Schon lange bilden Debatten über David und Salomo einen Schwerpunkt der Biblischen Archäologie, besonders jedoch, seitdem Anfang der 1990er Jahre ihre Existenz überhaupt in Frage gestellt wurde. Das Problem besteht darin, dass die Tel-Dan-Stele – von der in den Jahren 1993 und 1994 insgesamt drei Bruchstücke gefunden wurden – zwar heute zum ersten Mal außerhalb der Bibel die Existenz des Hauses Davids (Beit David) bezeugt, dass es aber bisher kaum andere direkte archäologische Belege für einen der beiden Könige gibt.
Weitaus größeren Erfolg hatten Biblische Archäologen allerdings damit, die biblischen Berichte über Ereignisse direkt nach der Zeit Davids und Salomos im frühen 1. vorchristlichen Jahrtausend von etwa 925 v. Chr. bis 586 v. Chr. zu bestätigen. Es gibt außerbiblische Inschriften, Archivalien und Berichte sowie andere Dokumente aus dieser Zeit, darunter auch Inschriften, die einzelne Könige von Israel und Juda nennen, archäologische Belege für Sanheribs |106|Angriff auf Juda im Jahr 701 v. Chr. und die Zerstörung Jerusalems und des Tempels 586 v. Chr. durch Nebukadnezzar. In gewisser Weise ist es wirklich günstig, dass militärische Zerstörung manchmal archäologische Funde und Befunde hinterlässt, die mit Bibeltexten in Übereinstimmung gebracht werden können.
Laut dem biblischen Bericht war eines der ersten wichtigen Ereignisse nach dem Tod Salomos ein Überfall des ägyptischen Pharaos Schischak um 925 v. Chr. Dem Text zufolge (1 Kön 14,25; 2 Chr 12,9) fiel Schischak in Juda ein und belagerte die Stadt Jerusalem. »Er raubte die Schätze des Tempels«. Ägyptologen kennen seit langem eine Inschrift an den Mauern des Amun-Tempels in Karnak (dem modernen Luxor), die von einem Angriff des Pharao Scheschonk auf das Gebiet von Israel und Juda berichtet, mit einer Liste von 150 Städten, die er eigener Aussage nach eroberte. Scheschonk war der Begründer der 22. Dynastie in Ägypten, er bestieg den Thron um 945 v. Chr. und herrschte etwa bis 924 v. Chr.
Unter den von Scheschonk aufgezählten Städten war auch Megiddo. Und in Megiddo selbst fanden die Ausgräber von der University of Chicago 1925 ein Fragment einer Inschrift in Stein mit der Königskartusche Scheschonks. Es gehörte zu einem Inschriftentyp, den gewöhnlich nur die Ägypter verwendeten – auf Siegesmonumenten an Orten, die sie eingenommen und dann besetzt hatten. Die Inschrift war später zertrümmert worden, die Stücke fanden als Baumaterial Verwendung. Das Fragment kam dann während der Grabungen von Schumacher zwischen 1903 und 1905 zum Vorschein, landete jedoch auf dem Schutthaufen, wo es später die Arbeiter der Chicagoer Grabung entdeckten. Scheschonks Behauptung, er habe Megiddo eingenommen, wurde damit also |107|archäologisch untermauert. Es bleibt jedoch unklar, ob der ägyptische Scheschonk mit dem biblischen Schischak gleichzusetzen ist, obwohl die meisten Archäologen und Bibelwissenschaftler davon ausgehen.
Scheschonk nutzte bei seinem Angriff die Gunst der Stunde: Das geeinte Königreich Davids und Salomos war sofort nach dem Tod Salomos in die beiden Reiche Israel und Juda zerfallen. In vielen Geschichten des Alten Testaments geht es um Könige, die die Länder während dieser Zeit der Reichsteilung regierten. Mehrere von ihnen werden auch in neuassyrischen und neubabylonischen Texten des frühen 1. Jahrtausends v. Chr. erwähnt, so dass ihre historische Existenz durch unabhängige Quellen gesichert ist. Man kann daher vermuten, dass auch die verschiedenen Beschreibungen des Alltagslebens in der Bibel durchaus zutreffen könnten.
Ein König des Nordreichs, mit dem sich die Autoren der Bibel beschäftigten, ist Ahab, Sohn Omris. Er heiratete Isebel und »tat, was dem Herrn missfiel, mehr als alle seine Vorgänger« (1 Kön 16,30). Die Bibel berichtet von einigen Schlachten, die Ahab gegen Ben-Hadad von Aram ausfocht, der von Damaskus aus herrschte (wie 1 Kön 20 sagt). Ahab wird in einer außerbiblischen Inschrift auf einem über zwei Meter hohen Gedenkstein erwähnt, der auf das Jahr 853 v. Chr. zurückgeht. Diese sogenannte Monolith-Inschrift des assyrischen Königs Salmanassar III. beschreibt eine Schlacht bei der Stadt Karkar im heutigen Syrien. Salmanassar kämpfte dort gegen ein militärisches Bündnis mit Soldaten aus Damaskus, Byblos, Ägypten, Israel und anderen Orten, darunter 2000 Streitwagen und 10.000 Fußsoldaten, die Ahab unterstanden:
|108|Karkar, seine Residenz, zerstörte, verwüstete und verbrannte ich mit Feuer. 1200 Streitwagen, 1200 Reitpferde und 20.000 Mann des Hadadeser von Aram; 700 Streitwagen, 700 Reitpferde und 10.000 Mann des Irchuleni von Hamat; 2000 Streitwagen und 10.000 Mann des Ahab von Israel … diese 12 Könige nahm er zur Hilfe. Um Kampf und Schlacht zu liefern, zogen sie mir entgegen.
Einige Archäologen und Historiker sind der Ansicht, der Ben-Hadad, der in der Bibel als Ahabs Feind genannt wird, und der Hadadeser, der laut Salmanassars Inschrift Ahabs Verbündeter war, seien ein und dieselbe Person gewesen, doch diese Theorie ist noch nicht bewiesen. Wir können allerdings relativ sicher sagen, dass Salmanassars Text Ahab als historische Persönlichkeit bezeugt. Zudem haben in den 1990er Jahren Grabungen des israelischen Archäologen David Ussishkin und seines britischen Kollegen John Woodhead im antiken Jesreel, das nahe Megiddo lag und der biblischen Darstellung nach die Heimatstadt Ahabs und seiner Ehefrau Isebel war, bestätigt, dass es dort tatsächlich in der entsprechenden Zeit, im 9. Jahrhundert v. Chr., eine Stadt gab. Leider konnten bisher selbst die begeistertsten Feldarchäologen keine Beweise dafür finden, dass Isebel tatsächlich aus dem Fenster geworfen und von Hunden gefressen wurde (2 Kön 9,30–37).
Es gibt auch archäologische Belege dafür, dass König Jehu tatsächlich gelebt hat. Die Bibel (2 Kön 8,25–10,27) berichtet, Jehu habe den Thron Israels usurpiert, indem er sowohl den König von Israel wie auch den König von Juda tötete. Unabhängig davon wird Jehu als der »Sohn Omris« (mit dem er vielleicht tatsächlich verwandt |109|war) auf dem sogenannten Schwarzen Obelisken genannt – einem weiteren zwei Meter hohen Steinmonument Salmanassars III., das man auf das Jahr 841 v. Chr. datieren kann. Jehu ist dort auch abgebildet, wie er sich zu Füßen des Königs niederwirft. Der Begleittext dazu lautet: »Abgaben nahm ich in Empfang von Jehu, dem Sohne Omris: Silber, Gold, eine Schale aus Gold, ein Gefäß aus Gold, Becher aus Gold, Eimer aus Gold, Zinn, ein Zepter für die Hand des Königs und Jagdspieße.«
Fast 150 Jahre später fiel der neuassyrische König Sanherib 701 v. Chr. in Juda ein und marschierte auf Jerusalem – ein Ereignis, von dem auch die Bibel berichtet. Seine Truppen griffen sechsundvierzig Städte an, darunter die zweitgrößte des Landes, Lachisch. In der Bibel heißt es dazu kurz und bündig: »Im vierzehnten Jahr des Königs Hiskija zog Sanherib, König von Assur, gegen alle befestigten Städte Judas und nahm sie ein.« (2 Kön 18,13).
Dieses Ereignis wurde umfassend bestätigt durch wichtige archäologische Grabungen in Lachisch, die David Ussishkin von der Universität Tel Aviv seit 1973 durchführte. In Lachisch hatte schon James L. Starkey zwischen 1932 und 1938 gegraben, doch die Arbeiten wurden eingestellt, nachdem Starkey auf der Reise zur Eröffnung des Palestine Archaeological Museum (heute Rockefeller Museum) in Ost-Jerusalem ermordet worden war. Ussishkin erkannte, dass die »Tonnen und Tonnen« von Felsen und Gestein, durch die Starkey und sein Team sich zu graben versucht hatten, eigentlich die Reste einer Belagerungsrampe der Neuassyrer waren, die diese beim Angriff auf die Stadt 701 v. Chr. errichtet hatten. Zudem fand er innerhalb der Stadt eine judäische Erdaufschüttung zur Verstärkung der Mauer aus derselben Zeit.
|110|Lachisch ist aufgrund einiger Stellen im Alten Testament und in außerbiblischen Abbildungen und Inschriften im antiken Ninive im heutigen Irak untrennbar und auf ewig mit Jerusalem verbunden. Die Bedeutung der Stadt für die Biblische Archäologie beruht nicht auf ihren Verbindungen zur Bibel, sondern auch auf der sorgfältigen und überlegten Art, wie Ussishkin sie stratigraphisch freilegte, und auf der Vielzahl verschiedener Quellen selbst aus dem fernen Ninive, die er nutzen konnte, um die Geschichte des Ortes zu sichern. Ussishkin veröffentlichte die Ergebnisse seiner Grabungen in einem fünfbändigen Mammutwerk, das für alle historischen Phasen der Stadt alle gefundenen Einzelheiten von architektonischen Details bis hin zu mikroskopischen Ergebnissen der Archäobotanik enthält.
Als Sanherib und seine Männer Lachisch schließlich einnahmen, führten sie ihre Gefangenen zurück nach Assyrien – sie bildeten einen Teil der über 200.000 judäischen Exilanten, die Sanherib eigenen Aussagen nach auf diesem Feldzug deportierte. Sanherib befahl, Darstellungen seines Triumphes auf den Mauern eines Saals in seinem »Palast ohnegleichen«, wie er ihn nannte, im assyrischen Ninive am Ufer des Euphrat anzubringen.
Diese Reliefs, denen man wie einem modernen Comicstrip in einzelnen Bildern rund um die vier Wände des Raums folgen kann, zeigen die gesamte Belagerung. Zunächst ziehen die assyrischen Kämpfer, Bogenschützen und Fußsoldaten, vor der Stadt auf. Dann werden die Belagerungsmaschinen die sieben oder mehr Rampen emporgeschoben, die die Assyrer errichtet hatten (einschließlich jener, die Starkey und später Ussishkin ausgruben). Dann folgt die Schlacht selbst, bei der Fackeln durch die Luft fliegen |111|und die Verteidiger Pfeile von den Türmen herabschießen, und dann die Folgen, mit triumphierenden Assyrern, die Beute wegschleppen, während einige geschlagene Judäer auf dem Boden festgepflockt und bei lebendigem Leib gehäutet werden und anderen der Kopf abgeschnitten wird (die Assyrer hängten die Köpfe dann in die Bäume und verwendeten sie für Schießübungen). Die gewaltige Masse der Juden wird als Flüchtlinge dargestellt, die sich mit ihren Familien in das weit entfernte Assyrien schleppten, die Habseligkeiten auf Karren gestapelt. Sanherib selbst ist in einer der Schlussszenen dargestellt: Er sitzt auf seinem Thron, Beute und Gefangene werden vor ihm zur Schau gestellt.
Die Darstellung der Belagerung und Einnahme von Lachisch in Sanheribs Palast in Ninive sollte zweifellos nicht nur den Sieg unsterblich machen, sondern auch der Propaganda dienen. Sie war eine Warnung an die Botschafter und Delegationen anderer unterworfener Nationen, nicht gegen die Macht Assyriens aufzubegehren. Und sie tat ihre Wirkung: Die Neuassyrer waren zwar offenbar tatsächlich so brutal und blutdürstig, wie sie sich selbst darstellten, aber sie handelten allem Anschein nach ebenso oft diplomatische Vereinbarungen aus, wie sie die Dinge auf dem Schlachtfeld regelten.
Starkeys und später Ussishkins Ausgrabungen in Lachisch, die Darstellungen in Sanheribs Palast in Ninive und Sanheribs eigene Inschriften bieten einzigartige unabhängige Informationsquellen und Belege für die neuassyrische Belagerung von Lachisch, eine überzeugende Bekräftigung und Ausgestaltung der knappen Einzelheiten, die wir aus dem Alten Testament kennen. Dies ist einer der sehr wenigen Fälle, in denen es zahlreiche unabhängige Belege für ein Ereignis im alten Israel oder Juda gibt. Deshalb zählen |112|die Entdeckungen zur neuassyrischen Belagerung von Lachisch im Jahr 701 v. Chr. zu den bisher wichtigsten Funden in der Biblischen Archäologie.
Nach der Einnahme von Lachisch machten sich Sanherib und sein Heer auf den Weg nach Jerusalem. Der judäische König Hiskija legte Vorräte an und arbeitete an verschiedenen Verteidigungsmaßnahmen – so steht es zumindest im Alten Testament (2 Chr 32 und Jes 22,10). Archäologen zufolge gehörte dazu wohl auch der Bau einer über sechs Meter dicken und vierzig Meter langen Mauer, der sogenannten »breiten Mauer«, auf die der israelische Archäologe Nahman Avigad in den 1970er Jahren im Jüdischen Viertel von Jerusalem stieß.
Aus dem biblischen Bericht lässt sich nicht klar erschließen, ob die Verteidigungsmaßnahmen des Hiskija erfolgreich waren, denn man findet im Alten Testament zwei unterschiedliche Geschichten. Einerseits (2 Kön 19,32–36; wiederholt mit leichten Abweichungen in Jes 37,33–37 und 2 Chr 32,20f.) sagt die Bibel, es habe eine Seuche unter den assyrischen Soldaten, die die Stadt belagerten, gewütet, so dass 185.000 in einer einzigen Nacht gestorben seien und sich die Assyrer daraufhin zurückgezogen hätten. Andererseits steht in 2 Kön 8,4–16, Hiskija habe Sanherib, der noch mit der Belagerung von Lachisch beschäftigt war, bestochen, damit er Jerusalem in Frieden ließ, und ihm dreihundert Silber- und dreißig Goldtalente gezahlt.
Sanheribs eigene Aufzeichnungen scheinen eher die letztere Geschichte zu bestätigen, denn in einer Inschrift berichtet er, es sei ein Bestechungsgeld gezahlt worden, das sich tatsächlich auf achthundert Silber- und dreißig Goldtalente belief. Er erklärt sogar: |113|»Was Hiskija, den Judäer betrifft, so unterwarf er sich nicht meinem Joch. Ich belagerte sechsundvierzig seiner starken befestigten Städte und zahllose kleine Dörfer in ihrer Nachbarschaft und eroberte sie … ich trieb auf ihnen heraus 200 150 Menschen, jung und alt, Männer und Frauen, Pferde, Maultiere, Esel, Kamele, großes und kleines Vieh ohne Zahl und betrachtete sie als Beute. Ihn selbst [Hiskija] schloss ich als Gefangenen in Jerusalem ein, in seiner Königsresidenz, wie einen Vogel im Käfig« (Sanherib-Prisma im Oriental Institute).
Etwas mehr als ein Jahrhundert später griffen Nebukadnezzar und die Neubabylonier – die Nachfolger der Assyrer – Jerusalem an und eroberten die Stadt 597 und noch einmal 586 v. Chr. In der biblischen Darstellung heißt es: »Gegen ihn [König Jojakim von Juda] zog Nebukadnezzar, König von Babel, herauf und legte ihn in Ketten, um ihn nach Babel wegzuführen« (2 Chr 36,6). An anderer Stelle ist zu lesen: »In seinen Tagen zog Nebukadnezzar, der König von Babel, herauf … Der Herr sandte nun die Räuberscharen der Chaldäer [Neubabylonier] … gegen ihn [Jojakim]. Er ließ sie über Juda herfallen und es verwüsten …« (2 Kön 24,1f.).
Diese Berichte bestätigt ein Eintrag für das siebte Regierungsjahr Nebukadnezzars in den Babylonischen Chroniken – zeitgenössischen Berichten über die wichtigsten Ereignisse jedes Jahres, die neubabylonische Priester in Mesopotamien auf Tontafeln festhielten. Sie wurden von Archäologen geborgen und übersetzt. Dort heißt es: »Im 7. Jahr (598), im Monat Kislew, bot der König von Akkad (Babylonien) seine Truppen auf und zog nach dem Hethiterlande. Die Stadt Juda (d.h. Jerusalem) belagerte er. Am 2. Adar eroberte er die Stadt. Den König nahm er gefangen. Einen König |114|nach seinem Herzen setzte er dort ein. Seinen schweren Tribut nahm er mit und führte ihn nach Babel« (Chroniken der neubabylonischen Könige).
Nebukadnezzars Schreiber stellten mit anderen Worten fest, dass Jerusalem erobert worden war und die besiegten Völker Judas im Jahr 597 v. Chr. nach Babylon gebracht wurden. Damit bestätigt er den biblischen Bericht. Nebukadnezzar und sein Heer taten dasselbe noch einmal im Jahr 586 v. Chr., und für diesen Angriff und die damit einhergehende Zerstörung haben wir archäologische Belege in Form von Asche, Pfeilspitzen und umgestürzten Mauern, die der israelische Archäologe Nahman Avigad in den Jahren nach 1967 im Jüdischen Viertel Jerusalems fand.
Wahrscheinlich nahm Nebukadnezzar tatsächlich das hebräische Königshaus und die führenden Bürger Jerusalems als Kriegsgefangene mit, wie die Bibel sagt – damit begann das Babylonische Exil der Juden, das fast fünfzig Jahre dauern sollte (586–538 v. Chr.) –, doch neuere archäologische Forschungen haben gezeigt, dass das Land Juda nicht völlig menschenleer war. Dies widerspricht den bisherigen Vorstellungen, die von der biblischen Darstellung ausgingen. Es gab zwar eine schwere demographische Krise, wie Oded Lipschits von der Universität Tel Aviv es ausdrückte, doch die Begehungen haben bestätigt, dass über 70 Prozent der Bevölkerung in den Jahren nach der Eroberung im Lande blieben – die Orte blieben bewohnt, und es gab keine großflächigen Wüstungen, wie man vielleicht hätte erwarten können. Es bleiben wahrscheinlich meist die Bauern und Angehörige der unteren Schichten zurück, denn die Oberschicht wurde den Quellen zufolge praktisch geschlossen nach Babylon gebracht.
|115|Insgesamt belegen die relevanten außerbiblischen Inschriften eindeutig, dass die biblische Darstellung tatsächlich genaue Einzelheiten zu Menschen, Orten und Ereignissen des 1. Jahrtausends v. Chr. enthält. Sie bestätigen die Existenz der verschiedenen Könige von Israel und Juda und manchmal sogar den Inhalt ganzer Bibelpassagen – etwa die Einnahme Jerusalems durch Nebukadnezzar im Jahre 597 v. Chr. In keinem Fall ist die biblische Darstellung eines Ereignisses aus dem frühen 1. Jahrtausend v. Chr. bisher von einer außerbiblischen Inschrift komplett widerlegt worden.