Dinge, die du benötigst:
Eine Feuerschale/Feuerstelle (von Steinen umrundet, damit die Umgebung geschützt ist), Holz und etwas zum Entzünden. Oder für die ganz leicht durchführbare Version: Kerze und Feuerzeug/Streichhölzer.
Vorbereitung:
Sorge für einen ungestörten Raum für dich (Klingel, Handy etc. aus und auch mit der Familie eine „störungsfreie Zeit“ vereinbaren), um tief eintauchen zu können. So stellst du sicher, dass du nicht durch irgendetwas aus deiner Trance gerissen wirst und dich dann zerfasert fühlst. Zudem kannst du dich dann leichter einlassen.
Erschaffe gerne auf deine Weise einen heiligen Raum/eine heilige Atmosphäre durch das, was dir entspricht: Gesang, Tanz, Gebet, Räucherwerk, einen liebevoll hergerichteten Platz … oder alles das zusammen. Stimme dich ein.
Das Ritual:
Mache dir bewusst, dass das Feuer für dich wie ein liebevoller Großelternteil sein kann: tröstend und nährend, Weisheit und Wärme spendend und seit Anbeginn des menschlichen Kult-Ur-Sprungs97 an der Seite der Menschen, diesen sogar maßgeblich mitgestaltend.
•Bitte das Feuer um eine Botschaft oder einen Rat, sei es für eine konkrete Fragestellung oder Herausforderung, die dich gerade umtreibt, oder als Zeichen für deinen Weg.
•Schaue dann in die (Kerzen-)Flamme.
•Lasse dich von nichts um dich herum ablenken. Bleibe ganz und gar beim Tanz der züngelnden Flammen, vielleicht bei den sprühenden Funken oder einem Knistern, das dir zuzuflüstern scheint.
•Lasse dann deinen Blick ganz weich werden (ähnlich dem bei einem Tagtraum). Schaue auf die Flammen und lasse dir von ihnen eine Botschaft enthüllen. Tauche ein in ein Bewusstsein jenseits deines Alltagsbewusstseins und beobachte entspannt und doch wach im Geiste, was geschieht.
•Vielleicht siehst du Gesichter in den Flammen, ganze Wesenheiten, Ahnen, Tiere, Muster … oder die knackenden Geräusche machen dich genau im richtigen Moment auf den gerade gedachten Gedanken aufmerksam, wie ein „Ausrufezeichen“, dem du folgen kannst. Wenn ein Holzscheit krachend fällt, kannst du dich zum Beispiel instinktiv sofort fragen, was du genau in diesem Moment gedacht hast. Ebenso, wenn dich etwas erschreckt oder Funken auf dich hüpfen. Alles, was sich in den Flammen zeigt, ist Teil deiner Antwort. Alles, was du wahrnimmst, während du einzig in die Flammen schaust, ist Teil deiner Antwort. Ebenso alles, was du fühlst, was dabei gerade geschieht, was du auf deine Weise wahrnimmst.
Nachbereitung:
Schreibe zunächst möglichst ungefiltert alles nieder, was du beim Schauen in die Flammen gesehen, erlebt, gehört, gefühlt oder auf welchem Sinneskanal auch immer wahrgenommen hast. Mache gerne auch Skizzen von den Feuerwesen, wenn du im Feuer etwas gesehen hast. Halte alles fest.
Dann lies es dir im nächsten Schritt achtsam durch, nachdem du dir vorab noch einmal deine Frage vergegenwärtigt hast. Spüre dem Aufgezeichneten nach.
Setze dann diese Eindrücke konkret in Bezug zu deiner Frage. Beginne die Antwort zu entschlüsseln. Lasse dich leiten.
Dies kann manchmal auch am folgenden Tag, nachdem du es einfach alles hast sacken lassen, noch einmal ganz anders aussehen, und manches mag vielleicht lange nebulös bleiben, bis die Antwort auf einmal total klar auf der Hand liegt. Sei also bitte geduldig mit dir, wenn du dich in der Divination mit dem Feuer übst. Es ist vergleichbar mit dem Erlernen einer Fremdsprache. Auch da gibt man nicht auf, bis man nicht wenigstens die nötigsten Vokabeln und die Grundgrammatik gemeistert hat. Stete Übung macht den Meister.
97Vgl. das gleichnamige Buch „Welt-Kult-Ur-Sprung“ von Georg Hiller, Stefanie Kölbl u.a.