied im Apparat der Kommies war. …« 1182

Auf lange Sicht allerdings ging Strauss’ Strategie nach hinten los. Die Mitschrift enthüllte den inquisitorischen Charakter der Anhörung und zeigte den Niedergang der Justiz in der Ära McCarthy. Es dauerte nur vier Jahre, bis das Wortprotokoll Strauss’ Reputation und Regierungskarriere zerstört hatte. Was Oppenheimers Gegner nicht einkalkuliert hatten: Die Publizität rund um Verfahren und Verdikt steigerte sein Ansehen in Amerika ebenso wie im Ausland. 1183 War er bislang nur als »Vater der Atombombe« bekannt, wurde er nun zu einer viel faszinierenderen Gestalt – zu einem Wissenschaftler, der zum Märtyrer wurde, vergleichbar mit Galileo Galilei. Empört und entsetzt über die Entscheidung unterzeichneten 282 Wissenschaftler aus Los Alamos einen Brief an Strauss, in dem sie Oppenheimer verteidigten. Einen weiteren Protestbrief unterzeichneten über 1100 Wissenschaftler und Akademiker aus dem ganzen Land. Auch Oppenheimers Freund Joe Alsop, ein Journalist, dessen Artikel in vielen Zeitungen erschienen, empörte sich über die Entscheidung. »Durch eine einzige dumme und unehrenhafte Aktion«, schrieb er an Gordon Gray, »haben Sie verspielt, was dieses Land Ihnen schuldet.« 1184 Joe und sein Bruder Stewart Alsop veröffentlichten rasch einen 15000 Wörter langen Aufsatz in Harper’s Bazar, in dem sie Strauss als Urheber eines »haarsträubenden Justizirrtums« brandmarkten. »We accuse« überschrieben die Brüder ihren Artikel: eine Anspielung auf J’accuse, den Titel von Zolas berühmtem Pamphlet zur Dreyfus-Affäre. 1185 In einer bildreichen Sprache führten sie vor, wie die AEC nicht nur Oppenheimers Ruf zerstörte, sondern den »angesehenen Namen der amerikanischen Freiheit«. Tatsächlich gab es Parallelen: Oppenheimer wie Hauptmann Dreyfus entstammten reichen jüdischen Familien; beide waren sie gezwungen, sich einem Tribunal zu stellen; beide wurden sie der Illoyalität bezichtigt. Doch so, wie sich die finstersten Kräfte Frankreichs die Zähne an Dreyfus ausgebissen hätten, schrieben die Brüder Alsop, werde dies auch den Amerikanern ergehen, die Oppenheimer hatten vernichten wollen.


Auf dem Höhepunkt der vom McCarthyismus geschürten Hysterie war Oppenheimer zu deren prominentestem Opfer geworden. Präsident Eisenhower schien zufrieden mit dem Ausgang der Anhörung – er übersah, mit welchen Mitteln Strauss dafür gesorgt hatte. Mitte Juni, offensichtlich ahnungslos vom Charakter und der Tragweite der Anhörung, machte Eisenhower in einer kurzen Notiz an Strauss den Vorschlag, Oppenheimer mit dem Problem der Entsalzung des Meerwassers zu betrauen: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein wissenschaftlicher Erfolg irgendwann so viel zum Wohl der Menschheit beitragen würde.« Strauss überging diesen Vorschlag mit Schweigen. 1186 Lewis Strauss hatte, unterstützt von Gleichgesinnten, erreicht, was er wollte: Er hatte Oppenheimer aus seinen wissenschaftspolitischen Ämtern verjagt. Die Folgen für die amerikanische Gesellschaft waren enorm. Ein Wissenschaftler war exkommuniziert worden. Und seitdem mussten sich alle Wissenschaftler bewusst sein, dass es schwerwiegende Konsequenzen haben konnte, sollten sie sich in die Staatspolitik einmischen. Oppenheimer hatte das riskiert, seine Kollegen sahen die Folgen. Die Wissenschaftlergemeinschaft war über Jahre traumatisiert. Edward Teller wurde für viele seiner ehemaligen Freunde zum Paria. Noch drei Jahre nach dem Verfahren konnte Rabi seine Empörung über all jene nicht zügeln, die seinen Freund verurteilt hatten. Als er im Place Vendôme, einem noblen französischen Restaurant in New York City, zufällig auf Gene Zuckert traf, steigerte er sich derart in eine Schimpftirade, dass sich seine Stimme überschlug. Lautstark attackierte er Zuckert wegen der Entscheidung der AEC, die er als deren Mitglied mitgetragen habe. Gekränkt trat Zuckert einen hastigen Rückzug an, nicht ohne sich anschließend bei Strauss über Rabis Verhalten zu beklagen. 1187


Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man einige Jahre lang Naturwissenschaftler als eine neue Klasse von Intellektuellen betrachtet, als Mitglieder einer öffentlich-politischen Priesterschaft, die berechtigt schienen, der Öffentlichkeit ihr Wissen nicht nur als Naturwissenschaftler, sondern auch als politische Philosophen zur Verfügung zu stellen. Seit Oppenheimers Exkommunizierung wussten seine Kollegen, dass sie dem Staat in Zukunft nur im engen Horizont ihrer Wissenschaft dienen konnten. Wie der Soziologe David Bell sehr viel später formulierte, zeigte Oppenheimers Martyrium, dass die für die Nachkriegszeit bestimmende, »messianische« Rolle der Wissenschaftler an ihr Ende gelangt war. 1188 Wissenschaftler, die im System arbeiteten, konnten sich nicht gegen die Regierungspolitik stellen, so wie es Oppenheimer 1953 mit seinem Artikel für Foreign Affairs getan hatte – zumindest nicht, wenn sie hofften, weiterhin in beratenden Regierungsausschüssen mitzuwirken. So markiert das Verfahren gegen Oppenheimer eine Wasserscheide in den Beziehungen zwischen Wissenschaft und Regierung. Durchgesetzt hat sich die engstirnigste Vorstellung davon, wie Wissenschaftler ihrem Land dienen können.

Zunehmend beunruhigt durch die Entwicklung dessen, was Präsident Eisenhower später den »militärisch-industriellen Komplex« nennen sollte, hatte Oppenheimer versucht, seinen Status als wissenschaftliche Berühmtheit zu nutzen, um die wachsende Abhängigkeit der Wissenschaftler vom Militär in Frage zu stellen. 1954 hat er diesen Kampf verloren. Wie der Wissenschaftshistoriker Patrick McGrath später schrieb, haben »Wissenschaftler und Verwalter wie Edward Teller, Lewis Strauss und Ernest Lawrence mit ihrem vollmundig verkündeten Militarismus und Antikommunismus amerikanische Wissenschaftler und deren Institutionen dazu gebracht, sich nahezu vollständig und widerspruchslos den militärischen Interessen Amerikas unterzuordnen.« 1189

Oppenheimers Niederlage war auch eine Niederlage des amerikanischen Liberalismus. Während der Rosenberg-Prozesse 1190 standen keine Liberalen vor Gericht. Zwar hatte man den Rechtsanwalt Alger Hiss 1949/50 des Meineids angeklagt, aber dahinter stand der Vorwurf der Spionage. 1191

Oppenheimers Fall lag anders. Trotz Strauss’ persönlicher Verdächtigungen kam nicht ein einziger Beweis dafür zutage, dass Oppenheimer Geheiminformationen weitergegeben hätte. Gerade von diesem Vorwurf hat ihn der Gray-Ausschuss entlastet. Doch wie viele Anhänger von Roosevelts New Deal war auch Oppenheimer ein Mann der einstmals breiten Linken gewesen, er hatte sich für Volksfront-Politiken engagiert, unterhielt Verbindungen zu vielen Kommunisten und auch zur Partei. Die Entwicklungen in der Sowjetunion hatten ihn zum desillusionierten Liberalen gemacht, und er hat sich, seinen Status als Ikone nutzend, unter das Establishment liberaler Außenpolitiker gemischt. Zu seinen Freunden zählten Männer wie General George C. Marshall, Dean Acheson und McGeorge Bundy. Umgekehrt betrachteten auch die Liberalen Oppenheimer als einen der Ihren. Seine Demütigung traf darum auch den Liberalismus, und die liberalen Politiker erlebten, wie sich die Spielregeln geändert hatten. Der Vorwurf gegen Oppenheimer war nicht Spionage, auch seine Loyalität gegen das Land stand nicht in Frage, gefährlich machte ihn allein sein Zweifel, ob es ratsam sei, dass sich Amerika auf sein Atomwaffenarsenal verließ. So war Oppenheimers Anhörung im beginnenden Kalten Krieg ein entscheidender Schritt zur Einengung des Forums öffentlicher Debatten.