Fakten

Chili als Grundnahrungsmittel:

Die Chili ist neben der Pinto-Bohne in Mexico und New Mexico offizielles Grundnahrungsmittel.

Daher überrascht es nicht, dass in New Mexico mehr Chilischoten pro Kopf gegessen werden, als in allen anderen Staaten der USA.

Der weltweite Verbrauch von Chili:

Eine von vier Personen auf der Erde isst täglich Chili.

Das sind 25 % der Weltbevölkerung.

Die Bedeutung von Chili in heißen Klimazonen:

Auf scharfe Nahrungsmittel reagiert der Körper mit Schwitzen, wodurch er abgekühlt wird. Daher sind Chilischoten insbesondere in warmen und heißen Regionen sehr beliebt.

Die Kennzeichen und Ursachen der Schärfe:

In der Regel gilt folgender Grundsatz: Je kleiner die Chilischote, desto schärfer ist sie.

Für die Schärfe von Chili und Paprika ist ein Alkaloid namens Capsaicin verantwortlich.

Capsaicin ist eine farblose, stechend riechende, kristalline Verbindung mit der chemischen Formel C18H27NO3. Es wird vermutet, dass Pflanzen Capsaicin entwickelt haben, um sich vor Fressfeinden zu schützen.

Das Zentrum der Schärfe:

Der scharfe Teil einer Chili ist die Plazenta. In ihrer Umgebung befinden sich die Samen. Die Samen selbst sind nicht scharf, aber das Capsaicin wird auf die Oberfläche der Samen der Plazenta abgegeben, daher hält sich der Mythos, die Chilisamen seien scharf.

Die Messung der Schärfe:

Im Jahr 1912 entwickelte der amerikanische Apotheker Wilbur Scoville ein Verfahren mit dem Namen „Scoville Organoleptic Test“, um die Schärfe von Chili zu messen. Die Schärfe wird in „Scoville Heat Units“ (SHU) benannt. Heute wird der Capsaicingehalt mittels Gaschromatographie gemessen.

Berühmte Chili-Züchter:

Die amerikanischen Präsidenten George Washington und Thomas Jefferson züchteten Chilis in großem Stil.

Wenns mal brennt:

Trinken Sie kein Wasser oder kohlensäurehaltige Getränke. Der scharfe Stoff der Chili (Capsaicin) ist fettlöslich, also trinkt man am besten Vollmilch. Das Fett in der Milch löst das Capsaicin und spült es weg. Joghurt und Quark helfen auch.

Chili und Verbrennungsschmerzen

Auch, wenn es sich so anfühlen mag, man kann sich mit Chili nicht verbrennen oder verletzen. Der Schmerz ist eine Illusion, die durch das Capsaicin hervorgerufen wird. Das Capsaicin ist ein Botenstoff und dockt an den Schmerzrezeptoren im Mund an. Diese suggerieren dem Gehirn eine „Verbrennung“.

Chili und Gesundheit:

Chili und somit auch unsere wohlbekannte Paprika sind frei von Cholesterin, haben nur wenig Natrium und Kalorien, sind reich an Vitamin A und C und eignen sich gut als Lieferant für Folsäure, Kalium und Vitamin E. Chili enthält pro Gramm mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte.

Chili und Aberglaube:

In Südindien ist es üblich, einige Chilis mit einer Zitrone über der Türschwelle des Hauses anzubringen, um das Böse abzuwehren. In Sizilien bekommen jungverheiratete Männer ein Amulett in Form einer Chili um den Hals gehängt. Chili soll den Träger vom Fremdgehen abhalten.

Die Lust am Scharfen:

Der ausgelöste Schmerz bewirkt, dass das Gehirn zur Schmerzlinderung Endorphine, also körpereigenes Morphin, freisetzt. Dies führt zu einem Gefühl des Wohlbefindens und kann sogar ganz leicht süchtig machen. Endorphine regeln Empfindungen wie Schmerz und Hunger. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie.

Schärfe und Geschmackssinn:

Scharfes Essen wirkt sich nicht negativ auf den Geschmackssinn aus, ganz im Gegenteil. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase nimmt man die unterschiedlichsten Geschmacksnuancen von Nahrungsmitteln viel intensiver wahr. Das Geschmacksempfinden wird intensiver und ausgeprägter.

Millionen Asiaten können sich nicht irren. Auch viele gute Köche essen sehr scharf.

Chili in der Medizin:

Chili wird als Naturheilmittel seit Jahrhunderten zur Behandlung zahlreicher Krankheiten verwendet. Chilischoten helfen der Verdauung, hemmen außerdem das Wachstum einiger pathogener Bakterien in Lebensmitteln und erhöhen den Stoffwechsel des Körpers. Die Mayas rieben Peperoni auf ihr Zahnfleisch, um so gegen Zahnschmerzen und Entzündungen vorzugehen. Die Inkas haben ihre Sehkraft durch den Verzehr von Chilis verbessert. In Mexiko schätzt man Chilis als probates Mittel gegen den „Kater“ nach ausgiebigen Feiern. Heute wird Chili in der Schulmedizin bei Durchblutungsstörungen, Halsentzündungen, Muskelverspannungen und bei verschiedenen Krebstherapien verwendet. Und die Liste wird stetig länger.