Ich bin es so leid, mich immer wieder aufs Neue rüsten zu müssen. Dieses Mal erreichte eine Nachricht aus den Dämmersümpfen den Hof. Der Junge, der sie gestern Abend überbrachte, zitterte vor Erschöpfung und Angst. Ich musste ihm einen beruhigenden Trank einflößen, damit seine Zähne zu klappern aufhörten und es ihm gelang, in zusammenhängenden Sätzen zu sprechen.
Es war, wie ich befürchtet hatte ‒ und von Auberons düsterer Miene konnte ich ablesen, dass auch er schon bei der Ankunft des Jungen gewusst hatte, worum es ging.
In den Dämmersümpfen war ein neues Dämonentor erschienen.
Wir brachen ohne Aufschub noch vor der Morgendämmerung auf. Auberon nahm nur drei seiner treuesten Jäger mit, und als ich ihn fragte, ob das nicht zu leichtsinnig sei, lachte er. »Ich brauche nur dich«, sagte er. »Aber es ist gut, mit einer Eskorte zu reiten. Wir werden zu erschöpft sein, wenn wir zurückkehren. Es gibt Raubgesindel auf dem Weg.«
»Ich brauche nur dich.« Die bittere Erwiderung, die mir in den Sinn kam, zerkaute ich und schluckte sie hinunter. Das Vertrauen meines Königs ehrt mich, aber es ist auch eine Last. In diesen Tagen wünsche ich mir oft, es gäbe noch andere, die uns zur Seite stehen können. Was, wenn sich in Zukunft immer mehr Dämonentore auftun würden? Was, wenn sie an mehreren Orten gleichzeitig auftauchen? Wir können nicht überall sein. Die Feuer flackern immer häufiger, an immer mehr Stellen auf, und nur Auberon und ich sind da, um sie auszutreten.
Aber was nützt alles Jammern ‒ das Dämonentor in den Dämmersümpfen wartet auf uns.