Erste Hilfe!

Manchmal kommst du alleine einfach nicht mehr weiter. Du hast Ärger mit deinem Vermieter, juristische Probleme, weil du bei der letzten Demo etwas über die Stränge geschlagen hast, du fürchtest dich extrem vor der nächsten Prüfung oder kommst morgens einfach nicht mehr aus dem Bett? Vielleicht sind es drängende externe Faktoren, die dir das Leben schwer machen, vielleicht geht es dir auch einfach schlecht. Grundsätzlich gilt: Such dir immer Hilfe, wenn du das Gefühl hast, alleine nicht weiter zu kommen. Das muss dir nicht peinlich sein und ist eher ein Zeichen für Stärke. Du kennst deine Grenzen und weißt: Jetzt müssen auch mal andere Leute mit anpacken!

Juristische Probleme …

Der Chef rückt nicht mit der Kohle für den Nebenjob heraus? Du wurdest bei einem Internetgeschäft geprellt? Du wurdest von einem Auto angefahren und sollst jetzt Schadensersatz zahlen? Dann brauchst du juristischen Beistand! Eine Rechtsberatung bei einem Anwalt ist mit hohen Kosten verbunden, die von den meisten Studenten kaum getragen werden können. Deshalb bieten viele Studentenwerke kostenlose Rechtsberatungen an, für die du lediglich deinen Studentenausweis brauchst. Infos findest du immer über die Internetseite deines Studentenwerks. Und auch der Asta kann mit Rechtsberatungen weiterhelfen. Erkundige dich!

Was aber tun, wenn es keine Rechtsberatung für Studierende an deiner Universität gibt? Wenn du, wie viele Studenten, nur über ein geringes Einkommen verfügst, kannst du in dem Fall versuchen, Rechtsberatungshilfe vom Amtsgericht zu erhalten. Die Rechtshilfe wird einkommensabhängig vergeben, du musst also einen Personalausweis, einen Mietvertrag und einen Nachweis über die Höhe deines Einkommens mitbringen. Nach der Prüfung erhältst du ein Berechtigungsschreiben, mit dem du zu einem Anwalt deiner Wahl gehen kannst. Bei diesem ist dann eine einmalige Gebühr von 10 € zu zahlen. Wenn du dich in einem Verfahren vertreten lassen musst und nur ein geringes Einkommen hast, kannst du bei Gericht auch Prozesskostenhilfe beantragen. Rechtsberatungshilfe und Prozesskostenhilfe können auch von ausländischen Studierenden in Anspruch genommen werden!

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Tipp:

Frage bei deinen Eltern nach, ob du über sie rechtsschutzversichert bist, denn sollte ein Mietstreit vor Gericht landen, kann es richtig teuer werden.

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Der Vermieter macht Ärger …

Ein Studentenleben kann so schön sein, wenn die Fenster in der Wohnung dicht sind, die Heizung funktioniert und das Wasser läuft. Was aber, wenn der Vermieter Ärger macht? Wie soll man bei Forderungen des Vermieters reagieren, wenn man sie für unangemessen hält? Und welche Rechte habe ich überhaupt als Mieter? Mietrecht ist immer wieder ein Thema bei Studenten, schließlich wohnen fast alle zur Miete und da gibt es einiges an Konfliktpotenzial zwischen Mieter und Vermieter.

Wer nicht gerade Jura mit Schwerpunkt Mietrecht studiert, kann die Fülle des Themas kaum überblicken. Was kannst du aber tun, wenn du selbst einmal Probleme mit deinem Vermieter hast? Oft hilft schon eine einfache Internetrecherche, denn unendlich viele Foren beschäftigen sich mit dem Thema. In jeder Buchhandlung kannst du außerdem Ratgeber zum Thema „Mietrecht“ erhalten. Die klassische, jedoch auch kostspielige Variante ist der Beitritt in den Mieterschutzbund (z.B. unter www.mieterschutzbund.de), denn hier bekommst du fachkundige Beratung und Hilfe, wenn es um den Schriftverkehr mit dem Vermieter geht. Die günstige Alternative: An vielen Hochschulen bieten auch das Studentenwerk oder der AStA spezialisierte Mietrechtsberatungen an.

Prüfungsangst …

„Das schaffe ich nie! Die Prüfung kann ich einfach nicht bestehen. Ich verstehe das einfach nicht!“ Ähnliche Gedanken hat jeder Student im Laufe seines Studiums mal. Und etwas – oder auch mal etwas mehr – Lampenfieber vor einer Prüfung ist nicht nur normal, sondern kann dir sogar helfen, in der Prüfung dein Bestes zu geben. Manchmal kann die Angst allerdings so stark werden, dass du gar nicht mehr abschalten kannst, dir die schlimmsten Szenarien ausmalst und auch körperliche Symptome dazukommen: Dir ist ständig übel, du kannst nicht mehr schlafen, hast Herzrasen oder Schweißausbrüche.

Dann leidest du sehr wahrscheinlich unter akuter Prüfungsangst. Wer sich mit solchen Problemen herumschlägt, fühlt sich oft allein, dabei geht es immer mehr Studenten in Deutschland ähnlich, was u.a. daran erkennbar ist, dass die psychologischen Beratungsangebote des Studentenwerks immer häufiger in Anspruch genommen werden. Viele Experten sehen den Grund dafür in der Umstellung der Studiengänge auf das Bachelorsystem. Seit der Umstellung wird fast jede Leistung bedeutend für die Endnote im Studium. Daher wird jeder Prüfung höhere Bedeutung zugemessen und so erhöht sich der psychische Druck, der auf die Studenten einwirkt.

Denk nicht, dass du mit deinem Problem alleine klarkommen musst und es sich ja eigentlich nur um eine Lappalie handelt. Massive Prüfungsängste können ein echtes Krankheitsbild sein und verlangen nach kompetenter Hilfe! Viele Studentenwerke bieten nicht umsonst psychologische Beratungen an. Eine Beratungsstelle an deiner Uni findest du unter www.studentenwerke.de oder direkt über die Seite deines Studentenwerks. Wenn du aus irgendeinem Grund nicht zum Studentenwerk gehen willst, kannst du natürlich auch eine psychotherapeutische Praxis aufsuchen, die Kosten für die Beratung und/oder Therapie werden von der Krankenkasse übernommen.

Vielleicht ist deine Prüfungsangst aber auch nicht so stark ausgeprägt, dass es ein großes Problem darstellt, du bist nur einfach immer so schrecklich nervös. Dann kannst du natürlich auch alleine daran arbeiten, die Prüfungen etwas entspannter zu überstehen. Vorweg ist es gut zu wissen, dass unsere Gefühle meistens durch Gedanken beeinflusst werden. Daher ist es auch relativ gut möglich, Angstprobleme durch Training in den Griff zu bekommen. In einem ersten Schritt solltest du dich fragen, ob die pessimistische Einschätzung deiner Chancen auch tatsächlich richtig ist. Häufig wirst du feststellen, dass dies nicht so ist. Hat man sich erst einmal klargemacht, dass man sich ausreichend auf eine Prüfung vorbereitet hat, kann man mit solchen Überlegungen auch Einfluss auf seine Prüfungsangst nehmen. Auch Methoden aus dem „positive thinking“ können dir helfen: „Ich habe viel gelernt, deshalb werde ich auch eine Menge Fragen beantworten können.“

Experten empfehlen, Szenarien, vor denen man Angst hat, immer wieder durchzuspielen, am besten im Rollenspiel mit einem Freund oder einer anderen Vertrauensperson. Wer zum Beispiel befürchtet, in einer Prüfung kein Wort mehr herauszukriegen, kann im Rollenspiel gegenteilige Erfahrungen sammeln und Strategien entwickeln, was im schlimmsten Fall zu tun ist – zum Beispiel den Prüfer auf deine Situation hinweisen. So vermeidest du, dass dein Schweigen als Nicht-Wissen ausgelegt wird. Generell gilt: Prüfer haben mehr Verständnis, als du denkst. Ein Gespräch im Vorfeld der Prüfung kann die Spannung weiter reduzieren – dann musst du deine Angst nämlich nicht auch noch krampfhaft überspielen.

Wer unter Prüfungsangst leidet, sollte sich auf jede Prüfung inhaltlich gut vorbereiten. Nur auf Lücke zu lernen, verstärkt die Ängste ungemein. Erstelle dir einen Arbeitsplan und streiche alle erlernten Themenbereiche auf diesem durch. Das zeigt dir Schwarz auf Weiß, was du schon alles gelernt hast – und das beruhigt enorm. Solltest du trotz guter Vorbereitung immer noch sehr aufgeregt sein, kann es dir helfen, einen Zeitplan für die Prüfung zu haben. Das hilft übrigens immer, auch wenn du nicht unter Prüfungsangst leidest, gerade bei schriftlichen Prüfungen (Als Beispiel: 10 min Lesen der Aufgabenstellung, 10 min Thesen sammeln …).

Depression, Angsterkrankung, Burn-out & Co.

„Ich fühle mich so erschöpft, dass ich einfach den ganzen Tag im Bett bleiben möchte.“ „Ich bekomme immer ganz plötzlich Panikattacken.“ „Ich schaffe das einfach alles nicht mehr ...“ Kommen dir solche Gedanken bekannt vor? Psychische Probleme sind unter Studierenden relativ weit verbreitet, ja, sie leiden sogar häufiger darunter als ihre Altersgenossen. Die Phase des Studiums ist eben neben ihren ganzen Vorteilen auch eine sehr schwierige Lebensphase.

Da ist der Leistungsdruck an der Uni, jede Prüfung zählt und man hat Angst, etwas zu verhauen. Und die Abschlussnote muss doch gut sein, schließlich möchte man ja vielleicht noch einen Master obendrauf setzen. Gleichzeitig steht man unter finanziellem Druck. Das Geld reicht hinten und vorne nicht und der Nebenjob frisst kostbare Zeit. Und was ist mit der Berufsperspektive? Was mache ich eigentlich, wenn die Uni mal vorbei ist? Gleichzeitig fehlt manchmal einfach die Struktur. Klar muss man arbeiten, aber das tut man zu Hause oder in der Bib, ohne Ansporn vom Chef oder Solidarität der Kollegen und ohne Lob von außen. Man ist selbst dafür verantwortlich, dass man vorankommt, dass man motiviert ist, dass man Erfolg hat. Und dann ist man vielleicht auch neu in der Stadt, gerade von zu Hause ausgezogen und fühlt sich manchmal furchtbar alleine.

Es ist also kein Wunder, wenn du mal durchhängst, keine Motivation hast und einfach mal Erholung brauchst. Das ist nicht besorgniserregend, sondern ganz normal. Man muss aber unterscheiden zwischen „Ich brauche jetzt mal ‘ne Pause“ und einem ernsthaften psychischen Problem. Denn wenn es kritisch wird, brauchst du Hilfe!

Die häufigsten psychischen Erkrankungen sind bei Studenten Depressionen und Angsterkrankungen. Auch Burnout – die Krankheit, die man immer mit gestressten Managern in Verbindung bringt – nimmt immer mehr zu.

Oft sind es gar nicht zuerst psychische Symptome, die wahrgenommen werden, sondern körperliche wie Durchfall, ständige Kopfschmerzen, Herzrasen, Schlafstörungen und Magenschmerzen.

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Psychische Erkrankungen bei Studierenden

•  Studierende leiden häufiger unter psychischen Problemen als ihre Altersgenossen.

•  Ca. 11 % aller Studierenden leiden an psychischen Erkrankungen.

•  Am häufigsten sind Depressionen und Angsterkrankungen.

(Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hg.): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2006. 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks)

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Was tun, wenn’s brennt?

Problem erkennen und akzeptieren

Gestehe dir ein, dass du ein Problem hast und akzeptiere das erstmal. Es ist keine Schande, dass es dir schlecht geht, es zeugt auch NICHT von Schwäche, du bist NICHT selber schuld und „sich zusammenreißen“ – was andere dir vielleicht raten – bringt auch nichts! Du bist eben gesundheitlich angeschlagen, nicht weniger, aber auch nicht mehr!

Du bist nicht alleine!

Mach dir klar, dass du mit deinem Problem nicht alleine bist. Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet.

Psychische Erkrankungen sind behandelbar

Psychische Erkrankungen sind heutzutage sehr gut behandelbar. Es gibt Therapien, es gibt Medikamente und vor allem sehr viele Menschen, die genau darauf spezialisiert sind!

Sprich darüber!

Sprich darüber! Es ist ganz egal, ob du dich einem Freund, Mitbewohner oder deinen Eltern anvertraust, doch es ist wichtig, nicht mit schwierigen Problemen alleine zu bleiben. Und meistens merkst du dann auch ganz schnell, dass sich andere Menschen mit ähnlichen Problemen herumschlagen, nur bisher nie darüber gesprochen haben.

Such dir professionelle Hilfe!

Solltest du dich also mal für längere Zeit schlecht fühlen und irgendwie keinen Ausweg finden, dann wende dich an die Experten!

Am unkompliziertesten ist das beim Studentenwerk. Die haben eine eigene psychologische Beratungsstelle, bei der man ohne große Hürden und relativ schnell einen Termin bekommt. Hier findest du gut geschulte Ansprechpartner, die dir bei Depressionen, Identitätskrisen, Selbstzweifeln, Ängsten und vielem mehr fachkundig zur Seite stehen. Seid ihr euch einig, dass eine Therapie oder eine medikamentöse Behandlung vermutlich Sinn geben würde, wird man dir hier Adressen nennen, an die du dich wenden kannst. Die psychologische Beratungsstelle deines Studentenwerks findest du hier: www.studentenwerke.de

An vielen Unis oder Universitätskliniken gibt es eine psychologische oder psychotherapeutische Ambulanz, die gleichzeitig die Ausbildungsstätte für angehende Psychotherapeuten ist. Meist ist man hier also auf dem neuesten Stand der Forschung. Die Therapeuten sind zwar jung, aber dafür umso engagierter und halten immer wieder Rücksprache mit ihrem Ausbilder. Einmal schnell die Suchmaschine füttern und du weißt Bescheid, ob es in deiner Stadt so etwas gibt.

Natürlich gibt es dann auch noch niedergelassene Psychotherapeuten und davon – gerade in größeren Städten – eine ganze Menge. Wenn du also eine Therapie machen willst, einfach das Branchenbuch aufschlagen und anrufen. Noch besser ist natürlich, wenn du eine Empfehlung hast. Gut ist auf jeden Fall, dass du 6 Termine Zeit hast, einen Therapeuten „auszuprobieren“. Das zahlt die Krankenkasse. Wenn du das Gefühl hast, ihr passt irgendwie nicht zusammen, versuch es noch mal – bei jemand anderem!

Manchmal kann auch der Weg zum Hausarzt der niederschwelligste sein. Der hört sich erst einmal deine Probleme an und überweist dich dann weiter.

Vielleicht geht es dir so schlecht, dass du dich nicht in der Lage fühlst, dich selbst um einen Termin zu kümmern. Dann wende dich an eine Person, der du vertraust, und bitte sie, die Termine für dich zu regeln.

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Mögliche Symptome

Depression

gedrückte Stimmung, Interesse- und Freudlosigkeit, Antriebsstörungen, Konzentrationsstörungen, mangelndes Selbstwertgefühl, Gefühl von tiefer Traurigkeit und innere Leere, schnelle Erschöpfung, ständiges Grübeln, Angstzustände, Schlaf- und Appetitstörungen, Rückzug aus dem normalen Leben, Abbruch der sozialen Kontakte

Burnout

Chronische Müdigkeit, seelische Erschöpfung, Energiemangel, Schlafstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Leistungsverlust, Sozialer Rückzug, Vernachlässigung von Freizeitaktivitäten, Distanzierung von der Arbeit, Gefühl der Überforderung, Selbstzweifel, erhöhte Gereiztheit, innere Leere, Lustlosigkeit, Initiativlosigkeit

Angststörung

Herzrasen, Nervosität, Unruhe, Vermeidungsverhalten, Atemnot, Schwindel, Zittern, Panikattacken, Brustschmerzen, Enge-Gefühl, Angst vor der Angst, ständiges Sorgen und Grübeln, Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Erregtheit, Schwitzen, Durchfall, Gefühl der körperlichen Schwäche

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Schreibblockade

„Wenn ich erst mal den ersten Satz geschrieben habe, dann wird das schon ...“ Die klassische Schreibblockade trifft nicht nur Schriftsteller, sondern auch Studierende aller Fachrichtungen, schließlich muss auch im Studium so manches „Meisterwerk“ zustande gebracht werden. Zunächst mal, wenn es dich trifft: Beruhige dich, du bist in guter Gesellschaft, denn auch Größen wie Douglas Adams, Dostojewski und J.R.R. Tolkien litten unter häufigen und schweren Schreibblockaden.

Bei einer Schreibblockade fällt es dem Betroffenen schwer, einen Text zu beginnen, weiterzuschreiben oder generell seine Gedanken zu verschriftlichen. Während die einen einfach nur keinen Anfang finden, quälen sich die anderen durch den gesamten Text. Das Hauptproblem ist oft, dass man noch kein genaues Ziel bzw. keine klare Struktur im Kopf hat oder dass man mit zu perfektionistischen Ambitionen an den Text herangeht.

Hier haben wir einige Tipps zusammengestellt, die beim Überwinden einer Schreibblockade helfen können. Es gibt aber ganz unterschiedliche Schreibtypen, daher wird die eine Strategie bei dir vermutlich besser funktionieren, die andere eher nicht. Probiere einfach aus, was dir liegt.

Nicht ablenken lassen!

Du lässt dich leicht ablenken? Dann beseitige, bevor du mit dem Schreiben anfängst, mögliche Störfaktoren wie Telefon, laute Geräusche oder einen unaufgeräumten Schreibtisch. Erlege dir ein zeitweiliges Facebook-Verbot auf, checke während der Arbeitsphasen nicht deine E-Mails und häng ein „Bitte nicht stören!“-Schild an deine Tür, um auch von den kommunikationsfreudigen WG-Mitbewohnern nicht abgelenkt zu werden.

... oder gerade

Probiere das Gegenteil: Manchem kann es gerade helfen, mitten im Trubel zu sitzen oder die Musik laut aufzudrehen und so den richtigen Flow zu finden.

Vermeide Vermeidungsverhalten!

Nein, es wird jetzt nicht erst das Bad geputzt, gestaubsaugt oder eingekauft. Es wird auch nicht endlos weiter nach Material gesucht. Sei ehrlich zu dir selbst: Ist es nicht langsam Zeit zum Schreiben?

Kleine Häppchen

Strukturiere deinen Text vor, indem du eine Gliederung machst und den Text in kleine Abschnitte teilst. Die kannst du dann nacheinander in kleinen Häppchen abarbeiten. So wirst du nicht von einer riesigen Schreibaufgabe bedrängt, sondern hast nur ein paar kleine Textchen zu schreiben.

Warmschreiben

Manchen hilft es auch, sich im Vorfeld mit einigen kleineren Texten „warmzuschreiben“, sich also in Schreibstimmung zu bringen.

In Umgangssprache schreiben

Schreibe erstmal so, als ob du jemandem von deinem Thema, deinen Gedanken und Schlüssen erzählen würdest – Umgangssprache ist dabei unbedingt erlaubt! Einen wissenschaftlichen Text kannst du später dann immer noch daraus machen

Schreib einfach drauflos!

Du musst dabei auch nicht mit dem ersten Satz beginnen. Das macht es meistens einfacher und nimmt dir die Angst vor dem leeren Blatt. Fang irgendwo an und notiere alles, was dir einfällt. Lass alle Ansprüche an Stil und Struktur fallen und schreib. Nachbearbeiten kannst du immer noch.

Routine bekommen

Mach dir das Schreiben zur Routine. Schreib eine Zeit lang immer mal wieder auf, was du am Tag gemacht hast, was dir durch den Kopf geht usw.

Ortswechsel

Wenn du beim Schreiben merkst, dass es nicht weitergeht, versuch es mal mit einem Ortswechsel, um neue Anregungen zu erhalten. Vielleicht klappt es gemütlich auf dem Sofa oder in der Bibliothek dann gleich viel besser als am Schreibtisch.

Erstmal Ansprüche runter!

Generell gilt: Verzichte auf den Anspruch, sofort den perfekten Text aufs Papier bringen zu müssen, denn das erzeugt nur unnötigen Druck und ist auch gar nicht umsetzbar.

Korrigiert wird erst zum Schluss!

Korrigiert wird am Ende, nicht immer wieder zwischendrin nach jedem Satz.

Verstärkung anfordern!

Falls du es alleine nicht schaffst, such dir Kommilitonen, mit denen du dich zum Schreiben verabredest. So bist du unter der Beobachtung der anderen und gezwungen, bei der Sache zu bleiben. Darüber hinaus kannst du mit den anderen über dein Thema sprechen und bekommst so noch die ein oder andere Anregung.

Wenn überhaupt nichts hilft, dann wende dich an die psychologische Beratungsstelle des Studentenwerkes, wo man sich genau mit solchen „studentischen“ Problemen auskennt und dir helfen wird, deine Schreibblockade zu überwinden. Die jeweilige Beratungsstelle findest du unter www.studentenwerke.de.

An zunehmend mehr Unis werden über das Studentenwerk oder Studium Generale auch eine extra Schreibberatung und spezielle Kurse angeboten, die dir Hilfestellung beim Schreiben geben oder dir bei deinem aktuellen Text helfen.

Prokrastination

Hast du das Gefühl, dass du alles mögliche machst, nur nicht das, was du dir eigentlich vorgenommen hattest? Dass der Abgabetermin immer näher rückt, aber du es einfach nicht schaffst, dich aufzuraffen und anzufangen, sondern stattdessen die Wohnung noch mal putzt, endlich die CD-Sammlung autobiografisch ordnest und all die anderen kleinen Dinge tust, die du sonst nie tun würdest? Dieses Phänomen des Aufschiebens von wichtigen Aufgaben kennt wohl jeder mehr oder weniger und du vermutlich auch.

Natürlich heißt das aber nicht, dass jeder unter Prokrastination leidet, der ab und zu mal aufschiebt. Denn dieses Verhalten ist angesichts unangenehmer Aufgaben recht normal. Ist dein Aufschiebeverhalten nicht ganz so drastisch, aber so störend, dass du etwas daran ändern möchtest, können vielleicht folgende Tipps Abhilfe schaffen und dazu führen, dass du deine Aufgaben rechtzeitig und stressfreier erledigen kannst.

Reflektieren

Reflektiere dein eigenes Verhalten und deine Gewohnheiten: Was und warum schiebst du auf? Nur wer sich seines Verhaltens bewusst ist, kann seine Gewohnheiten durchbrechen und ändern.

Planen

Mache dir einen Tagesplan, mit den Zielen/Aufgaben, die du an diesem Tag erledigen wirst (nicht willst! – das Handeln beginnt bereits im Kopf), bleibe dabei immer realistisch und nimm dir nur so viel vor, wie du auch erledigen kannst, sonst schlägt die Motivation sehr schnell in Frust um.

Setze dir für jede Aufgabe einen realistischen Zeitrahmen, in dem du die Aufgabe erledigt haben musst, damit du nicht in Versuchung kommst zu trödeln. Plane dabei aber auch genug Zeit für Ruhepausen und Spontanes ein! Pausen und genügend Schlaf sind wichtig, denn wer unausgeruht und schlapp ist, neigt eher dazu aufzuschieben. Unterteile die großen Aufgaben in kleinere Teilaufgaben, so dass sie nicht wie ein unüberwindlicher Berg erscheint. So musst du auch nicht zu lange auf das Gefühl warten, etwas geschafft zu haben. Hake ab, was du erledigt hast.

Belohne dich!

Belohne dich, wenn du ein (Etappen-)Ziel erreicht hast, das motiviert ungemein.

Anstrengend, aber nützlich: Sport

Treibe Sport: Körperliche Ausgeglichenheit hilft beim Stressabbau, macht belastbarer, aktiv und den Kopf frei. Das erleichtert es dann auch, schwierige Aufgaben in Angriff zu nehmen.

Lass dir ein schlechtes Gewissen machen

Erzähle anderen, wann du eine Aufgabe erledigt haben willst, so ist der Druck höher, die Aufgabe auch wirklich bis dahin erledigt zu haben. Denn es ist viel schwieriger, sein Aufschieben vor anderen einzugestehen, als es nur vor sich selbst rechtfertigen zu müssen. Du kannst andere auch ganz bewusst bitten, deine Fortschritte regelmäßig zu kontrollieren.

Gewohnheiten ändern

Mache es dir zur Gewohnheit, eine Aufgabe direkt in Angriff zu nehmen! Wenn es für dich zur Normalität geworden ist, Aufgaben zeitnah und effizient anzugehen, hast du es geschafft.

Verstärkung anfordern!

Falls du es alleine einfach nicht auf die Reihe bekommst, such dir eine Lerngruppe oder schließ dich für bestimmte Aufgaben mit anderen zusammen. In der Gruppe ist die Motivation höher, weil man die anderen nicht hängen lassen will und man sich gegenseitig ermuntert und mitzieht. Darüber hinaus dient die Gruppe als Kontrollinstanz und ermahnt, falls Abmachungen nicht eingehalten werden.

Hast du das Gefühl, du wirst das ewige Aufschieben einfach nicht los und es ist zu einem chronischen Verhalten geworden? Führt es dazu, dass du Aufgaben trotz schwerwiegender negativer Konsequenzen nicht erledigst und du im Grunde nicht mehr leistungsfähig bist? Dann ist es Zeit, das Problem mit professioneller Hilfe in Angriff zu nehmen.

Mache dir klar, dass es sich schon lange nicht mehr um bloße Faulheit handelt, sondern um ein ernstzunehmendes Problem, dass du angehen solltest. Erste Anlaufstelle ist auch hier wieder die psychologische Beratungsstelle des jeweiligen Studentenwerks, die dir mit professioneller Beratung oder mit Kursen zur Seite steht oder dich weitervermitteln kann: www.studentenwerke.de

Du brauchst einfach mal jemanden zum Reden?

Hast du Probleme mit deinem Studium, Prüfungsangst, Stress in der Beziehung oder mit den WG-Mitbewohnern? Oder möchtest du einfach nur mal reden und es ist gerade keiner da, der dir zuhört? Oder willst du gar nicht, dass jemand etwas von deinen Problemen erfährt? Für alle diese Fälle gibt es mittlerweile an immer mehr Universitäten eine „Nightline“, eine kostenlose, von Studenten für Studenten betriebene Telefonhotline, bei der du anonym deine kleinen oder großen Sorgen loswerden kannst. Da es sich bei den Gesprächspartnern um Studenten handelt, erhebt dieses Zuhör- und Informationstelefon natürlich keinen Anspruch auf Professionalität und kann schon gar nicht eine psychologische Beratung ersetzen. Aber es ist eben jemand da, der dir zuhört, der eine unvoreingenommene Sichtweise auf deine Probleme hat, dir hilft, wieder klare Gedanken zu fassen und eventuell die nächsten Schritte zu planen.

Eine Übersicht über alle Nightlines und die Zeiten, zu denen du anrufen kannst, findest du unter hier.

Wenn man gerade nicht studieren kann …

Manchmal brauchst du vielleicht einfach eine längere Pause. Du bist krank, erschöpft, schwanger oder suchst nach einer neuen Perspektive. Das Gute ist, du kannst in deinem Studium pausieren und ein Urlaubssemester einlegen. Das kannst du in ganz unterschiedlichen Situationen beantragen, die alle nur eins gemein haben – nämlich, dass sie ein reguläres Studium an deiner Hochschule verhindern. Hierzu zählen nicht nur Erkrankungen, sondern auch Praktika, die während des Semesters absolviert werden müssen oder Auslandsaufenthalte. Ein Antragsformular auf ein Urlaubssemester erhältst du in deinem Studierendensekretariat oder online auf der Homepage deiner Uni. Während deines Urlaubssemester giltst du zwar als immatrikuliert, kannst allerdings keine prüfungsrelevanten Studienleistungen ablegen. Du kannst für die Zeit des Urlaubssemesters Arbeitslosengeld beantragen, ob du (weiter) BAföG erhältst, hängt davon ab, was du während des Urlaubssemesters machst. Infos dazu bekommst du bei deinem Studentenwerk.

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Wichtig:

•  Das Urlaubssemester gilt nicht als Fachsemester und wird daher nicht auf deine Studienzeit angerechnet.

•  Achte auf die Fristen! Ein Urlaubssemester kann nicht im Nachhinein beantragt werden

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