Alte Judenrampe: Von April 1942 bis Mai 1944 wurden die Selektionen der ankommenden Massentransporte auf dem Güterbahnhof von Auschwitz vorgenommen, der ziemlich genau zwischen dem Stammlager Auschwitz I und dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau lag. Ab dem 15. Mai 1944 fanden die Selektionen der Häftlingstransporte innerhalb des Geländes von Auschwitz-Birkenau statt.
Chassidisch-aschkenasisches Judentum: Aschkenasische Juden, sogenannte Aschkenasen, bilden heute die größte ethno-religiöse Gruppe im heutigen Judentum (etwa 70 %). Sie beziehen sich dabei auf den biblischen Namen Aschkenas, der in der mittelalterlichen rabbinischen Literatur für Deutschland benutzt wurde. Der Chassidismus ist eine religiös-mystische Strömung innerhalb des ultraorthodoxen Judentums.
Chederschule: So wird die traditionelle jüdische Grundschule für Jungen ab dem vierten Lebensjahr, in der der Bibelunterricht im Vordergrund steht, bezeichnet.
Cholent: »Tscholent« (deutsch) ist ein traditioneller jüdischer Schmortopf, der über 12 Stunden vor sich hin köchelt und mittags an Sabbat gegessen wird. Die wichtigsten Zutaten sind Fleisch, Kartoffeln, Bohnen und Gerste.
Davidstern: Er gilt heute vor allem als Symbol des Volkes Israel und des Judentums. Benannt nach König David, besteht das Sechseck aus zwei blauen, ineinander verwobenen gleichseitigen Dreiecken. Die Nationalsozialisten missbrauchten das Symbol ab September 1941 zur »Kennzeichnung« jüdischer Mitbürger. Der sogenannte »Judenstern« war ein sechszackiger Stern auf einem gelben Stofffetzen, der in der Mitte die Inschrift »Jude« trug. Die Markierung musste auf der linken Brustseite des sichtbaren Kleidungsstücks aufgenäht und getragen werden.
Desert Storm: Diese Aktion, auch Zweiter Golfkrieg genannt, dauerte von August 1990 bis März 1991. Der irakische Diktator Saddam Hussein marschierte im Streit um Ölquellen in das Nachbarland Kuwait ein. Fünf Monate später griffen die USA und eine internationale Koalition in den Konflikt ein. Obwohl Israel nicht Teil der Anti-Irak-Koalition war, flogen irakische Raketen auf Israel. Auf Bitten der USA verzichtete Israel auf einen militärischen Gegenschlag, um den Zusammenhalt der Koalition, der mehrere arabische Länder (wie Syrien oder Ägypten) angehörten, nicht zu gefährden. Die »Operation Wüstensturm« drängte den Irak zurück und hat in der Folgezeit die politische Lage im gesamten Mittleren Osten verändert.
Duderstadt: Im Auftrag des Rüstungsbetriebs Polte errichtete die SS im November 1944 in der niedersächsischen Kleinstadt Duderstadt im Landkreis Göttingen ein Häftlingslager für Frauen. Organisatorisch war es als Außenlager dem KZ Buchenwald angegliedert. Einziger Zweck des Lagers war die Unterbringung der zur Zwangsarbeit eingesetzten 750 ungarischen Jüdinnen in der Munitionsfabrik. Siehe Polte.
Eichmann-Prozess: Das Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen deutschen Obersturmbannführer Adolf Eichmann von April bis Dezember 1961 in Jerusalem erregte große internationale Aufmerksamkeit und veränderte das Debattenklima über den Holocaust in Israel. Eichmann gilt heute als einer der Hauptorganisatoren der systematischen Deportation und Ermordung der europäischen Juden. Wegen seiner verharmlosenden bürokratischen Art sprach Prozessbeobachterin Hannah Arendt von der »Banalität des Bösen«. Eichmann wurde zum Tode verurteilt.
Eretz Israel: »Land Israel« (deutsch), ist eine traditionelle hebräische Bezeichnung für das Land Kanaan. In der Tora und dem Alten Testament ist damit das »Gelobte Land« zwischen Nil und Euphrat gemeint, in dem die Israeliten nach biblischer Darstellung sesshaft wurden und viele Jahrhunderte zusammen mit anderen Völkern lebten. Mit Beginn des politischen Zionismus im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Ausdruck »Eretz Israel« wieder populär.
Gefilte Fisch: Wörtlich »Gefüllte Fische«, ist bei den bei aschkenasischen Juden ein sehr beliebtes traditionelles Fischgericht, das an Sabbat und Feiertagen als kalte Vorspeise gegessen wird. Das Gericht besteht im Wesentlichen aus gewürzter Fischfarce von gehacktem Karpfen, Hecht oder Weißfisch, die in Scheiben oder in der Fischhaut als ganzer Fisch in Brühe pochiert und serviert wird.
Haggada: Sie ist eine meist bebilderte jüdisch-religiöse Schriftensammlung, aus der beim Pessach-Mahl gemeinsam in der Familie gelesen und gesungen wird. Zum einen ist die Haggada eine Handlungsanweisung für den Sederabend, die traditionelle Zeremonie für den Vorabend des Pessach-Festes. Zum anderen wird das Exil in Ägypten und der Auszug in die Freiheit beschrieben. Siehe Pessach.
Hagana: So hieß eine zionistische paramilitärische Untergrundorganisation in Palästina während des britischen UN-Mandats von 1922 bis 1948. Mit der Gründung des Staates Israel wurde die Hagana in die israelischen Verteidigungsstreitkräfte, das offizielle Militär, überführt.
Hashomer Hatzair: »Der junge Wächter« (deutsch), ist eine internationale sozialistische, zionistische Jugendorganisation, die stark an die Pfadfinderbewegung erinnert. Hauptziele sind die Organisation von Reisen nach Palästina, die Förderung einer sozialistischen Gemeinschaftsidee und die Gründung von Kibuzzim. Siehe Kibbuz.
Histadrut: Sie ist der Dachverband der Gewerkschaften in Israel, vergleichbar mit dem DGB in Deutschland. 1920 in Haifa gegründet, war die Histadrut ein wichtiger Wegbereiter des Zionismus in Israel. Das Ziel war die Schaffung einer jüdischen Arbeiterklasse. Waren in den 1970er-Jahren noch über 80 % der Beschäftigten in der Histadrut organisiert, nimmt die Bedeutung der Gewerkschaft seitdem kontinuierlich ab. Die Histadrut war maßgeblich auch an der Gründung der Militärorganisation Hagana beteiligt. Siehe Hagana.
Hisbollah: Die »Partei Gottes« (deutsch), ist eine islamistisch-schiitische Partei und paramilitärische Miliz im Libanon. Als »Staat im Staat« kontrolliert sie das Land politisch wie militärisch und wird in Israel und Deutschland als Terrororganisation eingestuft. Seit dem Einmarsch Israels in den Libanon (Libanonkrieg von 1982) ist das zentrale Ziel der Hisbollah die Bekämpfung Israels mit Anschlägen und Entführungen. Seit den 1990er-Jahren sitzt die Hisbollah auch in der libanesischen Nationalversammlung und gilt als Unterstützer der Diktaturen in Syrien und Iran.
Jesreel-Tal: Eine Ebene im Norden Israels, die sich von der Bucht von Haifa am Mittelmeer in südöstlicher Richtung bis zum Jordan bei der Stadt Bet Sche’an erstreckt. Das Jesreel-Tal ist mit 365 Quadratkilometern das größte ebene Becken Israels.
Jiddisch: Diese tausend Jahre alte Sprache, aus dem Mittelhochdeutschen hervorgegangen und sowohl vom späteren Hochdeutschen sowie dem Hebräisch-Aramäischen beeinflusst, wird weitgehend von aschkenasischen Juden in Europa gesprochen.
Jüdische Brigade: Eine Infanterie-Einheit innerhalb der britischen Armee, die im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Alliierten gekämpft hat. Die insgesamt 30.000 Mann waren Freiwillige aus dem britischen Mandatsgebiet Palästina. Insgesamt kämpften innerhalb der alliierten Streitkräfte rund 1,3 Millionen jüdische Soldaten.
Jom-Kippur-Krieg: Er war der vierte arabisch-israelische Krieg nach dem Unabhängigkeitskrieg (1947 – 49), der Suezkrise (1956) und dem Sechstagekrieg (1967). Mit einem Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens begann der Krieg am 6. Oktober 1973 am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Arabische Streitkräfte rückten auf den Sinai und auf die Golanhöhen vor, die Israel im Sechstagekrieg erobert hatte. Drei Wochen später, als die israelischen Streitkräfte 100 Kilometer vor Kairo und 35 Kilometer vor Damaskus standen, beendete ein UN-Waffenstillstand die Kämpfe. Die darauffolgenden Verhandlungen führten über fünf Jahre später zu einem israelisch-ägyptischen Friedensvertrag. Zum ersten Mal erkannte mit Ägypten ein arabischer Staat Israel an.
Kibbuz: In Israel eine säkulare, sozialistische und ländliche Kollektiv- und Kommunensiedlung mit Gemeinschaftseigentum und basisdemokratischen Strukturen. Rund 250 solcher Siedlungen mit etwas mehr als 170.000 Einwohnern gibt es in Israel heute noch. Die Kibbuz-Idee entstand vor dem Hintergrund der antisemitischen Verfolgung in Europa. Die Zahl der Siedlungen und der »Kameraden«, wie sich Kibbuzbewohner nennen, ist seit Jahren rückläufig.
Kosher: Die Zubereitung und der Genuss bestimmter Speisen erfolgt nach den jüdischen Speisegesetzen in der Tora zur Reinhaltung von Körper und Geist. So gibt es erlaubte (koschere) und nicht erlaubte (nicht koschere) Speisen. Koschere Tiere zum Beispiel müssen Wiederkäuer und domestiziert sein und einen zweigespaltenen Huf haben wie Rinder, Schafe, Rehe oder Ziegen. Schweinefleisch ist demnach nicht koscher. Fleischige, milchige und neutrale Lebensmittel müssen getrennt zubereitet werden.
Libanonkrieg 2006: Auch Zweiter Libanonkrieg (nach dem von 1982) oder 33-Tage-Krieg genannt. Gemeint sind die Kämpfe zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee im Juli und August 2006. Im Zuge der Kampfhandlungen beschoss die Hisbollah auch den Norden Israels mit bis zu 4000 Raketen. Die israelische Armee antwortete mit Bombenangriffen auf das Hisbollah-Hauptquartier in Beirut. Siehe Hisbollah.
Logotherapie: Bezeichnet eine sinnzentrierte Psychotherapie, die Menschen in Lebenskrisen, nach Trauma-Erfahrungen und bei psychischen Problemen Hilfestellungen gibt. Ziel der Therapie ist es, den Sinn im Leben wiederzufinden, bewusst zu erfahren und zu stärken. Begründet wurde die Therapie vom Wiener Psychiater Viktor E. Frankl, selbst Holocaust-Überlebender.
Ma’arach: War der Vorgänger der heutigen israelischen Arbeiterpartei »Awoda«, Mitglied der Sozialistischen Internationalen (wie die SPD in Deutschland). Die bekanntesten Vertreter waren Staatsgründer David Ben-Gurion, später Jitzchak Rabin und Shimon Peres.
Matzenbrot: Aus Wasser und Getreide wird ungesäuertes Fladenbrot ohne Hefe, auch Matze genannt, gefertigt. Nach jüdischer Tradition dürfen maximal 18 Minuten zwischen dem Mischen von Mehl und Wasser und dem fertigen Teig liegen, da es sonst zu gären beginnt. Wird traditionell an Pessach gegessen, dem »Fest der ungesäuerten Brote«. Siehe Pessach.
Mesusa: Bedeutet eigentlich Türpfosten und bezeichnet eine Schriftkapsel, die in einem traditionellen jüdischen Haushalt an jedem Türrahmen angebracht ist (außer am Badezimmer, an Toiletten, Keller- und Abstellräumen). In der schief am rechten Türpfosten angebrachten Mesusa ist eine Pergamentrolle eingelegt, auf der das Tora-Gebet »Schma Israel« geschrieben steht. Wenn man das Haus verlässt, berührt man die Mesusa und bittet Gott um seinen Schutz.
Mitzwa: »Die einzelne Pflicht« (deutsch), ist ein Gebot im Judentum. In der Tora ist die Zahl der enthaltenen Mitzwa-Gebote und Pflichten eines frommen Juden auf 613 Mitzwot beziffert. Sie teilen sich auf in 365 Verbote und 248 Gebote und bestimmen das gesamte Leben eines Gläubigen.
Palästina: Die historische Region Palästina bezeichnet heute ein Gebiet an der Südostküste des Mittelmeeres, auf dem sich der Staat Israel, der Gazastreifen, das Westjordanland, Teile Syriens, des Libanons und Jordaniens befinden. Im 13. Jahrhundert v. Chr. war erstmals von »Hebräern« die Rede. Danach gab es eine jüdische, eine christliche und ab 700 n. Chr. auch eine muslimische Präsenz in der Region. Im Ersten Weltkrieg eroberten britische Truppen Palästina, das Land wurde britisches Mandatsgebiet. Bedingt durch die jüdisch-zionistische Einwanderung aus dem faschistischen Europa verschärften sich die Auseinandersetzungen zwischen Juden und Palästinensern um die Vorherrschaft. Die Briten bekamen den Konflikt nicht unter Kontrolle und gaben das Mandat an die Vereinten Nationen zurück. 1947 beschlossen die UN eine Teilung in einen arabischen und einen jüdischen Staat, was die arabischen Staaten ablehnten.
Palmach: Er war eine paramilitärische Untergrundorganisation, die sich von 1941 bis 1947 auf das militärische Training von Jugendlichen konzentrierte. Seine Mitglieder, nur etwa 2000 bis 3000 Personen, sollten sich für Führungsaufgaben in den späteren israelischen Streitkräften empfehlen. Palmach-Einheiten kämpften auch in der Jüdischen Brigade im zweiten Weltkrieg an der Seite der Alliierten. Siehe Jüdische Brigade.
Pessach: Dieses Familienfest gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Das Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten und die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Pessach ist ein achttägiges Familienfest mit festen Riten und beginnt immer am ersten Vollmond im Frühjahr.
Pfeilkreuzler: Sie waren Anhänger einer faschistischen Partei in Ungarn, die zwischen 1935 und 1945 mehrfach den Namen wechselte. Zuerst hieß sie »Partei des Nationalen Willens«, später »Ungarische nationalsozialistische Partei«, zuletzt »Pfeilkreuzlerpartei«. Namensgebend ist das Pfeilkreuz-Symbol analog zum Hakenkreuz-Symbol der NSDAP. Mit Unterstützung von Hitlerdeutschland errichteten die Pfeilkreuzler im besetzten Teil Ungarns sowie Rumäniens eine faschistische Kollaborationsregierung und Diktatur. Mit der Machtübernahme ließ Parteiführer Ferenc Szálasi Tausende Juden in Budapest auf offener Straße ermorden, Zehntausende wurden auf Todesmärsche geschickt, am Ende kulminierte die »Politik« der Pfeilkreuzler in der Massendeportation ungarischer Juden nach Auschwitz. Siehe Ungarische Juden.
PLO: Die Palästinensische Befreiungsorganisation sieht sich als Dachorganisation aller Palästinenser. Ihr Ziel: die Gründung eines unabhängigen Staates Palästina. 1964 auf Initiative von Ägyptens Präsident Gamal Abdel Nasser gegründet, radikalisierte sich die PLO ab 1969 unter ihrem neuen PLO-Vorsitzenden Jassir Arafat, verübte Terroranschläge und Bombenattentate gegen Israel. In den 1990er- und 2000er-Jahren (Erste und Zweite Intifada) verlor die PLO ihre führende Rolle als Vertretung der Palästinenser. Größte Erfolge waren die Anerkennung als »Repräsentant des palästinensischen Volkes« durch die UN 1974 und der Friedensnobelpreis für Arafat 1994 zusammen mit Shimon Peres und Jitzchak Rabin. Seit Arafats Tod 2004 ist der Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas auch PLO-Vorsitzender.
Polte: Die Polte Armaturen- und Maschinenwerke in Magdeburg waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der größten Munitionsproduzenten der Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde publik, dass Polte ein Rüstungsbetrieb der SS war, der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge ausbeutete. Polte bezahlte pro Arbeitstag eines Häftlings vier Reichsmark an die SS, die Zwangsarbeiter gingen leer aus. So entstanden an mehreren Produktionsstandorten wie in Duderstadt KZ-Außenlager. Siehe Duderstadt.
Refeeding-Syndrom: Unter diesem Begriff versteht man eine weithin unterschätzte metabolische Störung, die bei mangelernährten Menschen auftritt, wenn diese wieder normal zu essen beginnen. Die Kombination aus Elektrolytstörungen, Vitamin- und Flüssigkeitsmangel können zu Lungenödemen und Herzinfarkten führen und tödlich enden.
Tallit: Ein traditioneller jüdischer »Gebetsmantel« oder Gebetsschal, der während des Morgengebets nur von Männern getragen werden darf. Ein Tallit ist ein viereckiges weißes Tuch aus Baumwolle oder Seide, das oft von schwarzen oder blauen Streifen durchzogen wird.
Todesmärsche: In der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges (ab Januar 1945) wurden frontnahe Konzentrationslager wie Auschwitz aufgelöst und die Gefangenen gezwungen, zu Fuß Richtung Reichsmitte zu marschieren. Auch gab es Zugtransporte. Marschunfähige Häftlinge wurden in großer Zahl erschossen oder überlebten die teils wochenlangen Märsche nicht: Sie erfroren, verhungerten oder kollabierten. Einzelne Evakuierungszüge wurden von Alliierten aus der Luft bombardiert. Schätzungen gehen heute davon aus, dass bei den Todesmärschen bis zu 250.000 Menschen ums Leben kamen.
Tora: »Weisung« (deutsch), ist der erste Teil der hebräischen Bibel Tanach. Darüber hinaus hat der Begriff noch weitere Bedeutungen. Gemeint sind in der Regel die fünf Bücher Mose (Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium), die am Anfang des Tanach sowie des Alten Testaments stehen. Mit Tora ist oft auch die Torarolle gemeint, aus der in jüdischen Gottesdiensten gelesen wird.
Unabhängigkeitskrieg: Dieser Krieg, auch Palästinakrieg genannt, war der allererste arabisch-israelische Krieg, der unmittelbar nach der Verabschiedung des Teilungsplans der UN am 29. November 1947 und noch vor der offiziellen Unabhängigkeitserklärung Israels am 14. Mai 1948 begann. Erst waren es nur lokale Kämpfe zwischen arabischen Milizen und jüdischen paramilitärischen Organisationen wie der Hagana. 1948, nach Gründung eines eigenen Staates, griff eine Armeeallianz aus Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und Irak Israel an. Ziel der Offensive war die Beseitigung des jüdischen Staates, dessen Existenzrecht man ablehnte. Der Krieg endete 1949 mit einem militärischen Sieg Israels und einem UN-Waffenstillstand, der Israel etwa drei Viertel des vormaligen Mandatsgebietes überließ.
Ungarische Juden: Zwei Monate nach der Besetzung Ungarns durch Hitlerdeutschland begannen im Mai 1944 die Massendeportationen ungarischer Juden nach Auschwitz-Birkenau. Davon betroffen waren auch nordrumänische Juden wie Rachel und ihre Familie, die in von Ungarn besetzten Gebieten des Landes lebten. Unter der Leitung von Adolf Eichmann, unterstützt von der ungarischen faschistischen Militärpolizei, wurden in nur 56 Tagen 424.000 ungarische Juden nach Auschwitz deportiert. Insgesamt wurden ca. 565.000 ungarische Juden im Zweiten Weltkrieg ermordet. Siehe Pfeilkreuzler.
Zyklon B: Kaum ein anderes Giftgas hat eine solch traurige Berühmtheit erlangt wie das Schädlingsbekämpfungsmittel der deutschen Chemiefirma Degesch. Der Wirkstoff von Zyklon B ist Blausäure, das als Gas aus Pellets austritt. Sobald Menschen das Gas einatmen, wird die Zellatmung der körpereigenen Zellen gestoppt. Medizinisch spricht man von einem »inneren Ersticken«. In Auschwitz-Birkenau und anderen Vernichtungslagern wie Majdanek und Treblinka wurden die Pellets in die Schächte der Gaskammern geworfen und Hunderttausende, am Ende Millionen, mit dem Gift getötet. Zyklon B wurde zum Synonym für den industriell organisierten Massenmord des Holocaust (hebräisch Shoa).