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Willow

Ich wanderte durch das Labyrinth und ignorierte, dass die Hecken nach mir griffen. Sie waren nicht auf der Suche nach Blut; dieses Bedürfnis wurde von den Verfluchten gestillt. Sie strebten nur danach, meine nackte Haut zu berühren, und streiften Blätter und Blumen gegen mich.

Die ganze Erde war lebendig, aber das hier war anders.

Hier fühlte es sich an, als würde sie Geheimnisse bergen.

Ich folgte dem Pfad, der sich durch das Grün schlängelte. Der Boden unter meinen Füßen kam mir seltsam vor, war mir so fremd wie nie zuvor. Das war nicht die Erde, die ich mein ganzes Leben lang gekannt hatte. Es war fast so, als würde dieses Labyrinth zwischen den Welten existieren.

Ein ganz eigener Ort.

Ich bog erneut um die Ecke und erwartete fast, dass mich etwas anspringen würde. Was mich stattdessen erwartete, waren die schimmernden Flügel von Schmetterlingen, die den Weg entlangflatterten. Einer landete auf meiner Hand und seine blau leuchtenden Flügel ähnelten so sehr einem Kristall, dass ich ihn einen Moment lang anstarrte, bevor ich meinen Weg fortsetzte. Die Magie dieses Ortes erfüllte die Luft und umgab mich wie die Tiefen des Ozeans, nachdem ich auf den Grund gestürzt war.

Ich spürte die Magie in meiner Lunge. Ich spürte sie in meinem Bauch und in meinem Geist.

Ich war sie und sie war ich, und als ich zum Mittelkreis ging, verstand ich, wohin ich gewandert war.

In das Herz der Quelle selbst.