Wie genau solltest du dein Auto versichern? Grundsätzlich gibt es hier drei verschiedene Versicherungen zu beachten. Zum einen die Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese ist Pflicht und ohne sie kannst du dein Auto erst gar nicht zulassen. Sie dient dem Schutz anderer Verkehrsteilnehmer, wenn du diesen einen Schaden zufügst. Teilkaskoversicherung und Vollkaskoversicherung dagegen sichern dein eigenes Auto ab. Die Teilkaskoversicherung sichert dich gegen Schäden an deinem Fahrzeug ab, für die du selbst nicht verantwortlich warst. Zum Beispiel Diebstahl oder Schäden durch Unwetter wie Sturm, Blitzschlag, Hagel und Überschwemmung. Auch der »berühmte« Marderbiss ist über die Teilkaskoversicherung versichert wie auch der Zusammenstoß mit Tieren (aller Art oder nur Haarwild – hier unbedingt darauf achten, was genau versichert ist).
Die Vollkaskoversicherung würde dann einspringen, wenn du selbst an deinem Kfz einen Schaden verursacht hast. Wenn du zum Beispiel beim Ausparken an der Hauswand hängen geblieben bist, dann würde deine Vollkaskoversicherung den Schaden an deinem Auto begleichen – abzüglich der vereinbarten Selbstbeteiligung. Auch bei Vandalismus greift deine Vollkaskoversicherung.
Die Frage ist jetzt, wie viel dir der Schutz einer Teilkasko- beziehungsweise Vollkaskoversicherung für dein Auto wert ist. Als Faustregel gilt, dass man bei neueren und teuren Autos auch eine Vollkaskoversicherung mit einschließt. Die Teilkaskoversicherung ist übrigens auch immer mit dabei, wenn man eine Vollkaskoversicherung abschließt.
Ist dein Auto bereits etwas älter und nicht mehr so viel wert, dann reicht meist eine Kfz-Haftpflichtversicherung mit einer Teilkaskoversicherung aus.
Es empfiehlt sich auf alle Fälle, die Beiträge für alle Versicherungen zu vergleichen. Oft ist der Unterschied zwischen reiner Kfz-Haftpflichtversicherung und dem Beitrag mit Teilkaskoversicherung gar nicht so hoch. Gleiches gilt für den Beitragsunterschied zwischen Teilkaskoversicherung und Vollkaskoversicherung. Vor allem die schadenfreien Jahre (SF-Klassen) entscheiden hier mit über den Beitrag. Bei der Teilkaskoversicherung gibt es übrigens keine SF-Klassen, bei denen du nach einem Schaden schlechter eingestuft werden würdest. Diese gibt es nur bei Kfz-Haftpflichtversicherung und bei der Vollkaskoversicherung.
Mein aktuelles Auto ist noch relativ neu (Baujahr 2017), weshalb ich dafür neben der Kfz-Haftpflichtversicherung auch eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen habe. Zudem habe ich mir gerade auch ein Leasing-Auto als Firmenwagen bestellt. Dieses werde ich über meine GmbH versichern lassen. Ebenfalls mit Vollkaskoschutz. Dies wird bei Leasing-Fahrzeugen oder auch bei der Finanzierung eines Kfz meist sowieso gefordert. In diesem Zuge sollte man auch auf die sogenannte GAP-Deckung (Guaranteed Asset Protection) achten. Hast du diese nicht miteingeschlossen, erhältst du von deiner Vollkaskoversicherung nur den Wiederbeschaffungswert des Kfz. Dadurch wird nur der Wert ersetzt, den das Leasing-Auto am Tag des Schadenseintritts hatte und mit welchem du dir ein gleichwertiges gebrauchtes Kfz kaufen kannst. Dieser Wiederbeschaffungswert ist meist aber niedriger als der Betrag, den du noch an den Leasing-Geber zahlen musst. Und die GAP-Deckung schließt genau diese Lücke. So kannst du es dir vielleicht auch einfach merken: Gap ist das englische Wort für »Lücke«.