Die Handlung dieses Romans ist frei erfunden, allfällige Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen zwangsläufig nicht immer zufällig. Als Vorlage für die Beschreibungen der Night Raids, der gezielten Tötungen und der Ereignisse rund um die Belagerung von Sarajevo und den Bosnienkrieg dienten zahlreiche Quellen, die einzeln aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde. Darunter waren, unter anderem, Dokumente des Internationalen Strafgerichtshofs, des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien, Berichte verschiedener NGO s, Medienberichte etc.
Da es noch keinen vergleichbaren Fall gab, konnte ich mir eine Menge dramaturgischer Freiheiten erlauben, zum Beispiel was den Verlauf eines solchen Verfahrens vor dem Gericht des Haftlandes angeht, aber auch das Vorgehen des ICC in einer solchen Situation. Vielleicht wären die Gerichte weniger oder auch mehr von den politischen Auswirkungen eines solchen Falles beeindruckt. Vielleicht würden nur Dokumente zwischen dem Gericht in Athen, der Staatsanwaltschaft, der Verteidigung sowie dem Strafgerichtshof in Den Haag hin- und hergeschickt werden, ohne dass sich die Juristen je persönlich in einem Gerichtssaal begegneten. Vielleicht käme es zu Verhandlungen, vergleichbar denen, die ich beschreibe. Vielleicht liefe es ganz anders. Die Fragen zur Turners Verantwortung und andere inhaltliche Einwände gegen den Haftbefehl würden erst in Den Haag verhandelt werden. Mit ziemlicher Sicherheit würde alles viel länger dauern. Aus dramaturgischen Gründen habe ich das Verfahren beschleunigt und in nur wenigen Tagen vor den Gerichten in Griechenland ablaufen lassen – schließlich ist der Roman ein Thriller. Etwaige Fehler sind meine.
Ganz besonderer Dank gilt Bettina Scholdan, die mich geduldig und fachkundig ebenso in die Komplexität des internationalen Rechts eingeführt hat wie in die Denkweise von Juristen in einem solchen Fall, noch meine dümmsten Fragen beantwortet und viele wertvolle Anregungen gegeben hat, bis hin zum Verfassen einer meiner liebsten Szenen. Ich danke dem Team bei meinem Verlag Blanvalet und dem Team der Literaturagentur Michael Gaeb, die mich bei der Entstehung dieses Romans wieder einmal enthusiastisch begleitet, beraten und betreut haben. Danke meiner Frau, die nicht nur immer ein offenes Ohr für Diskussionen über meine Ideen hat, und seien sie noch so verrückt, sondern auch meine Schreiblaunen erträgt. Und natürlich danke ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, dass Sie Ihre Zeit diesem Buch gewidmet haben!
Marc Elsberg, Dezember 2020