Es dauerte eine Weile, bis der Planwagen in einer Remise verstaut, die wichtigsten Teile abgeladen und die Räume in dem Saloon-Hotel bezogen waren. Madame Joyce hatte sich als Älteste ein Einzelzimmer auserbeten, Susanne teilte sich mit Cherry und dem Baby eine Kammer, und die drei anderen, Jane, Rose und Amy, schliefen in einem Raum, der dem von Susanne direkt gegenüberlag. Das Zimmer war recht groß und sogar gemütlich eingerichtet. Die beiden Betten standen an einander gegenüberliegenden Wänden und waren mit farbenfrohen Flickendecken belegt. Neben der Tür befand sich eine Kommode, darauf das Waschgeschirr und ein halbblinder Spiegel. Ein Strauß mit Papierblumen, die nach Rummelplatz aussahen, stand im Fenster, auf dem Boden lag ein gewebter Teppich in wunderbar warmen Farben, und im ganzen Raum lag der schwache Duft von Maiglöckchen.
«Das ist ein Puff», stellte Cherry ohne den leisesten Zweifel fest.
«Wieso ein Puff? Dies ist ein Hotel.»
«Es ist ein Puff. So sicher, wie ich hier stehe.»
«Aha. Und woran merkst du das?»
«Riechst du das Parfüm? Billiger Maiglöckchenduft. Ein typischer Hurengeruch. Und dann das Waschgeschirr.»
«Was ist an einem Waschgeschirr so verwunderlich?», wollte Susanne wissen und wiegte die kleine Tuuli in ihren Armen.
«Ein Waschgeschirr nimmt normalerweise nicht die prominenteste Stelle in einer Kammer ein, oder? Meist ist die Waschstelle sogar hinter einem Vorhang verborgen. Hier nicht.»
«Und so ist es bei den Huren?» Susanne wollte der Zusammenhang einfach nicht in den Kopf.
«Huren sind die reinlichsten Arbeiterinnen von allen. Reinlicher selbst als Krankenschwestern. Jedes Mal, wenn sie mit einem Freier fertig sind, waschen sie sich. Meist etliche Male pro Tag.»
«Nun denn.» Susanne ließ sich auf eines der Betten fallen. Was sollte sie sagen? Wenn Cherry das Haus für ein Bordell hielt, gut, dann war es eben so, wenn es auch schien, als würden ausgerechnet die Huren fehlen. Aber um keinen Preis würde Susanne das weiche Bett hergeben. Nach Monaten auf dem Planwagen kam ihr ein Schlafplatz mit einer Matratze, einem Kissen und einem Deckbett wie das Paradies vor. Sie streifte sich die Stiefel von den Füßen und ließ sich nach hinten sinken, die kleine Tuuli an ihrer Seite, und streckte sich genüsslich aus.
Eine Stunde später wurde sie von Cherry geweckt. «Schau, ich habe uns ein Bad vorbereitet. Du darfst als Erste mit der Kleinen da rein.»
Susanne wischte sich mit den Fäusten die Augen und erhob sich. «Ein Bad? Oh, es gibt doch einen barmherzigen Gott im Himmel.»
«Preise nicht ihn, sondern preise mich, und dann beeil dich. Es wird bald Abend.»
Auf der Stelle zog sich Susanne aus. Sie war es von zu Hause keinesfalls gewohnt, ihren bloßen Körper anderen zur Schau zu stellen, aber auf dem Treck hatte sie jede Scham verloren. Nackt, wie sie war, entkleidete sie auch Tuuli und reichte sie dann Cherry. «Gib sie mir, wenn ich im Wasser bin. Mal sehen, wie sie sich darin fühlt. Immerhin ist es ihr erstes Bad.»
Und dann ließ sich Susanne tief seufzend in die Wanne gleiten, legte sich ihr Töchterchen auf den Bauch und schloss die Augen.
«Soll ich dir die Haare waschen?», fragte Cherry.
«Nicht jetzt. Lass mich einfach nur ein paar Minuten hier liegen und genießen.»
Cherry lachte vergnügt. «Gut, dann werde ich unten schnell einen kleinen Whiskey trinken. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.»
Die Tür glitt ins Schloss, und Susanne stöhnte noch einmal wohlig auf, hielt die kleine Tuuli fest auf ihrem Bauch und fühlte sich so wohl wie im Himmel. Sie bewegte ihre Zehen und lauschte dem Geplätscher, während Tuuli leise gluckste und schmatzte. Mit der Hand schaufelte Susanne warmes Wasser über den glatten kleinen Leib ihrer Tochter, dann ließ sie den Kopf an den Wannenrand gleiten und schloss die Augen. Wie im Himmel, dachte sie. Es ist hier wie im Himmel. Was macht es schon, dass es ein Hurenhaus sein soll. Huren, das habe ich in den letzten Monaten gelernt, sind ebenso gute Freundinnen wie die Frauen aus dem Bibelkreis. Sie musste kichern, als sie das dachte. Wahrscheinlich sind sie sogar ehrlicher und aufrichtiger, weil sie nichts zu verlieren haben: keine Tugend, keinen Ruf.
Eine Stunde später stieg Susanne, erstmals seit der Abfahrt aus den Five Points wieder in ein Kleid gehüllt, nach unten in den Schankraum. Der Wirt hatte ausrichten lassen, dass er für die Damen ein Abendessen spendiere. Tuuli war bei Madame Joyce in Obhut, die vorgegeben hatte, schon so viele Abendessen dieser Art mitgemacht zu haben, dass sie ein weiteres wahrlich nicht brauchte. Susanne raffte also den roten Rock mit den schwarzen Volants, den sie von Cherry ausgeborgt hatte, zog mit der anderen Hand das ebenfalls rote Mieder, geborgt von Amy, zurecht, strich sich noch einmal über das Haar, welches zu einem hohen gebauschten Turm aufgesteckt war, und schritt in den eigenen, ein wenig abgetragenen Knopfstiefelchen nach unten. Dort herrschte bereits ein höllischer Lärm. Am Klavier, bei dem nur noch jede zweite Taste funktionierte, hockte ein Cowboy mit einem roten Tuch um den Hals und einer Zigarette im Mundwinkel und spielte eine freche Melodie. An den meisten Tischen saßen Männer, zumeist allein oder zu zweit, und beobachteten die Mädchen der Madame Joyce, die alle zusammen am Tisch in der Mitte saßen und mit zierlichen Fingern und gespitzten Mündern ein paar Hühnerschenkel abnagten. Dazwischen stand eine fast volle Flasche Whiskey, aus der sich die Mädchen eifrig nachschenkten. Sie wussten, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren, aber außer Susanne schien das niemandem etwas auszumachen. Im Gegenteil. Amy leckte sich immer wieder mit halbgeschlossenen Augen über die Lippen, Jane warf ihr Haar in den Nacken und lachte mit weit offenem Mund über Dinge, die gar nicht lustig waren, und Rose wedelte mit dem Fächer, als wäre ihr furchtbar heiß, und lockerte dabei ihr Mieder Stück für Stück. Vor Verlegenheit griff Susanne nach einer alten Ausgabe der New York Times, die auf einem Fensterbrett lag. Sie schlug sie auf – und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Auf Seite 3 war eine Fotografie abgebildet, die, neben einer anderen Frau, Annett zeigte! Unter dem Bild war zu lesen, dass diese Frau keine andere als Emily Warren Roebling war. Aufgeregt las Susanne den ganzen Artikel, in dem jemand namens Arthur Munroe die Leser darüber informierte, dass eine junge Deutsche die Assistenz bei der Leitung des Brückenbaus übernommen hatte. Susanne gluckste vor Freude, stieß Amy mit dem Ellenbogen an und deutete auf die Zeitung. «Sieh doch nur, das ist meine Freundin Annett», erklärte sie stolz, doch Amy nickte nur flüchtig und wandte sich wieder den Männern zu. Susanne aber blickte ins Leere. Sie dachte an Annett, der sie noch immer nicht geschrieben hatte und die folglich nicht einmal wusste, dass sie die kleine Tuuli bekommen hatte. Und sie dachte an Gottwitha und fragte sich, wie es ihr wohl erging. Sie war so in Gedanken, dass sie nicht bemerkte, wie der Wirt zu ihr kam. «Na, meine Süße, willst du nicht die Zeitung weglegen und dich ein bisschen um uns kümmern?» Susanne hob den Kopf, tippte wieder auf die Zeitung. «Das da ist meine Freundin.» Der Wirt warf nur einen kurzen Blick darauf. «Und ich bin der Kaiser von China. Jetzt sei kein solcher Sauertopf.» Aber Susanne hörte ihm gar nicht zu. «Haben Sie ein wenig Papier und einen Stift für mich? Ich muss einen Brief schreiben.» Der Wirt seufzte. «Und dafür feierst du endlich mit uns?» Susanne strahlte. «Ja, das werde ich.» Sie steckte sich das Papier und den Stift in den Ausschnitt und beschloss, so schnell es ging Annett zu schreiben.
Jetzt stand einer der Männer auf, schlenderte zu dem Mädchentisch, stellte seinen Fuß auf die Leiste von Susannes Stuhl und tippte grüßend an seinen Hut. «Beeilt euch ein bisschen mit dem Essen», sagte er. «Wir wollen mit euch tanzen, aber unsere Nächte sind kurz. Noch vor Morgengrauen müssen wir wieder auf die Goldfelder.»
Ein anderer lachte laut auf. «Rede nicht, John. Die Goldfelder sind abgegraben. Und auch aus dem Fluss kannst du nicht mehr viel rauswaschen.»
John drehte sich um, funkelte den Mann, der einen Anzug und Ärmelschoner trug und also gewiss nicht mit eigenen Händen nach Gold gegraben hatte, wütend an. «Was weißt du schon, du Stuhlfurzer. Die große Zeit hier ist vorbei. Das weiß jeder. Sieh dir doch nur das verfluchte Kaff an! Keine Weiber, kein Puff, keine Kirche. Der Chinese macht seinen Laden nur noch auf, wenn er will, und der Wirt hat auch schon damit gedroht, den Saloon zu schließen. Aber ich sage euch, dass ihr euch alle irrt. Mag sein, dass die Goldzeit vorbei ist. Aber nirgendwo habe ich Ackerland gesehen, das von emsigen Goldsuchern so schön gelockert wurde wie hier. Ich habe mir von dem Gold, das ich gefunden habe, Rinder bestellt. Nächste Woche werden sie hergetrieben. Und dann eröffne ich hier die erste Rinderfarm. Und jeder von euch, der klug genug ist, wird es mir gleichtun.»
Für einen Augenblick herrschte Stille. Dann erhob sich ein anderer, ebenfalls einer in Goldgräberkluft. Er holte ein Taschentuch aus seiner Hose, öffnete es und ließ den Inhalt auf den Tisch rollen. Ein paar winzige, reiskorngroße gelbe Bröckchen kullerten auf die Platte. «Seht ihr das? Das ist mein Tagesertrag. Nicht viel, aber noch immer mehr, als ich zum Leben brauche. John hat recht. Wer jetzt klug investiert, der braucht dem Gold nicht mehr hinterherzureisen, kann sesshaft werden.»
Die anderen tuschelten miteinander, nickten, hoben die Gläser auf John. Es schien, als wären die Frauen vergessen. Und doch hatte sich ihnen in dieser kleinen Szene die Geschichte der ganzen Stadt von ihren Anfängen bis zum heutigen Tag offenbart.
«Auf uns!», brüllte John und hob das Glas.
«Und auf die Weiber!», brüllte ein Nächster und prostete den Mädchen zu. Und die taten es ihm nach, füllten ihre Gläser, und ein paar Augenblicke später schlug der gefühllose Pianist wieder in die Tasten, und die Männer kamen und holten die Mädchen zum Tanz. Aber ach, wie tanzte man im Wilden Westen! Nicht gesittet im Arm des Kavaliers, sondern an der Hand eines zukünftigen Cowboys, der merkwürdige Bocksprünge vollführte, dabei mit einer Hand seinen Hut festhielt und mit der anderen an der Hand seiner Tänzerin zerrte. Und doch machte es Spaß. Susanne hatte noch nie getanzt. Nicht einmal bei ihrer Hochzeit, denn der Grobian tanzte grundsätzlich nicht. Es schien ihm zu weibisch. Hier aber hüpften die harten Männer der Prärie durch den Raum, und weil es nicht genügend Mädchen gab, hatten sich zwei der Goldgräber ihre Halstücher um den Kopf gebunden und tanzten als Frauen. Einmal rutschte eines dieser Frauenzimmer aus und fluchte ganz und gar nicht weiblich, sodass das ganze Lokal in brüllendes Gelächter ausbrach. Ein anderes Mal rutschte dem Pianisten sein Bier ins Klavierinnere, und das Instrument gab blökende Laute von sich. Da drehte sich der begnadete Musiker einfach um, holte eine Maultrommel aus seiner Hemdtasche, und weiter ging es. Weiter, immer weiter, im wilden Galopp. Die Mädchen waren atemlos, kamen nicht zum Sitzen, wurden herumgewirbelt, dabei in den Hintern gekniffen, dass sie quietschten, wurden mit Whiskey und Küssen gefüttert, wurden an Armen und Beinen und Brüsten und Hintern gepackt, und dazu erklang das Geschrei der anderen, die derben Lieder und das Stampfen derer, die gerade nicht tanzten. Es war ein Höllenspiel, und Susanne genoss es. Sie fühlte den Schweiß ihren Rücken hinabrinnen, sie fächelte sich Luft zu, sie tanzte, wurde von Arm zu Arm weitergereicht. Einer flüsterte ihr ins Ohr, dass sie wunderschönes Haar habe, ein anderer versprach ihr zwei Dollar, wenn er ihre Brüste sehen und anfassen dürfe, ein dritter bot ihr fünf Dollar, wenn sie mit ihm auf das Zimmer ging, und John fragte sie gar, ob sie ihn heiraten und mit ihm gemeinsam eine Rinderfarm aufziehen wolle. Der Buchhaltertyp mit den Ärmelschonern, es war der Bankier der kleinen Stadt, war schon lange unter den Tisch gerutscht, der Wirt hatte die Ärmel aufgekrempelt und kam gar nicht so schnell mit Ausschenken nach, wie die Männer wieder Durst hatten. Der Chinese hockte an der Theke, baumelte mit seinen kurzen Beinen und versuchte, die wildgewordenen Tänzer dazu zu bringen, ihm eine der Damen wenigstens für einen Tanz zu überlassen. Er wurde nicht gehört. Und dann, irgendwann, löschte der Wirt einfach die Tranlampen, schloss die Whiskeyflaschen hinter ein Gitter, klappte das Klavier zu und verkündete den Feierabend. Und die Männer gehorchten. Nur ein paar murrten leise, doch mit dem Hinweis auf die Anwesenheit der Damen wurden auch sie wieder still. Die Tür schwang auf, und einer nach dem anderen verschwand, bis nur noch die Mädchen am Tisch saßen. Jetzt kam der Wirt herbei, stellte eine brennende Bienenwachskerze auf den Tisch, brachte selbstgebrannten Likör und fragte: «Hat es euch gefallen?»
Jane und Amy kicherten und drückten sich aneinander. «Natürlich hat es uns gefallen. Wir waren monatelang in einem Planwagen unterwegs. Am liebsten möchte ich gar nicht mehr fort von hier.» Amy kicherte wieder.
Cherry hob die Augenbrauen. «Es war ein netter Abend, aber der Mittelpunkt der Welt ist dieses triste Städtchen nicht gerade. Wir kommen aus New York. Wir sind keine normalen Straßendirnen, sondern die Mädchen der berühmten Madame Joyce. Weiter im Westen werden wir schon erwartet. Man hat uns Häuser gebaut und Kutschen. Schön dumm wären wir, blieben wir.»
Susanne riss den Mund auf. Von Häusern und Kutschen hatte sie nie gehört, nur davon, die eigene Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Es dauerte, bis sie das Spiel durchschaute.
«Nun, mag sein, dass hier nicht der Mittelpunkt der Welt ist, aber ihr wäret hier die Königinnen. Jeder Mann würde sich um euch reißen. Ihr würdet rundum verwöhnt werden.»
«Nur verwöhnt? Das reicht nicht.» Diesmal ergriff Jane das Wort. «Wenn wir uns irgendwo niederlassen, dann wollen wir sicher sein, auch unser Auskommen zu haben. Verstehen Sie, was ich meine?»
Und der Wirt, nicht dumm, nickte. «Für jede von euch ein eigenes Zimmer und von jedem Dollar fünfzig Cent für mich.»
Jetzt lachten die Mädchen aus vollem Hals, standen auf und wollten die Schankstube verlassen.
«Vierzig Cent pro Dollar für mich», versuchte der Wirt ins Geschäft zu kommen.
«Zwanzig», erwiderte Jane.
«Dreißig», brüllte der Wirt so laut er konnte, denn die Mädchen waren schon an der Treppe.
«Fünfundzwanzig!»
Da lief Jane zurück, schlug dem Mann in die Hand und sagte: «Abgemacht!»
Und dann kamen Rose und Amy, schlugen ihm ebenfalls in die Hand und sagten «Abgemacht»!
Der Wirt blickte zu Cherry und Susanne, die stocksteif am Fuße der Treppe ausharrten. «Was ist mit euch?»
Susanne schüttelte den Kopf. «Ich bin keine Hure. An mir würden Sie nichts verdienen.»
«Was nicht ist, kann noch werden. Ich bin sicher, deine Kameradinnen lernen dich an.»
«Nein, danke. Ich habe schon andere Pläne.» Mit diesen Worten stieg Susanne die Treppe hinauf, und Cherry folgte ihr, ebenfalls ohne auf das Angebot eingegangen zu sein. In ihrem Zimmer angekommen, holte Susanne Papier und Stift hervor und begann ihren Brief an Annett:
Meine liebe Freundin!
Wie schön war es, dein Bild in der Zeitung zu sehen. Geht es dir gut, dort, wo du bist? Du hast glücklich ausgesehen. Viel ist passiert, seit sich unsere Wege in New York getrennt haben. Stell dir nur vor, ich habe ein Töchterchen geboren. Sie heißt mit erstem Namen Tuuli, dann Joyce, dann Annett und Gottwitha. Sie ist wunderbar.
Hast du etwas von Gottwitha gehört? Oh, ich denke so oft an euch. Wie wunderschön wäre es, euch beide einmal wiederzusehen. Aber das wird wohl nicht möglich sein. Ich bin auf dem Weg in den Westen und weiß noch nicht, wo ich landen werde. Aber sobald ich eine neue Heimat gefunden habe, werde ich dir wieder schreiben.
Von Herzen alles Gute wünschen dir Susanne und Tuuli.
Sie faltete das Papier, steckte es in das Kuvert, das der Wirt ihr gegeben hatte. Dann wandte sie sich wieder Cherry zu, die sich die Schuhe ausgezogen und sich aufs Bett gelegt hatte. «Sollten wir Madame Joyce wecken und ihr sagen, was unten geschehen ist?», fragte sie.
Cherry schüttelte den Kopf. «Du würdest auch Tuuli aufwecken, die sicher schon fest schläft. Madame Joyce wird noch früh genug erfahren, dass die anderen drei hierbleiben wollen. Und dann wird das Gezeter losgehen, denn Madame Joyce wird eine Abfindung vom Wirt verlangen. Froh können wir sein, wenn wir dann noch schlafen.»