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Der Mann im Schatten
I
m ausgehenden 16. Jahrhundert war Willem Lodewijk van Nassau-Dillenburg der Statthalter von Fryslân
gewesen. Er hatte im Stadhouderlijk Hof
residiert, dem prächtigen Palast im Herzen Leeuwardens, der heute ein Nobelhotel beherbergte. Griet lehnte gegenüber am Brunnen der Statue, die man zu Ehren Willem Lodewijks errichtet hatte, dem Mann, den die Friesen zu Lebzeiten us heit
genannt hatten, unseren Vater. Das Denkmal befand sich in der Mitte des hofplein,
umgeben vom Stadhouderlijk Hof
auf der einen Seite und dem stadhuis
auf der anderen. Griet empfand diese Position beinahe sinnbildlich für die beiden Rätsel, denen sie auf der Spur war. Die Lösung des einen verbarg sich vielleicht im Stadhouderlijk Hof
. Dort arbeitete Thijs de Boer, der ehemalige Wachmann des Fries Museum
. Der andere Fall hatte gegenüber im stadhuis
seinen Anfang genommen, wo Jessica Jonker mutmaßlich vergiftet worden war. Doch vielleicht war diese Theorie auch hinfällig. Denn ihre Entdeckung auf dem alten Videoband eröffnete neue Möglichkeiten.
Griet hatte Noemi gebeten, das Bild des Jungen aus der Fernsehaufnahme zu digitalisieren und es Edwin Mulder zu zeigen. Er hatte dem Jungen damals seine Starterkarte gegeben, also würde er ihn identifizieren können.
Von Edwin Mulder wussten sie zudem, dass der Junge, der seine Identität angenommen hatte, noch nicht alt genug für die Teilnahme gewesen war. Griet hatte deshalb zwischenzeitlich in der Fallakte nachgesehen: Die wijkagenten
in Sloten hatten die persönlichen Daten von Jeroen Brouwer aufgenommen. Brouwer war 1981
geboren, beim Elfstedentocht 1997 also erst sechzehn Jahre alt und damit nicht startberechtigt gewesen. Dennoch ließen die Fernsehbilder und das elfstedenkruisje
in seiner Hand keinen Zweifel daran, dass er das Rennen erfolgreich beendet hatte.
Griet hatte Noemi zwar den Auftrag gegeben, die Starterlisten des Elfstedentocht 1997 durchzugehen und nach Brouwers Namen zu suchen. Sie war sich aber ziemlich sicher, dass sie ihn nicht finden würde.
Denn es gab eine weitere Koinzidenz: Aus der Befragung von Stijn de Leeuw und nach dem, was Jeen Asselborn Pieter gesagt hatte, wussten sie, dass Jessica Jonker am Abend ihres Todes in Sloten mit dem echten Edwin verabredet gewesen war. Und dass Jeroen Brouwer just zu dieser Zeit ebenfalls vor Ort gewesen war, konnten sie nicht mehr als Zufall abtun.
Für Griet bestand kein Zweifel.
Jeroen Brouwer war Edwin.
Leider machte das Jessicas Tod noch rätselhafter.
Brouwer hatte ausgesagt, dass er den Sturz der jungen Frau beobachtet hatte – was von der Position aus, wo er angeblich gestanden hatte, aber nicht möglich gewesen war. Und bei dem Versuch, Jessica zu helfen, brach er durch das Eis – wofür es keine Zeugen gab. Das untermauerte der Bericht, den Griet in Händen hielt. Er stammte von den wijkagenten
des basisteams,
das für Sloten zuständig war. Sie hatten die Anwohner befragt, die direkt an der Gracht wohnten. Niemand hatte gesehen, wie Jessica von der Brücke gestürzt war. Viele waren erst durch die Hilferufe von Jeroen Brouwer oder später durch die Blaulichter der Ambulanz und des Streifenwagens auf das Geschehen aufmerksam geworden. Andere waren nicht zu Hause gewesen. Damit war völlig offen, wie Brouwer in die Gracht neben die Leiche von Jessica gelangt war.
Griet wollte dem Mann nicht unrecht tun. Mancher Kollege würde seiner Aussage Glauben schenken und alles als eine Reihung unbedeutender Zufälle sehen. Doch bei Griet war der Punkt erreicht, an dem ein Instinkt einsetzte, den sie ihre realistische Vorsicht
nannte.
Ihre Großeltern waren strenggläubige Calvinisten gewesen, und obwohl Griet um Religionen einen weiten Bogen machte und nicht an eine wie auch immer geartete, alles bestimmende Gottheit glaubte, hatte sie doch eine Überzeugung des Calvinismus verinnerlicht: die der absoluten Verderbtheit des Menschen. Jeder hatte eine dunkle Seite. Das war für Griet nicht nur ein Glaubenssatz, sondern etwas, das die jahrelange Erfahrung in ihrem Beruf sie gelehrt hatte.
Und so gab es keinen Grund, Jeroen Brouwers Angaben blindlings zu vertrauen. Auch ein völlig anderer Ablauf der Ereignisse war vorstellbar.
Brouwer hatte 1997 die Identität von Edwin Mulder angenommen und war mit Hilberts den tocht
gelaufen. Jessica Jonker hatte das herausgefunden, vielleicht auf demselben Weg wie Griet, Noemi und Pieter. Sie hatte sich mit ihm abends in Sloten verabredet. Es kam zu einem Streit, vielleicht darüber, dass Jessica das Geheimnis von Brouwer öffentlich machen wollte. Da stieß er sie von der Brücke, sie riss ihn mit sich.
Möglich, allerdings warf das neue Fragen auf, denn es blieb der Fakt, dass Jessica an einer Überdosis Digitalis gestorben war. In diesem Fall musste sie diese doch versehentlich genommen haben. Brouwer war nicht auf der Pressekonferenz im stadhuis
gewesen, und es war völlig unvorstellbar, dass er Jessica bei klarem Bewusstsein auf der Brücke in Sloten vergiftet hatte. Was wiederum zu der Überlegung führte … dass vielleicht doch alles ein Unfall gewesen war: Jessica hatte einen stressigen Tag gehabt, sie achtete nicht auf die richtige Dosierung ihres Medikaments, und vor lauter Aufregung, dass sie
endlich den wahren Edwin gefunden hatte, ignorierte sie auf dem Weg zu dem Treffen mit ihm die erste Warnung ihres Körpers, dass etwas nicht stimmte. Auf der Brücke versagte ihr Herz, sie fiel, Brouwer wollte sie festhalten, wurde mitgerissen, stürzte ebenfalls in die Gracht. Dann wäre er unschuldig.
Fraglich, ob er überhaupt ein Motiv gehabt hatte, Jessica nach dem Leben zu trachten.
Vielleicht, dachte Griet.
Immerhin war öffentlich in der Zeitung und anderen Medien nach Edwin gesucht worden. Wenn Brouwer nicht völlig hinter dem Mond lebte, musste er das mitbekommen haben.
Warum hatte er sich dann nicht gemeldet?
Immerhin schienen Brouwer und Hilberts nicht zerstritten gewesen zu sein. Brouwer hatte seinem alten Freund den Wunsch nach einem Wiedersehen offenbar heimlich erfüllt und ihn vor seinem Tod besucht – daran hatte sich Wiebeke Hilberts erinnert. Brouwer hatte sich lange mit Mart unterhalten. Doch er hatte es heimlich getan.
Warum? Und weshalb hatte er sich wenig später mit Jessica verabredet und sich dann doch bereitwillig zu erkennen gegeben? Warum nicht früher? Und warum ausgerechnet in Sloten?
Für Griet gab es nur eine plausible Erklärung: Brouwer wollte unter allen Umständen vermeiden, dass die ganze Angelegenheit publik und er auf irgendeine Weise damit in Verbindung gebracht wurde. Das einte ihn mit seinem verstorbenen Freund Mart Hilberts, auch er hatte, wie Wiebeke sagte, nie gern über den Elfstedentocht von 1997 gesprochen.
Natürlich ließen sich für dieses Verhalten in beiden Fällen nachvollziehbare Gründe finden: Hilberts war es offenbar peinlich gewesen, dass er damals die Hilfe des jungen Mannes hatte in Anspruch nehmen müssen, um das Rennen beenden zu können. Brouwer hatte seinerseits illegal am Rennen teilgenommen, und da der Elfstedentocht für viele Menschen in Fryslân
eine ernste Angelegenheit war, konnte man sich denken, dass Brouwer als Chef einer Firma, der es offenbar ohnehin nicht gut ging, wenig Interesse daran hatte, dass sein falsches Spiel von damals bekannt wurde und sein Image Schaden nahm.
Das war die simple Erklärung.
Aus ihren vielen Dienstjahren wusste Griet aber, dass es oft eine tiefer liegende Ursache hatte, wenn zwei Menschen ein Erlebnis, an das sie sich eigentlich mit Stolz erinnern sollten, so hartnäckig beschwiegen. Und meistens war es keine erfreuliche.
Es lief immer nach demselben Muster ab. Die Betreffenden hatten etwas getan oder erlebt, das sie am liebsten vergessen wollten. Ihnen mochte es gelingen, dies sehr lange für sich zu behalten, viele Jahre, manchmal gar ein Leben lang. Doch die Erinnerungen an das, was man getan oder gesehen hatte, belasteten das Gewissen und wurden mit der Zeit übermächtig. Irgendwann, häufig dann, wenn es dem Lebensende entgegenging, wollten viele sich die Last von der Seele reden. Dieses Verhalten war Griet bestens bekannt, zum Beispiel von Mördern und Vergewaltigern.
Gehörten Mart Hilberts und Jeroen Brouwer zu dieser Kategorie? Griet hatte Zweifel.
Hilberts hatte seinen Freund Edwin – Jeroen Brouwer – noch einmal sehen wollen, um mit der Sache ins Reine zu kommen,
so hatte Wiebeke es ausgedrückt.
Griet musste an Toon Ewerts denken, der 1997 in Wahrheit zu spät ins Ziel gekommen war, weil er in die Auseinandersetzung mit seinem Bruder, Rob Hoekstra und Stijn de Leeuw verwickelt worden war.
Darüber hatte er nie gesprochen.
Vielleicht hatten Hilberts und Brouwer ebenfalls ein Geheimnis. Und vielleicht hatte Jessica Jonker herausgefunden, worum es sich dabei handelte.
Griet beschloss, diesem Gedanken später weiter nachzugehen. Zunächst wollte sie sich Klarheit darüber verschaffen, woran sie bei Pieter war. Sie faltete den Bericht zusammen und ließ ihn in der Innentasche ihres Parkas verschwinden. Dann ging sie über den roten, mit Schnee bedeckten Läufer zum Eingang des Stadhouderlijk Hof
.
***
An der Rezeption des Hotels, einer wuchtigen Marmortheke, checkte gerade ein älteres Paar ein. Griet wartete, bis die Rezeptionistin ihnen die Schlüsselkarte ausgehändigt und den Weg zu ihrem Zimmer gewiesen hatte. Dann trat sie vor und erkundigte sich nach Thijs de Boer, wobei sie sich als eine Freundin ausgab. Die Rezeptionistin erklärte, dass sie ihn im Innenhof finden würde. Griet bedankte sich und folgte dem angegebenen Weg, der sie durch einen langen Korridor führte. Ein roter Läufer war auf dem Steinboden ausgelegt und dämpfte ihre Schritte. An den Wänden links und rechts hingen Bilder der Fürsten von Nassau, die als Statthalter in dem Anwesen gelebt hatten. Eines der Bilder zeigte Wilhelm IV
., Fürst von Oranien und Nassau und Großvater des späteren Wilhelm I., der als Erster zum König der Niederlande gekrönt worden war. Griet erinnerte sich an einen ausführlichen Vortrag, den Pieter ihr an einem lauen Sommerabend auf der Pontonterrasse des Onder de Kelders
darüber gehalten hatte. Fryslân
und insbesondere Leeuwarden seien die Wiege des niederländischen Königshauses, hatte er erklärt und daraus einen besonderen historischen Stellenwert seiner Heimat abgeleitet. Damals hatte Griet den Vortrag unter steter Zufuhr von Rotwein über sich ergehen lassen. Jetzt fragte sie sich, ob sie mit Pieter jemals wieder so unbefangen zusammensitzen würde.
Sie gelangte an das Ende des Korridors. Rechts führte eine Tür zum Wintergarten, dahinter lag der Innenhof.
Griet durchmaß den rundum verglasten Raum mit wenigen
Schritten und trat hinaus auf eine kleine Terrasse, die von einem schmalen Stück Wiese umgeben war. Im Schnee stand ein hoher Tannenbaum, den Thijs de Boer gerade mithilfe einer Leiter bestieg, um eine Lichterkette aufzuhängen. Griet ging zu ihm hinüber und stellte sich vor.
»Sie bereiten schon alles für das Fest vor?«, fragte sie.
»Das Hotel wird über die Tage proppenvoll sein«, antwortete De Boer. »Nach den Sommermonaten ist Weihnachten für uns die stressigste Zeit. Da hat man sogar als Hausmeister alle Hände voll zu tun.«
»Seit wann arbeiten Sie hier?«
»Inzwischen mehr als zehn Jahre.«
»Davor waren Sie im Fries Museum
…«
»Ist schon eine Weile her … aber, ja.«
»Ich bin wegen einer alten Geschichte hier«, sagte Griet. »Es gab während Ihrer Zeit einen Einbruch im Museum. Das war 2009. Die Bilder des Künstlers Klaus Veenstra wurden entwendet. Erinnern Sie sich daran?«
De Boer blickte von der Leiter zu Griet herab. »Wie gesagt, ist schon lange her …«
»Sie waren damals Teil des Sicherheitsteams?«
»Ja.«
»Offenbar gab es Gerüchte über den möglichen Täter. Ist Ihnen mal etwas zu Ohren gekommen?«
»Nein … nicht wirklich.« De Boer blickte sich um. Zu allen Seiten führten Fenster zum Innenhof. »Sehen Sie … ich mag meinen Job hier. Und ich würde ihn gern behalten. Wenn man uns hier so miteinander sieht …«
»Beantworten Sie meine Fragen, dann bin ich schnell wieder weg«, sagte Griet. »Im Übrigen … da der Täter damals niemanden verletzt hat und die Bilder sogar zurückbrachte, würde die Sache von der
Staatsanwaltschaft als einfacher Diebstahl gewertet werden. Und ein solcher verjährt nach fünf Jahren. Der Dieb – und wer auch immer ihm vielleicht geholfen hat – müsste sich also keine Sorgen machen …«
Griet schenkte De Boer einen vielsagenden Blick und lächelte. Er nickte zögerlich. Dann befestigte er das letzte Ende der Lichterkette mit wenigen Handgriffen und stieg von der Leiter herunter. »Was wollen Sie denn wissen?«
»Es konnte nie geklärt werden, wie der Dieb ins Museum kam, ohne Alarm auszulösen. Meine Kollegen mutmaßten damals, dass ein Mitarbeiter ihm geholfen hatte. Meinen Sie, da könnte was dran sein?«
»Schwer zu sagen.« De Boer schürzte die Lippen. »Kann man natürlich nie ganz ausschließen.«
»Jemand vom Wachpersonal könnte den Alarm und die Überwachungsanlage kurzzeitig abgeschaltet haben.«
»Möglich.«
»Vielleicht hat er demjenigen einen Anteil versprochen.«
De Boer lachte. »Sonst würde das ja wohl niemand tun.«
Er zuckte die Schultern und machte sich daran, die Leiter zusammenzuklappen.
»Sagt Ihnen ein Rob Hoekstra etwas?«, fragte Griet.
»Den kennt wohl jeder hier in der Stadt.«
»Es gab damals das Gerücht, dass er hinter der Sache steckte.«
»Hm.«
Über ihnen öffnete sich im ersten Stock ein Fenster, und ein Mann in Hoteluniform streckte den Kopf heraus. »Thijs kom jij straks naar boven?
Thijs, kommst du gleich rauf?« Während er auf eine Antwort wartete, blickte der Mann neugierig zu ihnen herab.
Griet trat einen Schritt auf De Boer zu. »Sie möchten das hier doch schnell hinter sich bringen, oder?«
De Boers Blick wechselte zwischen Griet und dem Mann im Fenster. Er rief zurück: »Ik kom er aan
– bin auf dem Weg.«
»Also?«, fragte Griet, als der Mann das Fenster schloss.
»Ja … möglich, dass Hoekstra damit zu tun hatte.«
Griet schob die Hände in die Jackentaschen. »Was ist eigentlich Ihre Geschichte?«
»Wie meinen Sie das?«
»Sie haben Ihren Posten damals nicht freiwillig geräumt«, sagte Griet. »Das Museum entließ Sie kurz nach dem Einbruch.«
De Boer legte die Leiter auf der Terrasse ab. Dann steckte er das Kabel der Lichterkette in die Außensteckdose und ließ den Tannenbaum in bunten Farben erstrahlen. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Ohne Griet anzublicken, sagte er: »Meine Frau erwartete unser zweites Kind. Das Museum zahlte nicht gut. Da kommt man auf unorthodoxe Ideen.«
Griet kommentierte seine Worte nicht und stellte sich neben ihn auf die Terrasse. »Eines habe ich nicht verstanden. Warum brachte Hoekstra die Bilder zurück?«
»Schätze, die waren nicht so wertvoll, wie er gedacht hatte.«
»In dem Fall hätte er sie einfach verschwinden lassen können. Stattdessen stellte er die Bilder nachts vor dem Museum ab und ging das Risiko ein, dabei erwischt zu werden.«
De Boer holte tief Luft und ließ den Atem langsam entweichen. »Wie Sie schon erwähnten, es gab damals viele Gerüchte … Eines davon besagte, dass jemand es gut mit Hoekstra meinte. Jemand, der sich in solchen Angelegenheiten auskannte. Er riet ihm zu diesem Vorgehen und versprach, dass dann rasch Gras über die Sache wachsen würde.«
Griet schwieg einen Moment. Sie war hierhergekommen, um Bestätigung für das zu finden, was sie vermutete. Und doch hatte sie gehofft, von De Boer nicht das zu erfahren, was er soeben gesagt hatte. Griet ahnte, um wen es sich bei Hoekstras Freund handelte.
»Dat was het?«,
fragte De Boer. »War das alles?«
Griet nickte. »Bedankt
.
«
Sie wandte sich zum Gehen und hatte bereits die Tür des Wintergartens halb geöffnet, als sie innehielt und sich noch einmal zu De Boer umdrehte.
»Sagen Sie, haben Sie darüber eigentlich jemals mit der Polizei gesprochen?«
»Nein, nicht so richtig …«, gab De Boer zu.
»Was meinen Sie mit nicht so richtig?
«
»Das war … etwas seltsam. Ich meine, die Bilder waren schon lange wieder zurück im Museum, und ich suchte gerade eine neue Stelle. Da kam ein junger Ermittler auf mich zu …«
»Was wollte er?«
»Nun ja, er erklärte mir, dass die Sache sicher bald bei den Akten landen würde, wenn keine neuen Erkenntnisse auftauchten. Außerdem … es tat ihm leid, dass ich meinen Job verloren hatte. Er sagte, er kenne jemanden hier im Hotel und könne vielleicht ein gutes Wort für mich einlegen.«
Griet runzelte die Stirn. »Und warum wollte er das für Sie tun?«
De Boer rieb die Hände aneinander. »Der Mann schlug vor, ich sollte einfach ein neues Leben anfangen und die Vergangenheit hinter mir lassen.«
Griet trat einen Schritt auf De Boer zu. »Wie hieß dieser Mann?«
»Wie gesagt, das ist schon lange her. Aber ich glaube, sein Name war Wouters.«