Kurt streckte die Hand aus, tastete über das Armaturenbrett und löschte die Außenscheinwerfer der Scarab . An ihrer Stelle erwachte ein Streifen schwacher LED s zum Leben. Sie gaben gerade noch genug Licht, um den Rand des gesunkenen Schiffes zu streifen und es wie einen riesigen Schatten erscheinen zu lassen.
Antriebslos durch die Dunkelheit zu schweben, schärfte Kurts Sinne, aber er konnte noch immer nicht entscheiden, aus welcher Richtung die Geräusche zu ihm drangen oder wie weit sie möglicherweise entfernt waren. Das war eine unangenehme, wenngleich nicht überraschende Tatsache.
Wasser hatte bekanntermaßen eine Menge akustischer Tricks auf Lager. Nicht nur bewegte sich der Schall schneller durchs Wasser als durch die Luft – mit etwa dreitausend Meilen in der Stunde –, er legte auch wesentlich weitere Strecken zurück. Unter günstigen Bedingungen konnten Walgesänge und andere tiefe Klänge und Geräusche Hunderte, sogar Tausende Meilen weit reisen, wobei sie von Wasserschichten mit anderen Temperaturen oder unterschiedlichem Salzgehalt abprallten und zwischen ihnen hin und her geworfen wurden wie Bowlingkugeln auf einer Bahn mit glatten Seitenwänden und ohne Auffangrinne.
Und dennoch waren die Klänge, die er gerade hörte, deutlich höher. Sie mussten von Druckdüsen oder kleinen, schnell rotierenden Propellern in nächster Nähe erzeugt werden, nicht von gewaltigen Schiffsschrauben, die sich in großer Entfernung eher langsam drehten.
Kurt legte einen anderen Schalter um und aktivierte eine Nachtsichtfunktion des Monitors, vor dem er saß. Auf dem Bildschirm verwandelte sich der Schatten der Canberra Swift in einen hellgrün leuchtenden Monolithen, während das Meerwasser im Hintergrund eine mattgraue Welt erzeugte.
Kurt interessierte sich jetzt nicht mehr für den Frachter. Er wollte vielmehr sehen, was sich da offenbar in seine Richtung bewegte. Ein sanfter Druck gegen den Steuerhebel der Strahlruder bewirkte, dass er sich rückwärts von dem Wrack entfernte. Und je weiter er zurückwich, desto größer wurde sein Blickwinkel. Schon bald konnte er an beiden Seiten des Schiffes entlangblicken und sogar darüber hinweg.
Die neue Position hielt auch eine bessere Akustik bereit, die sich nähernden Geräusche klangen nun lauter und leichter identifizierbar.
»Es ist ganz eindeutig, dass jemand auf mich zukommt«, flüsterte er.
»Vielleicht solltest du lieber von dort verschwinden und zur Meeresoberfläche zurückkommen «, empfahl Joe.
»Und mich um die Chance bringen zu erfahren, wer zum Dinner kommt? Nie im Leben.«
»Ich mache mir Sorgen, dass genau das – deins nämlich – in Gefahr ist «, sagte Joe. »Wer auch immer dieses Schiff auf den Grund des Ozeans geschickt hat, beobachtet es wahrscheinlich die ganze Zeit oder trifft bereits Vorbereitungen, sich die Computer zu holen, die als Fracht in dem Schiff liegen. So oder so werden sie bestimmt nicht erfreut sein, dich dort anzutreffen. «
»In diesem Fall«, sagte Kurt vollkommen ruhig, »werde ich dafür sorgen, dass sie mich nicht finden.«
Er löschte den letzten Lichtstreifen und tauchte in totale Dunkelheit hinab, abgesehen von dem grünen Schimmer des Bildschirms und den farbigen Lichtpunkten der beleuchteten Instrumente in seinem Cockpit.
»Und was sollen wir jetzt tun?«, fragte Joe.
»Lasst euch weiter treiben und haltet die Augen offen.«
Joes Antwort war überhaupt nicht so klar und deutlich zu verstehen, wahrscheinlich weil er sie halblaut als Beschwerde gemurmelt hatte. Keiner von ihnen liebte es, eine passive Rolle zu spielen, und Joe passte es offenbar überhaupt nicht, an der Wasseroberfläche festzuhängen, während sich tief unter ihm eine interessante Entwicklung andeutete.
Immer noch treibend, nahm Kurt geringfügige Veränderungen seiner Position vor, um den Ursprung der Propellergeräusche möglicherweise doch noch lokalisieren zu können.
»Am lautesten sind sie im Westen«, sagte er, während er seine Position hielt.
Er starrte ins schwarze Wasser und sah auf der Glasscheibe nur das Innere der Scarab . Als er wieder auf den Nachtsichtmonitor blickte, gewahrte er ein flackerndes Licht, das sich näherte. Es löste sich zu mehreren ovalen, gestirnähnlichen Lichtquellen auf.
Sie waren zu schwach, um mit dem bloßen Auge Details erkennen zu können, doch der Bildschirm ließ keinen Zweifel daran, dass sich mehrere Tauchboote dem Schiff näherten.
»Neue Freunde kommen zum Tanz«, meldete er Joe nach oben.
»Haben sie dich entdeckt? «
»Nein«, sagte Kurt. »Ich habe das Licht gelöscht, aber ich befinde mich in einer Position hinter dem Schiff. Es scheint, als ob sie die gleiche Idee gehabt hätten wie wir, nämlich vom Heck aus ins Schiff einzudringen.«
Sich noch weiter zurückziehend und bemüht, nicht zu viel Sediment aufzuwirbeln, verfolgte Kurt, wie die Lichtpunkte größer wurden und von einem tiefen Blau zu einem gelbgrünen Farbton wechselten, während sie sich näherten.
Noch immer relativ schwach, schienen die Lichtpunkte nach wie vor in weiter Ferne zu sein, dabei betrug der Abstand in diesem Augenblick nur noch einige Hundert Fuß.
Kurt schaltete das Strahldruckruder aus. Wenn er sie sehen konnte, dann würde es nicht mehr allzu lange dauern, bis auch sie ihn sehen konnten, und das geschähe noch eher, wenn er in eine schwebende Sedimentwolke eingehüllt wäre.
»Kontakt mit drei … vier Tauchbooten«, gab er an Joe durch. »Ein Mini-U-Boot und drei kleinere Boote, möglicherweise Ein-Mann-Modelle oder ROV s.«
»Eine chinesische oder russische Flagge kannst du bei keinem erkennen, oder? «
Kurt strengte die Augen an. Er bemerkte zwar keinerlei Markierungen an den Booten, aber die Maschinen kamen ihm trotzdem vertraut vor. Das größte Boot, das er als Mini-U-Boot bezeichnet hatte, war etwa dreißig Meter lang und hatte eine rechteckige und keine zylindrische Form wie die meisten Unterseeboote. Es war breiter als hoch. Schwarz-weiß lackiert, verfügte es über einen orangefarbenen Dockingkragen, mit dem es Kurt an ein chinesisches Rettungs-U-Boot älteren Datums erinnerte.
Die kleineren Boote waren ausnahmslos ROV s. Und während er sie eingehender inspizierte, kam es ihm so vor, als kenne er ihre Herkunft. »Keinerlei Markierungen. Aber diese kleinen Maschinen sehen wie die russischen Pipeline-Schweißboote aus, die wir im vergangenen Jahr im Kaspischen Meer gesehen haben.«
Seit Jahrzehnten legten die Russen Pipelines im Baltischen, Kaspischen und Schwarzen Meer an. In dieser Zeit hatten sie eine ganze Flotte spezieller Vehikel für die Arbeit unter Wasser konstruiert, einige von Schiffen aus ferngesteuert, andere vollständig autonom. Die NUMA hatte jede technische Version auf Herz und Nieren geprüft und kannte daher ihre jeweiligen Stärken und Schwächen.
Während das Mini-U-Boot ein halbes Dutzend Scheinwerfer auf das Heck des Wracks richtete, begaben sich die »Pipeline-Schweißer« in Position. Sekunden später flammten Azetylenflammen auf, mit denen sich die drei kleinen Boote durch den Rumpf des Schiffes fraßen. »Sie arbeiten jetzt am Heck«, berichtete Kurt. »So wie es aussieht, wollen sie offenbar eine Öffnung schaffen, die groß genug ist, um einen Autobus hindurchzulenken.«
Während die Neuankömmlinge ihre Arbeit an dem Schiff aufnahmen, ging Kurt seine Möglichkeiten durch. Die Scarab war wendig und einfach manövrierbar, wenn auch nicht sehr schnell. Die einzige Waffe, die ihm zur Verfügung stand, waren die Sprengladungen, und die mussten von Hand deponiert werden.
Sogar die Hunley hatte einen Schlagstock an Bord.
Die Schweißer fuhren fort, die Rumpfplatten aufzuschneiden, und folgten einer Linie, die als untere Kante eines breiten Rechtecks vorgesehen war. Sie bewegten sich auf beiden Seiten nach oben und schufen dort vertikale Einschnitte. Da nur noch der obere horizontale Schnitt ausgeführt werden musste, verließ eine der Schweißdrohnen ihre Position, wechselte auf die andere Seite des Wracks und verschwand außer Sicht, während die beiden anderen Boote die Arbeit fortsetzten und sich auf der oberen Linie von beiden Seiten aus in Richtung Mitte bewegten.
Als die letzte Stahlbrücke durchtrennt worden war, entfernten sich die Schweißer. Die rechteckige Stahlplatte sackte herab, lehnte für einen kurzen Moment an der Unterkante der Öffnung und kippte dann um.
Sie fiel im Zeitlupentempo herab, schlug klirrend auf dem Grund des Kiels auf und landete flach auf dem Meeresgrund.
Der Aufprall wirbelte eine dichte Wolke Meeressediment hoch, die wie ein Sandsturm über den Meeresboden wallte. Sie erreichte die Scarab , raubte Kurt die Sicht und drückte ihn aus seiner Position.
Er aktivierte die Strahlruder, um zu verhindern, dass das Tauchboot ins Taumeln geriet. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war, im Schlick des Meeresgrundes zu versinken.
Als er die Scarab wieder unter Kontrolle hatte und nachdem sich das aufgewirbelte Sediment gesetzt hatte, fokussierte Kurt seine Aufmerksamkeit erneut auf den Unterwasserraubzug. Im Bereich des Frachterhecks war es dunkler geworden. Nur das Mini-U-Boot befand sich dort noch in Position.
Kurt nahm an, dass die kleineren Maschinen in den Schiffsrumpf eingedrungen waren, aber er entdeckte in der Rumpföffnung keinen Lichtschimmer, der darauf hingewiesen hätte.
Wenn sie nicht eingedrungen waren …
Er konnte den Gedanken nicht beenden. Die Scarab erhielt einen heftigen Stoß von hinten. Kurt wurde beinahe aus seinem Sitz geschleudert, als der Aufprall das U-Boot nach vorne stieß und abwärts drückte.
Kurt zerbiss einen Fluch, während er nach dem Fahrthebel griff, ihn auf volle Kraft nach vorn schob und den Hebel der Haltungskontrolle zu sich riss. Die Scarab richtete die Nase steil nach oben, blieb jedoch unverrückbar im Griff des angreifenden U-Boots.
»Was war das? «, fragte Joe in Reaktion auf die Flüche. »Hab dich nicht richtig verstanden. «
»Schlimme Worte«, knurrte Kurt. »Aber der Situation absolut angemessen.«
Der kombinierte Druck von Kurts Ein-Mann-U-Boot und des Pipeline-Schweißers bewirkte, dass die beiden Fahrzeuge einander zu umrunden begannen wie Planeten, die in einer sich beschleunigenden tödlichen Spirale umeinander kreisten.
Sie vollführten erst eine Umdrehung, dann eine zweite. Schon bei der dritten wusste Kurt nicht mehr, ob er aufstieg oder tiefer sank.
In der Hoffnung zu blenden, wer immer ihn da attackierte, schaltete er die Scheinwerfer ein, aber das Cockpit des anderen Boots war leer. Nun konnte er sich auch die selbstmörderische Art der Attacke erklären. Das gegnerische Boot war unbemannt und wurde wahrscheinlich von dem größeren U-Boot aus ferngesteuert.
Während die beiden Boote ihren wilden Kreiseltanz fortsetzten, kämpfte Kurt gegen die Fliehkräfte an. Er streckte sich, um an die Kontrollen des mechanischen Greifarms heranzukommen.
Er hob den Arm, holte zu einem Karateschlag aus in der Hoffnung, den Griff des gegnerischen U-Boots zu lockern. Aber selbst mehrere Treffer blieben vollkommen wirkungslos.
»Was ist los? «, drang Joes Frage aus dem Cockpitlautsprecher.
»Ich werde von einem ROV auf Steroiden angegriffen«, erwiderte Kurt. »Wenn du das nächste Mal einen Robotarm baust, verpass ihm ein paar anständige Muskeln.«
Kurt brauchte einen anderen Plan. Er zog den Arm zurück und schaltete die Druckstrahlruder aus. Die Kreiselbewegung ließ nach, aber das war nur eine willkommene Nebenwirkung. Er schaltete die Kontrollen auf Schubumkehr und dann auf volle Kraft.
Die Scarab vollführte einen Schlenker zur Seite, und die Greifhand, die sie festhielt, verrutschte um einige Zentimeter. Kurt schaltete den Antrieb abermals aus und aktivierte erneut die Schubumkehr, um gleich wieder auf volle Kraft zu gehen.
Die Greifhand rutschte weiter und hinterließ tiefe Kratzer auf der Außenhaut des Mini-U-Boots.
»Ein Mal noch, das müsste ausreichen«, sagte Kurt und drückte die Kontrollen in die Gegenrichtung.
Diesmal war der Druck zu groß. Obgleich die Greifhand nicht losließ, verbog sich der ganze Arm. Kurt entdeckte einen diagonalen Riss im Aluminium des Rahmens. Er bewegte die Kontrollen vor und zurück, und jetzt erst versagte der mechanische Arm, verdrehte sich und brach ab.
Dank der noch intakten Verkabelung verharrte er für einen Moment an seiner Aufhängung, aber als die Scarab ruckartig wegzog, wurde der Greifarm endgültig abgerissen.
In dem Mini-U-Boot verfolgten mehrere Gestalten voller Sorge diesen Kampf. Am direktesten war der ROV -Pilot beteiligt, dessen Blick auf dem Bildschirm klebte, während eine Hand über eine Tastatur flog und die andere einen Joystick umklammerte.
Hinter ihm standen die beiden Personen, die diese Operation leiteten – sie beugten sich in dem eng bemessenen Raum nach vorn und ließen die Blicke zwischen dem Bildschirm und dem Bullauge hin und her springen.
Es war Yan-Li, die das U-Boot am Heck des Frachters entdeckt hatte. Und sie war es auch, die den Befehl gab, das ROV im Schutz der Sedimentwolke heranzuführen und den Störenfried anzugreifen. Aber als die beiden Boote aneinandergeklammert ihren wilden Tanz begannen, bemerkte sie etwas, das ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Die Kamera des Pipeline-Schweißers war die ganze Zeit auf einen einzigen Punkt auf dem Rumpf des Tauchboots gerichtet. Zu sehen waren dort ein Logo, ein Name und eine Flagge.
»Das ist kein chinesisches Boot«, sagte der ROV -Pilot. »Es ist ein amerikanisches.«
Sie konnte die US -Flagge auf der Flanke des U-Boots sehen. Das Logo in ihrer Nähe wurde von einem Schatten verdeckt, aber die Lettern, die den Namen der Behörde bildeten, in deren Auftrag das Tauchboot operierte, waren deutlich zu erkennen.
Der ROV -Pilot las sie ebenfalls. »N… U… M…«
»NUMA «, sagte Yan-Li, bevor er den Namen vollständig aussprechen konnte. Ein seltsames Gefühl überkam sie, als wäre der sprichwörtliche Teppich unter ihren Füßen weggezogen worden. Sie beugte sich weiter vor, ging mit dem Gesicht ganz nahe an den Bildschirm heran, in der Hoffnung, in das andere U-Boot hineinblicken zu können und zu erkennen, wer dort an den Kontrollen saß. Das Licht reichte nicht aus, um irgendetwas zu unterscheiden.
Es war auch vollkommen bedeutungslos. Sie wusste genau, wer es war. Wer es sein musste.
Verdammt, dachte sie, wie konnte er ausgerechnet hier sein? Sie waren Tausende Meilen von diesem Ort entfernt gewesen, als sie sich voneinander verabschiedet hatten.
»Zerstören Sie es«, befahl der Mann, der hinter ihr stand. »Benutzen Sie die Schweißflamme.«
»Nein«, widersprach sie. »Drücken Sie es hinunter auf den Meeresgrund. Beschädigen Sie es, aber lassen Sie es ansonsten intakt.«
»Sie gehen ein hohes Risiko ein«, sagte Callum. »Ein Risiko, das unseren Tod zur Folge haben könnte.«
»Lucas würde niemals jemanden töten, wenn es nicht absolut notwendig wäre«, sagte sie und nannte den Namen ihres Ex-Mannes, der der ehemalige Anführer ihrer Gruppe gewesen war. »Diese Männer sind Forscher, Wissenschaftler«, fuhr sie fort, »keine Militärs.«
Zischend sog Callum die Luft zwischen den Zähnen ein, sagte jedoch nichts.
»Sobald wir die Computer haben, ist es ohnehin gleichgültig, ob sie uns gesehen haben oder nicht«, fuhr sie fort. »Wir haben keine Markierungen. Dieses Unterseeboot und die ROV s gehören Emmerson. Es gibt nichts, was dies hier mit einem von uns in irgendeiner Weise in Verbindung bringen könnte.«
Auf dem Bildschirm dauerte der Zweikampf so lange an, bis der Blickwinkel sich änderte, als der Greifarm eines der ROV s verbogen wurde und abbrach.
»Also, das hat nicht funktioniert«, stellte Callum sarkastisch fest. »Was jetzt?«
»Setzen Sie die anderen ROV s in Marsch«, befahl Yan.
»Benutzen Sie aber diesmal die Schweißflammen«, verlangte Callum.
Yan starrte auf den Bildschirm. Das NUMA -U-Boot machte keinerlei Anstalten zu fliehen und zur Meeresoberfläche aufzusteigen, wie sie gehofft hatte.
Der ROV -Pilot sah sie fragend an, um sich die Bestätigung zu holen, während ihre Lippen sich weigerten, die notwendigen Worte zu formen.
Und dann dachte sie an ihre Kinder und daran, was geschehen würde, falls sie Emmerson hinterging. Sie nickte in Richtung des ROV -Piloten. »Rufen Sie die anderen. Sie sollen die Schweißflammen einsetzen.«
Nachdem er die erste Maschine abgeschüttelt hatte, wagte Kurt einen Blick in die Dunkelheit, um nach den anderen Ausschau zu halten. Beide kamen in breiter Front weit voneinander entfernt auf ihn zu, um jeden Fluchtversuch seinerseits zu vereiteln. Als er einen Blick hinter sich warf, sah er, dass ihn das ROV mit dem abgebrochenen Greifarm ebenfalls verfolgte.
»Sapphire «, rief Kurt über das Funksprechnetz, »ich habe ein Problem. Ich bin mit drei zu eins in der Unterzahl. Und diese ROV s sind ziemlich unverträglich.«
Oben auf der Sapphire war Joe längst aktiv geworden. Er gehörte nicht zu denen, die am liebsten untätig herumsaßen und sich mit Zuschauen zufriedengaben.
»Starten Sie die Maschinen!«, rief er Winterburn zu. »Bringen Sie uns zurück!«
Winterburn warf das Triebwerk an und kurbelte das Ruder nach Steuerbord, während die Propeller die See aufschäumten. Mit einem hohen Gischtkragen am Heck setzte sich die Sapphire in Bewegung. »Schon unterwegs«, meldete der Kapitän. »Aber was genau sollen wir tun?«
Joe war bereits unterwegs zum Unterdeck. Er fand aber noch Zeit, um zu antworten. »Wir werden für ein wenig Chancengleichheit sorgen.«