Im knapp dreihundert Kilometer entfernten London wandte sich Sir Bentley Jones, der Generaldirektor des MI5, vom Fernsehbildschirm ab, auf dem gerade zu sehen war, wie Cecil Humphries auf einer Bahre aus der Schule getragen wurde. Er stieß einen tiefen Seufzer aus, trat an das große Fenster, das auf den Fluss hinausging, und blickte zu dem sich verdunkelnden Himmel, der ein Spiegelbild seines inneren Unbehagens war. Minutenlang blieb er reglos stehen und beobachtete, wie über ihm graue Wolkenwirbel aufzogen, bis ihn ein Klopfen an der Tür aus den Gedanken riss. Er drehte sich um. Seine Sekretärin kam herein.
»Sir …«, sagte sie und hielt ihm einen dicken Ordner hin.
Sir Bentley nickte, murmelte ein leises »Danke« und nahm ihr den Ordner ab. Schweigend sah er ihr nach, wie sie den Raum wieder verließ und die Tür schloss. Erst dann blickte er auf den Ordner in seinen Händen, von dem er gehofft hatte, er würde ihn nie wieder zu Gesicht bekommen. Er las das Wort auf dem verblassten Schild, das er vor dreißig Jahre eigenhändig in dicken, schwarzen Buchstaben geschrieben hatte: INFERNO.