SIAN
Lato öffnet die Boxtür. Unbeholfen stolpert das Reh auf drei Beinen in die hinterste Ecke und kauert sich ins Stroh.
Vorsichtig lege ich die Brombeerblätter, die Lato und ich im Wald gesammelt haben, auf das Heu.
Das Reh schreit, seine Augen sind weit aufgerissen, es hat noch immer Todesangst.
Langsam weiche ich zurück und verlasse die Box.
»Es braucht Ruhe. Jede Art von Stress macht es schwächer.« Lato schiebt den Riegel vor die Tür und geht zu den Strohballen, die zwei Boxen weiter vor einer leeren Pferdebox liegen. Er reibt sich über den Kopf. »Dav hätte es erschießen sollen. Wildtiere lassen sich nicht zähmen. Es hat dich beim Schienen fast k.o geschlagen, was machst du, wenn ich nicht da bin, um es festzuhalten?«
»Deinen Vater fragen.« Ich setze mich auf den obersten Strohballen.
Lato lacht. »Mach das und er erschießt dich vielleicht doch noch.«
Nein, wird er nicht. Unter dieser düsteren, undurchsichtigen Fassade steckt immer noch der Mann, bei dem ich mich als Kind sicher und geliebt gefühlt habe. Es ist merkwürdig. Nach all den Jahren erinnere ich mich nicht an sein Gesicht oder seine Stimme. Aber ich erinnere mich daran, wie geborgen ich mich damals in seinen Armen gefühlt habe. Vielleicht ist dieser Teil doch noch in ihm. Vielleicht ist meine Hoffnung auch naiv. Aber ist es nicht generell so? Hoffnung bedeutet, nicht zu wissen, dass alles gut wird. Es ist der Funke Vertrauen ins Universum, ins Schicksal – wie Mom sagen würde -, der uns weiterkämpfen lässt.
Solange also die Chance besteht, dass irgendwo unter dieser kalten, rauen Schale noch der Mensch von früher steckt, will ich daran festhalten. Selbst, wenn er …
»Er will mich an Minkow verkaufen.«
Lato erstarrt, aber ich bin sicher, er ist nur geschockt, weil ich von dem Plan weiß. »Tu mir einen Gefallen und tu nicht so, als wüsstest du nichts davon.«
Er stellt sich zwischen meine Beine und legt seine Hände an meine Hüften. »Ich kann dich beschützen.«
»Vor deinem Stiefvater?«
»Vor Minkow, DiResta, vor Dav …«
»DiResta?«
Er zuckt mit den Schultern. »Vor allen bösen Jungs hier.«
»Was ist mit den Schulden? Wenn er mich nicht ausliefert, ist er dran. Er oder ich.«
Latos Lippen streifen meine und mein Herz schlägt schneller. »Dav kann für sich selbst sorgen.«
Ich lege eine Hand an seinen Nacken, um ihn näher zu mir zu ziehen. »Du spielst den Engel und er ist der Teufel. Willst du dich wirklich mit ihm anlegen?« Ich küsse ihn sanft. »Wenn du mich beschützt, stirbt Davion.«
»Wie ich schon sagte …« Er packt meine Hüften fester und küsst mich zurück. »Ich beschütze dich.«
Seine Worte schmeicheln mir, aber ich kann selbst auf mich aufpassen.
»Vielleicht gibt es eine andere Lösung. Davion klammert sich an den letzten Strohhalm.«
Latos Blick verdunkelt sich, er lässt mich los und weicht ein Stück zurück. »Er will dich an irgend so einen schmierigen Typen verkaufen und du verteidigst ihn? Ich dachte, du wärst klüger.«
»Ich glaube nur …« Verdammt, das weiß ich selbst nicht. »Früher war er anders. Vielleicht -«
»Keine Ahnung, wie er mal war, aber glaub mir, Davion ist abgefuckt und ich kenne viele abgefuckte Leute.«
Er nimmt meine Hand und zieht mich vom Strohballen.
»Hey.«
»Ich will dir was zeigen.« Er stößt die Stalltür auf, zerrt mich hinaus in den strömenden Regen und stürmt in Richtung des Geheimeinganges, wo ich vor ein paar Tagen Davion und Minkows Leute beobachtet habe. Seitdem habe ich mich immer wieder hergeschlichen, um mehr über die Tunnel herauszufinden, aber ich hatte keine Chance, hineinzukommen, denn die Tür ist mit einem Code verriegelt.
Lato zerquetscht fast meine Hand.
»Du tust mir weh, verdammt.«
Er lacht freudlos und zieht mich die schmalen Stufen hinab, die nach unten zur Massivholztür führen. Ohne mich loszulassen, stellt er sich schräg, damit ich nicht sehe, welchen Code er eingibt.
Ein metallisches Klicken ertönt, dann öffnet sich die Tür einen Spalt und Lato drückt sie auf. Kühle Luft streift meine Wangen, unsere Schritte hallen durch das unterirdische Tunnelsystem, das viel weiter reicht, als ich dachte. Wir biegen nach rechts in einen schummrig beleuchteten Gang und halten vor einer weiteren Tür. Lato legt seine Hand um den Griff, öffnet sie und schiebt mich in den Raum. Meine Kehle schnürt sich zusammen. An einer der schwarzen Marmorwände hängt eine Art Werkzeugablage. Der Größe nach geordnete Messer mit glänzenden Klingen hängen neben Skalpellen, einer Axt und anderen Folterwerkzeugen.
»Ich … versteh nicht.« Ich verstehe zu gut, aber mein Verstand wehrt sich gegen die Bilder, die auf mich einschießen.
Latos Schuhsohlen quietschen gespenstisch auf den schwarzen Fliesen, er geht hinüber zur anderen Wand und winkt mich zu sich. Zögerlich gehe ich zu ihm.
Lato schiebt eine schwarze Fliese beiseite, ein kleines rechteckiges Fenster erscheint und mein Herz setzt aus.
Blutflecken bedecken die grellweißen Fliesen, das kalte Licht der Kunststoffröhre flackert und wirft gespenstische Schatten auf den Boden. Der Mann, dessen Arme an die Rücklehne des Stuhls gebunden sind, schreit und windet sich, doch die dicken Wände verschlucken seine Schreie.
Blut strömt von seinem Gesicht über seine Brust. Davion steht hinter ihm und zieht ein Skalpell über seine Wange. Er wischt die behandschuhten Hände an seiner Hose ab und tätschelt dem Mann den Nacken. Langsam, wie eine Schlange umkreist er ihn, stellt sich vor ihn und rammt ihm das Skalpell in den Oberschenkel. Der Mann schreit, doch kein Geräusch dringt zu uns.
»Willkommen in der Realität, Sian.« Lato schiebt die Fliese über das Fenster. »Das ist der echte Davion Catano.«
Wie gelähmt starre ich auf die Wand. Das kann nicht sein. Kein Mensch verändert sich so sehr.
Was, wenn er immer so war? Du warst ein Kind …
»Warum …« Meine Stimme klingt heiser. »Warum tut er das?«
»Das passiert, wenn du ihm nicht gehorchst.« Er streicht mir eine Strähne hinters Ohr. »Keine Ahnung, wie er früher zu dir und deiner Mom war, aber der Mensch, den du als Kind mal kanntest, ist tot. Er wird dich verkaufen. Es ist ihm scheißegal. Wird Zeit, dass du aufwachst.«
Sein Lächeln, seine Umarmungen, unsere Autofahrten, wenn er die Fenster herunterließ und lachte, wenn ich den Kopf hinausstreckte und meine Haare im Wind wehten … Die Erinnerungen daran verschwinden zusammen mit der Hoffnung in einer dunklen Lache aus Blut.
Dinge, die wir im Schutz der Dunkelheit tun, sind die Dinge, die uns zu Monstern machen.
Davion Catano ist tot.
Er wird nicht nachgeben.
Er wird mich nicht beschützen.
Es wird ihm nicht leidtun.
Er wird mich opfern.
Ich sitze hier mit ihm in dieser gottverdammten Lodge fest und kann nicht entkommen.
Es kostet mich alle Kraft, aber ich straffe die Schultern und hebe das Kinn. Noch immer empfinde ich keine Angst.
Alles, was ich fühle, ist Wut.
Eine Herausforderung.
Davion ist tot.
Aber ich werde überleben.
***
Sobald am Abend Latos und Davions Zimmertüren ins Schloss fallen, schleiche ich nach unten, um zu telefonieren. Doch das Telefon ist verschwunden. Wahrscheinlich hat Lato Davion etwas gesagt – denn auch, wenn er vorgibt, mich beschützen zu wollen -, helfen wird er mir nicht.
Ich schleiche zur Garagentür und habe nicht viel Hoffnung, als ich vorsichtig die Klinke herunterdrücke, doch zu meiner Überraschung ist sie – genau wie die Tür meines Zimmers nicht abgeschlossen.
Und das kommt dir nicht komisch vor?
Ich schiebe den Gedanken beiseite, stelle meine Sporttasche ab und schließe die Tür hinter mir. Davions Range Rover parkt hinter meinem Audi. Ich stürme zum Wagen und rüttele an der Tür, doch sie ist verschlossen. Hektisch ziehe ich das Handy aus der Jeanstasche und drücke auf die Taschenlampenapp. Ich stürme hinüber zu einem Regal mit Benzinkanistern und lasse den Lichtkegel darübergleiten, doch der Wagenschlüssel liegt nirgendwo. Auch auf dem kleinen Tisch mit ölverschmierten Tüchern und alten Schrauben finde ich ihn nicht. Entweder ist er irgendwo im Haus oder Davion hat ihn mit in sein Zimmer genommen, aber ich kann nicht zurück und riskieren, dass sie mich erwischen. Schon jetzt steht mein Plan mehr als auf der Kippe, er hängt am Abgrund. Sollte ich den Wagen gestartet bekommen, muss ich eine Straße finden, die aus Kilthorne Creek herausführt. Der hintere Teil der Hauptstraße war heute Morgen bereits überschwemmt, es hat den ganzen Tag geregnet, vielleicht steht sie mittlerweile vollständig unter Wasser und ich habe keine Ahnung, wie es mit den Straßen in der Stadt aussieht.
Mir bleibt nur diese eine Chance zur Flucht.
Ich leuchte zur Werkzeugwand, nehme einen Schraubschlüssel aus seiner Halterung und umklammere ihn fest. Hoffentlich dämmen die Wände das Geräusch. Mit aller Wucht donnere ich den Schraubschlüssel gegen das Fenster auf der Fahrerseite. Die Scheibe splittert und bleibt im Rahmen hängen. So fest ich kann, drücke ich sie ein und taste dann hektisch nach innen. Ich ziehe den Hebel hoch und öffne die Tür.
Teil eins ist geschafft, aber das Schwierigste steht mir noch bevor.
Ich stürme zu meiner Tasche, werfe sie auf den Beifahrersitz und gleite hinters Lenkrad. Für einen Moment bleibe ich still sitzen und versuche, mich an die Schritte zu erinnern, mit denen Sutton vor zwei Jahren den BMW unseres Direktors kurzgeschlossen hat, um ihn vier Blöcke weiter vor einer Stripbar zu parken. Die Aktion brachte ihm ziemliche Probleme mit seiner Frau ein.
»Okay, zuerst die Kabel suchen.« Ich beuge mich vor, fasse in den Hohlraum hinter dem Lenkrad und taste nach Kabeln, aber finde keine. Ich erinnere mich dunkel daran, dass Sutton ein rotes und blaues Kabel hervorgezogen hat, um den Wagen kurzzuschließen, aber wie genau sie es gemacht hat weiß ich nicht.
»Scheiße. Verdammt!« Mit der flachen Hand schlage ich aufs Lenkrad, mein Herz verfällt in einen schnelleren Rhythmus.
Ich muss hier weg verdammt.
Ich steige aus dem Wagen, krame hektisch in der Jackentasche nach meinem Handy und entsperre das Display in der Hoffnung, dass ein Wunder passiert und es Empfang gibt. Doch als nur ein Balken erscheint und sofort wieder verschwindet, gebe ich auch diesen Versuch auf.
Ich zerre die Sporttasche vom Beifahrersitz, werfe sie mir über die Schulter, laufe zum Garagentor und drücke auf den Knopf.
Leise schiebt es sich hoch.
Kühle Nachtluft weht in mein Gesicht, Regen fällt auf die Pfützen in der Einfahrt. Es gibt keine andere Möglichkeit, als zu laufen. Bis zur Stadt sind es achtzehn Meilen. Wenn ich pro Meile eine halbe Stunde laufe …
Neun Stunden Fußmarsch im strömenden Regen, dazu die überfluteten Straßen …
Genauso gut könnte ich mir einen Ziegelstein um die Füße binden und in den See springen. Nicht sicher, was ich tun soll, trete ich nach draußen und blicke in die Wälder. Vielleicht kann ich Lato morgen unter einem Vorwand dazu bringen, mich in die Stadt zu fahren.
Von dort aus finde ich sicher eine Mitfahrgelegenheit, um von hier wegzukommen. Oder ich nehme Davions Waffe und …
»Dachtest du wirklich, du kommst hier weg?«
Seine Stimme lässt mich zusammenzucken.
Ich fahre herum und lasse die Sporttasche sinken.
Davion sieht sich die eingeschlagene Seitenscheibe seines Range Rovers an und kommt langsam auf mich zu. Er ist barfuß, trägt seine schwarze Jogginghose und verschränkt die Arme vor seiner nackten Brust, was ihn noch muskulöser und finsterer wirken lässt.
Instinktiv weiche ich zurück.
Regen rinnt über meine Wangen, meine Klamotten sind bis auf die Haut durchtränkt und der eisige Nachtwind weht mir ins Gesicht. Meine Zähne klappern vor Kälte, aber alles, an was ich denken kann, ist Flucht.
Ich muss hier weg.
Sofort. Egal wie.
»Die Scheibe wirst du bezahlen.«
»Ich hätte schießen sollen.«
»Das hättest du.«
»Ich habe gesehen, was du mit dem Mann im Tunnel gemacht hast.«
Er kommt näher, emotionslos sieht er mich an. Obwohl ich rennen möchte, weiß ich, ich kann nicht entkommen.
»Dann begreifst du hoffentlich, dass ich dich nicht mehr beschützen werde.«
Obwohl es lächerlich erscheint, schneiden mich seine Worte wie ein Messer. Sie sind nicht nur verletzend, sie fühlen sich wie ein Verrat an meiner Mutter an. Meiner Mutter, die ihm damals sein Kind anvertraut hat. »Mom würde dich hassen.«
Bevor ich reagieren kann, schießt seine Hand vor.
Er packt meine Haare und schleift mich zurück in die Garage. Ich hole aus und donnere meine Faust gegen seine Rippe, aber er zuckt nicht mal zusammen. Er zerrt mich ins Haus, die Treppe hinauf und stößt die Tür zu seinem Zimmer auf. Oben angekommen, schubst er mich aufs Bett. Ich lande auf dem Rücken, schieße hoch und krabbele zur Seite. Davion greift meinen Knöchel und zieht mich zurück. Ich trete nach ihm, doch dann ist er auf mir.
Mein Jab trifft sein Kinn. Er stöhnt vor Schmerzen.
Doch sein Gewicht auf mir drückt mich herunter.
»Ich weiß, wie du mich ansiehst.« Er reißt die Knöpfe meiner Jacke auf und schiebt eine Hand unter meinen nassen Pullover. Gedanken schießen wie Pfeile durch meinen Kopf.
Er will mir wehtun. Er will mir klarmachen, zu was er fähig ist.
Das sollte dir Angst machen.
Mein Herz rast, mein Magen kribbelt. Wärme breitet sich von meiner Brust bis in die Fingerspitzen aus und vertreibt die Kälte. Zum ersten Mal seit Moms Tod spüre ich mehr. Mehr als Neugier, mehr als einen Anflug von Aufregung. Zum ersten Mal seit Moms Tod fühle ich etwas.
Ich bin kränker als gedacht. Irgendetwas in mir ist zerstört und erst jetzt wird mir das Ausmaß davon klar.
Tränen brennen in meine Augen.
»Lass mich los!« Ich klatsche ihm meine flache Hand ins Gesicht.
Grob knetet er meine Brust, seine Lippen wandern über meinen Hals, er leckt den Regen von meiner Haut und sein warmer Atem streift mein Ohr. »Patricia würde hassen, wie du mich ansiehst. Wie ihr kleines Mädchen die Beine für Ice breitmacht.«
»Du krankes Arschloch!« Das Kribbeln in meinem Bauch schießt zwischen meine Beine. Ich zerkratze ihm den Rücken und winde mich unter ihm. Er ist nicht der einzig Kranke in diesem widerlichen Spiel. Mom würde uns beide hassen.
Davion drängt seine Knie zwischen meine Beine und schiebt sie auseinander, während ich meine Nägel in seinen Rücken kralle und ihn kratze.
Ich will ihm genauso wehtun wie er mir.
Wir sind wie zwei wilde Tiere, die um ihr Überleben kämpfen.
Tiere, die ihren niederen Instinkten folgen.
Keine Vernunft. Keine Tabus.
Das warme Kribbeln wird zu einem Zerren. Ein so starkes Zerren, das die Tränen endlich überlaufen und über meine erhitzten Wangen rinnen.
Immer und immer wieder klatsche ich ihm die flache Hand ins Gesicht. Ich ziehe meine Krallen über seinen Rücken und hoffe, er blutet. Hoffe, er spürt, was er mit mir macht.
Davion beißt in meinen Hals, mit einer Hand knetet er meine Brust über dem BH, während die harte Beule in seiner Jogginghose gegen den Stoff meiner Jeans drückt und ich schreien will.
»Kleine heiße Schlampe«, stöhnt er. »Minkow hat keine Ahnung, was er bekommt.«
Unser Atem dringt durch die Stille der Nacht, mein Herz hämmert so heftig, dass mir schwindelig wird, und Schweiß rinnt über meine Wirbelsäule.
Das Zerren zerreißt mich. Ich will mehr.
Ich bäume mich unter ihm auf, packe sein Haar und ziehe ihn zu mir. Hungrig beiße ich in seinen Hals und schmecke das Salz.
Lust.
Adrenalin.
Wut.
Hass.
Feuer.
Leben.
So viel Leben.
Alles in diesem Moment.
Die Tränen brechen aus mir heraus, werden zu einem Sturzbach und ich zerbreche.
Alles, was ich in den letzten Monaten zurückgehalten habe, was in mir begraben war, bricht aus mir heraus.
Davion schiebt mich von sich, packt meinen Ellbogen und zieht mich vom Bett. »Geh … Ich …« Mit einer Hand streicht er sich über den Bart. »Ich weiß nicht …«
Mein Herz rast noch immer. Ich ringe nach Luft.
Was zur Hölle tun wir?
Ich wische mir die Tränen von den Wangen, zupfe meinen Pullover zurecht und stürme zur Tür. »Du hast recht, du bist ein Monster.«
Doch bevor ich das Zimmer verlassen kann, drückt Davion seine Hand gegen die Tür. »Ich würde dich nie …«
Ich drehe mich zu ihm und klatsche ihm meine flache Hand ins Gesicht. »Fass mich noch einmal an und ich töte dich.«
Doch die Wahrheit ist, nicht er macht mir Angst.
Am meisten erschrocken bin ich über mich selbst.