»Seht«, sagte Trevor und zeigte ihnen auf den Monitoren im Lagezentrum die Bilder der Überwachungskameras. Straßenansichten einer mitteleuropäischen Stadt, dachte Derek. Wackelige Bilder auf Kopfhöhe folgten mit einigem Abstand einem Radfahrer. Wechselnde Ansichten. Dann waren die Aufnahmen wieder stabiler. Sie mussten von verschiedenen Personen in verschiedenen Fahrzeugen stammen. Ein Team von Beobachtern, vermutete Derek, Radfahrer, Motorrad, Pkw.
»Das kam eben aus München«, erklärte Trevor. »Dort haben wir ein Team auf Steve Donner angesetzt. Und jetzt schaut her.«
Der verfolgte Radfahrer hielt an einer Kreuzung. Warf einen Blick über die Schulter. Bog nach rechts ab. Strampelte los. Bog an der nächsten Kreuzung nach links ab.
»So geht das jetzt ein paar Minuten lang«, erklärte Trevor, während wechselnde Fahrzeuge dem Radfahrer folgten, der öfter über seine Schulter blickte und ziemlich häufig nach links oder rechts abbog. Auch wenn er eine generelle Richtung hielt, wie Derek auffiel. Weder fuhr er im Kreis, noch kehrte er um.
»Komplizierte Route«, sagte er.
»Wir glauben, dass er unsere Leute entdeckt hat und testet, ob sie ihn tatsächlich verfolgen.«
Nach einer Weile schloss der Mann sein Rad an ein Verkehrsschild an und verschwand in einer Kneipe.
»Dort sitzt er eine Weile«, erklärte Trevor und stellte auf Zeitraffer. Bis Steve Donner das Lokal wieder verließ, sein Rad losschloss und weiterfuhr. Weiterhin in Zeitraffer. Mit deutlich weniger Abzweigungen und ohne Schulterblicke.
»Wohin fährt er?«, fragte Derek.
»Nach Hause«, sagte Trevor.
»Hier wirkt er aber wesentlich entspannter«, stellte Derek fest.
»Zwei Möglichkeiten«, sagte Trevor. »Entweder kam er zu dem Schluss, dass da doch niemand ist. Oder – und das ist mein Tipp – er hat unsere Leute gesehen. Und musste nachdenken, was er nun macht. Deshalb hielt er bei der Kneipe. Entschied, dass unauffälliges Verhalten vorläufig am besten ist.«
»Dafür war er davor aber schon recht auffällig.«
»Nun ja, aber nicht eindeutig«, wandte Trevor ein.
»Wie finden wir das heraus?«
»In seinem Internetanschluss sind wir bereits. An seinem Computer sind wir dran. Offensichtlich wohnt er mit einer Frau zusammen, Catherine Melhor. Bei der schauen wir natürlich auch rein. Die Agentur, in der er arbeitet, ist ziemlich gut gesichert. Aber das kriegen wir auch noch hin.«
»Können wir ihn zu einem Fehler provozieren? Um mehr Klarheit zu gewinnen?«
»Daran arbeiten wir auch bereits«, sagte Ronald.
»Tut mir leid«, sagte der Kellner und gab Dana ihre Kreditkarte zurück. »Wurde nicht akzeptiert.«
»Das muss ein Irrtum sein«, sagte Dana. »Versuchen Sie es noch einmal.«
Verlegen blickte sie zu Alex, während der Kellner die Karte durch das Gerät zog.
Sie saßen im Gastgarten eines besseren Restaurants auf einem Platz, zu dem Alex einen Taxifahrer dirigiert hatte. Dana hatte darauf bestanden, ihn als Dank für den netten Nachmittagsausflug auf die Akropolis zum Abendessen einzuladen.
Der Kellner schüttelte den Kopf.
»Haben Sie eine andere Karte?«
Hatte sie. Dana kramte sie hervor und reichte sie dem Mann.
Er zog sie durch das Gerät. Wartete.
»Auch nicht«, sagte er schließlich.
»Das kann ja nicht sein«, erwiderte Dana verärgert.
Der Kellner probierte es erneut.
»Nein.«
Gab Dana auch diese Karte zurück.
»Geht auch mit EC -Karte?«, fragte sie.
»Natürlich.«
Erneutes Kramen.
Erster Versuch.
Der Kellner runzelte die Stirn. Versuchte es noch einmal.
»Will auch nicht.«
»Das kann doch nicht …«, stöhnte Dana.
»Sorry«, sagte sie zu Alex, »das ist mir jetzt wahnsinnig peinlich. Wir kriegen das irgendwie gelöst.«
Hilflos kramte sie erneut in ihrer Handtasche.
»Kein Problem«, sagte Alex, während er ihre Hand beschwichtigend antippte und aus der Gesäßtasche seiner Hose ein paar Scheine hervorzauberte. »Eigentlich muss ich mich ja für den charmanten Tag bedanken.«
»Ich verstehe das trotzdem nicht«, murmelte Dana kopfschüttelnd. Auch wenn sie einen vagen Verdacht hatte. Der Kellner verschwand mit seinem Geld.
Alex rieb seine verbliebenen Scheine zwischen den Fingern.
»Das reicht noch für ein paar Drinks«, sagte er. »Komm!«
»Ich muss morgen arbeiten«, wandte sie ein.
»Einen letzten«, sagte er und bot ihr seine Hand zum Aufstehen. Er machte das geschickt. Nutzte jede Gelegenheit für kurze Berührungen, die völlig natürlich erschienen, nicht aufdringlich. Dana merkte, dass es ihr gefiel. Und sei es nur, weil er außer Vassilios ihre einzige Gesellschaft in dieser fremden Stadt war.
Steve räumte die schmutzigen Teller und das Besteck in den Geschirrspüler. Cath packte die Überbleibsel ihres Abendessens in den Kühlschrank.
»Glaub nicht«, sagte Catherine, »dass ich unsere Diskussion von heute Morgen vergessen hätte.«
Hätte Steve nie geglaubt. Wenn auch gehofft. Seine Gedanken waren bei dem Telefon im Abstellraum. Ob er darauf eine Antwort des ICC finden würde?
»Lass uns bei einem Glas Wein darüber reden«, sagte er.
Mit der leeren Flasche verschwand Steve im Abstellraum. Dort sammelten sie Altglas, wie die Deutschen das so taten. Und hatten ein paar volle Flaschen liegen. Er stellte die leere Flasche in die dafür vorgesehene Tasche. Hörte Cath mit Gläsern und dem Kühlschrank klappern. Zog rasch das Telefon hinter dem Regal hervor.
Ein entgangener Anruf.
Eine neue Nachricht.
Zuerst las Steve die Nachricht.
Ruhig bleiben. Unauffällig verhalten. Keinesfalls nach Den Haag kommen! Falls tatsächlich US-Personal, beobachten sie. Falls sie Konkretes hätten, würden sie aktiv werden. Sind sie aber offensichtlich nicht. Also: Keinen Anlass für Verdacht geben.
Keine weitere Nachricht in der Voicemail. Die Anrufer hielten sich nach Möglichkeit bedeckt.
In diesem Moment war Steve nicht böse darüber. Er hätte sie ohnehin nicht unauffällig abhören können.
Sauer war er bloß über den Inhalt der Nachricht: ruhig bleiben. Leicht gesagt! Wahrscheinlich war der amerikanische Geheimdienst hinter ihm her! Und er sollte ruhig bleiben?
Der denkbar schlechteste Moment, mit Catherine zu diskutieren.
Vielleicht konnte er das Thema in eine andere Richtung biegen. Wahrscheinlich nicht.
Er schob das Telefon zurück hinter das Regal, packte eine Flasche Rotwein und kehrte in die Küche zurück.
Sie spazierten durch den lauen Abend. Die Straßen waren eng und meist ziemlich belebt. Unheimlich viele Kneipen gab es hier. Etliche Häuser waren heruntergekommen. Immer wieder standen echte Ruinen dazwischen, nur notdürftig gesichert. Graffiti überall. Auffällig viele Buchläden, fand Dana. Die Gassen schienen zu einem beliebten Ausgehviertel für junge Leute zu gehören.
Als sie sich einer der Bars näherten, vor denen sich eine Menschentraube mit Gläsern in den Händen versammelt hatte, winkte ihnen jemand zu und rief etwas. Alex winkte zurück.
Sie drängten sich zu einer Gruppe von fünf etwa Gleichaltrigen, drei Männer, zwei Frauen. Lautstarke Begrüßungen, Schulterklopfen. Einer der Typen musterte Dana währenddessen verstohlen. Dann auch eine der Frauen. Ihr wuchs ein Tattoo am linken Hals entlang, hinter dem Ohr bis unter die struppigen dunklen Haare. Auch ihre Arme trugen bunte Tätowierungen.
»Darf ich euch eine Bekannte vorstellen?«, sagte Alex zu ihnen auf Englisch. »Das sind Eleftheria, Tania, Stavros, Manolis, Dimitrios.«
Die Namen würde sich Dana nicht so schnell merken.
»Und das ist Dana. Sie ist ein paar Tage in Athen zu Besuch.«
Die anderen begrüßten sie fröhlich. Der, den Alex als Manolis vorgestellt hatte, sagte: »Ein paar Tage also«, und sah sie durchdringend an. »Dana, nicht?«
»Ja«, sagte sie.
»Alex«, wandte sich Manolis an ihren Begleiter. »Dir ist aber schon klar, wenn du hier anschleppst?«
Danas Gesicht begann zu glühen. Zum Glück konnte das in dem düsteren Licht niemand sehen.
»Was, weshalb?«, fragte Alex.
Manolis schüttelte den Kopf. Dann lachte er. Winkte einer Kellnerin zu, die gerade vorbeilief.
»Sieben Shots!«, bestellte er.
»Himmel, Alex! Du hast aber schon mitbekommen, dass Ex-US -Präsident Douglas Turner bei uns verhaftet wurde?«
»Wie hätte ich das verschlafen sollen.«
»Und auch, dass eine Vertreterin des International Criminal Court in der Stadt ist.«
»Ja natürlich.«
»Stell dir deine Freundin einmal mit zusammengebundenem Haar statt dieser Lockenmähne vor, mit Brille und in einem strengen Kostüm statt dieses Nichts von Sommerkleid.«
Alex’ Blick schnellte Richtung Dana.
Sie erwiderte ihn verlegen.
»Du liebe …! Nicht wirklich«, stammelte er. »Das …«
Seine Überraschung wirkte echt.
»Die Kommunistin beim ICC !«, rief Manolis. »Freundschaft!«
Bitte, nicht! Hatte der bereits die Fotos gesehen und Berichte gelesen?
»Wo hatte ich meine Augen?«, rief Alex.
»Genau auf der richtigen Person«, lachte Manolis. »Kann ich verstehen!«
»Stimmt das?«, versicherte sich Alex bei Dana.
»Ja«, sagte sie.
»Warum hast du denn nichts gesagt?!«
»Es war so angenehm, ein paar Stunden Ruhe zu haben von der ganzen Sache«, gestand sie.
Alex nickte. »Das verstehe ich.«
Sie fühlte sich erleichtert, dass er nicht sauer auf sie war, weil sie ihm nichts gesagt hatte. Aber sie hatte ihm ja auch nichts verheimlicht. Sich bloß sehr anders hergerichtet. Er schien sie tatsächlich nicht erkannt zu haben.
Die Kellnerin kam mit einem Tablett voll kleiner Gläser. Als alle eines in der Hand hielten, rief Manolis: »Großartiger Job, Dana! Jamas!«
Das Trinken ersparte Dana einen Kommentar.
»Sie sieht so aber auch ganz anders aus«, bemerkte Tania. »Nicht so streng.«
»Weshalb Kommunistin?«, fragte Dimitrios.
»Die Artikel nicht gelesen?«, fragte Manolis. Er erzählte davon.
»Verleumdung«, sagte Dana. »Das war eine Klimademonstration, bei der auch Kapitalismuskritiker mitliefen. Ich war zufällig in deren Nähe, als das Foto geschossen wurde.«
»Wohl eine Schmutzkübelkampagne«, sagte Dimitrios. »Du hast dir mächtige Feinde gemacht.«
»Das kommt mit dem Job.«
»Da wird noch mehr kommen«, sagte Manolis. »Wenn du Hilfe brauchst, immer gern. Stavros hier ist ziemlich gut in allem, was Computer und das Internet angeht. Dimitrios auch, obwohl er eigentlich Architekt gelernt hat.«
»Stell dein Licht nicht unter den Scheffel«, sagte Tania. »Manolis hat Literatur und Politikwissenschaften studiert …«
»Aber am liebsten schwingt er große Reden«, lachte Alex.
»Ich führe bloß einen kleinen Buchladen«, sagte Manolis.
»Vor allem ist er aber gut in Kommunikation«, sagte Tania. »Mit Dimitrios und ein paar Freunden betreibt er einen politischen Blog. Unter anderem über politische Mis- und Desinformation im Zeitalter des Internets.«
»Zu den paar Freunden gehört auch Tania selbst, hat sie vergessen zu erwähnen«, ergänzte Manolis.
Lediglich Alex und Eleftheria schienen weniger politisch engagiert.
»Dann wollen wir dich auch nicht weiter mit deiner Berühmtheit langweilen«, sagte Dimitrios. »Und über den Prozess oder Turner darfst du sicher ohnehin nicht sprechen. Wo habt ihr euch überhaupt getroffen? Alex ist nicht gerade der Jurist.«
Dana erzählte von dem versuchten Handtaschenraub. Alex setzte die Geschichte fort. Die Runde entpuppte sich als ähnlich weit gereist und gebildet wie Alex. Die blonde Eleftheria hatte Englisch und Arabisch studiert und arbeitete als Übersetzerin, die schmale Tania mit ihren Tattoos schrieb für verschiedene Onlinemedien und arbeitete in der Veranstaltungsorganisation, der stämmige Stavros mit dem Vollbart war Programmierer. Alle hatten ein paar Jahre im Ausland gelebt. Meist wegen der schlechten Jobaussichten für junge Menschen nach der Finanzkrise 2008/2009.
Sie waren bei ihrer zweiten Runde Wein angelangt, als Dana über Alex’ Schulter eine Gruppe junger Leute tuscheln und zu ihr herüberblicken sah. Dann schauten sie auf ihre Handys. Wieder in Danas Richtung. War da etwas Interessantes zu sehen? Sie wandte sich um. Nur mehr Menschen. Es war so laut, dass sie Alex kaum verstand. Geschweige denn die drei Jungs und zwei Frauen hinter ihm. Die starrten sie förmlich an.
»Sie sind die Frau, die den US -Präsidenten verhaftet hat!«, rief einer in holprigem Englisch. Drängte sich an Alex vorbei. Warf einen prüfenden Blick auf sein Telefon. Wahrscheinlich hatte er dort ein Bild von Dana. »Ja, das sind Sie!«
In Danas Gesicht schoss die Hitze. Sie wandte sich halb ab.
»Lass uns gehen«, sagte sie zu Alex und den anderen.
»Lasst sie in Ruhe«, sagte Alex zu dem Störenfried. Auch Manolis und Eleftheria stellten sich vor sie. Doch inzwischen musterten sie auch andere.
»Sieh doch her, wenn du es nicht glaubst«, drängte der Mann zu Alex und hielt ihm sein Telefon vor das Gesicht.
»Das ist sie wirklich«, sagte eine Frau auf der anderen Seite. Immer mehr Stimmen wisperten, zischelten oder diskutierten ganz offen, meist auf Griechisch. Aber es war ganz klar, worüber. Die Rufe rundum wurden lauter.
»Hey, great!«
Jemand klatschte sogar.
»Bravo!«
»Fuck off!«
»Dafür spendieren wir dir eine Runde!«, rief ihr jemand zu.
»Das Glas sollte sie fressen müssen!«, rief ein anderer.
Immer mehr Gäste drängten sich zu ihnen.
»Lass uns gehen«, sagte Dana zu Alex, »bitte.«
»Fuck USA !«, rief jemand.
»Superwoman!«
»Fuck ICC !«, brüllte ein anderer dagegen. »Verpisst euch von hier!«, ein Zweiter neben ihm. »Ihr bringt unser ganzes Land in Gefahr!« Er und seine drei Kumpels versuchten, sich zu Dana durchzudrängeln.
Die zwei Fuck-Typen gerieten aneinander. Es kam zu einem Gerangel. Andere mischten sich ein. Ein Glas flog in Richtung Lokal, verfehlte Danas Kopf um einen Meter und schlug klirrend gegen eine der Fensterscheiben. Alex hatte sie im letzten Moment zur Seite gezogen. Schützend legte er den Arm um ihre Schulter, packte sie mit der anderen an der Hand und zog sie durch das Getümmel, sich selbst als Rammbock einsetzend. Danas Fans warfen sich jetzt mit ganzem Körpereinsatz den Angreifern entgegen. Die Gäste liefen durcheinander wie Hühner in einem Stall, in den der Fuchs eingebrochen war. Niemand achtete mehr auf Dana und Alex. Alle wollten sich selbst vor fliegenden Gläsern, Flaschen, Stühlen und Fäusten in Sicherheit bringen oder in die Schlacht werfen. Die drei überforderten Barkeeper versuchten zu beruhigen, doch niemand hörte sie. Dana vernahm nur ihr eigenes Keuchen, spürte vor allem ihre Haare im Gesicht und Alex’ drängenden Arm auf ihrer Schulter. Nur aus den Augenwinkeln nahm sie geparkte Wagen wahr, an denen sie vorbeiliefen, Hauseingänge, Mopeds, erschrockene Spaziergänger.
Als sie schließlich anhielten, standen sie atemlos in einer ruhigen Gasse. Nur das Licht der Straßenlampen und aus einigen Fenstern erhellte den ansonsten ausgestorbenen Straßenzug. Aus der Entfernung hörte Dana verhalten die Schlägerei in der Bar. Sie waren nur um die nächste Ecke gelaufen. Von irgendwoher näherten sich Polizeisirenen.
»Wow!«, keuchte Alex. Er stellte sich vor sie, legte die Hände auf ihre Schultern, sah sie an.
»Alles in Ordnung?«
Dana strich sich die Haare aus dem Gesicht und atmete tief durch.
»Ja.«
Die Position war ihr in diesem Moment fast ein wenig unangenehm. Er schien es zu merken oder reagierte einfach intuitiv, ließ die Arme sinken und lehnte sich mit der Schulter neben ihr an die Wand.
Nun stießen auch Eleftheria und Stavros zu ihnen.
»Wo sind die anderen?«, fragte Alex.
»Keine Ahnung«, sagte Stavros.
»Vielleicht solltest du nicht einfach so hier durch die Straßen und Bars spazieren«, sagte Eleftheria. »Hast du keine Leibwächter?«
»Weshalb?«, fragte Dana.
»Deshalb?«, sagte Eleftheria mit einer Geste ihres Daumens über die Schulter.
Die Polizeisirenen waren jetzt sehr nah.
»Ich bin eine einfache Mitarbeiterin des Internationalen Gerichtshofs. Nichts Besonderes.«
»Du bist die Frau, die auf einem Video, das die ganze Welt gesehen hat, vor einem Ex-US -Präsidenten steht, als er gerade verhaftet wird.«
»Ich denke, ich sollte zurück in mein Hotel«, sagte Dana. »Es war ein langer, aufregender Tag.«
»Das kann man sagen«, meinte Alex.
Sie versuchte ein Lächeln.
»Und es war ein sehr netter Nachmittag. Danke, dass du mich für ein paar Stunden abgelenkt hast.«
»Jederzeit wieder.«
»Und mir deine Freunde vorgestellt hast.«
»War uns ein Vergnügen«, sagte Stavros mit einer angedeuteten Verbeugung.
Sie zog ihr Handy hervor. Tippte die Uber-App an.
»Ich bringe dich«, sagte Alex.
»Danke, nicht nötig.«
»Mit dem Taxi, nur bis zum Hotel. Dann fahre ich brav nach Hause, versprochen.«
»Das ist nett, aber …«
Derzeit sind für dich keine Fahrten möglich, Dana.
Um mehr zu erfahren, tippe hier.
»Was soll das denn jetzt?«
Sie tippte auf den angegebenen Button.
Die von dir hinterlegte Zahlungsmethode ist nicht gültig. Bitte gib eine andere Zahlungsmethode an.
»Das … das gibt’s doch nicht.«
»Eine der Kreditkarten, mit denen du früher schon zahlen wolltest?«, fragte Alex.
»Ja«, sagte Dana besorgt.
Alex tippte bereits auf seiner App.
»Dann bringe ich dich also doch.«
»Danke«, murmelte sie. Zuerst die Karten, jetzt die App. In Danas Sorge mischte sich Wut.