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Zusatzinformation zu Trance und Trancereise

Die schamanische Reise ist das grundlegende Werkzeug des schamanischen Weges. Dr. Michael Harner, ein USamerikanischer Anthropologe, der in den 1970er- und 1980er-Jahren umfassende kulturvergleichende Studien zum Schamanismus betrieb, stellte fest, dass diese Form des „Seelenflugs“ in allen schamanischen Traditionen lebendig war und für diverse Zwecke genutzt wurde. Der Schamane oder die Schamanin versetzt sich hierzu mithilfe eines monotonen Rhythmus, der durch Rasseln, Trommeln oder aneinander geschlagenen Äste erzeugt werden kann (und etwa 205 bis 220 Schläge pro Minute hat), in einen veränderten Bewusstseinszustand. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die Gehirnwellen bei dieser schamanischen Trance im Alphaoder Theta-Bereich bewegen, in die man auch bei tiefen Meditationen gelangt. Vergleichbar ist dieser Zustand mit dem Moment, in dem man ganz wach und bewusst, aber gleichzeitig so entspannt ist, dass der Körper augenblicklich in tiefen Schlaf fallen könnte, wenn man ihn ließe. Mit diesem entspannten und dennoch hellwachen, offenen Geist bereist der schamanisch Tätige die geistige Welt – in unserem Kulturkreis auch gern „Anderswelt“ genannt – und erbittet dort Hilfe und Information.

Mit der schamanischen Reise öffnen sich dem Bewusstsein völlig neue Welten. Unsere Seele kann ihre Flügel ausspannen, sich weiten und selbst erfahren. Wir sehen Bilder und uns begegnen Wesen, die uns dabei helfen, einen veränderten Blick auf unsere Anliegen zu gewinnen, und uns Rat und Beistand geben.

Um diese Welten zu betreten, darf das Alltagsbewusstsein zurücktreten, sich entspannen und nur noch als Beobachter fungieren. Die Landschaften, die sich während einer schamanischen Reise entfalten, können wir betreten, erforschen und deren Bewohner befragen. Wir werden einen Weg widergespiegelt sehen, der unserem Weg in der Alltagswelt entweder entspricht, ihn ergänzt oder auch hinterfragt. Unsere Seele kann sich in diesen Gefilden frei bewegen und auf nahezu jede Frage eine Antwort finden, wenn wir lernen, genau hinzuschauen und vor allem unsere Fragen genau zu stellen.

Ein veränderter, offenerer Bewusstseinszustand ist die Grundvoraussetzung für eine schamanische Reise. Die Grenzen unseres Alltagsbewusstseins, das uns dabei hilft, in unserer Welt zu funktionieren und nicht bei Rot über eine Ampelkreuzung zu laufen oder unsere Hand auf eine heiße Herdplatte zu legen, werden erweitert. Die schamanische Reise geht weit darüber hinaus. Sie findet jenseits von „Funktionieren“ oder „Nicht-Funktionieren“ statt. Das Bewusstsein wird durch das Herbeiführen einer Trance zu einer Art leerer Leinwand, auf der sich die Geschehnisse der geistigen Welt abbilden. Manche Menschen können sich durch Meditation in einen solchen Zustand versetzen, die meisten schamanischen Kulturen wenden zu diesem Zweck bestimmte Hilfsmittel wie Trommeln, Rasseln, Gesänge und Räucherwerk an. All diese Werkzeuge werden mit einem bestimmten Rhythmus benutzt, der den Geist völlig entspannen und offen wahrnehmen lässt.

Diesen Rhythmus findest du in diversen Längen und mit unterschiedlichen Instrumenten eingespielt an vielen Stellen kostenfrei im Internet (und natürlich auch im Handel von verschiedenen Anbietern erhältlich). Suche dir aus dieser Fülle einfach etwas aus, das dich anspricht.

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