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Karibisches Meer

Kurt, Joe und Commander Wells saßen auf dem Vordeck von Rollos Segelboot, das unter einem wolkenlosen Himmel nach Süden segelte. Doch statt die Sonne zu genießen, drängten sie sich im Schatten des Hauptsegels zusammen und starrten auf einen Computerbildschirm.

Das Display war in zwei Bereiche unterteilt. Die eine Seite zeigte ein Bild von Dr. Pascal, auf der anderen Seite war ein silbriges Objekt zu erkennen, an dem zwei lange, gebogene Drähte befestigt waren. Die Drähte waren von einer Art Korrosion überzogen, die eine Kalkablagerung zu sein schien.

»Was genau sehen wir da?«, fragte Kurt und richtete den Blick wieder auf die Ärztin.

»Das ist ein biventrikulärer Herzschrittmacher«, erklärte Dr. Pascal. »Er ist mit einem internen Defibrillator ausgestattet. Das metallische Quadrat ist der Impulsgeber. Die langen Drähte, die Sie erkennen können, sind Leitungen, die in das Herz führen und den elektrischen Impuls übertragen, der die Kontraktion des Herzens auslöst. Wir haben ihn gestern Abend aus der Brust des Kapitäns der Heron entfernt und durch einen neuen ersetzt.«

»Und warum ist das wichtig?«

»Erinnern Sie sich noch daran, als ich Ihnen sagte, er hätte einen Herzinfarkt erlitten?«, fragte sie. »Nun, dieses Gerät hat ihn zwar gerettet, aber das hatte seinen Preis. Es hat die ganze Plaque aus dem Blutkreislauf gezogen, statt sie in sein Gehirn zu leiten.«

Kurt ahnte, dass sie auf etwas hinauswollte, und beschloss, sie nicht gleich mit einem Haufen von Fragen zu unterbrechen. »Fahren Sie fort.«

Dr. Pascal richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Herzschrittmacher. »Der Impulsgeber besteht aus Titan, einem nicht korrosiven und nicht reaktiven Metall. Die Elektroden bestehen aus Platin, das zur Isolierung mit Silizium beschichtet ist. Keines der beiden Materialien sollte korrodieren oder Ablagerungen anziehen, aber die Elektroden sind fast vollständig davon ummantelt.«

»Ich nehme an, das liegt nicht an einem hohen Cholesterinspiegel«, warf Joe ein.

»Ganz richtig. Ich ermögliche Ihnen noch einen etwas genaueren Blick.«

Die Darstellung auf dem Bildschirm wich einem anderen Bild, das mit einem Mikroskop aufgenommen worden war. Es zeigte einen langen Zylinder, der mit länglichen Ovalen bedeckt war.

»Der Zylinder ist ein Ausschnitt des Platindrahtes in zweihundertfünfzigfacher Vergrößerung«, erklärte Dr. Pascal weiter. »Die Ovale, die so vage wie eine Bakterienkolonie aussehen, sind die Plaqueablagerungen, die Sie schon auf dem anderen Foto gesehen haben. Und jetzt schauen Sie bitte genau hin.«

Ein weiteres Bild erschien, dieses Mal in tausendfacher Vergrößerung. So konnten sie die einzelnen Ovale erkennen. Sie hatten eine kristallinere Form als vorher, waren durchsichtig und schienen in ihrem Inneren mikroskopische Windungen zu enthalten.

Kurt und Joe kamen zur gleichen Zeit zu demselben Schluss. »Das sind Maschinen.«

»Elektromagnetische Rezeptoren«, sagte Dr. Pascal. »Sie sind halb so groß wie ein durchschnittliches Pollenkorn.«

»Was tun sie?«, fragte Commander Wells.

»Wenn sie mit der richtigen Frequenz stimuliert werden, senden sie einen harmonischen lokalen Strom«, erläuterte die Ärztin. »Dadurch erzeugen sie in ihrer unmittelbaren Umgebung gemeinsam einen Niedrigwellenimpuls. Für den Kapitän der Heron bedeutete dies, sein Herzschrittmacher hatte ein Problem, und er erlitt einen Herzanfall. Für die anderen Mitglieder des Schiffes – vor allem für die Decksbesatzung – bedeutete dies, dass eine überwältigende elektrische Welle mit einer Frequenz, die den menschlichen Gehirnströmen entspricht, durch ihren Verstand floss. Das machte sie gewalttätig, psychotisch und in einigen Fällen selbstmordgefährdet. Und schließlich – nachdem genug Schaden angerichtet war – wurden sie katatonisch. Man kann sich das so vorstellen, dass sich der Verstand abschaltet, weil er weiß, dass sein Programm abstürzt und neu gestartet werden muss.«

»Aber wie sind sie in seinen Körper gelangt?«, fragte Kurt.

»Es gibt mehrere Möglichkeiten. Injektion, Inhalation, sogar Oberflächenkontakt. Nach dem, was wir vorhin erfahren haben, würde ich vermuten, dass sie sich in der Luft befunden haben, vielleicht als eine Art Nebel versprüht wurden. Mit jedem Atemzug nahm die Mannschaft sie über die Lunge und die Schleimhäute in Nase und Rachen in den Blutkreislauf auf. Von dort aus zirkulierten sie, bis sie die Blut-Hirn-Schranke erreichten, die sie offenbar besonders gut durchdringen können.«

Joe stellte die nächste Frage. »Warum haben sie das Herz des Kapitäns angegriffen, bei den anderen aber das Gehirn?«

»Sie werden von elektrischer Aktivität angezogen«, sagte Dr. Pascal. »Die meisten von ihnen werden normalerweise vom Gehirn angezogen. Scans haben gezeigt, dass auch der Kapitän mehrere Ablagerungen in seiner grauen Substanz hat. Der Herzschrittmacher und sein elektrischer Strom zogen jedoch genügend dieser Partikel zu seinem Herzen, sodass er nicht gänzlich handlungsunfähig wurde. Deshalb konnte er sich auch die Schrotflinte schnappen, die Sie gefunden haben, und sich wehren, während der Rest der Besatzung kollabierte oder über Bord sprang.«

Die nächste Frage stellte Commander Wells: »Wenn es sich um einen Nebel oder Dunst handelte, der durch die Luft übertragen wurde, warum waren dann auch die Besatzungsmitglieder im Inneren des Schiffes betroffen?«

»Die Partikel sind so klein, dass sie durch das Belüftungssystem angesaugt und im ganzen Schiff verteilt worden sind. Ein gewisser Prozentsatz dürfte zwar herausgefiltert worden oder an den verschiedenen anderen Oberflächen haften geblieben sein, doch es waren immer noch genug übrig, um die Innenräume zu kontaminieren. Wenn auch wahrscheinlich in geringerem Maße.«

Dr. Pascal hielt einen Moment inne und rückte ihre Brille zurecht, bevor sie sich direkt an Commander Wells wandte. »Sie sind damals noch nicht bei uns gewesen«, sagte sie mit einem leichten Anflug von Territorialstolz in der Stimme, »aber Kurt hat tatsächlich eine Schicht dieses Staubs auf dem Lüftungsauslass im Maschinenraum der Heron gefunden. Wäre das Schiff nicht gesunken, hätten wir die Rückstände vielleicht zur Verifizierung testen können, aber es würde mich nicht wundern, wenn diese Schmutzschicht mit diesen Partikeln beschichtet wäre.«

»Tut mir leid, dass ich das verpasst habe«, sagte Commander Wells.

»Gut, dass ich meinen Schutzanzug getragen hatte«, sagte Kurt.

Joe sah Kurt an. »Eine geringere Dosis dieser Partikel könnte erklären, warum die Besatzungsmitglieder unter Deck noch bei Bewusstsein und aktiv waren, aber bereits unter Wahnvorstellungen litten.«

In Kurts Ohren klang das logisch. »Nur damit ich das richtig verstehe«, sagte er. »Die Crew atmet dieses Zeug ein, es dringt in ihr Gehirn und lässt sie verrückt werden. Je mehr man aufnimmt, desto verrückter wird man. Trifft es das?«

»Fast«, sagte Dr. Pascal. »Meine Untersuchung deutet darauf hin, dass die Partikel inaktiv bleiben, bis ein externes Signal die Spulen im Inneren aktiviert. Erst dann setzt der harmonische Impuls die natürlichen Gehirnströme der Person außer Kraft. So wie bei der Hypnose.«

Joe runzelte die Stirn. »Ich hatte immer gedacht, Hypnose sei eine Art Betrug, mit Schauspielern im Publikum und so.«

»Ganz und gar nicht«, sagte Dr. Pascal. »Ich habe Hypnose schon bei Operationen an Patienten eingesetzt, die allergisch auf Narkosemittel reagierten. Als ich Assistenzärztin war, haben wir sie bei Soldaten mit schwerer PTSD und einigen Patienten mit unbehandelbaren Depressionen benutzt.«

»Das ist unglaublich«, sagte Joe. »Davon hatte ich keine Ahnung.«

»Die Wahrheit ist«, fuhr die Ärztin fort, »dass sich unter normaler Hypnose etwa fünfzehn Prozent der Menschen als das herauskristallisieren, was Hypnotiseure ›Highs‹ oder hoch hypnotisierbare Personen nennen. Diese Menschen kann man dazu bringen, fast alles zu tun. Die meisten Menschen sind ›Mediums‹, die mäßig auf Hypnose reagieren und nicht in dem Maße, dass man sie operieren könnte. Weitere fünfzehn Prozent der Menschen gelten als ›niedrig‹, was bedeutet, dass es fast unmöglich ist, sie in einen hypnotischen Zustand zu versetzen, weil sie normalerweise stur sind und zum Beispiel nicht an Hypnose glauben. Wenn die Gehirnströme einer Person allerdings durch diese winzigen Mikrochips verändert werden, wird fast jeder zu einem ›High‹. Das heißt, sie sind leicht zu hypnotisieren und können dazu gebracht werden, Dinge zu tun, die sie sonst niemals tun würden.«

»Zum Beispiel die anderen Mitglieder ihres Einsatzteams zu erschießen«, sagte Commander Wells düster.

»Oder ohne Schwimmweste von einem Schiff zu springen«, fügte Joe hinzu.

Dr. Pascal nickte. »Sowohl der Kapitän als auch die überlebenden Besatzungsmitglieder erinnern sich, eine Stimme gehört zu haben, die ihnen Befehle gab. Diese Stimme könnte ein Nebenprodukt der Hirnstromstörung sein, eine Form von auditiver Halluzination. Sie könnte aber auch etwas anderes sein. Der Kapitän besteht darauf, dass ihm jemand befohlen hätte, das Schleppkabel zum Trawler zu kappen, und dass er, obwohl er sich gegen diese Idee wehrte, sich gezwungen fühlte zu gehorchen. Wir wissen, dass das Kabel des Trawlers durchtrennt wurde. Das deutet darauf hin, dass ein anderes Mitglied der Besatzung denselben Befehl gehört und ihm Folge geleistet haben könnte.«

»Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass zwei verschiedene Personen dieselbe akustische Halluzination haben?«, fragte Kurt.

»Das ist nahezu unmöglich«, antwortete Dr. Pascal. »Was mir sagt, dass dieser Befehl irgendwie übertragen worden sein muss. Vielleicht von den Drohnen.«

»Gibt es eine Möglichkeit festzustellen, ob jemand unter hypnotischem Einfluss handelt?«, wollte Kurt wissen.

»Am wahrscheinlichsten ist, dass die Person dann so wirkt, als wäre sie nicht ganz bei der Sache«, erwiderte Dr. Pascal. »Als wäre sie leicht berauscht, betäubt oder sehr müde.«

Das ist immerhin etwas, dachte Kurt.

»Aber es gibt noch eine andere Gefahr, die ich nicht ausschließen kann«, bemerkte Dr. Pascal. »Und zwar posthypnotische Suggestion. Sie ermöglicht es einer Person, in ihr reales Leben und zu ihrem normalen Verhalten zurückzukehren, wo sie dann durch ein Codewort oder eine Reihe von Tönen aktiviert wird. In den Shows, von denen Joe gesprochen hat, schickt der Hypnotiseur normalerweise jemanden zurück auf seinen Platz, nachdem er ihm suggeriert hat, dass er wie ein Hund bellen oder wie ein Huhn gackern wird, sobald er ein bestimmtes Wort hört. Und dann, einige Minuten später, spricht er dieses Wort aus, und die Person springt auf und beginnt zu bellen. Wenn Sie eine solche Show schon einmal gesehen haben, wissen Sie, dass der Hypnotiseur die Suggestion entfernen muss, bevor er die Person gehen lässt. Sonst bleibt sie bestehen. Mit der Macht dieser Mikrochips, die die Gehirnströme verändern, könnte eine wesentlich komplexere Suggestion platziert werden. Und die Person würde ganz und gar normal erscheinen, bis sie aktiviert wird.«

»Sie sprechen hier von solchen Sachen wie Der Manchurian-Kandidat «, sagte Kurt.

»Oder vom Winter Soldier«, fügte Joe hinzu. »Falls du auf Superhelden-Filme stehst. Oder eigentlich auf alles, was seit den Sechzigern passiert ist.«

»Ich mag diese alten Filme«, sagte Kurt. »Das sind doch Klassiker.«

Während Kurt und Joe lachten, seufzte Commander Wells frustriert. »Massenhypnose«, begann sie, »das ist der Fiebertraum eines jeden PSYOPS -Anhängers, den ich je getroffen habe. Ich habe gehört, wie sie versprochen haben, Unruhen ohne die Hilfe eines einzigen Polizisten zu beenden oder Kriege zu gewinnen, ohne einen Schuss abzufeuern. Könnten Sie sich vorstellen, was gewesen wäre, wenn die Russen so etwas gehabt hätten, als sie in die Ukraine einmarschierten? Oder was die Chinesen damit tun würden, wenn sie es in ihrem Arsenal hätten?«

»Man könnte eine ganze Armee gegen ihr eigenes Volk aufbringen«, fügte Dr. Pascal hinzu. »Soldaten gegen ihre Einheiten wenden.«

»Warum sollten sie überhaupt irgendwo einmarschieren?«, fragte Joe. »Geh doch einfach zu den Anführern und gib ihnen eine Dosis von diesem Zeug. Dann werden sie tun, was du ihnen sagst.«

Kurt war sich der weitreichenden Gefahren der Waffe durchaus bewusst. Aber Tatsache blieb, dass sie nicht auf diese Weise benutzt worden war. Zumindest bisher nicht. Er nahm an, dass es dafür einen Grund gab. »Es muss doch auch gute Nachrichten geben«, sagte er. »Wie haben Sie es geschafft, dass der Kapitän jetzt wieder … normal ist?«

»Wir haben letzte Nacht versucht, ihn zu wecken«, sagte sie. »Daraufhin erlitt er eine Herzrhythmusstörung und einen Herzstillstand. Wir haben ihn geschockt, um sein Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Der Stromstoß hat die Spulen im Inneren der Partikel überlastet. Sie brannten durch wie eine Million kleiner Sicherungen.«

»Interessant«, sagte Kurt. »Also gibt es eine Gegenmaßnahme.«

»Wenn Sie damit eine Elektroschocktherapie meinen, dann ja.«

»Wie lautet die Prognose für den Kapitän?«, erkundigte sich Commander Wells.

»Kurzfristig gesehen geht es ihm gut«, sagte Dr. Pascal. »Er ist noch etwas verwirrt und hat mit seinem Gleichgewicht zu kämpfen. Langfristig, wer weiß? Es könnte ein Schaden entstanden sein, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.«

Eine natürliche Pause ließ das Gespräch verstummen, bis Commander Wells die Stille mit einem Seufzer durchbrach. Sie sah besorgt aus, aber auch so, als sei ihr eine Last von den Schultern genommen worden. Zwei Jahre lang hatte sie sich gegen das System gewehrt und nach Beweisen dafür gesucht, dass sie keiner verrückten Idee nachjagte. Jetzt aber, dank Dr. Pascal, hatte sie Beweise in der Hand.

Sie sah in die Kamera und legte ihre Hände in einer Geste des Dankes zusammen. »Danke«, sagte sie. »Das ist der erste belastbare Beweis, den wir haben.«

»Gern geschehen«, antwortete Dr. Pascal. »Kümmern Sie sich um meine Leute da draußen. Stellen Sie sicher, dass sie wissen, dass ich nicht glücklich darüber bin, zurückgelassen zu werden.«

»Ich werde mein Bestes tun«, versicherte Commander Wells.

Kurt lachte. Er hatte das Gefühl, dass die beiden Frauen zu Schwestern geworden wären, wenn sie die Chance dazu gehabt hätten. »Sonst noch etwas, bevor wir uns verabschieden?«

»Seien Sie einfach vorsichtig«, sagte Dr. Pascal. »Und wenn Sie auf eine Nebelbank stoßen, halten Sie sich von ihr fern.«

Kurt nickte und meldete sich ab. Als er zurückblickte, sah er Rollo, der am Steuer stand und auf etwas vor ihm deutete.

Kurt sah an dem Großsegel vorbei. Zum Glück war kein Nebel zu erkennen, sondern nur der beeindruckende Anblick eines Buckelwals, der nach einem kräftigen Sprung ins Wasser zurückfiel. Er hielt das für ein gutes Omen.

Joe stand auf und streckte seine Beine. »Ich übernehme das Steuer für Rollo. Er sitzt schon den ganzen Morgen am Ruder.«

Damit ging er davon, entschlossen und bereit wie immer. Auch Kurt fühlte sich gut. Endlich hatten sie einige Informationen über die Bedrohung – und mehr Informationen waren immer besser als wenige. Zu seiner Überraschung wirkte Commander Wells niedergeschlagen. Ihre Körpersprache ließ vermuten, dass sie irgendwelche Befürchtungen hegte.

»Geht es dir gut?«

Sie sah zu ihm auf, und ihre blauen Augen leuchteten in der Sonne. »Es geht mir gut«, sagte sie. »Ich freue mich nur nicht darauf, nach Kuba zurückzukehren. Dort sind schon so viele schlimme Dinge passiert.«

»Tja.« Kurt lächelte beruhigend. »Darüber musst du dir jetzt keine Sorgen mehr machen. Wir sind heute Nacht an Kuba vorbeigesegelt. Und längst unterwegs zu einer anderen Insel.«

Ihre Augen weiteten sich, und ihr Gesicht hellte sich auf. »Zu welcher denn?«

»Rudi hat sein Glück herausgefordert«, sagte Kurt. »Nachdem er die Informationen von dem chinesischen Trawler erhalten und die Sonarsignatur des mysteriösen U-Boots identifiziert hatte, erkannte er, dass es zwar klein und leise war, aber auch langsam. Es war also nicht unmöglich, es aufzuspüren. Er hat jedem verfügbaren Schiff und Flugzeug der NUMA befohlen, Sonden entlang des möglichen Weges des U-Boots abzuwerfen. Nur um herauszufinden, ob wir seine Spur aufnehmen können.«

»Und?«

»Havanna war das naheliegendste Ziel«, erklärte Kurt. »Aber das U-Boot hat die Insel passiert und sich der Küste nie dichter als auf zwanzig Meilen genähert. Es hat Kap San Antonio umrundet und ist dann nach Süden abgebogen. Jetzt befindet es sich etwa hundert Meilen vor uns, und, basierend auf der letzten Vorpostenkette der Sonarkapseln, ist es kein Grad von seinem bisherigen Kurs abgewichen.«

»Wohin fährt es?«

»Zu einer kleinen Insel vor Panama, die Providencia heißt.«

Kurt schaute auf das Segel und die Sonne. Rollos Boot glitt ruhig und schnell durch die Wellen. »Wir machen siebzehn Knoten, das U-Boot schafft viereinhalb. Mit ein bisschen Glück sind wir vor ihm da.«

»Und dann?«

»Werden wir sehen, wer die Beute einkassiert.«