40
Kalter Grund
D
er Schneefall hatte kaum nachgelassen, und die Scheibenwischer des Volvos kämpften gegen die weiße Wand an, die sich ihnen entgegendrängte. Die Sichtweite betrug keine hundert Meter. Pieter fuhr entsprechend langsam, alle Konzentration darauf gerichtet, den Wagen auf der schmalen Landstraße zu halten, die inzwischen von einer dichten Schneedecke überzogen war.
Sie hatten sich noch eine ganze Weile mit Jeroen Brouwer unterhalten und ihn abschließend gebeten, seine vollständige Aussage möglichst umgehend auf dem Präsidium zu Protokoll zu geben. Griet wünschte, er hätte viel früher den Mut gehabt, ihnen sein Wissen zu offenbaren. Darüber, wie sein Treffen mit Jessica in Sloten zustande gekommen war. Warum er ihr von der St.-Niklaas-Kapelle und Jurre Blom erzählt hatte. Und vor allem, wie erst vor Kurzem sich seine Wege und die von Marit Blom nach vielen Jahren wieder gekreuzt hatten und damit alles ins Rollen gekommen war.
Jeroen Brouwer hatte Griet jene Puzzleteile geliefert, die ihr gefehlt hatten. Sie konnte sich nun ein ungefähres Bild machen von dem, was Jurre Blom zugestoßen war und wie dies mit dem Tod von Jessica Jonker zusammenhing. Jurre war ermordet worden, davon war Griet überzeugt, und sein Mörder hatte auch Jessica auf dem Gewissen – oder besser: seine Mörderin.
Es würde schwer werden, die Taten zu beweisen, zumal Griet sich noch nicht im Klaren darüber war, wie Marit Blom die Morde im Detail durchgeführt hatte.
Was den Fall ihres Mannes betraf, genügte Brouwers Aussage allein nicht. Mart Hilberts war tot, er konnte diese Version der Ereignisse nicht mehr bestätigen. Außerdem hatte Marit Blom das perfekte Alibi. Im Zweifel stand also Aussage gegen Aussage. Und bei Jessica Jonker war es nicht anders. Sie war der Wahrheit über Jurre Blom zu nahe gekommen, deshalb hatte sie sterben müssen – und auch, weil Jeroen Brouwer zur falschen Zeit der falschen Person zu viel erzählt hatte.
Was Griet brauchte, war ein Geständnis.
»Da vorn ist es«, sagte Pieter.
Der Wagen rumpelte über den schneebedeckten Seitenstreifen und kam vor der St.-Niklaas-Kapelle zum Stehen.
Mehrere Einsatzfahrzeuge parkten bereits vor dem verfallenen Bau, Absperrband flatterte im Wind, und auf dem Friedhof waren die Kollegen von der Kriminaltechnik in ihren weißen Anzügen bei der Arbeit.
Griet stieg aus, zog den Reißverschluss ihres Parkas hoch und setzte eine Wollmütze auf. Pieter kam um den Wagen herum und tauchte mit Griet unter dem Absperrband hindurch. Sie gingen an der Kirche vorbei in Richtung des Friedhofs. Im Näherkommen sah Griet, dass Noor und ihre Leute über den Gräbern Schutzzelte gegen das Schneegestöber errichtet hatten. Schwarze Heizschläuche liefen von einer Art Tankwagen aus, in dem ein Kompressor brummte, in Schlaufen über den Boden.
An der Bruchsteinmauer, die den Friedhof umgab, stand eine Frau in dunkelblauem Mantel, die das Geschehen beobachtete. Unter ihrer Mütze ragten die feuerroten Haare hervor. Als Pieter und Griet sich ihr näherten, drehte sie sich zu ihnen um.
***
»Mevrouw Commissaris«,
sagte Marit Blom. »Weshalb hat Ihre junge Kollegin mich bei Wind und Wetter hierherzitiert?« Sie hatte die
Hände tief in den Taschen ihres Mantels vergraben.
»Es geht um Ihren Mann«, erwiderte Griet.
»Das sagte mevrouw
Boogard bereits. Aber warum …«
»Es gibt neue Erkenntnisse.«
»Das hätten Sie mir auch am Telefon mitteilen können. Der Elfstedentocht startet morgen. Ich habe wirklich Besseres zu tun, als …«
Griet hob die Hand. »Warten Sie bitte einen Moment.«
Eine schwarze Mercedeslimousine bog von der Landstraße ab und hielt vor der Kirche. Griet bedeutete Marit Blom, ihr zu folgen, und sie gingen zu dem Auto hinüber. Aus dem Mercedes stieg ein untersetzter Mittfünfziger in braunem Cordanzug. Griet wartete, bis er sich Jacke und Mütze angezogen hatte.
»Meneer
Blom«, sagte sie, »vielen Dank, dass Sie es einrichten konnten. Griet Gerritsen von der Districtsrecherche
.«
Der Mann ergriff ihre ausgestreckte Hand und meinte: »Selbstverständlich.« Dann begrüßte er Marit Blom mit einer kurzen Umarmung und einem Kuss auf die Wange.
»Hallo, Erik«, sagte sie.
»Ihr Kollege erklärte mir, es ginge um meinen Bruder?«, fragte Erik Blom, an Griet gewandt.
»Das ist korrekt. Es gibt neue Hinweise auf seinen Verbleib.« Aus dem Augenwinkel bemerkte Griet, wie Marit Blom sie argwöhnisch beobachtete.
Erik Blom blickte zu den Gräbern hinüber. Seine Stimme klang brüchig. »Nach all den Jahren?«
»Ich muss Sie leider davon in Kenntnis setzen, dass Ihr Mann, mevrouw
Blom,
und Ihr Bruder, meneer
Blom, vermutlich einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist«, sagte Griet und sah beide abwechselnd an. »Es gibt einen Zeugen, der in der Nacht, als Ihr Bruder verschwand, hier eine … entsprechende Beobachtung gemacht
hat. Wir müssen leider davon ausgehen, dass wir auf diesem Friedhof die sterblichen Überreste von Jurre Blom finden werden.«
Erik Blom schlug die Hand vor den Mund, und seine Augen füllten sich mit Tränen. »Jesus …«
Marit Blom sagte nichts und richtete den Blick zu Boden. Ihr Schwager legte ihr den Arm um die Schultern. Es brauchte einen Moment, dann sagte sie zu Griet: »Nach so langer Zeit … wie können Sie sicher sein?«
»Es wird … nicht mehr viel von ihm übrig sein«, erklärte Griet. Sie wusste nicht, wie sie es schonender hätte formulieren sollen, und ihr fehlte auch die Geduld für solche Feinheiten. »Wir werden bei der Identifizierung auf Ihre Hilfe angewiesen sein. Das erklärt Ihnen allerdings besser meine Kollegin von der Kriminaltechnik. Wenn Sie mir bitte folgen wollen?«
Sie führte die beiden um die Kapelle herum zum Friedhof. Pieter stand vor einem der Zelte und unterhielt sich mit Noor, die die Kapuze ihres Schutzanzugs nach hinten geschoben hatte und sich die Hände an einer Tasse koffie
wärmte. Griet stellte den beiden Bloms die Leiterin der Kriminaltechnik vor.
»Wir machen gute Fortschritte«, sagte Noor und deutete auf die Gräber. »Wir werden versuchen, die Überreste mittels DNA
-Abgleich zu identifizieren. Mevrouw
Blom, haben Sie persönliche Gegenstände von Ihrem Mann aufbewahrt?«
Marit Blom schüttelte ohne langes Überlegen den Kopf. »Nein … es gibt nur ein paar alte Fotos.«
»Das hilft uns nicht. Wie sieht es mit Haaren aus?«, fragte Noor. Es war nicht ungewöhnlich, dass Angehörige eine Strähne zur Erinnerung behielten.
»Nein.«
Noor wandte sich an Erik Bloom. »Leben Ihre Eltern noch?«
»Nein, sie sind beide verstorben.«
»In dem Fall werden wir einen Geschwistertest durchführen«, erklärte Noor. »Dazu benötigen wir Ihre Hilfe, meneer
Blom.«
»Was immer Sie möchten.«
»Griet sagte mir, es gibt noch weitere Geschwister?«
»Ja, meinen Bruder und meine Schwester.«
»Gut«, sagte Noor. »Wir brauchen von Ihnen und den beiden anderen DNA
-Proben. Diese werden wir dann mit den Überresten abgleichen, die wir hier finden.«
»Wie … exakt ist denn ein solcher Test?«, fragte Marit Blom. »Ich meine, können wir am Ende wirklich sicher sein, dass … es Jurre ist?«
»Wir können eine Wahrscheinlichkeit von über neunundneunzig Prozent erreichen.«
»Und wie lange dauert so etwas?«, wollte Marit Blom wissen.
»Das geht sehr schnell.« Noor wies auf die Kollegen mit den weißen Schutzanzügen. »Ich habe Experten vom NFI
, dem niederländischen forensischen Institut, hinzugezogen. Sie sind auf Analysen dieser Art spezialisiert. In ein paar Tagen wissen wir Bescheid.«
»Mithilfe der Zeugenaussage besteht eine sehr gute Chance, dass wir denjenigen … oder diejenige fassen, die für Jurres Tod verantwortlich ist«, sagte Griet, wobei sie Marit Blom ansah, die ihrem Blick auswich.
Erik Blom trat einen Schritt vor und reichte Griet, Tränen in den Augen, die Hand. »Mevrouw Commissaris,
ich möchte Ihnen im Namen meiner Familie großen Dank für Ihren Einsatz aussprechen. Sie ahnen nicht, was es für uns … bedeuten würde, endlich Gewissheit zu erlangen.«
»Das verstehe ich«, erwiderte Griet. »Die Dinge werden sich in den kommenden Tagen vermutlich rasch entwickeln. Ich würde Sie beide daher bitten, sich zu unserer Verfügung zu halten.«
»Selbstverständlich«, erklärte Erik Blom.
Marit Blom nickte nur, und Griet bemerkte, wie ihre Kiefergelenke
vor Anspannung arbeiteten.
»Sagen Sie«, erkundigte Griet sich bei ihr, »wie können wir Sie während des Elfstedentocht erreichen? Nur für den Fall …«
»Ich … werde das Rennen über in unseren Geschäftsräumen bei der Rennleitung sein«, antwortete Marit Blom.
Griet verabschiedete sich von beiden und blickte ihnen nach, während sie zu ihren Autos gingen.
Erik Blom machte auf sie den Eindruck eines Mannes, der zwar schockiert über das war, was er soeben erfahren hatte. Doch wie viele Angehörige in solchen Fällen schien er auch einen gewissen Trost in der Aussicht zu finden, dass er endlich erfahren würde, was mit seinem Bruder geschehen war.
In den Augen von Marit Blom hatte Griet hingegen etwas anderes gelesen. Auch sie war schockiert, allerdings auf eine andere Weise. Sie hatte Angst. Angst vor dem, was die Polizei hier finden würde.
***
»Dir ist hoffentlich klar, dass es nie im Leben so schnell geht«, sagte Noor und bedachte Griet mit einem mahnenden Blick. »Zumindest nicht mit so wenigen Leuten.«
»Natürlich«, antwortete Griet. Sie hatte sich von den Kollegen einen Becher koffie
geben lassen.
Die Suche nach den über zwanzig Jahre alten Überresten eines Menschen, dazu noch in tief gefrorenem Boden, stellte die Kriminaltechniker vor eine große Herausforderung, zumal sie noch nicht einmal wussten, in welchem Grab sich diese befanden. Darüber war sich Griet im Klaren. Allerdings hatte Noor ihre wichtigste Aufgabe für heute bereits erfüllt: Marit Blom nervös zu machen.
»Was ist realistisch?«, fragte Pieter, der sich hingekniet hatte, eine Handvoll der zuvor mit den Heizschläuchen aufgetauten Erde nahm und sie betrachtete.
»Schwer zu sagen«, meinte Noor nachdenklich.
Sie standen in einem der Zelte, die über den Gräbern errichtet worden waren. Der Wind zerrte an der dünnen Plane, und immer wieder wurden Schneeflocken durch die Öffnung zu ihnen hereingeweht. Auch hier waren Heizschläuche auf dem Boden ausgelegt.
Noor hockte sich zu Pieter. »Ihr seht ja, wie mühsam das ist. Der Boden ist gefroren. Wir müssen ihn Stück für Stück auftauen und abtragen, und das bis in zwei Meter Tiefe. Bei einem einzelnen Grab kann das schon Tage dauern. Für ein gutes Dutzend Gräber brauchen wir sicher ein bis zwei Wochen. Und dann natürlich noch die Zeit für die DNA
-Tests …«
Griet blickte durch die Zeltöffnung nach draußen: ungefähr zwanzig Kriminaltechniker, dazu die Heizschläuche samt der zugehörigen Technik, ein Kompressorwagen, die Zelte. Es war ein enormer Aufwand, um mitten im tiefsten Winter ein paar Gräber auszuheben. In den Tagen rund um den Elfstedentocht 1997 musste ähnliches Wetter geherrscht haben, was Griet zu einer der Fragen führte, auf die sie noch keine Antwort gefunden hatte.
Sie deutete mit der Kaffeetasse auf das Loch im Boden.
»Könnte jemand so etwas eigentlich auch allein machen? Ein Grab bei gefrorenem Boden ausheben?«
Noor zog die Augenbrauen hoch. »Das hier ist Spezialtechnik. Für eine Privatperson etwas aufwendig und teuer …«
»Aber wie machen die das auf einem Friedhof?«, meinte Pieter. »Die werden im Winter wohl das gleiche Problem haben.«
»Der einfachste Weg ist, vor Einsetzen des Frosts Gräber auszuheben … sozusagen auf Vorrat«, erklärte Noor. »Die Löcher deckst du dann mit Stahlplatten oder Ähnlichem ab. Wenn der Boden nicht zu tief gefroren ist, tun’s auch ein Gasbrenner und eine Spitzhacke oder ein Presslufthammer.«
»Wie sähe die ganze Sache denn aus«, erkundigte sich Griet, »wenn wir es mit jemandem zu tun hätten, der nicht sonderlich kräftig ist? Eine Frau, zum Beispiel. Hätte sie hier allein ein Grab ausheben können?«
Noor kratzte sich am Hinterkopf und überlegte einen Moment. Ein heftiger Windstoß ließ das Zelt erzittern, und Pieter griff instinktiv nach einer der Zeltstangen, als wolle er es am Wegfliegen hindern.
»Na ja … es gibt noch eine eher seltene Methode«, sagte Noor schließlich. »Man legt Hohlblocksteine und Kohle auf die Stelle, die man auftauen will. Das Glutbett deckt man mit einer Stahlplatte ab. Und dann wartet man.«
»Wie lange würde es dauern, auf diese Art den Boden aufzutauen und ein Loch auszuheben?«
»Hängt davon ab, wie tief der Boden gefroren ist«, sagte Noor. »Vielleicht zwei, drei Tage …«
»Dann wäre es also möglich gewesen«, meinte Griet.
Noor nickte. »Wenn eure Täterin geplant vorgegangen ist und Geduld hatte … ja, dann hätte sie den Boden auftauen, ein paar Tage später das Loch ausheben und die Leiche hier vergraben können.«
Ja, dachte Griet, in diesem Fall war die Mörderin tatsächlich äußerst geplant vorgegangen. Sie hatte einen perfekten Mord verübt – beinahe jedenfalls.
»Bedankt,
Noor«, sagte Griet und reichte ihr die Hand.
Sie trat mit Pieter vor das Zelt und ging langsam zum Auto zurück. Die Abenddämmerung hatte sich wie ein schwarzes Tuch über den Himmel gelegt und tauchte die Gegend um die St.-Niklaas-Kapelle in Dunkelheit. Lediglich die Scheinwerfer der Kriminaltechnik spendeten Licht.
Pieter schloss den Volvo auf, und sie stiegen ein. Mit Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk fragte er: »Soll ich dich beim Boot rauslassen?«
»Nein, aber du könntest mich bei der Bank vorbeifahren.«
»Bei der Bank?«
»Ja, ich muss da noch etwas regeln.«
Pieter drehte den Zündschlüssel und startete den Motor. Dann hielt er inne. »Du weißt schon, dass unsere Theorie einen gravierenden Schönheitsfehler hat, oder? Auch wenn Brouwer Marit Blom angeblich in der Nacht hier gesehen hat, führt kein Weg daran vorbei, dass die Frau ein Alibi hat. Und ich kann mir nicht vorstellen, wie man den Elfstedentocht laufen und zur selben Zeit seinen Mann ermorden und verbuddeln sollte …«
Scheinwerferlicht streifte sie, und ein Auto hielt neben ihnen. Es war ein Dienstwagen der Districtsrecherche
. Noemi saß am Steuer. Sie stellte den Motor ab, stieg aus und kam zu ihnen herüber. Griet ließ das Beifahrerfenster herunter.
»Sorry, dass ich spät dran bin. Ich musste noch mal bei meinem Vater im Krankenhaus vorbei«, sagte Noemi, »aber ich habe, was du wolltest.«
»Wie geht es deinem Vater?«, fragte Griet.
»Den Umständen entsprechend. Sie werden noch einen Spezialisten hinzuziehen.« Noemi reichte Griet einen Plastikbeutel mit einer kleinen Pappkarte darin.
»Danke«, sagte Griet. »Gab es Probleme?«
»Waren ziemlich viele Touristen im Museum. Aber, nein, alles in Ordnung. Wiebeke Hilberts möchte die Karte nur gern irgendwann zurückhaben.«
»Was ist das?«, fragte Pieter.
»Du hast mich auf die Idee gebracht«, sagte Griet. »Erinnerst du dich noch daran, was du mir über Toon Ewerts gesagt hast?«
»Nein, was denn?«
»Du sagtest, du hättest dich immer gewundert, warum der Mann zu spät ins Ziel kam, obwohl er in aller Früh gestartet war. Du meintest,
er hätte viel zu lange für die Strecke gebraucht.«
»Stimmt.«
Griet öffnete den Plastikbeutel, zog die Karte heraus und betrachtete sie.
»Das hier ist die Stempelkarte von Marit Blom vom Elfstedentocht 1997«, sagte Griet und reichte sie Pieter. »Sie war im Schlittschuhmuseum in Hindeloopen ausgestellt. Die Stempel auf der Karte verraten uns, wann Marit Blom losgelaufen ist, um welche Uhrzeit sie welchen Ort auf der Strecke passierte und wann sie schließlich ins Ziel kam.«
Pieter nahm die Karte entgegen und studierte die Angaben. Dann blickte er Griet erstaunt an.
»Potverjanhinnekont«,
fluchte er. »Das darf doch wohl nicht wahr sein.«