Die Mutter aller verrückten Formen und die Brut von Börsenwölfen:
Zinstragendes Kapital, spekulative Seifenblasen und die Krise des Geldes
Es wird in der Auseinandersetzung um die Marxsche Theorie oft vergessen, dass der vor allem im 1. Band des „Kapital“ entwickelte Begriff der kapitalistischen Produktionsweise zunächst nur die elementare Logik des Kapitalverhältnisses und dessen gesellschaftlich-historische Voraussetzungen darstellt. Die unmittelbaren empirischen Erscheinungen dagegen, in denen sich die kapitalistische Gesellschaft an ihrer Oberfläche dem Betrachter darbietet, sind mit dieser Wesenslogik des Kapitals nicht einfach deckungsgleich, sondern durch vielfältige Vermittlungsformen und Modifikationen gewissermaßen mutiert. Zwar ist es, wie Hegel sagt, das Wesen, das erscheint, aber es erscheint eben nicht direkt und als solches, sondern „vermittelt“, modifiziert, „unrein“ gebrochen durch die Einflüsse, über die es erst an die Oberfläche dringt. Einerseits muss also das Wesen seinem Begriff und seiner Logik nach erst aus der Vielfalt der Erscheinungen herausdestilliert werden, andererseits muss vom einmal gewonnenen Begriff des Kapitals und seiner Wesenslogik aus dann wieder der konkrete Vermittlungszusammenhang aufgerollt und erklärt werden, wie und warum dieses Wesen durch bestimmte modifizierende Formzusammenhänge hindurch sich so zeigt, wie es erscheint. Und endlich sind auch die historische Entwicklung und der jeweilige empirische Stand dieser Vermittlungsformen und -zusammenhänge zu analysieren und darzustellen, wenn das Kapitalverhältnis als konkretes Ganzes in seinem aktuellen Entwicklungsstand erfasst werden soll.
Marx hat die Vermittlungsformen der kapitalistischen Logik und ihrer Entfaltung vor allem im 2. und (fragmentarisch) 3. Band des „Kapital“ analysiert, wobei wie gesagt die Ebenen von „Staat“ und „Weltmarkt“ (die den Inhalt des ungeschriebenen 4. Bandes hätten abgeben sollen) zumindest als systematische Darstellung fehlen. Immerhin hat Marx bei seiner Entwicklung des Kapitalbegriffs relativ ausführlich eine kapitalistische Vermittlungsform analysiert, die heute eine ganz entscheidende Bedeutung erlangt hat: nämlich die Form des zinstragenden Kapitals und den daraus hergeleiteten Begriff des „fiktiven Kapitals“. Das zinstragende Kapital, also das reine Geldkapital als Leih- und Kreditkapital, ist eine von der Geldform des „fungierenden“, durch reale betriebswirtschaftliche Produktionsprozesse hindurchgegangenen Kapitals durchaus verschiedene Form. Während das betriebswirtschaftliche Geldkapital nur die vorübergehende Geldform in der unaufhörlichen Metamorphose der kapitalistischen Akkumulation darstellt, also ein Geldkapital, das sich als solches immer wieder direkt in Produktionsmittel (c) und lebendige Arbeit (v) zurückverwandelt, bildet das zinstragende Kapital ein Geldkapital, das mit dem wirklichen kapitalistischen Produktionsprozess nur noch äußerlich und indirekt verbunden ist. Es handelt sich um ein Geldkapital, das an Unternehmen, den Staat oder auch an private Haushalte verliehen wird, die dafür über die Rückerstattung der geliehenen Summe hinaus Zinsen (als Preis für die Ausleihung) zahlen müssen.
Vom Standpunkt der Eigentümer dieses Kreditkapitals aus, also der Gläubiger, und auch im allgemeinen gesellschaftlichen Verständnis des kapitalistischen Bewusstseins, gilt diese derivative Form des Kapitals als die „eigentliche“ und als begabt mit der – wie Marx sagt – „okkulten Qualität“, aus sich heraus Geld zu hecken, scheinbar ganz ohne Umweg über reale betriebswirtschaftliche Produktionsprozesse. Deshalb setzt an dieser Erscheinung des kapitalistischen Vermittlungszusammenhangs auch die vulgäre und populistische Kapitalismuskritik ursprünglich kleinbürgerlicher Provenienz an, wie sie von Proudhon und den Anarchisten seiner Couleur über Sektenhäuptlinge vom Schlage eines Silvio Gesell oder Rudolf Steiner bis zur Ideologie der Nazis immer wieder geschürt worden ist. Dieser vulgäre und begrifflose, gerade auf die Vorurteile des seit dem 18. Jahrhundert „produktivistisch“ und durch abstrakte Arbeitsdisziplin dressierten kapitalistischen „gesunden Volksempfindens“ zugeschnittene Antikapitalismus greift im Namen der kapitalistischen Nation das „unproduktive Finanzkapital“ als blutsaugerischen Vampir an, während die eigentliche kapitalistische Produktionsweise selbst sogar verherrlicht und geradezu eingeklagt wird: so etwa in der berüchtigten Gegenüberstellung von „schaffendem“ und „raffendendem“ Kapital durch die Nazis. Indem diese primitive, auf Ressentiments und niedrigen Instinkten statt auf Analyse und kritischer Theorie aufgebaute Ideologie häufig und leicht dazu tendiert, das verteufelte Finanzkapital mit dem Judentum zu identifizieren (ein seit dem Spätmittelalter auftauchender Topos, bereits von Luther exzessiv benutzt), bildet sie gleichzeitig eine Brutstätte, gewissermaßen eine irrationale „Politische Ökonomie“ des modernen Antisemitismus.
Dieser verkürzte, bloß gegen die oberflächliche Erscheinungsform des zinstragenden Kapitals gerichtete Antikapitalismus aller populistischen und antisemitischen Strömungen weist zweifellos Ähnlichkeiten und Überschneidungen mit dem ebenfalls in den kapitalistischen Kategorien befangenen Arbeiterbewegungsmarxismus auf, obwohl dieser damit nicht einfach denunziatorisch gleichgesetzt werden darf. Der Hauptimpuls der Arbeiterbewegung bestand immer darin, für die rechtlich-politische Anerkennung der Lohnarbeiter und für verbesserte Lebensbedingungen im Kapitalismus zu kämpfen; der Hauptimpuls der populistischen Affekte gegen das Finanzkapital dagegen zielte stets auf die Mobilisierung blinder Hass- und Ohnmachtsgefühle, um auf dieser Klaviatur im Interesse von Machtkalkülen zu spielen und die Krisendynamik anti-emanzipatorisch aufzufangen.
Indem aber dennoch den verwendeten Begriffen und der Logik der Interpretation nach die Kritik des Wirtschaftsliberalismus bei Sozialdemokraten und Kommunisten sich rhetorisch gern unbedacht auf das Finanzkapital und die spekulativen Prozesse einschießt und sich dabei stets auf Arbeit und Staat, Nation und „produktive Kapitalinvestitionen“ beruft, wird unbewusst eine schattenhafte unheilige Allianz der verkürzten und populistischen Kapitalismuskritik quer durch das politische Spektrum angedeutet, die auf das genaue Gegenteil von sozialer Emanzipation hinausläuft. Auch das linkskeynesianische Revival einer Bourdieu-Initiative gegen das neoliberale Paradigma war mit seiner antiamerikanischen Tendenz nicht frei von solchen Motiven.
In diesem Fall aber können sich die Nachfahren und Nostalgiker des Arbeiterbewegungsmarxismus nicht einmal auf den exoterischen Marx berufen. Zwar spricht Marx natürlich nicht etwa schmeichelhaft wie die heutigen marktradikalen Ideologen über die Träger des Finanz- und Spekulationskapitals, sondern nennt sie ungeniert Gauner und Börsenwölfe etc. Aber diese keineswegs erbauliche Personage wird nicht wie in der populären, seichten Kapitalismuskritik der Arbeitsverherrlicher und Antisemiten dem produktiven Kapital feindlich gegenübergestellt, sondern vielmehr in ihrem inneren Zusammenhang mit diesem erklärt und daraus abgeleitet. Insofern gibt es hier fast keinen Unterschied zwischen der exoterischen und der esoterischen Argumentation bei Marx: daher auch seine beißende Kritik an Proudhon und anderen zeitgenössischen Rittern gegen das „böse“ zinstragende Kapital, denen er völliges Unverständnis des kapitalistischen Formzusammenhangs und seiner inneren Bewegungsgesetze nachweist.
Marx entwickelt dabei nicht nur den Begriff des zinstragenden Kapitals aus dem Kapitalbegriff selbst und in seiner wirklichen Beziehung zum produktiven, fungierenden Kapital, sondern er zeigt auch, wie sich diese Beziehung im Prozess der kapitalistischen Reproduktion und ihrer Krisendynamik „verkehrt herum“ darstellt. Schon allein daraus, dass die Veräußerung des Geldkapitals als „Ware sui generis“ (in den verschiedenen Formen des Kredits) und ihr Rückfluss mit hinzuaddiertem Zins sowohl zeitlich als auch räumlich auseinanderfallen und der innere Zusammenhang mit dem realen Produktionsprozess des Kapitals nicht mehr unmittelbar sichtbar ist, ergibt sich außer dem ideologischen Schein und der verzerrten Wahrnehmung des Kapitalfetischs auch die Möglichkeit einer eigenen Krisenpotenz durch die Bildung von „fiktivem Kapital“. Fiktives Kapital oder eine leere Finanzblase entsteht dann, wenn das zinstragende Kapital zwar noch beim Gläubiger positiv zu Buche schlägt und er damit operieren (es z.B. als Sicherheit für andere Transaktionen verpfänden) kann, in Wirklichkeit aber das verliehene Geldkapital seitens des Schuldners gar nicht in den produktiven Kreislauf des wirklich fungierenden (real Arbeitskraft vernutzenden) Kapitals involviert wurde oder darin gescheitert ist.
Im Unterschied zur Zeit von Marx kann diese Konstellation heute auch auf der Ebene des Konsumentenkredits an Lohnarbeiter auftreten, wie zahlreiche zeitgenössische Leidensgenossen nur zu gut aus eigener leidvoller Erfahrung wissen: das geliehene Geld, das seitens des Verleihers immer Geldkapital (weil zinstragend) ist, auch wenn es bloß für Konsumzwecke verausgabt wird, hat zur ebenso stillen wie unbedingten Voraussetzung, dass die Arbeitskraft des Schuldners im produktiven Kreislauf des Kapitals vernutzt wird und er sowohl die ratenweise Rückzahlung der Hauptsumme als auch die Bedienung der Zinsen aus seinem Lohneinkommen finanzieren kann. Im Fall einer dabei nicht vorgesehenen Arbeitslosigkeit mit drastischem Rückgang des Einkommens wird dieser notwendige Zusammenhang unterbrochen, was aber nicht sofort, sondern erst nach einer gewissen Inkubationszeit in Erscheinung tritt. Beim Konsumentenkredit haben wir es mit einer bloßen Analogie zum wirklichen großen Kreditkapital zu tun, das über verschiedene Kanäle und in verschiedenen Formen an das fungierende Kapital der Unternehmen ausgeliehen wird, damit sie Arbeitskraft produktiv verwursten können. Aber die Mechanismen dabei sind natürlich immer dieselben. Das gilt auch für den Staat, der sich (soweit er nicht selbst Marktunternehmen betreibt) ebenfalls nur als Konsument, und zwar als gesamtgesellschaftlicher Großkonsument, Geld auf den Kapitalmärkten leiht. Was beim Lohnarbeiter das Einkommen aus dem Verkauf seiner Arbeitskraft an das fungierende Kapital ist, um seine Verschuldung finanzieren zu können, ist beim Staat das Steuereinkommen, mit dem er Geldeinkommen aller Art und Gewinne des fungierenden Kapitals abschöpft.
In allen drei Fällen kann der Zusammenhang des Kredits mit dem wirklichen Reproduktionsprozess des Kapitals zerreißen, ohne dass die unvermeidlichen Wirkungen sofort in Kraft treten. Beim Konsumentenkredit des Lohnarbeiters wie gezeigt, wenn er arbeitslos wird, beim Staat, wenn er sich über sein mögliches und der Gesellschaft abzupressendes Steueraufkommen hinaus verschuldet (oder infolge von Krisenprozessen die vorweggenommenen Steuereinnahmen unerwartet wegbrechen), vor allem aber beim fungierenden Kapital selber, wenn der erzielte Profit unter die zu bedienende Schuld fällt. Die Stunde der Wahrheit, also das Platzen der Blase, kann jeweils durch Dehnung des Zeitraums der Rückzahlung (in der Hoffnung von Gläubiger wie Schuldner auf bessere Zeiten) und durch Umschuldung hinausgeschoben werden, also durch Aufnahme neuer zusätzlicher Kredite, nur um die alten weiter abzahlen zu können. Die Kluft zwischen dem zu verzinsenden Geldkapital und dem realen Produktionsprozess des Kapitals droht so natürlich immer weiter zu klaffen, indem ein Teufelskreis der Umschuldung entsteht und sich dabei logischerweise die ursprüngliche Schuld ohne jede produktive Grundlage ins Astronomische steigert.
Aus der Marxschen Analyse ergibt sich so eine klare Differenzierung: Um einen positiven, wenn auch vermittelten Bestandteil des gesamtkapitalistischen Akkumulationsprozesses handelt es sich, wenn das zinstragende Kapital wirklich durch die Produktion des fungierenden Kapitals hindurchgeht und ihm daraus reell die sekundäre Frucht des Zinses zuwächst; um fiktives Kapital oder gewissermaßen um verelendetes, zinstragendes Kapital handelt es sich, wenn dieser Zusammenhang bereits zerrissen, aber dieses Zerreißen noch nicht realisiert ist, also die in Wirklichkeit bereits „faulen“ Kredite, Wechsel etc. bzw. unrealisierten Verluste noch immer als vorhandenes und sich vermehrendes Vermögen verbucht werden (aus Unkenntnis oder absichtlich), obwohl sie bereits substanzlos geworden sind.
Einen zweiten, analogen Begriff des fiktiven Kapitals entwickelt Marx aus einem spezifischen Sektor des Finanzkapitals, den Aktienmärkten. Die bei Kurssteigerungen von Wertpapieren vorgenommene „Kapitalisierung von Erwartungen“ (Aussicht auf zukünftige Gewinne) bildet von vornherein fiktives Kapital, weil hier überhaupt kein substantieller Bezug mehr zu einem realen kapitalistischen Produktionsprozess besteht (im Unterschied zur Dividende, die logisch dem Zins des reinen Geldkapitals entspricht, d.h. einen abgeleiteten Anteil am realen Unternehmensprofit darstellt). Solange sich diese spezifische Bildung von fiktivem Kapital parallel zum realen Akkumulationsprozess entwickelt, kann sie von diesem immer wieder eingeholt werden; sobald sie ihm aber davonläuft und überdimensional wird, entsteht analog zum fiktiven Kapital faul gewordener Kredite eine Finanzblase, d. h. eine Scheinakkumulation durch Operationen mit substanzlosen Wertbeständen, die irgendwann platzen müssen („Wertberichtigung“).
Im kleinen Maßstab finden solche Prozesse im Kapitalismus tagtäglich statt. Immer wieder reißt in der einen oder anderen Hinsicht die Beziehung von Realkapital und Finanzkapital ab, bilden sich hier und dort Finanzbläschen, platzen Wechsel, werden Kredite notleidend, bankrottieren zahlungsunfähige Schuldner – oft genug gemeinsam mit ihren unseligen Gläubigern. All dies gehört zum stinknormalen Geschäftsgang, zu den Risiken und Nebenwirkungen des kapitalistischen Reproduktionsprozesses, in dem sich die zugrundeliegende elementare Wesenslogik der „Verwertung des Werts“ durch ihre zahlreichen und widersprüchlichen Vermittlungsformen hindurchwindet. Zum gesamtgesellschaftlichen Problemfall wird die Sache erst, wenn die von der realen Wertschöpfung des fungierenden Kapitals losgerissenen Wertbestände des fiktiven von faulen Krediten einerseits und rein spekulativen Aktienwerten (oder auch Immobilienwerten etc.) bzw. Staatsschulden andererseits eine bestimmte kritische Masse übersteigen. Das ist immer dann der Fall, wenn auf der Ebene des fungierenden Kapitals selber die von der Marxschen Krisenanalyse beschriebene innere Stockung der realen Akkumulation im gesellschaftlichen Maßstab eintritt, also die kapitalistische Produktion aufgrund ihres eigenen Selbstwiderspruchs und ihrer eigenen inneren Gesetzmäßigkeit nicht mehr genügend menschliche Arbeitskraft rentabel einsaugen kann. Diese innere Schranke wird aber nicht unmittelbar sichtbar, weil sich die „Wirtschaftssubjekte“, also Unternehmen, Staaten und Privathaushalte, an Stelle ihrer zurückgehenden oder ganz wegbrechenden realen Profite, Einkommen etc. eine Zeitlang durch Verschuldung und die Bildung von fiktivem Kapital über Wasser halten bzw. andererseits und gleichzeitig vorhandenes Geldkapital überproportional in die Aktienmärkte fließt und dort ebenfalls fiktives Kapital in Gestalt einer Spekulationsblase bildet (die unvermeidliche Krise wird dadurch einerseits aufgeschoben, andererseits aber auch verschärft, je mehr fiktives Kapital sich gebildet hat). Wenn die Krise dann endlich an die Oberfläche durchbricht, erscheint sie daher in aller Regel als scheinbar reine Geld-, Kredit- und allgemeine Finanzkrise, obwohl ihr in Wahrheit die innere Schranke des produktiven Kapitals selber zugrunde liegt. Daher auch die gewöhnliche populistische Verwechslung von Ursache und Wirkung, sobald die Krise real in Erscheinung tritt („Spekulantenhetze“ statt emanzipatorischer Kritik der kapitalistischen Produktions- weise selbst).
Wenn die Marxsche Theorie und Analyse des zinstragenden Kapitals und des aus dieser Logik hervorgehenden fiktiven Kapitals heute kaum weniger aktuell ist als seine Globalisierungsprognose, so aus dem einfachen Grund, dass beide Prozesse gleichermaßen und komplementär aus der inneren Krisentendenz des Kapitals hervorgehen. Der Flucht des Kapitals nach „außen“ auf die Weltmärkte entspricht die Flucht nach „oben“ in die vom realen Produktionsprozess entkoppelten Finanzmärkte. Beide Prozesse bedingen sich wechselseitig und gehen ineinander über. Die Herstellung des unmittelbaren Weltkapitals in der ungefilterten Weltkrisenkonkurrenz geht einher mit der Bildung eines ebenso ungefilterten Weltfinanzmarkts, einer exorbitanten Weltverschuldung und einer Weltblase des fiktiven Kapitals. Gerade darin deutet sich die unvergleichlich größere Durchschlagskraft einer mögli- chen kommenden Weltfinanzkrise im Vergleich zu allen entsprechenden Finanzkrisen der Vergangenheit an, indem vor allem das Finanzkapital den nationalökonomischen Rahmen am weitestgehenden gesprengt hat und seine Krise jetzt nur noch unmittelbar im Weltmaßstab stattfinden kann. Für das Verständnis der Mechanismen dieser Entwicklung, das den heutigen Weltbankern und Finanzanalysten allerdings genauso abgeht wie ihren Vorfahren, gilt mehr denn je: Schlag nach bei Marx!
Hierzu lies bitte den esoterischen Marx in seinen Schriften:
Der reine automatische Fetisch: Es wird ganz so Eigenschaft des Geldes, Zins abzuwerfen, wie die eines Birnbaums, Birnen zu tragen. In: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie, Dritter Band. Nach der von Friedrich Engels herausgegebenen ersten Auflage, 1894
Er hat die Wahl, aber es ist verrückt: der Kredit als Basis der Spekulation. In: ebd
Die Bildung des fiktiven Kapitals nennt man kapitalisieren. In: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie, Dritter Band. Nach der ersten von Friedrich Engels herausgegebenen Auflage, 1890
Der Staat muss betteln gehen: das fiktive Kapital der Staatsschulden. In: ebd
Die deutsche Ideologie. Zusammen mit Friedrich Engels, geschrieben 1846
Der Schein, als bildete sich wirkliches Kapital neben dem Kapital: Aktiengesellschaften und ihr Mehrwert. In: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie, Dritter Band. Nach der von Friedrich Engels herausgegebenen ersten Auflage, 1894
Ein ganzes System des Schwindels und Betrugs. In: ebd
Das Geschäft ist immer kerngesund, bis auf einmal der Zusammenbruch erfolgt. In: ebd