Die Ausrüstung ist eins der Lieblingsthemen von Fernwanderern. Auch unterwegs auf dem Te Araroa Trail ist es eine der Lieblingsbeschäftigungen, miteinander die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände zu vergleichen: wie schwer, wie teuer, wie haltbar, wie praktikabel. Auf der einen Seite kannst du dadurch zwar viel lernen. Auf der anderen Seite gibt es meiner Meinung nach aber Schöneres, worüber man sich in der neuseeländischen Wildnis während eines epischen Abenteuers wie diesem unterhalten kann. Je besser du vorbereitet bist, umso weniger musst du dich unterwegs mit diesem Thema beschäftigen.
Der Trend beim Fernwandern geht eindeutig hin zum „ultraleichten“ Wandern. Es geht darum, so wenig und so leichtes Gepäck wie möglich tragen zu müssen und trotzdem für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Das meiste Gewicht sparst du dadurch, dass du bestimmte Dinge einfach weglässt. Statt z. B. Geld in mehrere Lagen Funktionswäsche zu investieren, kommst du vielleicht auch mit einem einzigen Set aus.
Der zweite Weg, Gewicht einzusparen, heißt Multifunktionalität, also einen Gegenstand für mehrere Funktionen zu nutzen. So kann z. B. ein mit Luft oder Kleidung gefüllter Drybag zum Kissen für die Nacht werden. Ein Drybag ist ein Packsack, den du luft- und wasserdicht verschließen kannst. Die meisten Modelle haben einen Rollverschluss. Du kannst außerdem dasselbe Ladegerät für verschiedene Geräte benutzen, wenn du beim Kauf darauf achtest, dass der Anschluss der gleiche ist.
Um das Gewicht gering zu halten, achtest du außerdem darauf, dass alle Gegenstände, die es in deinen Rucksack schaffen, einzeln möglichst wenig wiegen. Der Markt für ultraleichte Wanderausrüstung ist riesig und du kannst ein Vermögen ausgeben. Am meisten sparst du bei „den großen drei“: Rucksack, Zelt und Schlafsack. Dort lässt sich für verhältnismäßig wenig Geld mehr Gewicht einsparen, als wenn du dir ein High-Tech-Messer für 100 EUR kaufst mit dem du 20 Gramm leichter unterwegs bist als mit dem, das du bereits besitzt. Drei Kilogramm Gesamtgewicht für die großen Drei gilt als guter Anhaltspunkt für eine leichte Ausrüstung. Wenn du das schaffst, dürfen deine kleinen Gegenstände ruhig etwas mehr wiegen.
Frage dich bei jedem geplanten Gegenstand, ob du ihn wirklich brauchst oder ob du darauf verzichten kannst. Entscheidest du dich dafür, ihn mitzunehmen, überlege dir, welche Funktionen er alternativ zur primären Funktion erfüllen kann. So kannst du andere Gegenstände überflüssig machen und aussortieren. Hast du ordentlich aussortiert und vielen Gegenständen mehrere Funktionen gegeben, recherchierst du ein wenig. Schau, ob es deine vorhandene Ausrüstung auch in einer leichteren Ausführung gibt und ob sich eine Neuinvestition lohnt. Jedes Gramm weniger ist eine Wohltat für deinen Rücken und deine Füße. Außerdem hast du mit einem leichteren Rucksack mehr Flexibilität für deine Verpflegung.
Jeder Wanderer hat gewisse „Luxusgegenstände“, die andere niemals mitnehmen würden. Du magst vielleicht eine super bequeme Isomatte haben, die sehr schwer ist. Wenn dir ein erholsamer Schlaf wichtiger als ein leichter Rucksack ist, dann ist dir das Mehrgewicht im Vergleich zu leichteren Isomatten egal. Manche nehmen einen Wohlfühl-Pullover für die Abende in der Hütte mit und andere ziehen einfach ihren normalen Alltags-Fleece an. Jedes Gramm weniger macht unterwegs einen Riesenunterschied. Auf der anderen Seite sind es genau diese Luxusgegenstände, die dir die Wanderung angenehmer gestalten und sie dich noch mehr genießen lassen.
Ein alternativer Weg, Gewicht zu sparen, ist die sogenannte „Bounce Box“. Du packst Dinge, die du vielleicht nur für bestimmte Wegstrecken brauchst (wie z. B. Handschuhe für die Berge auf der Südinsel) und schickst sie dir selbst voraus. So musst du sie nicht die komplette Wanderung mit dir herumtragen, sondern nur dann, wenn du sie brauchst. Mehr zu diesem Thema findest du im Kapitel Unterwegs.
Für ein Beispiel einer Packliste für den Te Araroa Trail schaust du einfach auf meinem Blog www.teararoatrail.de und klickst dort auf „Packliste“. So ziemlich jedes Blog eines Te-Araroa-Wanderers hat eine Packliste. Ein wenig Recherche in diesem Bereich gibt dir einen sehr guten Überblick.
Ultraleicht oder nicht, bedenke, dass jedes Gramm weniger nicht nur auf einer Packliste cool aussieht. Ausnahmslos jeder Wanderer, den ich unterwegs traf, hat nach gewisser Zeit noch weitere Gegenstände aussortiert. Jeder war überrascht, welchen Effekt das auf Muskeln und Gelenke, Durchhaltevermögen, Blasenentwicklung und vor allem das eigene Wohlbefinden hatte. Unterschätze also bei der Planung deiner Ausrüstung nicht den Effekt eines tendenziell leichteren Gepäcks, natürlich ohne auf sicherheitsrelevante Dinge zu verzichten, wie z. B. Rettungsdecke, warme Kleidung, Regenkleidung, PLB oder Kartenmaterial.
Außerdem kannst du umso mehr Verpflegung mitnehmen, je leichter dein Rucksack ist. So kannst du dann längere Strecken wandern, ohne zwischendurch aufstocken zu müssen. Oder du lässt es dir unterwegs einfach richtig gutgehen. Bei einem Rucksackgewicht von 20kg überlegst du dir sehr genau, ob du die Extratafel Schokolade noch mitnimmst. Bei einem nur halb so schweren Rucksack fällt die Entscheidung dagegen viel leichter.
Deine Schuhe sind deine wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. Schließlich läufst du damit mehrere Monate täglich mit Gepäck in teilweise sehr anspruchsvollem Gelände bei den unterschiedlichsten Wetterbedingungen herum. Du durchquerst Flüsse, besteigst Berge, läufst auf Sand, Wiese, Waldboden, im Schlamm, auf Gestein und auf Straßen. Neben der Variante „barfuß“ gibt es vier mögliche Schuhtypen.
Die leichteste Variante (und gleichzeitig auch meine Wahl) sind spezielle „Barfußschuhe“. Entweder nutzt du sogenannte „Zehenschuhe“ oder „Barfußsandalen“. Letztere findest du im Internet unter dem Suchbegriff „Tarahumara Sandalen", da ihr Design an das traditionelle Schuhwerk dieses Naturvolkes aus Mexiko angelehnt ist.
Die Idee dahinter ist eine möglichst dünne und flexible Sohle, um dir so viel Rückmeldung wie möglich über den Untergrund zu geben. So ist es einfacher für dich, auf unebenem Gelände die Balance zu halten. Deine Füße sind ständig an der frischen Luft, schwitzen dadurch nicht und du bist weniger anfällig für Blasen an den Füßen. Nach Flussdurchquerungen sind deine Füße im Nu wieder trocken und du hast keine Probleme mit nassen, vollgesogenen Socken und Schuhen. Eine Sache, die Te-Araroa-Wanderer besonders hassen, ist es, morgens in kalte, nasse, mitunter schlammige Socken und Schuhe schlüpfen zu müssen.
Deine Barfußschuhe spülst du abends kurz mit Wasser aus und am nächsten Morgen sind sie sauber und trocken. Außerdem sind diese Schuhe mit ca. 300g pro Paar extrem leicht und das fehlende Gewicht im Vergleich zu schweren Wanderstiefeln (ca. 1 300g pro Paar) macht sich bei 3 000km mehr als bemerkbar, vor allem an langen Tagen mit einer Strecke von über 30km.
Der große Nachteil dieser Barfußschuhe ist die fehlende Stabilität und der fehlende Schutz. Gerade am Ende eines Tages, wenn die Konzentration nachlässt, stößt du öfter an Wurzeln und Steine am Boden und kannst dir schnell mal eine Zehe aufschlagen. Auf rutschigem Untergrund hast du viel weniger Halt als in Schuhen mit starkem Profil.
Wenn du nicht sowieso schon ein Barfußwanderer bist, müssen sich deine Muskeln erst herausbilden. Außerdem musst du deinen Laufstil ändern, denn deine Ferse darfst du nicht mehr unkonzentriert in den Boden rammen, sondern du solltest möglichst mit dem kompletten Fuß gleichzeitig aufkommen. Das erfordert Übung, deshalb empfehle ich dir ein intensives Vorbereitungstraining. Falls du dafür keine Zeit oder Lust hast, rate ich von dieser Schuhvariante ab.
Ich bin den kompletten Te Araroa Trail mit zwei Paar Barfußsandalen gelaufen. Ich kann hier wärmstens die Firma Bedrock Sandals® empfehlen. Die Sandalen sind per Hand in den USA gefertigt, hochwertig verarbeitet und der Kundenservice ist Spitzenklasse. Das erste Paar hat 2 000km gehalten und das zweite Paar trage ich heute noch. Als Wechselschuhe hatte ich ein Paar Zehenschuhe dabei, die ich aber nur selten getragen habe.
Die zweite Variante ist eine Wandersandale. Sie trocknet schnell, belüftet den Fuß gut und ist leicht. Die Sohle ist verstärkt und die Zehen geschützt. Dafür geben sie dir weniger Rückmeldung vom Untergrund und fördern nicht den Barfußlaufstil.
Die Wandersandale ist für Menschen, welche die Vorteile der Barfußschuhe schätzen, sich aber trotzdem etwas mehr Schutz und Halt wünschen. Zur Haltbarkeit kann ich leider nichts sagen, denn ich habe diese Schuhe nie getragen und nur wenige Wanderer damit gesehen. Meistens hatten sie ihre Wandersandalen als Wechselschuhe dabei.
Die dritte Variante ist der sogenannte „Trailrunner“, eine Art solider Turnschuh. Dieser sieht aus wie ein Joggingschuh mit festerer Sohle und mehr Profil. Er ist leichter als ein schwerer Wanderstiefel, bequemer und besser durchlüftet. Diese Schuhe trocknen zwar langsamer als Barfußsandalen, aber schneller als Wanderstiefel. In nasse und schlammige Socken wirst du trotzdem manchmal hineinschlüpfen müssen.
Der größte Nachteil dieser Variante ist die geringe Halbwertszeit. Ich habe Wanderer getroffen, die pro Insel zwei Paar Schuhe kaputtgewandert haben. Wenn du also vier Paar Schuhe für die komplette Wanderung brauchst, geht das erstens sehr ins Geld und zweitens erfordert es vier Mal das Einlaufen neuer Schuhe und das kann neue Blasen verursachen.
Wenn du keine schweren Wanderstiefel magst, dir der Barfußschuh oder die Wandersandale aber zu unsicher sind, dann ist der Trailrunner der Schuh deiner Wahl. Die Mehrheit der Wanderer entscheidet sich für diese Variante.
Die vierte Möglichkeit ist der klassische Wanderstiefel. Er besteht entweder aus Leder oder aus modernen Synthetikstoffen. Er gibt sehr guten Halt und Bodenhaftung, was besonders bei sehr schwerem Gepäck von Vorteil ist. Einige unerfahrene Wanderer greifen zu diesem Schuh, weil sie sich in schwierigem Gelände eher unsicher fortbewegen und den Schutz und die Stabilität schätzen. Die Haltbarkeit ist besser als bei einem Trailrunner. Sie liegt bei etwa ein bis zwei Paaren für die komplette Wanderung, wenn du ihn gut pflegst.
Dafür hat dieser Schuh die meisten Nachteile. Er ist sehr schwer, besonders, wenn er mit Wasser vollgesogen ist. Das Gewicht an den Füßen wird oft unterschätzt und kann deine Wanderung zur Tortur werden lassen. Die steife und dicke Sohle gibt kaum Rückmeldung über den Untergrund, was das Balancieren auf Felsen oder über Baumstämme und Wurzeln sehr schwierig macht. Einmal durch einen Fluss mit kniehohem Wasserstand gewatet, hast du für den Rest des Tages nasse Füße und dadurch höchstwahrscheinlich auch bald Blasen.
Die Nachteile überwiegen für mich bei diesem Schuh so sehr, dass ich ihn nur in Ausnahmefällen empfehlen würde. Nur wenn du wirklich besonderen Wert auf absoluten Schutz und Stabilität legst, solltest du dir diesen Schuh antun.
Funktionsmaterialien sollen Wasser am Eindringen in den Schuh von außen hindern und gleichzeitig durch Schwitzen entstehende Feuchtigkeit von innen nach außen ableiten. Die bekannteste Marke hierfür ist Gore-Tex®. Was viele nicht wissen: Das System funktioniert nur, wenn es ein Temperaturgefälle von mindestens 15 °C gibt. Nur dann reicht der osmotische Druck aus, um die Feuchtigkeit effektiv nach außen zu transportieren.
Sobald es außen wärmer wird, funktioniert der Feuchtigkeitstransport nicht mehr und das High-Tech-Material wird zum Gummistiefel. Außerdem wirst du oft durch tiefere Flüsse wandern und wenn das Wasser von oben in den Schuh läuft, bringt dir das beste Gore-Tex®-Material nichts mehr. Deine Schuhe werden streckenweise komplett durchnässt sein. Ein guter Schuh ist also nicht unbedingt wasserdicht, sondern er trocknet schnell. Gore-Tex® und ähnliche Materialien trocknen relativ langsam und sind deshalb für den Te Araroa Trail absolut nicht zu empfehlen.
Die meisten Wanderer entscheiden sich für ein Paar als Hauptschuhe und ein weiteres Paar als Ersatz. Falls einmal etwas am Hauptschuh kaputt geht, musst du nicht barfuß weiter, du kannst für eine Flussüberquerung die Schuhe wechseln und du hast eine bequemere Variante für den Abend.
Eine allgemein gültige Empfehlung kann es in diesem Bereich nicht geben. Es ist eine absolute Typfrage und du musst anhand der beschrieben Vor- und Nachteile abwägen, welche Variante die für dich passende ist. Hast du absolut keine Idee, rate ich dir zum Trailrunner als Hauptschuh und der Barfußsandale als Ersatz. Diese Variante nutzt die überwiegende Mehrheit der Te-Araroa-Wanderer.
Dein Rucksack ist während einer Fernwanderung dein Zuhause, denn aus ihm lebst du. Alles was du unterwegs benutzt und verbrauchst, muss hineinpassen oder zumindest außen angebunden werden können.
Als Erstes musst du dich für eine Größe entscheiden. Bei Rucksäcken spricht man vom Volumen in Litern. Eine Empfehlung kann ich dir hier nicht geben, denn das benötigte Volumen hängt davon ab, wie viel du insgesamt mitnimmst. Ich hatte einen Rucksack mit 45 Litern im Hauptfach und 15 Litern in Seiten- und Frontfach, also insgesamt 60 Liter. Ich habe aber auch schon Wanderer mit 40 Litern Rucksackvolumen gesehen und auch welche mit 80 Litern. Grundsätzlich gilt: je weniger, desto besser. Mit weniger Inhalt ist dein Rucksack leichter. Außerdem findest du unterwegs schneller Dinge, die du kurzfristig brauchst und das tägliche Packen gestaltet sich zügiger und einfacher. Dabei darfst du aber auf keinen Fall auf sicherheitsrelevante Dinge verzichten und du möchtest vielleicht trotzdem den ein oder anderen „Luxusgegenstand“ mitnehmen.
Neben dem Volumen ist die Stabilität des Rucksacks ein wichtiges Entscheidungskriterium. Manche Rucksäcke können unabhängig vom Volumen 25kg und mehr an Lasten tragen. Diese sind von Haus aus stabiler, aber eben auch schwerer (Leergewicht bis zu 3,5kg). Willst du das Eigengewicht des Rucksacks minimieren, musst du eine Höchstladung beachten. So gibt es z. B. Rucksäcke, die zwar nur 400g wiegen, dafür aber nur 8kg an Gesamtgewicht zulassen. Selbst wenn du das mit deiner Ausrüstung hinbekommst, musst du immer noch Reserven für Wasser und Proviant lassen. Richtwerte sind 2kg Wasser (wird unterwegs aufgefüllt) und 800g Nahrung pro Tag. Bei sieben Tagen ohne Zivilisation musst du also 7,6kg Mehrgewicht allein für deine Verpflegung bedenken. Bei einem Gesamtgewicht von 8kg ist es unmöglich diese Menge an Verpflegung zusammen mit der Ausrüstung unterzubekommen
Ich hatte einen Rucksack mit einem Eigengewicht von 1kg und einem zulässigen Gesamtgewicht von 16kg. Während der längsten Etappen habe ich das durch die große Menge an Verpflegung etwas überschritten, meistens lag ich jedoch drunter. Du kannst das Gesamtgewicht deines Rucksacks bedenkenlos hin und wieder etwas überschreiten, er wird schließlich nicht gleich auseinanderfallen. Allerdings wird das Tragen dann sehr unbequem, da die Polster und Gurte eben nicht für höhere Lasten ausgelegt sind. Überschreitest du das Gewicht dauerhaft, riskierst du einen schnelleren Verschleiß, da die Nähte reißen können.
Suche dir am besten erst deine Ausrüstung komplett zusammen und entscheide dann anhand von Gewicht und Volumen, welchen Rucksack du brauchst.
Da du die Mehrzahl deiner Nächte auf dem Te Araroa Trail im Zelt verbringen wirst (bei mir waren es ungefähr die Hälfte), ist dies ebenfalls ein sehr wichtiger Ausrüstungsgegenstand. Es ist sozusagen deine Wohnung. Dieser Abschnitt kann keine komplette und professionelle Zeltberatung ersetzen, denn darüber könnte man ein eigenes Buch schreiben. Ich möchte lediglich auf die für den Te Araroa Trail wichtigen Aspekte hinweisen und dich für deine eigene Recherche sensibilisieren.
Die wichtigste Eigenschaft ist die Wasserdichtigkeit. Es gibt nichts Schlimmeres, als nach einem regnerischen Tag auch noch im Zelt im Nassen zu sitzen. Hier achtest du also auf einen möglichst hohen Wert bei der Wassersäule, der bei Zelten in Millimeter Wassersäule (mmWS) angegeben wird. Für den Zeltboden gilt mindestens 7 000 mmWS und bei der Zeltwand mindestens 3 500 mmWS als empfohlener Wert. Es gibt durchaus Zelte, bei denen der Boden 20 000 mmWS und die Zeltwand 10 000 mmWS aufweist. Allerdings sind diese entweder teuer oder schwer oder beides.
Das Gewicht ist ein wichtiger Faktor, denn beim Zelt kannst du sehr viel einsparen. Wenn du auf etwas Geräumigkeit verzichten kannst, statt Zeltstangen vielleicht deine Wanderstöcke nimmst und etwas Geld für ein leichtes Material investierst, dann lässt sich das Zeltgewicht schnell von vier auf ein Kilogramm reduzieren. Die leichtesten Zelte wiegen aktuell um die 400g.
Es gibt selbststehende Zelte, die auch ohne Zeltheringe stabil stehen. Von Vorteil ist das auf steinigem Untergrund oder bei sehr weichem Boden wie z. B. Sand. Diese sind natürlich komfortabler und vielseitiger, jedoch meist etwas schwerer.
Wer es noch leichter und puristischer mag, kann auf Tarps umsteigen. Bei dieser Variante spannst du lediglich eine Plane auf. Dabei bleiben zwei Seiten offen und es gibt wenig Schutz vor Wind. Außerdem hast du keinen Schutz vor Insekten.
Vor allem auf der Südinsel kann das kriegsentscheidend sein, wenn du in Gebieten übernachtest, in denen es vor blutdurstigen Sandmücken (sogenannte „Sandflies“) nur so wimmelt. Allerdings ist die Belüftung perfekt und Kosten und Gewicht sind äußerst gering.
Am besten gehst du in ein Fachgeschäft und schaust dir einige Zelte aufgebaut an. So bekommst du ein Gefühl dafür, was dir wichtig ist und kannst dann im Internet weiter recherchieren und deine Favoriten anhand der technischen Daten Maße, Gewicht, Wasserdichtigkeit, Aufbauart und natürlich des Preises vergleichen.
Schlafsäcke gibt es entweder aus Synthetikmaterialien oder mit echter Daunenfüllung. Daune hält wärmer und ist leichter. Sie darf aber nicht nass werden, da die einzelnen Federn sonst zusammenklumpen und die Wärmeleistung verloren geht. Synthetik ist also widerstandsfähiger und unempfindlich gegenüber Nässe, hält aber nicht so warm wie ein Daunenschlafsack.
Es gibt meist drei Werte bei einem Schlafsack: Komfort, Limit und Extrem. Nach meiner Erfahrung kannst du Limit und Extrem vergessen und solltest dich nur nach dem Komfortwert orientieren und verschiedene Schlafsäcke auch nur anhand dieses Wertes vergleichen. Wenn ein Schlafsack z. B. 5 °C als Komfortwert hat, wirst du bei 2 °C schon frieren und die 0 °C Limit und -10 °C Extrem klingen zwar gut, haben aber wenig Aussagekraft.
Je nachdem, wann du auf dem Te Araroa Trail unterwegs bist, fällt auch deine Schlafsackwahl anders aus. Bist du schnell unterwegs und läufst im Frühjahr und Sommer, reicht ein leichter Sommerschlafsack aus und in kalten Nächten ziehst du einfach deine lange Unterwäsche an.
Bist du ein Ultraleichtwanderer, greifst du zum sogenannten „Quilt“. Bei dieser Variante ist die Liegefläche ausgespart, denn in der Theorie isoliert die sowieso nicht, da alle Luftpolster durch das Körpergewicht platt gedrückt sind. Du liegst also blank auf der Isomatte und hast den Quilt fast wie eine Decke über dir. Das spart nochmal Gewicht, sollte aber nur bei warmen Temperaturen und ausreichender Erfahrung verwendet werden.
Lässt du dir dagegen etwas Zeit und kommst auch in den Herbst oder sogar Winter hinein, wirst du um einen schwereren Daunenschlafsack mit einem Komfortbereich bis in die Minusgrade nicht herumkommen. Ich hatte Mitte März während einigen Nächten bereits Frost.
Egal für welche Variante du dich entscheidest, auch hier empfiehlt sich ein Besuch im Fachgeschäft. Lege dich in die Schlafsäcke hinein und probiere die verschiedenen Formen wie Mumie, Gerade und Quilt aus. Wenn du dann weißt, was du willst, kannst du online weiter recherchieren und dich anhand der Werte Gewicht, Material und Temperaturbereich für deinen Favoriten entscheiden.
Bei Isomatten gibt es zwei Hauptkategorien: die aufblasbare bzw. selbstaufblasende Variante und die Schaumstoffmatte.
Die Varianten, bei denen du Luft hineinpustest, haben drei wesentliche Vorteile: sie sind erstens wärmer (weil Luft der beste Isolator ist), zweitens bequemer und haben drittens ein geringeres Packmaß.
Nichts isoliert so gut von der Kälte, die vom Boden hochdrückt wie eine mit Luft gefüllte Isomatte. Die Grenzen zur Luftmatratze sind hier fließend. Es gibt Modelle, die einer komfortablen Matratze von zu Hause in nichts nachstehen. Dafür sind diese dann bedeutend schwerer. Außerdem brauchst du bei den aufblasbaren Isomatten entweder einen extra Pumpsack oder du nimmst in Kauf, die Haltbarkeit zu reduzieren, weil du über die Zeit mit dem Atem Feuchtigkeit in die Isomatte pumpst. Ein weiterer Nachteil der luftgefüllten Variante ist die Anfälligkeit für Beschädigungen. Hast du erst einmal ein Loch in der Isomatte, wird sie nutzlos, sofern du sie nicht mit einem Reparaturkit wieder flicken kannst.
Die Schaumstoffmatten gibt es mit offenen oder geschlossenen Poren. Der einzige Vorteil der offenporigen Schaumstoffmatten ist der günstige Preis. Die Geschlossenporigen hingegen nehmen kein Wasser auf und sind haltbarer. Sie sind sogar noch haltbarer als die aufblasbaren Isomatten. Eine Beschädigung tut der Funktion keinen Abbruch und sie sind deshalb auch vielseitiger einsetzbar. Du kannst eine geschlossenporige Isomatte auch als temporäre Sitzgelegenheit während einer Wanderpause nutzen oder auch zum Schlafen unter freien Himmel. Du kannst sie immer und überall hinlegen und entspannt darauf sitzen und schlafen. Steine und Wurzeln wirst du allerdings merken. Und für den Winter reicht die Isolierleistung nicht aus, das gilt für die offen- als auch für die geschlossenporige Schaumstoffmatte.
Wer also nicht die perfekte Polsterung und absolute Wärmeisolierung benötigt, ist von Frühjahr bis Herbst mit der geschlossenporigen Schaumstoffmatte am besten ausgestattet. Wer das mögliche Mehrgewicht (durch Pumpsack und Reparaturkit), den höheren Aufwand (tägliches Aufpumpen bzw. Luft herauslassen) und die Empfindlichkeit nicht scheut, greift zur aufblasbaren Isomatte, da sie mehr Komfort bietet und ein kleineres Packmaß hat.
Du brauchst mindestens zwei kurze T-Shirts und ein langärmeliges Shirt. Als Material empfehle ich dir die aus Neuseeland stammende Merinowolle. Sie trocknet schnell, hat eine hervorragende Wärmeisolierung, ist bei hohen Temperaturen trotzdem kühl und hat einen unschlagbaren Vorteil: sie riecht nicht. Da du mehrere Tage die gleiche Kleidung tragen wirst, ohne sie zwischendurch waschen zu können, kann das bei Synthetikmaterialien sehr unangenehm werden. Baumwolle riecht zwar auch weniger als Synthetikstoffe, allerdings trocknet sie sehr langsam, was beim Wandern sogar gefährlich werden kann, wenn du erst schwitzt und es dann windig und kalt wird.
Als Material für eine wärmende Jacke empfehle ich Fleece, da es leicht ist und sofort wärmt. Eine Wolljacke hingegen ist schwerer und braucht etwas Zeit, um dich wirklich zu wärmen. Im Trend sind gerade komprimierbare Daunenjacken. Sie sind die leichteste Variante und haben das geringste Packmaß. Allerdings wärmen nur Jacken mit echten Dauen besser als Fleece-Jacken. Die sind dafür dann wiederum empfindlicher gegenüber Nässe. Außerdem kann ein Funke vom Lagerfeuer so eine Jacke schnell ruinieren. Eine Fleecejacke hält dagegen ewig und ein Brandfleck sieht zwar blöd aus, tut der wärmenden Funktion aber keinen Abbruch.
Als Hose empfehle ich dir eine leichte, schnelltrocknende, kurze Hose. Ich hatte lediglich ein Paar Laufshorts dabei. Die sind nicht besonders robust, bieten aber gerade bei hohen Temperaturen eine optimale Belüftung der Beine und des Unterleibes.
Weiterhin brauchst du einen Sonnenhut, mindestens zwei Paar Unterhosen, je nach Schuhwerk mindestens zwei Paar Socken und für die Südinsel ein Set lange Unterwäsche (am besten auch Merinowolle), eine warme Mütze und Handschuhe.
Keine Regenkleidung ist absolut wasserdicht. Du müsstest schon zur Gummijacke greifen. Darin würdest du dann aber dermaßen schwitzen, dass du innen genauso nass bist wie außen. Regenbekleidung soll den Zweck erfüllen, den Wanderer möglichst trocken und bei starkem Regen lediglich warm zu halten. Du wirst auch mit einer Regenjacke nass bzw. schwitzt, aber dafür hält die Regenjacke den Wind ab und die Körperwärme innerhalb der Jacke.
Du brauchst auf jeden Fall eine Regenjacke mit Gore-Tex® oder einer vergleichbaren Membran. Diese sollte lieber mehr atmungsaktiv als wasserdicht sein, da du sowieso nass werden wirst und dann froh bist, wenigstens weniger zu schwitzen.
Eine Regenhose ist in meinen Augen nur Pflicht, wenn du ansonsten keine lange Hose mitführst. Viele Wanderer nehmen für kältere Tage eine lange Wanderhose mit und wenn es regnet, wandern sie meistens einfach in Shorts oder wickeln sich einen Plastiksack wie einen Rock um die Hüften. Ich trug schnelltrocknende Shorts, deshalb hatte ich mit nassen Beinen kein Problem. Wenn allerdings Wind und kältere Temperaturen dazukamen, war ich froh, meine Regenhose anziehen zu können. Achte bei der Regenhose darauf, dass du sie so einstellen kannst (mit Gummibund, Gürtel, usw.), dass sie auch nicht verrutscht, wenn du sie den ganzen Tag trägst.
Die Regenbekleidung sollte also eine Membran haben und wie fast jeder Teil deiner Ausrüstung möglichst wenig wiegen. Das Gewicht ist schlichtweg eine Frage des Preises.
Einige Wanderer habe ich ohne Kocher gesehen. Der tägliche Menüplan muss dann einfach etwas umgestellt werden. Für alle mit dem Wunsch nach etwas Warmen gibt es drei Varianten.
Der Gaskocher hat den Vorteil, dass du die Stärke der Flamme einstellen kannst. Von „volle Kraft“, um Wasser zum Kochen zu bringen bis „Sparflamme“, um einfach etwas Reis quellen zu lassen. Außerdem sind die Gaskanister überall erhältlich und einfach zu handhaben.
Kochen mit Alkohol ist etwas umständlich. Dafür ist der Kocher so einfach konstruiert, dass du ihn sogar selbst herstellen kannst. Schau dir dazu einfach einmal ein Youtube-Video an. Alkohol (oder in Neuseeland „Meths“) ist spottbillig (deutlich billiger als Gaskanister) und in Neuseeland überall zu bekommen. Der Nachteil des Alkoholkochers ist, dass sich die Hitze nicht einstellen lässt. Es gibt nur „Flamme“ oder „keine Flamme“. Außerdem musst du entweder genau die richtige Menge in den Kocher schütten und den Alkohol komplett verbrennen lassen oder du musst nach dem Kochen umständlich die Reste wieder zurück in den Behälter kippen.
Eine selten genutzte und doch interessante Alternative ist der Holzkocher. In die unterschiedlichsten Ausführungen von Metallgestellen werden einige kleine Holzstücke gelegt und angezündet. Du bist zwar nicht auf Gas und Alkohol angewiesen und sparst damit Gewicht und Geld, aber du brauchst immer etwas trockenes Holz. Das kann während einer Periode von Regentagen sehr schwierig werde. Außerdem kannst du diese Variante wegen der starken Rauchentwicklung nicht in Hütten verwenden. Dafür ist der Holzkocher nahezu frei von technischen Problemen. Ein Metallgestell mit etwas brennendem Holz darunter ist nicht wirklich kaputtzubekommen.
Insgesamt ist die Methode aber eher umständlich und nicht empfehlenswert. Der Vollständigkeit halber sei sie aber hier erwähnt.
Vor allem Amerikaner schwören auf den Alkoholkocher. Ich kann mich dafür im wahrsten Sinne des Wortes nicht erwärmen. Meine klare Empfehlung für den Te Araroa Trail lautet Gaskocher. Am Ende ist es wieder eine Typfrage.
Ein Smartphone ist ein wahres Allroundtalent. Während meiner Wanderung nutzte ich es als Kamera, GPS-Gerät, Karte, Lesegerät für die Trail Notes, MP3-Player, EBook-Reader und natürlich als Telefon. Es war das einzige elektronische Gerät, das ich dabei hatte.
Sicher kommt es nicht an die Qualität einer hochwertigen Kamera, an die Zuverlässigkeit eines teuren GPS-Gerätes oder an die Lesbarkeit eines reinen E-Book-Readers heran. Wenn du aber für die Dauer deiner Wanderung bereit bist, Kompromisse einzugehen, sparst du jede Menge Gewicht, Platz im Rucksack und Kabelgewirr, da du nicht Unmengen an verschiedenen Lade- und Datenkabeln mit dir herumträgst.
In meinen Augen ist das Smartphone deshalb ein Pflichtgegenstand. Achte beim Gerät deiner Wahl lediglich darauf, dass du den Akku wechseln kannst, sofern du kein Solarladegerät, Powerbanks oder andere Stromquellen dabei hast.
Wenn dir die Qualität der Bilder und Videos auf deinem Smartphone nicht ausreicht, wirst du wohl eine Kamera mitnehmen müssen. Hier bieten sich Systemkameras an, da die Bildqualität in Richtung Spiegelreflexkamera (DSLR) geht, Größe und Volumen aber viel geringer sind. Profis haben natürlich Ihre DSLR dabei, allerdings dann meistens auch mit einigem an Zubehör wie Stativ oder Wechselobjektive.
Das wäre eindeutig ein „Luxusgegenstand“. Wenn dir allerdings gute Fotos wichtig sind, dann ist das Mehrgewicht gerechtfertigt. Ein Weitwinkelobjektiv ist in jedem Fall empfehlenswert. Der Te Araroa Trail bietet unheimlich viele atemberaubende Landschaften und die Panoramafunktion meines Smartphones ist da oft an ihre Grenzen gestoßen.
Interessant für Videos ist eine GoPro®-Kamera. Auch wenn es Alternativen zu dieser Marke gibt, GoPro® hat sich einfach durchgesetzt und deren Kamera ist durch ihren extremen Weitwinkel optimal, um so viel wie möglich von der Landschaft, in der du dich gerade befindest, aufzunehmen. Vergiss nicht, auf jeden Fall das wasserdichte Gehäuse mitzunehmen, um auch bei Regen, während Flussüberquerungen und für die Dauer des Kayak-Abschnitts bedenkenlos filmen zu können. Beachte dabei aber, dass dieses wasserdichte Gehäuse die Tonqualität mindert, was für Videotagebücher ungünstig ist.
Wer gerne und viel liest, kommt beim Wandern am EBook-Reader nicht vorbei. Liest du eher weniger, kannst du dich auch für ein richtiges aber kleines Buch entscheiden oder du nutzt wie ich eine entsprechende App auf deinem Smartphone. Als Vielleser wirst du aber kaum fünf oder zehn Bücher mitschleppen oder stundenlang auf dem Bildschirm des Smartphones lesen. Ein E-Book-Reader ist leicht (er wiegt ca. 200g), der Akku hält bis zu einen Monat und du hast nahezu unendlich viele Bücher darauf verfügbar. Als Leseratte ein absolutes Muss.
Egal ob Smartphone, Fotoapparat oder GoPro®-Kamera, du wirst unzählige Bilder und Videos aufnehmen und damit eine große Datenmenge produzieren. Gehe sicher, dass du unterwegs nicht gezwungen bist, einiges wieder löschen zu müssen, weil du nicht genügen Speicherkarten, USB-Sticks usw. dabei hast.
Den PLB habe ich im Kapitel Personal Locator Beacon (PLB) bereits ausführlich beschrieben. Da er ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand ist, sei er in diesem Kapitel der Vollständigkeit halber noch einmal erwähnt. Ich empfehle dir ausdrücklich, einen dabeizuhaben!
Ein GPS-Gerät ist zuverlässiger und genauer als z. B. ein Smartphone bei der Bestimmung deines persönlichen Standortes. Der Akku hält auch länger als der von einem Smartphone, vor allem wenn du es nur einschaltest, wenn du es brauchst.
Es gibt spezielle Varianten, die dir nicht nur deinen Standort anzeigen. Manche zeichnen auch deine zurückgelegte Strecke auf und senden sie direkt an von dir definierte Kontakte. So kann z. B. deine Familie in Echtzeit verfolgen, wo du dich gerade befindest.
Wieder andere funktionieren ähnlich wie ein PLB und können ein Notsignal senden. Allerdings nutzen die meisten Geräte andere Satellitennetzwerke als die PLBs und die Bestimmung deiner exakten Koordinaten kann im Ernstfall bei einem PLB genauer sein.
Solltest du mit dem Gedanken spielen, dir ein GPSGerät zuzulegen und es als Ersatz für einen PLB zu nutzen, informiere dich genau darüber, wie das Notfallsignal abgesetzt wird und ob du dich damit sicher fühlst.
Meine Empfehlung ist, zur Navigation die Karten auf Papier und die GPS-Funktion des Smartphones zu nutzen. Die Genauigkeit reicht zur Orientierung im Gelände völlig aus. Für deine Sicherheit nimmst du noch ein PLB mit. Aber wenn dir die Aufzeichnungsfunktion und das Senden des Standortes an deine Kontakte wichtig sind, wäre das ein Argument für ein GPS-Gerät.
Du wirst einige Strecken durchwandern, wo du eine Woche und mehr von der Zivilisation und damit auch von Elektrizität abgeschnitten bist. Je nachdem wie viele elektronische Geräte du dabei hast und wie intensiv du diese nutzt, solltest du dir Gedanken über die Stromversorgung machen.
Solarladegeräte
Die Sonne in Neuseeland ist sehr intensiv und wenn du im Sommer (also von Dezember bis Februar) läufst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du genug Gelegenheit hast, ein Solarladegerät effektiv zu nutzen. Allerdings gibt es in Neuseeland auch viele Regentage.
Bei meiner Recherche konnte ich kein Gerät finden, das eine überzeugende Menge Strom generiert. Während meiner Wanderung habe ich nur zwei Wanderer damit gesehen und beide hatten eher schlechte Erfahrungen gemacht.
Powerbanks
Eine sehr nützliche Alternative für Strom unterwegs sind sogenannte „Powerbanks“. Einmal aufgeladen bieten sie Strom für mehrere Ladungen des Smartphones, des MP3-Players, der Kamera, usw.
Das Gewicht hält sich je nach Modell in Grenzen. Einziger Nachteil ist die relativ lange Ladedauer.
Ersatzakkus
Die zuverlässigste Alternative sind Ersatzakkus für die jeweiligen Geräte. Diese lassen sich schnell aufladen und sind sofort einsatzbereit, wenn du sie brauchst, unabhängig von Sonne oder Ladezeit. Allerdings kann es umständlich sein, für jedes deiner Geräte einen eigenen Ersatzakku mitzunehmen. Auch hier zeigt sich wieder, dass weniger mehr ist. Wenn du z. B. ausschließlich ein Smartphone dabei hast, brauchst du auch nur einen Ersatzakku und ein Ladekabel und hast für alle Eventualitäten vorgesorgt.
Ladegeräte
Versuche, dasselbe Ladegerät für so viele Geräte wie möglich zu nutzen. Die meisten Smartphones haben z. B. den standardisierten Micro-USB-Anschluss, der ebenfalls bei E-Book-Readern, einigen Kameras und den meisten MP3-Playern verwendet wird. So brauchst du im besten Fall nur ein Ladegerät mitnehmen und sparst dir Kabelgewirr.
Reiseadapter
In Neuseeland brauchst du einen Adapter, um deutsche Elektrogeräte nutzen zu können. Reist du viel, dann besorg dir am besten einen Universaladapter. Der ist zwar etwas größer und schwerer als ein kleiner Adapter, der allein in Neuseeland und Australien passt. Dafür ersparst du es dir, bei den nächsten Reisen ständig neue zu kaufen. Reist du weniger und Neuseeland ist eine Ausnahme, dann reicht auch ein kleiner billiger Adapter, den du z. B. in Auckland in einem „Asiamarkt“ für 2 NZD bekommst.
Gegen Wanderstöcke habe ich mich lange gewehrt. Für mich waren Wanderstöcke nur für etwas alte oder schwache Menschen. Bei meiner eigenen Recherche zur Vorbereitung auf den Te Araroa Trail stieß ich jedoch immer wieder auf Kommentare über die Wichtigkeit dieser Gehhilfe insbesondere in Neuseeland. Ich bin froh, dass ich damals auf diese Hinweise gehört habe und es einfach einmal ausprobiert habe.
Die Wanderstöcke entlasten die Knie beim Bergablaufen, sie geben dir Halt beim Durchqueren von Flüssen und sie sind unersetzbar in schlammigem Gelände. Es gibt Strecken, in denen du durch Wälder wanderst und der Boden schlammig und sehr rutschig ist. Beim Bergaufwandern habe ich mich schon öfter an Wurzeln, Gestrüpp und Baumstümpfen hochziehen müssen, um nicht wegzurutschen. Und gerade beim Bergabwandern in diesen schlammigen Wäldern geben dir die Wanderstöcke den bitter nötigen Extrahalt damit deine Wanderung nicht zu einer Rutschpartie wird.
In höheren Lagen läufst du manchmal auf sehr schmalen Pfaden entlang steiler Abhänge. Dort war ich froh, die Wanderstöcke dabeizuhaben, falls ich doch mal irgendwo abrutschte.
Es gibt sie aus Aluminium und Carbon. Die meisten Modelle sehen aus wie Skistöcke und sind entweder zusammenschieb- oder -faltbar. Das ist sinnvoll, wenn du sie einmal nicht brauchst und am oder im Rucksack verstauen willst.
Einige Wanderer nutzen auch den klassischen Holzstock, allerdings ist der viel schwerer und unhandlich. Aber er ist immer noch besser als kein Wanderstock.
Ich empfehle dir einen aus Aluminium. Das ist zwar minimal schwerer als Carbon, aber erstens billiger und zweitens stabiler. Ich habe viele getroffen, denen unterwegs ein Wanderstock gebrochen ist und meistens waren das Modelle aus Carbon.
Beachte, dass du Wanderstöcke im Flugzeug nicht im Handgepäck haben darfst, auch nicht mit Gummischonern auf den Spitzen.