ANMERKUNG DER AUTORIN
In meiner Kindheit und Jugend war die Welt der Bücher für mich ein Rückzugsort, während meine Familie von einem mächtigen Menschen bedrängt wurde, der entschlossen war, unser Leben und unsere Glaubwürdigkeit zu zerstören. Mithilfe eines gewaltigen verbalen Feldzugs, gestützt lediglich durch dubiose juristische Dokumente, wurde einer ganzen Generation eine Lüge aufgetischt.
Heute wird eine solche Situation von der Öffentlichkeit viel bewusster wahrgenommen. Trotzdem leben wir in einer Welt, die durch die rasante, fast infektiöse Ausbreitung von Nachrichten – wahren wie falschen – bestimmt wird, einer Welt, in der immer noch Opfern mit Misstrauen begegnet und jenen eine Plattform geboten wird, die Lügen, Hass und Angst verbreiten.
Manchmal muss ein Mensch enormen Mut aufbringen und bereit sein, ein Risiko einzugehen, muss aufstehen und die Wahrheit offenlegen, um in einem Meer aus Zweifeln nicht zu versinken. Hush ist eine Geschichte darüber, wie wichtig es ist, sich seine eigene Meinung zu bilden und einen Sinn für Gerechtigkeit in einem Umfeld zu bewahren, in dem es leicht ist – fast schon normal –, jemanden zu manipulieren und zu täuschen. Dies geschieht nicht nur durch einzelne Personen, sondern auch durch ganze Institutionen, auch solche, denen wir vertrauen und die uns eigentlich schützen müssten.
In Hush geht es um diesen Mut und diese Risikobereitschaft, um das Verlangen nach einem Anker, nach etwas Echtem in einer Welt voller Illusionen, Verdrehungen und Verluste. Es ist eine Geschichte über die Macht der Worte und der Wahrheit.
Als Schriftsteller haben wir die Aufgabe, die Geschichten unserer Fantasie Wirklichkeit werden zu lassen, ganz ähnlich wie die Barden von Montane es tun. Aber unsere Geschichten spiegeln nicht nur unsere eigenen Hoffnungen, Ängste und Stolpersteine wider – für viele sind sie eine Erinnerung an die Erfahrungen, die sie gemacht haben. Ich hoffe, dass diese Geschichte den Weg bereiten wird für viele andere Wahrheiten, die ans Licht kommen müssen.
Danke – dafür, dass ihr lest, dass ihr glaubt, dass ihr nicht lockerlasst.
Herzliche Grüße,
Dylan Farrow