Wer ein Buch über Versicherungen von einem Versicherungsexperten liest, vermutet vielleicht nicht unbedingt ein Kapitel darüber, welche anderen Optionen es neben privaten Rentenversicherungen für die eigene Altersvorsorge geben kann. Eigentlich müsste ich doch zu 100 Prozent pro Rentenversicherung schreiben und alles andere bewusst links liegen lassen.
Nun, das wäre in meinen Augen genauso falsch, wie zu sagen, dass private Rentenversicherungen an sich sinnlos sind und man immer eine alternative Form der Altersvorsorge bevorzugen sollte.
Pauschale Aussagen haben hier einfach nichts verloren. Fakt ist, dass für viele Menschen eine private, fondsgebundene Rentenversicherung (zum Beispiel auf ETF-Basis) die perfekte Lösung für die eigene, planbare Altersvorsorge sein kann. Weil mit diesem Produkt genau das erfüllt wird, was sich der Einzelne wünscht beziehungsweise worauf Wert gelegt wird. Und genauso kann es eben auch sein, dass für jemand anderen diese Form der Altersvorsorge überhaupt nicht passt und man hier einen anderen Weg geht. Und auch dies ist nicht nur vollkommen in Ordnung, sondern in meinen Augen auch wichtig. Niemals solltest du hier einen Weg gehen, mit welchem du dich nicht wohl- und sicher fühlst, nur weil jemand anders gesagt hat, dass er oder sie das auch so macht.
Aber du solltest eben die Zeit dafür aufwenden, herauszufinden, mit welcher Strategie du dich am wohlsten fühlst und dich am besten identifizieren kannst.
Und das kann eben auch eine Strategie rein mit Aktiendepot und Aktiensparplänen sein. Wo du dir dann selbst eine Art Entnahmeplan für dein Rentenalter ausarbeitest oder Konzepte von anderen übernimmst. Eventuell setzt du auch darauf, dass du dir ein Depot mit dividendenstarken Titeln aufbaust, wodurch du dann mal rein von den (zugegebenermaßen nicht garantierten) Dividenden leben kannst. Oder du setzt auf fremdvermietete Immobilien, sprich du baust dir ein Portfolio von zum Beispiel Eigentumswohnungen auf, die du finanzierst, und baust dir nach und nach über die Mieteinnahmen eine »Rente« für später auf. Oder du bist komplett schmerzfrei, was Risiken angeht, und steckst all dein Geld in Kryptowährungen. Okay, Letzteres würde ich auf gar keinen Fall empfehlen, dazu sind diese Märkte doch zu unberechenbar.
Welchen Weg oder welche Kombination von Wegen du auch wählst, mach dies auf alle Fälle mit Bedacht und wechsle auch nicht dauernd deine Strategie. Denn du weißt ja: Hin und her macht Taschen leer.