image

Ritual: Deine Fruchtbarkeitszeremonie

Als die Menschen verstanden, dass die Jahreszeiten mit der Kraft von verschiedenen Himmelserscheinungen wie Sonne und Wind zusammenhängen, begannen sich überall auf der Welt zusätzlich zu den alten Muttergottheitskulten auch Sonnenkulte und eine Verehrung von Windgöttern zu etablieren. In vielen Teilen der Welt schlug sich dies in den Mythen – eben genau so wie auch in der Natur – als jährliches Wachstum, strotzende Lebenskraft, schließlich Verfall und Sterben sowie einer Neugeburt in der Beschreibung von Zyklen nieder. Alle Stationen des Zyklus galten als wichtig für die Fruchtbarkeit. Du kannst daher selbstverständlich alle Ebenen mit in das folgende Ritual einbeziehen oder stets neu entscheiden, welcher dieser Bereiche möglicherweise mehr Aufmerksamkeit als die anderen benötigt. Passe das Ritual an dich, deine aktuellen Bedürfnisse und gern auch die jahreszeitlichen Qualitäten an.

Jeder Sonnenstrahl galt als heilig, lebensspendend und mächtig. Mit jedem Sonnenstrahl penetrierte der Himmelsgott die Erdmutter und ließ dadurch Samen im Boden keimen und die Vegetation im Frühjahr wieder erwachen. Auch du kannst mit diesem Ritual die Kraft der Sonnenkulte für dich nutzen.

Dinge, die du benötigst:

Ein paar Gaben für den Platz in der Natur, an dem du dein Ritual durchführen möchtest.

Falls du zu deiner Umsetzung etwas Besonderes brauchst, was du nicht immer mit dir führst (Decke, Kissen, Sitzunterlage o. Ä.), suche dir dies zusammen und packe eine kleine Waldtasche.

Darin können gern auch Samen, Früchte, Körner etc. für die Erde und ihre Wesen als oben genannte Gaben sein und alles, was du sonst bei dir haben magst, um es feierlich zu gestalten. (Kerzen/Wachs etc. bitte immer wieder mitnehmen und nur biologisch abbaubare Naturmaterialien, die irgendwann in den Kreislauf übergehen, im Wald zurücklassen, vorzugsweise auch stets Gaben ohne Zucker auslegen.)

Vorbereitung:

Wähle einen Ort in der Natur, den du für dich als stimmig empfindest, an dem du gut sitzen kannst und der von seinen Gegebenheiten her bereits deine Seele nährt. (Sei dies durch fließendes Gewässer, urwüchsigen Wald, eine besondere Lichtung, ein dir vertrauter Baum, geschützt und dicht umwachsen heimelig oder weit blickend auf einer Anhöhe …)

Hilfreiche Impulsfragen:

Welche Bereiche deines Lebens möchtest du befruchten? Welche Kraft in dir hat nun lange genug geruht und möchte voll und ganz erwachen? Welche Samen möchtest du mithilfe von Erde und Himmel ausbringen?

Wie kannst du voll und ganz erblühen und dich entfalten?

Was benötigst du dazu?

Möglicherweise auch: An welchem Ort kannst du gut oder besser gedeihen?

Wo kannst du nährende Wurzeln schlagen?

Das Ritual:

Setze nun aus vollem Herzen und mit klarem Geist deine Intention für deine Fruchtbarkeitszeremonie. In diesem Fall kann das der klare Wunsch nach all dem sein, das deine Impulsfragen zum Vorschein brachten und was deine persönlichen „Wachstumsbedingungen“ unterstützen würde.

Sei in Gedanken bei deiner Intention. Es wird deine Energie und den Spirit nähren, der dann in das Ritual einfließt und es so zu deinem ganz Ureigenen macht.

Wenn du dich zum Beispiel zum nächsten Wald oder Berg aufmachst, den du gewählt hast, gestalte schon deine Abfahrt oder den Spaziergang dorthin feierlich.

Bitte am Waldrand den Wald um Einlass. (Entsprechend am Fuße des Berges den Berg usw. – bitte ändere dies im Folgenden auf deine persönliche Ortswahl hin ab.)

Betritt den Wald ganz bewusst, als ob du eine Schwelle in die Anderswelt überschreitest und doch voll und ganz Waldmensch bist.

Lasse dich dann im Wald von einem für dich stimmigen Platz finden. Du wirst ihn erkennen.

Bereite dort deinen heiligen Raum, erschaffe Atmosphäre durch das, was du bist und tust. Das kann durch Meditation geschehen, durch Gesang, Gebet, du kannst trommeln oder rasseln und auch einen schützenden Kreis aus Mehl oder Roggen-/Gersten-/Haferkörnern um deinen ganzen Platz ziehen und dich darin niederlassen …

Besinne dich auf dein Anliegen, deinen klaren Entschluss. Sprich dies hörbar aus.

Rufe alle hilfreichen Kräfte, die dir persönlich nun wichtig sind (Elemente, Ahnen, Spirits, Krafttiere, Geistführer, Göttinnen und Götter usw.), die dich in deinem Anliegen unterstützen können, hinzu.

Setze dich nun bewusst auf die Erde, mit der du dich verbinden möchtest, und spüre sie ganz intensiv (insbesondere an allen Körperstellen, die nun direkten Kontakt zur Erde haben). Öffne dich dadurch der Erdmutter.

Öffne nun auch dich selbst, genau wie die Erde sich immer wieder dem Himmel/der Sonne öffnet.

Während dich von unten die Kraft der Erde nährt, trägt, hält, empfange nun jeden einzelnen lebensspendenden Sonnenstrahl dankbar in dir. (Dies geht selbst an bewölkten Tagen.) Bitte die Sonne, dich wieder zu erwecken, deine Samen keimen zu lassen, dich zu befruchten (was immer die für dich stimmigen Worte sind und zu den vorherigen Impulsfragen passen – dies kann ein äußerst intimes, sehr berührendes Wünschen und Erleben sein).

Lass in dir eine Heilige Hochzeit von Erde und Himmel geschehen, die sich in deiner Mitte fruchtbar entfalten darf.

Spüre dann in Stille nach. (Nimm ALLES wahr um dich herum und in dir! Es passiert meistens so viel!)

Lege deine Gaben ab, die du dem Ort mitgebracht hast. Bedanke dich für die Unterstützung des Ortes und aller Wesen, die du zuvor hinzugerufen hast.

Wenn schließlich alles gesagt und getan ist, erhebe dich ganz bewusst, löse dich aus deinem heiligen Ritualraum, schließe ihn dadurch für jetzt und verabschiede dich.

Komme wieder ganz und gar in deinem Körper und Geist an, wenn du hierbei auf „Seelenflug“ gegangen bist. Erde dich und verlasse den Ort erst wieder, wenn du wirklich so weit bist. (Begib dich vor allem erst dann wieder in den Straßenverkehr.)

Verlasse den Wald wieder ganz bewusst und überschreite deine Schwelle am Waldrand ganz bewusst. Sie eignet sich ebenfalls ganz wunderbar, um dort eine Gabe niederzulegen.

Wir wünschen dir von Herzen ein kraftvolles, lebendiges, fruchtbares, magisches Ritual und ganz viel Freude dabei!

Nachbereitung:

Wieder zu Hause angekommen kann es für dich und deine Entfaltungsprozesse sehr vorteilhaft und unterstützend sein, wenn du deine Erlebnisse an diesem Ort, deine Erkenntnisse im Geiste und deine Emotionen währenddessen für dich festhältst, in Skizzen und Worten, wie immer es dir entspricht.

Von Zeit zu Zeit kann es spannend und erkenntnisreich sein, nachzuspüren und zu reflektieren, was sich in welcher Weise nach dieser Fruchtbarkeitszeremonie in deinen gewählten Bereichen verändert hat.

image