9.
I
ch nicke. Atme einige Male tief durch. Dann erkläre ich: »Was ich unterbewusst befürchtet hatte, traf ein. Es war, als ob einem jemand mit einem Hammer vor die Stirn schlägt. Als die Polizei vor der Tür stand, wusste ich Bescheid.«
»Worüber genau?«
»Darüber, dass Vigga etwas Schreckliches zugestoßen ist.«
»Wir wissen bis heute nicht, ob das der Fall ist«, bemerkt Knud. »Wir haben immer noch keine Leiche gefunden. Nur ihre Sachen.«
Ihre Sachen.
Es hört sich so kalt an, wenn man dieses Wort benutzt. Sachen.
Die Polizisten, die am nächsten Tag vor der Haustür erschienen, waren Knud und Tine. Sie stellten sich vor, ich hörte es aus dem Flur mit an. Sie sagten Magnus, dass jemand Kleidungsstücke gefunden habe, die zu einer Frau passten und mit der Beschreibung der Bekleidung übereinstimmten, die Vigga zuletzt getragen habe. Sie baten Magnus, mit ihnen zu kommen und die Kleidungsstücke zu identifizieren. Außerdem fragten sie, wer ich sei. Magnus erklärte es ihnen, dann fuhren sie zusammen weg. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er zurück. Er war völlig aufgelöst.
»Es sind ihre Sachen«, sagte er. »Sie waren blutig. Ein Mitarbeiter der Müllabfuhr hat sie in einem Abfalleimer an einer Haltebucht gefunden, etwa zehn Kilometer von hier entfernt.«
Ich fand keine Worte.
»Sie haben mich befragt. Ich musste ihnen erklären, wo ich in den letzten Tagen gewesen bin und ob das jemand bezeugen könne – alles Mögliche musste ich ihnen erklären. Liv, sie werden eine Ermittlungskommission einrichten. Sie werden sicherlich auch mit dir reden wollen.«
»Mein Gott, Magnus, was glaubt die Polizei denn?«
»Sie glauben«, sagte Magnus, »dass Vigga ermordet worden ist.«