Das letzte Funkeln verblasste, und Lieutenant Uhura stand auf der Transporterplattform. Sie strahlte Transporteringenieur Kyle an, der seine Zähne ebenfalls aufblitzen ließ. Sein beruhigendes Verhalten verlieh ihr stets ein sofortiges Gefühl von Sicherheit, wenn sie auf die Enterprise zurückkehrte.
»Freut mich, Sie wieder an Bord zu haben, Kollegin«, sagte Kyle.
»Glauben Sie mir, Chief, ich bin diejenige, die sich freut. Sehen wir uns später auf dem Freizeitdeck?«
»Das werde ich mir doch nicht entgehen lassen«, erwiderte Kyle. Uhura packte ihren Tragesack und verließ den Transporterraum. Eigentlich wollte sie sofort wieder ins prickelnde Bordleben eintauchen, doch das, was ihr am meisten gefehlt hatte, war ihr eigenes Bett. So hübsch die Gästequartiere auf der Lexington auch sind, dachte sie, nichts kann mein Bett ersetzen. Das hatte sie schon als kleines Mädchen in Koyo erfahren.
Auf dem Weg zu den Offiziersquartieren tauschte sie hin und wieder Grüße mit Besatzungsmitgliedern aus. Ihr dämmerte, wie viele Angehörige der Mannschaft sie persönlich kannte, auch wenn sie den größten Teil ihrer Zeit auf der Brücke verbrachte. Klar, zwar konnte sie fast jeden an der Stimme erkennen, aber Gesichter, Persönlichkeiten, individuelle Eigenheiten – sie kannte so viele von ihnen. Und die meisten waren ihre Freunde, etwas, das man beim ausgedehnten Raumschiffdienst wirklich brauchte.
Sobald sie ihre Kabine betrat, erkannte sie, dass sie so müde nun auch nicht war. Sie beschloss, in die Messe zu gehen und etwas zu trinken. Vielleicht konnte sie ein paar Kollegen treffen. Die einzige Alternative war eine Sitzung am Desktop-Computer, um sich die in den vergangenen Tagen eingegangenen Botschaften anzusehen. Aber eine richtige Alternative war dies nicht – ihr fehlte hauptsächlich das Menschliche. Sie wirbelte mit einem Lächeln auf dem Absatz herum und eilte sofort durch den Korridor zurück.
Als Uhura die weitläufige Messe betrat, beendeten Chekov und Palmer gerade eine Mahlzeit. Schichtwechsel standen an, die Leute kamen und gingen in einem schnellen Wechsel. Die meisten blieben jedoch stehen, um Uhura in ihrer Mitte willkommen zu heißen. Dann ging sie sofort zu ihren Kollegen vom Brückenpersonal, und man umarmte sich. Palmer gab ihr mit einer Geste zu verstehen, sie solle sich hinsetzen, und Chekov machte sich auf, um ihr eine Tasse Kaffee zu holen.
»Na, wie ist's denn gelaufen, Palmer?«, erkundigte sich Uhura.
»Sie haben ja von dem Feuerwerk gehört«, erwiderte Palmer. »Es war bestimmt keine Vergnügungsreise.«
»Und wie hat sich der junge Navigator gemacht?«
Palmer warf Chekov, der dem Getränkespender gerade eine Tasse entnahm, einen kurzen Blick zu. »Er hat harte Zeiten hinter sich«, erwiderte sie dann, »aber als es drauf ankam, hat er sich gut bewährt. Ach ja, und ich glaube, zwischen Unteroffizier Landon und ihm braut sich etwas zusammen. Jedenfalls wirkt sie interessiert. Ihm ist es bislang freilich kaum aufgefallen.«
Als Uhura angesichts des neuesten Tratsches die Augen aufriss, lächelte Palmer. Sie setzte eine nachdenkliche Miene auf. »Trotzdem wirkt er noch immer gedankenverloren«, sagte sie. »Sie wissen schon, er fragt sich ständig, ob er auch gut ankommt.«
Als Chekov an den Tisch zurückkehrte, lächelte Palmer ihn an. Der Fähnrich erwiderte die freundliche Geste und stellte den Kaffee vor Uhura ab.
»Hmmm«, sagte sie. »Mit Zimt. Danke, Pavel. Und wie lief es bei Ihnen?«
»So schlimm nun auch wieder nicht. Immerhin hat die Flotte mich noch nicht rausgeworfen.«
Uhura kicherte. »So schlimm kann's doch wohl nicht gewesen sein, oder?«
Chekov unterdrückte ein Grinsen. »Es hat sich aber so angefühlt, Lieutenant«, sagte er.
»Und was höre ich da über Sie und Unteroffizier Landon?«
Chekov riss erstaunt den Kopf hoch. »Was soll das denn nun wieder heißen?«
Uhura lächelte und spielte weiter mit ihm. »So was hört man sogar auf anderen Raumschiffen, Fähnrich.«
Chekov räusperte sich. Er war um Worte verlegen. »Ah, ja, natürlich.« Er stand etwas zu schnell auf und hoffte, dass niemand sah, wie die Röte allmählich aus seinem Kragen kroch. »Unterhalten Sie sich nur weiter. Ich haue lieber ab, bevor Mr. Sulu aufkreuzt und nach einem Fechtpartner Ausschau hält.« Damit stand er auf und entfernte sich langsamen Schrittes aus der Messe.
Uhura schaute hinter ihm her. Dann wandte sie sich wieder zu Palmer um. »Ich muss mich mal mit dem Jungen unterhalten. Und zwar bald.«
Bevor es Chekov gelang, sich durch die Tür zu fädeln, trat Dr. McCoy ein. Chekov blieb stehen, um den höheren Offizier vorbeigehen zu lassen.
»Ah!«, sagte der Arzt. »Mr. Chekov! Nun, Fähnrich, haben Sie die schwere Prüfung überlebt?«
Chekov stieß einen innerlichen Seufzer aus. »Ja, Doktor. Ich bin noch immer nicht arbeitslos.«
McCoy lächelte über diesen Kommentar. »Das sieht man. Haben Sie viel dabei gelernt?«
In Chekovs Geist formierte sich eine Vielzahl von Antworten, die von amüsant bis ätzend reichten, aber die, die ihm auszusprechen am leichtesten fiel, lautete: »Eine ganze Menge.«
»Kommen Sie doch mal auf 'n Tratsch vorbei«, sagte McCoy. »Und zwar bald. Ein gesunder Geist und so weiter.«
Chekov nickte, entschuldigte sich und entfloh allen gutmeinenden Menschen. Er war noch keine zehn Meter aus dem Raum heraus, als er beinahe von Sulu niedergerannt wurde, der einen hellblauen Trainingsanzug trug.
Nachdem der Steuermann sich entschuldigt hatte, straffte sich seine Gestalt. »Ich habe Sie gesucht, Pavel«, sagte er. »Kommen Sie. Wir haben beide schichtfrei. Wenn ich mit dem Laufen fertig bin, nehme ich Angela Martine mit ins Botaniklabor, damit sie mir hilft. Wir können einen dritten Mann gut gebrauchen.«
»Wo nehmen Sie nur die ganze Energie her?«, fragte Chekov.
»Schokolade. Schokolade stärkt mich, und Sport hält mich schlank. Meinen Sie nicht auch, dass es ein toller Ausgleich ist?«
»Kann sein. Eigentlich wollte ich in meine Kabine gehen, solange ich noch allein sein kann. Ich … Ich schätze, ich muss noch über ein paar Dinge nachdenken.«
Sulu musterte den Navigator und nickte. »Okay, aber graben Sie sich nicht zu tief ein. Falls Sie's doch tun, rufen Sie mich an, ich hole Sie dann wieder in die echte Welt zurück.« Er lächelte erneut, drehte sich um, rannte weiter und verschwand schließlich hinter einer Korridorbiegung.
Chekov eilte sofort zum Turbolift und wartete. Als die Tür aufging, stand Scotty da. Er hatte die Arme voller Datenblöcke. Als Chekov den Chefingenieur in dieser Situation sah, musste er ein Lachen unterdrücken.
»Lachen Sie nicht, Junge«, sagte Scotty mit leicht knurriger Stimme. »So was Irres hab ich noch nie erlebt. Fünf Unteroffiziere haben zur gleichen Zeit den gleichen Defekt in ihrem Schreibgerät. Sie können sich wohl vorstellen, zu welcher Katastrophe sich so was auswachsen kann.«
»Schätze ja«, sagte Chekov und trat ein. »Deck sechs.«
»Was haben Sie denn, Fähnrich? Die Sache ist doch ganz prima für Sie ausgegangen, oder etwa nicht?«
Chekov drehte sich zu Scotty um und zwang sich zu einem Lächeln. »Schätze ja.«
»Das haben Sie schon mal gesagt. Tja, wo ich Sie schon mal sehe, ich möchte Ihnen für die Hilfe bei den Ermittlungen danken. Machen Sie weiter so, dann werden Sie bald Lieutenant sein.«
»Danke, Sir.« Chekov verfiel in Schweigen. Scott hatte genug Auffassungsvermögen, um den Hinweis zu erkennen.
Sekunden später lieferte der Lift Chekov auf seinem Deck ab, und er eilte mit gemessenen Schritten zu seiner Kabine. Endlich – Zuflucht vor wohlmeinenden Offizieren und Freunden! Sicher, sie wollten ihn alle nur aufmuntern – und am Ende hatte er ja auch alles bestens hingekriegt.
Aber Chekov wusste eins: Wer einmal ein dickes Ei gelegt hatte, konnte es auch ein zweites Mal tun. Was den Captain anging, musste er zweifellos noch einige Beweise seines Könnens vorlegen.
Er war seit einer Weile nicht mehr in seiner Kabine gewesen. Der Anblick des Reparaturtrupps, der an den zerfetzten Stahlschotten arbeitete, überraschte ihn. Das Schiff war tatsächlich an manchen Stellen schwer beschädigt worden. Und noch schlimmer: Mehrere Angehörige der Mannschaft waren ums Leben gekommen. Ihre Beisetzung war schon angekündigt. Welche Verschwendung, dachte er, als er um die nächste Ecke bog. Er war so tief in Gedanken versunken, dass er die sich nähernde Gestalt Mr. Spocks erst bemerkte, als es zu spät war, einer Kollision auszuweichen.
»Verzeihung, Mr. Spock«, sagte Chekov und spürte, dass ihm das Blut in die Wangen schoss.
»Nicht so schlimm, Fähnrich.« Spock schob die Hände hinter seinen Rücken, um Chekov zu signalisieren, dass er auf ein Gespräch aus war, nicht auf beiläufiges Getratsche. »Eigentlich freut es mich, dass ich auf Sie gestoßen bin. Ihr Verhalten während der letzten Tage gab mir reichlich Gelegenheit, Ihr Können zu beobachten. Ich bin der Meinung, dass Sie ein fähiger Navigator sind.«
Chekov empfand Überraschung. Solche Worte aus dem Mund von Mr. Spock waren ein großes Lob.
»Trotzdem …«
Chekov runzelte die Stirn. Warum kam am Ende immer ein Trotzdem?
»… haben Sie aber auch Tüchtigkeit an der wissenschaftlichen Station bewiesen«, fuhr der Vulkanier fort. »Es würde mich interessieren, ob Sie je in Betracht gezogen haben, in meiner Abteilung ein bisschen zu hospitieren.«
Chekov war vor Erstaunen wie gelähmt. Es war nicht nur ein Kompliment. Er lud ihn auch ein, für ihn zu arbeiten! Was noch?
»Ich … äh … Nun, Sir, daran habe ich noch nie gedacht. Aber es hat mir bestimmt Spaß gemacht, Sie zu vertreten. Jawohl, Sir, eine solche Gelegenheit würde mir gefallen.«
»Fein, fein«, erwiderte Spock. Beide schwiegen eine Weile. Spock schien über die neue Information nachzudenken. »Darf ich fragen, was Ihr Endziel in der Flotte ist?«
»Ein Kommando«, sagte Chekov glatt und kleidete sein innerstes Sehnen, das er schon bei der Aufnahme an die Akademie verspürt hatte, in Worte. »Ich möchte mich von der Pike auf hocharbeiten.«
»Eine logische Vorgehensweise, Fähnrich. Ich werde es nicht vergessen, wenn wir Dienstpläne erstellen und Aufträge vergeben. Ihr Geschick an mehr als einem Arbeitsplatz wird dabei gewiss nicht unberücksichtigt bleiben. Vielen Dank für Ihre Zeit.«
Chekov, der daraus ersah, dass das Gespräch beendet war, nickte und wartete, bis Spock sich entfernte, damit er in sein Quartier gehen konnte. Dies würde mit Sicherheit der längste Gang seiner Laufbahn werden.
Chekov eilte in seine Kabine, bevor er noch jemandem begegnete, der ihn aufrichten wollte. Ihm war zwar klar, dass sie es alle nur gut meinten, aber allmählich wurde es ihm zuviel.
Leider war Captain Kirk der einzige, auf dessen Lob er wirklich Wert legte. Würde der Captain nach Chekovs Aussetzer auf der Brücke während einer Kampfsituation je wieder auf seine Fähigkeiten vertrauen?
Immerhin war er der Landeeinheit auf Gamma II zugeteilt, ihrem nächsten Einsatzort. Ob Kirk ihn wohl je wieder mit etwas Grundlegendem wie dem Einstudieren einer automatischen Astrogationsstation betrauen würde?
Als er die Kabinentür endlich erreichte, seufzte er erleichtert auf. Die Tür öffnete sich sofort; im gleichen Moment schaltete sich das automatische Beleuchtungssystem ein. Chekov ließ sich auf seine Koje fallen, legte die Hände hinter den Kopf und ließ seinen Geist einfach treiben.
Die Stille des Raumes und das fast lautlose Summen der Schiffsgeneratoren beruhigten ihn irgendwie. Sie sagten ihm, dass wieder alles normal war. Es gab keine Bedrohung mehr durch die Krieger der Rithrim oder die Parath'aa. Und außerdem keine Plasmakanone. Es hatte ihn wirklich gefreut, Sulu das Ding in seine Bestandteile zerlegen zu sehen. Das Universum brauchte nicht noch mehr Vernichtungsautomaten.
Als Chekov gerade im Begriff war, in den dringend benötigten Schlaf zu fallen, schreckte der Türsummer ihn auf. Er stieß einen Fluch aus und bat den Besucher herein. Er rechnete mit Sulu oder Uhura – auf Captain Kirk war er nicht vorbereitet.
Chekov sprang eilig auf die Beine, zog sein Hemd gerade und fragte sich, wie zerzaust sein Haar wohl war.
Kirk hob eine Hand und bat ihn, sich zu setzen. Er selbst nahm auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch des Fähnrichs Platz. Er musterte eine Weile die Umgebung, was Chekov die Gelegenheit einräumte, wieder völlig wach zu werden.
»Als ich auf der Farragut war«, sagte Kirk ruhig, »waren die Zweierkabinen kleiner. Mein erster Zimmergenosse und ich mussten bei jeder Dekoration einen Kompromiss schließen. Ich habe ein Hologramm meiner Schwester über dem Toilettentisch angebracht, und das Bild seiner Freundin stand direkt daneben. Die Leute glaubten, wir hätten beide was mit ihr.«
Chekov wusste nicht genau, wie er reagieren sollte. Und ob er überhaupt reagieren sollte. Kirk machte offenbar den Versuch, sich mit ihm zu unterhalten. Er wollte ihm keine Vorlesung halten. Mal sehen, wie es weiterging. Chekov achtete darauf, dass er aufrecht saß und ihm seine Aufmerksamkeit schenkte. Schließlich war dies das erste Mal, dass er den Captain über seine früheren Aufträge reden hörte.
»Es ist noch nicht lange her«, fuhr Kirk fort, »da war ich selbst noch ein eifriger Fähnrich. Und natürlich hatte auch ich an der Akademie ein paar Dinge gelernt, von denen der alte Knabe im Kommandosessel wahrscheinlich keine Ahnung hatte. Der Unterschied, Mr. Chekov, war der, dass ich wusste, wann ich meine Theorien für mich behalten sollte.
Ich möchte für meine Leute nur das Beste. Und wenn die Zeit es erlaubt, bitte ich um ihre Meinung. Sie wissen, dass unsere Konferenzen immer offene Diskussionsforen sind. Aber – und hier haben Sie mich enttäuscht – auf der Brücke dulde ich keine Diskussionen. Zu viele Optionen können von der momentanen Lage ablenken. Manchmal sind diese wenigen Sekunden kritisch – schauen Sie sich an, was mit der Plasmakanone passiert ist. Zehn Sekunden zwischen den Schüssen. Das ist verdammt wenig Zeit für eine Debatte.«
Chekov nickte bedrückt. Er rechnete fest damit, in den Ersatzkontrollraum verbannt zu werden.
»Sie haben in den Monaten, in denen Sie sich an Bord dieses Schiffes aufhalten, gute Arbeit geleistet«, fuhr Kirk fort. »Ihr Navigationsgeschick ist ausgezeichnet, und es gefällt mir, wie Sie und Sulu zusammenarbeiten. Unsere Einsätze auf den Planeten haben Sie als fähigen Feldoffizier ausgewiesen. – Also sagen Sie mir, was soll ich mit Ihnen machen?« Kirk schaute den jungen Mann fest an.
Chekov dachte eingehend über die Frage nach und blickte seinen Vorgesetzten kurz an. In Kirks Gegenwart kam er sich so jung vor, auch wenn der Unterschied weniger im Alter als in der Erfahrung lag.
Was brauchte man, um zu einer Legende zu werden? Kampfgestählte Erfahrungen? Ist das alles, was mir fehlt?, fragte er sich. Werde ich etwa nie zu einem Captain wie Kirk werden?
Schlagartig fiel ihm ein, dass Kirk auf seine Antwort wartete.
»Ich erwarte eine Disziplinarstrafe.« Mehr fiel ihm nicht ein. »Ich bin nicht stolz auf das, was ich während der ersten Begegnung mit den Rithrim getan habe.«
Seine Stimme klang flach und monoton. Er senkte den Blick und wartete auf Kirks Reaktion.
»Ich habe Sie beobachtet, Fähnrich. Und Ihre Freunde haben es auch getan. Sie haben sich seit Ihrem Fehler schon selbst genug in die Mangel genommen. Ich kann mir keine bessere Strafe vorstellen.« Kirk hielt inne. »Wissen Sie … Sie erinnern mich irgendwie an mich selbst, und möglicherweise hat dies mein Urteilsvermögen vernebelt. Ich habe Sie auf Alpha Xaridia vielleicht härter als nötig angefasst. Möglicherweise hat dies dazu geführt, dass Sie auf der Brücke diese Überreaktion gezeigt haben. Mir gefällt allerdings auch der Gedanke, dass diese Erfahrung zu Ihrer ausgezeichneten Leistung seit dem Zwischenfall beigetragen hat.«
Kirk stand auf, ging zu Chekov hinüber und streckte die Hand aus. »Sie haben das Zeug, es in der Flotte noch weit zu bringen«, sagte er. »Ich weiß, dass dieses Schiff Sie brauchen kann.«
Chekov traute seinen Ohren nicht. Er konnte es nicht fassen, dass Kirk ihn so einfach vom Haken ließ.
Moment mal, dachte er. Nehme ich mich schon wieder selbst in die Mangel? Er musste das überwinden – der Captain hatte es gesagt.
Chekov stand schweigend auf und nahm Kirks Hand. Als sie einander die Hände schüttelten, zeigte Kirk dem Fähnrich das gewisse Lächeln – das die Anführer fremder Völker ebenso erschauern ließ wie hübsche Frauen. Das Lächeln war nur eine Waffe aus dem Arsenal des Captains.
»Vielen Dank, Sir. Sie können mich behandeln, wie Sie wollen … solange ich nur Ihren Respekt habe.«
»Einverstanden, Fähnrich. Und nun, nachdem alles gesagt und getan ist, ist es an der Zeit, dass ich mich auf der Brücke melde.« Kirk wandte sich zum Gehen, dann blieb er in der offenen Tür stehen. Er warf einen Blick zurück, und auf seinen Zügen zeigte sich erneut ein Lächeln. »Ach – und viel Glück bei Unteroffizier Landon.«
Chekov erbleichte. Gab es denn auf diesem Schiff überhaupt keine Geheimnisse?
Kirk entschuldigte sich und lachte leise über den erstaunten Ausdruck auf Chekovs Gesicht. Als er zum Turbolift zurückkehrte, wurde ihm klar, dass die Umstände viel zu lange viel zu hart gewesen waren.
Dass Chekov lange Zeit auf der Enterprise verbringen würde, um Navigationskurse zu berechnen, befriedigte ihn. Es war nur fair, ihm diesen Gefallen zu vergelten, indem er einen Kurs für ihn festgelegt hatte, der ihn irgendwann in die Lage versetzte, sein Ziel zu erreichen.
Bis dahin saß ein fähiger junger Offizier an den Navigationskontrollen. Und das war für heute genug.