2.6 Neue Funktionen in Microsoft Project Server 2016
Im Folgenden erhalten Sie eine einfache und sicherlich nicht ganz vollständige Übersicht über die wesentlichen Neuerungen aufgeteilt nach Microsoft Project und Microsoft Project Server.
2.6.1 Neu in Project 2016
- Mehrfache Zeitachsen: Seit Microsoft Project 2013 steht dem Projektleiter die Funktion Zeitachse zur Verfügung. Mit dieser Funktion können gezielt Vorgänge aus dem Projekt ausgewählt und in einem Zeitstrahl grafisch dargestellt werden. Dieser Zeitstrahl konnte z.B. für eine Projektzusammenfassung als Grafik nach Microsoft PowerPoint übernommen werden. Nun wird die Funktion Zeitachsen in Microsoft Project 2016 weiter verbessert: Während in der Version 2013 nur eine Zeitachse für das Projekt abgebildet werden kann, lassen sich in Microsoft Project 2016 bis zu 10 Zeitachsen darstellen. Dies ist z.B. sehr hilfreich, wenn grafisch für verschiedene Projektphasen jeweils unabhängige Zeitachsen dargestellt werden sollen.
- »Was möchten Sie tun«: Manche Befehle und Funktionen in Microsoft Project sind nicht sofort auffindbar. Der ungeübte Anwender musste in den Vorversionen erst mehrere Menübänder sichten, bis er die richtige Funktion gefunden hatte. Hier soll nun die neue Funktion »Tell me what you want to do«, in der deutschen Version »Was möchten Sie tun«, unterstützen. Bei ersten Tests zeigt sich, dass fast alle Funktionen hier aufgeführt sind. Bei der Eingabe von Suchbegriffen werden unterhalb der Eingabezeile direkt Menüs zur Auswahl angezeigt. Aus diesen kann dann die Funktion gestartet werden.
2.6.2 Neu in Microsoft Project Server 2016
- Ressourcenanforderungen/Resource Engagements: Neue Funktionen werden auch für das Ressourcenmanagement mit Microsoft Project Server 2016 bereitgestellt. Die Resource Engagements ersetzen die alte Funktion »Ressourcenplan«. Nach abgesendeter Ressourcenanfrage kann nun der Ressourcenmanager in der Microsoft Project Web App die Anfrage prüfen und gegebenenfalls freigeben. Möglich ist auch, dass der Ressourcenmanager eine alternative Ressource statt der angefragten Ressource vorschlägt. Die neue Funktion Resource Engagements ist bereits schon länger für Project Online verfügbar und nun mit 2016 auch in der on-premises-Version enthalten. Neu ist auch die Darstellung der Ressourcenauslastung bzw. -überlastung, welche in der Microsoft Project Web App nun auch farblich dargestellt werden kann.
- Neue Kontextmenüs im Project Center: Im Project Center werden die Listeneinträge pro Projekt ähnlich wie bereits in den vergangenen SharePoint-Versionen nun auch mit einem Kontextmenü ausgestattet. Damit können direkt am Listeneintrag weitere Informationen und zusätzliche Funktionen aufgerufen werden.
- Bessere Darstellung der Auslastung von Ressourcen mit Heatmaps
- Integration Power BI: Power BI ist eine Sammlung von Business-Intelligence-Werkzeugen, die besonders für die Erstellung von Dashboards geeignet sind. Dieser Dienst wird zurzeit ausschließlich in der Cloud bereitgestellt, wobei die Quelle der Daten durchaus on premises gehalten werden kann. Mit den unterschiedlichen Werkzeugen können Daten modelliert, transformiert und aufbereitet werden, ohne dass tiefer gehende IT-Kenntnisse erforderlich sind. Power BI ist auch gut geeignet, um Projektdaten aus Fremdsystemen mit den Daten aus Project Server zu verbinden, die dann gemeinsam auf einer Plattform ausgewertet werden können. Interessant sind vor allem die Drilldown-Funktionalitäten, die es z.B. erlauben, von der Projektebene direkt auf Vorgangs- oder Zuordnungsebene zu navigieren. Besonderes Highlight ist die Q/A-Funktion, wo direkte Fragen in natürlicher Sprache an den Datenbestand formuliert werden können. Dadurch können sowohl die benötigten Felder und Filter als auch die Darstellung und Sortierung gesteuert werden. Die so erstellten Auswertungen können dann mit einem Klick an ein Dashboard angeheftet werden, sodass diese später weiterhin zur Verfügung stehen.
Interessant ist sicherlich die Information, dass die Project-Komponenten in den Versionen 2013 und 2016 miteinander gemischt eingesetzt werden können. So können z.B. für einen neuen Project Server 2016 oder Project Online noch 2013er-Project-Client-Lizenzen verwendet werden.
Sicherlich haben sich noch einige andere Dinge in Project 2016, Project Server 2016 oder Project Online geändert. Aufgrund ihrer überschaubaren Bedeutung sind diese jedoch hier nicht separat aufgelistet. Vielmehr werden sie in den folgenden Kapiteln nach ihrer Themenbereichszugehörigkeit erwähnt.