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Zwischen den Gletschern auf guter Schotterpiste unterwegs
■ Tourist-Information: im Norden der Route in Varmahlið (Raststätte, Tel. 455 61 61, www.visitskagafjordur.is), im Sommer tgl. 9–21 Uhr oder im Süden am Geysir-Center, Biskupstugnabraut, Tel. 519 60 20, www.geysircenter.com, tgl. im Sommer 9–22, Sept.–Mai 9–18 Uhr
Das 700 m hochgelegene Kjölurtal zwischen Hofsjökull und Langjökull ist das Kernstück der F35, die den Gullfoss-Wasserfall mit den Stauseen des Blanda und der Ringstraße in Nordisland verbindet. Alle Flüsse sind überbrückt und die Schotterpisten sind in relativ gutem Zustand. Die Strecke ist bekannt für die Geothermalfelder in Kerlingarfjöll, Hveravellir und Laugafell und wurde schon in der Sagazeit geschätzt, weil zwischen den Geröllfeldern die natürlichen Grasoasen nahe genug beieinanderliegen. Dort konnten sich die Pferde nach langen Tagestouren ausruhen. An den höchsten Punkten der Strecke wölben sich aus dem Permafrost Eiskerne auf und bilden Frostmuster-Böden, sogenannte Pingos (isländisch: rústir). An ihren Rändern wachsen Flechten, Moose und Grasnelken.
Zwischen rund geschliffenen Ryolithbergen und kleinen Gletschern erstrecken sich Geothermalfelder mit Solfataren. Ein 25 m hoher Lavaschlot am Tindur-Berg ist namengebend: Der Schlot sehe aus wie eine kerling, eine alte Frau, so sagt eine Legende. Im »Fels der alten Frau« also gibt es eine große Skihütte mit natürlichen heißen Quellen. Im Sommer werden Skikurse abgehalten, weil der Schnee lange liegen bleibt. Die Gegend ist ein Wanderparadies, die höchsten Gipfel erreichen fast 1500 Höhenmeter und sind nur mit Steigeisen zu bezwingen. Allradbetriebene Fahrzeuge sind notwendig, eine kleine Tankstelle hat sporadisch geöffnet.
Bus ab Reykjavík und Akureyri, www.sba.is. Das Ticket erlaubt, auszusteigen und an einem anderen Tag weiterzufahren.
Statt mit dem eigenen oder gemieteten Allradfahrzeug das Hochland zu erkunden, kann man sich auch fahren lassen. Busse der Firmen Trex, Thule, Sterna oder SBA Nordurleið fahren täglich von Reykjavík nach Landmannalaugar, Thorsmörk, Eldgja und über die Kjölur oder Sprengisandur-Route nach Norden. Teurer wird es per Super-Jeep von Kirkjubæjarklaustur zur Laki-Spalte.
Dann können Sie noch andere heiße Quellen im Hochland genießen.
Die berühmtesten befinden sich in Hveravellir, in Kverkfjöll und in Landmannalaugar (>), doch viele bleiben auf den Karten unerwähnt, denn Isländer hüten die Lage »ihrer« Quelle wie ihren Augapfel. Nehmen Sie also entweder ein Bad in der Menge oder machen Sie sich auf die Suche nach Ihrer eigenen Lieblingsquelle. Im Hochland allein soll es Hunderte davon geben. Vielleicht lassen sich ja dem ein oder anderen Isländer doch ein paar Geheimnisse entlocken …
€€ | Kerlingarfjöll
Dieses Restaurant in Asgarður besitzt eine Lizenz zum Alkoholausschank.
■ www.kerlingarfjoll.is, Tel. 664 78 78
€€€ | Áfangi
Eine der abgelegensten Schaffarmen des Landes. Im kleinen Café werden an manchen Tagen Waffeln und Lammsuppe serviert.
■ fjallalif.is, hveravellir.is/afangi, Tel. 452 42 02
Hveravellir
Auf 650 Höhenmetern liegt das »heiße Tal« Hveravellir. In einer einfachen Hütte gibt es kleine Snacks, öffentliche WCs und in der nahen Umgebung einen der schönsten Badeplätze unter freiem Himmel. Auf einem Spaziergang erschließen sich einem mehr als 20 dampfende Wasserlöcher.
Die 7 m breite Bláhver-Quelle hat Sinterterrassen, die von der mineralischen Beschaffenheit des Wassers zeugen. In dieser Umgebung fanden schon Missetäter, Menschen also, die aufgrund eines kriminellen Vergehens nicht mehr auf den Schutz der Gemeinschaft zählen durften, etwas Wärme in eisigen Wintern. Eine ausgeschilderte, kurze Wanderung quer über das Kjalhraun-Lavafeld führt zu einer Höhle, in der im 18. Jh. der berühmte Missetäter Fjalla Eyvindur und seine Frau einige Jahre verbrachten. Die heißen Quellen dienten ihnen als Herd, sie kochten ihr Fleisch darin.