Kapitel 21
Die Methylierung und ihre Problem
e
Sollte man Ihnen je eröffnet haben, bei Ihnen liege eine Genmutation vor, durch die es zu Methylierungsproblemen komme, muss sich das für Sie angefühlt haben, als gäbe es in Ihrem Körper – oder an Ihnen als Mensch – etwas Defektes, Destruktives, Hinderliches. Man hat Ihnen vielleicht bestimmte Vitamine und andere Nahrungsergänzungen verordnet, die eine ordentliche Methylierung ermöglichen sollen, aber das Gefühl einer Niederlage wird Ihnen geblieben sein. Wenn Ihnen etwas Unbehagen einflößt, ist das für sich allein genommen schon schwer genug zu ertragen. Dazu noch der bedrückende Gedanke, mit einem irreparablen Gendefekt geboren zu sein oder ihn irgendwie unterwegs erworben zu haben, das ist wirklich schwer zu ertragen. Zum Glück trifft er nicht zu.
Schwierigkeiten bei der Methylierung gehen nicht von den Genen aus. Es handelt sich nicht um eine Mutation des MTHFR- oder Methylentetrahydrofolat-Reduktase-Gens. Genmutationen bewirken keine Unterbindung oder Beeinträchtigung der Methylierung. Ein Methylierungsproblem umfasst viel mehr – und etwas ganz anderes –, als gegenwärtig in der Schul- und Alternativmedizin geglaubt wird. Wir werden uns jetzt ansehen, was wirklich für ein Methylierungsproblem verantwortlich ist und wie es zu falschen Auslegungen von Gentests kommt.
Was bedeutet Methylierung in Wirklichkeit?
Unter der Methylierung verstehen wir – vereinfacht gesagt – die Fähigkeit unseres Körpers, wichtige Nährstoffe aufzunehmen und zu assimilieren, die wir aus unserer Nahrung, aus dem Trinkwasser und dem Wasser auf unserer Haut, über Sonneneinstrahlung und frische, saubere Luft beziehen. Wenn Nährstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe auf diesen Wegen in unseren Körper gelangen, wandelt der Körper ihren chemischen Bau so ab, dass sie genau der derzeitigen Bedarfslage entsprechen. Dabei werden die Nährstoffe aufgeschlossen und abgewandelt,
und das macht sie besonders bioaktiv, sodass sie uns optimal dienen.
Methylierung wird überwiegend von der Leber geleistet, Tag und Nacht, im Wachzustand wie im Schlaf. Ihre Leber bewältigt diese Arbeit mit Unterstützung des Ileums, eines kurzen Dünndarmabschnitts unmittelbar vor dem Übergang in den Dickdarm. Leber und Ileum arbeiten Hand in Hand, kommunizieren, spielen miteinander, unterstützen sich gegenseitig und sind aufeinander angewiesen, wenn es darum geht, die Nährstoffe für den Körper optimal verwertbar zu machen.
Die Gefäße des Pfortadersystems der Leber befördern Nährstoffe vom Ileum zur Leber, wobei sich die vom Ileum ausgehenden Kapillaren zu größeren Gefäßen vereinigen, damit die Nährstoffe sicher zur Leber gelangen, wo sie in guten Händen sind. Bei eingeschränkter Funktionstüchtigkeit des Ileums gelangen weniger Nährstoffe ins Pfortadersystem, und die Leber muss zusehen, wie sie zurechtkommt.
Gentests und was sie wirklich erfassen
Wenn ein Test auf MTHFR-Genmutation positiv ausfällt, bekommt man die Diagnose, dass die Mutation eines Gens (meist C677T oder A1298C) vorliegt. Es liegt ja auch nahe, davon auszugehen, dass ein Test auf Genmutation darüber Auskunft gibt, ob eine Mutation gegeben ist oder nicht. Nun ist es aber so, dass es sich hier nicht um eine Genmutation handelt. Das Gen ist nicht wirklich beschädigt oder mutiert oder verändert. Der Testablauf selbst hat seine eigenen Fehlerquellen, und darüber hinaus erfasst er nicht wirklich eine Genmutation. Wenn DNA im Mikroskop sichtbar gemacht werden kann, heißt das nicht, dass so etwas hier geschieht. (Und wenn Wissenschaftler in anderen Zusammenhängen Gene betrachten, heißt das nicht, dass sie schon alles über sie wüssten.)
Alle Tests auf Genmutationen erfassen eigentlich nur aktive Entzündungsprozesse – nicht die Ursache, nicht das, was da wirklich los ist, sondern lediglich die Marker. Positiv kann es bei solchen Tests sein, wenn sie erhöhte Homocysteinwerte feststellen oder auf ein Methylierungsproblem hindeuten. Falls bei Ihnen je das Homocystein ermittelt wurde, wissen Sie vielleicht, dass der Wert im Blutbild bei den Entzündungsparametern erscheint. Liegen Entzündungen oder Methylierungsprobleme vor, ist es natürlich gut, sie festzustellen. Auch bei Leuten mit Chemikalienunverträglichkeiten liegen Methylierungsprobleme vor, die einen Gentest positiv ausfallen lassen oder sich als erhöhter Homocysteinwert niederschlagen können.
Dieser positive Aspekt von Gentests wiegt jedoch nicht ihre Nachteile auf, und die liegen in dem seelischen und körperlichen Schaden, den ein Mensch erleiden
kann, wenn man ihm sagt, seine Gene seien schadhaft. Man könnte ja denken, eine solche Diagnose werde erleichternd wirken, da man jetzt wenigstens Bescheid wisse. Aber sie wirkt nicht erleichternd, und es trifft nicht zu, dass man Bescheid weiß. Sie ist nicht mehr als Augenwischerei und wieder mal ein Umweg durch die Welt der medizinischen Fliegenbeinzählerei, mit der man verhindern will, dass bekannt wird, weshalb chronische Krankheiten in unserer Zeit so rapide um sich greifen. Werbung, Forschungsberichte, sonstige Berichte, Artikel, Bücher – stellen Sie sich darauf ein, es überall wiedergekäut zu finden, dass Gene für einfach alles verantwortlich sind. Es ist eine Kampagne, deren Ende sich nicht absehen lässt.
Sollten Sie also die Diagnose »MTHFR-Genmutation« erhalten haben, vergessen Sie einfach den Genteil, und halten Sie sich an den Methylierungsteil, um dessen wahre Ursache zu bereinigen, damit es Ihnen wieder besser geht. Halten Sie sich vor Augen, weshalb der Test überhaupt eine Mutation fand: Er reagierte auf Entzündungsmarker, nicht auf eine tatsächlich gegebene Mutation.
Meisterhafte Haushaltsführung
Wie kommt es zu gestörter Methylierung, und was passiert dann? Wie schon erwähnt wurde, besteht eine der über zweitausend Funktionen unserer Leber darin, Nährstoffe in leichter verwertbare, bioverfügbare Formen zu überführen, damit wir das Beste aus dem machen können, was wir essen. Wenn Sie etwa einen Spinatsalat essen, befinden sich in den Blättern verschiedene B-Vitamine, die schon in dieser angelieferten Form gut und nützlich sein können. Darüber hinaus weiß Ihre Leber jedoch genau, was Ihr Körper gerade braucht. Sollte Ihnen überschüssiges Adrenalin nach viel Stress oder eine sich anbahnende Krankheit zu schaffen machen, wird Ihre Leber aus all den B-Vitaminen, die der Spinat so generös bereithält, dasjenige heraussuchen und speziell aufbereiten, das Sie jetzt brauchen. Die Mediziner kennen den Vorgang der Methylierung zwar grundsätzlich, wissen aber nicht, dass die Leber in der Lage ist, Nährstoffe mit Unterstützung des Ileums auf ein neues Niveau zu heben und »Supervitamine« und »Supernährstoffe« aus ihnen zu machen. Diese unglaubliche Chemie, die kein Labor, sondern Ihr Körper leistet, macht die Nahrung nicht nur lebendiger, sondern auch viel leichter verwertbar.
Ebenfalls ganz erstaunlich ist die vorausschauende Planung der Leber. So wusste sie bereits vor dem Verzehr des Spinatsalats, dass Sie ein bestimmtes B-Vitamin brauchen; und als es dann kam, konnte sie es sofort verwerten. Gleichzeitig hält sie immer auch schon nach Nährstoffen Ausschau, die Sie in schlechten Zeiten benötigen –
bei Adrenalinschwemme, während einer Krankheit oder wenn Sie Pestizid- und Farbdünsten oder anderen schädlichen Einflüssen ausgesetzt sind. Während Sie jetzt Ihren Salat essen, fängt die Leber schon an, weitere Vitamine und Nährstoffe beiseitezuschaffen, von denen sie weiß, dass sie Ihnen eines Tages zustattenkommen werden. Und was sie da sammelt, ist ganz auf Ihre persönliche Bedürfnislage abgestellt – die Leber eines anderen Menschen wird Nährstoffvorräte mit einer völlig anderen Bilanz anlegen. Natürlich ist Ihre Leber darauf angewiesen, dass Sie ihr durchgehend taugliche Nahrungsmittel anbieten. Wenn Sie also keinen Spinatsalat und auch sonst keine hochwertigen Nahrungsmittel verspeisen, woher soll die Leber dann die Rohmaterialien für ihre methylierten Supernährstoffe nehmen, um sie einzulagern und bei Bedarf über das Blut in die Bereiche Ihres Körpers auszuliefern, die sie dringend benötigen?
Vitamin B12
Ein besonders wichtiges Vitamin für die Methylierung vieler Nährstoffe ist das Vitamin B12
. Der Körper braucht für Tausende seiner alltäglichen Funktionen B12
. Es ist wie Mehl für den Konditor; so gut wie nichts in seiner Vitrine brächte er ohne Mehl zustande, ganz sicher nicht seine berühmte vierstöckige Hochzeitstorte. Genauso dringend braucht die Leber B12
und legt umfangreiche Vorräte davon an. Sie entnimmt es auch ständig, da dieses Vitamin für die normalen Organfunktionen benötigt wird. B12
braucht die Leber auch für ein Kunststück, das sie fertigbringt, wenn ihr die Grundzutaten ausgehen: Sie kann dann Kleinstmengen bestimmter Nährstoffe und anderer Substanzen selbst herstellen. Das gelingt ihr jedoch nur, wenn die wichtigste Zutat, B12
, immer ausreichend zur Verfügung steht.
Vitamin B12
gehört zu den Nährstoffen, die vom Ileum aus zur Leber gelangen. Noch davor findet im Ileum die B12
-Methylierung statt. Die Leber ist auf diese Herstellung und Methylierung von B12
angewiesen. Wenn ihr die Nährstoffe, die sie braucht, allmählich ausgehen, auch das B12
, das alles zusammenhält, gibt sie der Gallenflüssigkeit einen Stoff mit, der dem Ileum eine Botschaft übermittelt. Ihr Ileum ist unter normalen Umständen eine B12
-Goldgrube, sogar eine B12
-Fabrik. Hier leben auch seltene Mikroorganismen, die ich »erhöhte Biotika« nenne. Sie leben ursprünglich auf biologisch angebautem Obst und Gemüse wie Gurken und grünem Blattgemüse aus dem Garten oder direkt vom Bauern, das vor dem Verzehr höchstens leicht abgespült wird. So gelangen diese Mikroorganismen schließlich ins Ileum, wo sie für die Produktion des methylierten B12
zuständig sind, das in die Leitbahnen Ihres Körpers übergeht und bei Bedarf über
Kapillaren und die Gefäße des Pfortadersystems zur Leber gelangt.
Dieses B12
ist das große Bindemittel, mit dem die Leber alles zusammenhält, was Ihre Gesundheit ausmacht. Ist genug davon da, speichert es die Leber und entlässt es dann zusammen mit so gut wie allen Vitaminen, Mineralstoffen und sonstigen Nährstoffen, um es Ihrem Körper so leicht wie möglich zu machen. B12
sorgt dafür, dass alles richtig läuft, es ist der Katalysator, der fliegende Teppich, huldvoll beschenkt es uns mit Vitalität. Dass es entdeckt wurde, ist ein wissenschaftlicher Triumph. Doch da hört der Fortschritt auch schon wieder auf. Es ist ungefähr so, als hätte man eine bis dahin unbekannte indigene Kultur entdeckt, aber gleichzeitig beschlossen, dass es sich nicht lohnt, ihre Sprache zu lernen oder zu erkunden, was man von ihr lernen kann. Am Vitamin B12
gibt es noch so viel mehr zu entdecken.
Die Leber weiß, was das Ileum macht, und das Ileum weiß, was die Leber macht. Sie reden miteinander, tauschen sich aus, Informationen gehen hin und her. Läuft alles richtig, arbeiten sie vollkommen harmonisch zusammen und stellen sicher, dass in Ihrem Körper immer alles richtig methyliert wird, dass Sie methylierte Nährstoffe bekommen und verwenden, immer mit dem Ziel, dass Sie nicht irgendwann mit einem Nährstoffmangel dastehen. Doch die Harmonie kann auch gestört werden. Wenn in Ihrem Körper nicht mehr richtig methyliert wird, kann es schnell zur Diagnose einer MTHFR-Genmutation kommen. Vielleicht finden Sie einen wirklich guten Arzt oder Heilpraktiker, der Ihnen beispielsweise Nahrungsergänzungen empfiehlt, und das kann eine Hilfe sein. Dann wissen Sie aber noch nicht, was eigentlich schiefging, dass es zu dieser Diagnose kam, und das Gefühl, selbst etwas an Ihrem Schicksal ändern zu können, bekommen Sie dadurch auch nicht – nicht, solange es die eherne wissenschaftliche Wahrheit zu sein scheint, dass fehlerhafte Gene die Ursache sind und daran nichts zu ändern ist.
Der große Störenfried
Der Methylierungsprozess läuft nicht mehr richtig, sobald Ihre Leber mit Abfällen überfüllt ist. Einen gewissen Anteil dieser Schmutzlast haben Sie vielleicht von Ihren Eltern geerbt, und mit der Zeit hat sich immer mehr davon in der Leber angesammelt. Und es sind immer die Kandidaten, die Sie in diesem Buch schon öfter erwähnt gefunden haben: Herbizide und Pestizide wie zum Beispiel die immer noch in unserer Umwelt präsenten Reste von altem DDT, toxische Metalle, Antibiotika, andere pharmazeutische Stoffe sowie problematische Nahrungsmittel, mit denen sich eine bereits belastete Leber schwertut. Das alles reicht freilich noch nicht für eine MTHFR-
Genmutation-Fehldiagnose, es fehlt noch eine Komponente: ein Virus.
Tatsächlich, zu einer richtigen Methylierungsstörung gehört ein Virus, und nicht irgendeins, sondern das Varizella-Zoster-Virus oder HHV-6 oder das Zytomegalovirus, aber in allererster Linie immer EBV. Dieses Virus, das manche bereits von den Eltern übernehmen, kann in der Leber lange ein unauffälliges Dasein führen, dabei seine Truppenstärke aufbauen und seine giftigen Abfallprodukte hinterlassen. Die Abfälle sammeln sich neben anderen leberschädigenden Stoffen an und lassen die Leber träge werden, worunter ihre Kommunikation mit dem Ileum leidet. Sie kann dann auch nicht mehr genügend Vitamin B12
speichern und es bedarfsgerecht in alle Körperbereiche ausliefern. Mit der Zeit wird ihr die Last so schwer, dass sie immer mehr Hilfe vom Ileum benötigt, das sich daraufhin auch überanstrengt. Wenn wir uns nicht wirklich gut ernähren und klug wählen, was wir essen, ist das Ileum schließlich immer weniger in der Lage, sein spezielles methyliertes B12
zu erzeugen, das wir zum Überleben brauchen – und unsere Leber auch.
Wo bei einem bereits bestehenden B12
-Mangel der Leber auch noch die B12
-Produktion im Ileum ausbleibt und die Leber selbst zu schwer geschädigt ist, als dass sie B12
erzeugen könnte, entstehen wirklich schlimme Methylierungsstörungen. Wenn die Leber jetzt andere gespeicherte Nährstoffe ins Blut entlässt und auf den Weg zu anderen Organen bringt, dann ohne dieses Verbindende, ohne bioverfügbares, perfekt abgestimmtes methyliertes B12
, das für optimale Verwertung sorgt und damit Mangelzuständen vorbeugt. Sollte sich übrigens beim Bluttest herausstellen, dass Sie viel Vitamin B12
im Blut haben, deutet das nicht auf eine gute Versorgung der Organe, des Zentralnervensystems und anderer wichtiger Körperteile hin. Der medizinischen Forschung ist noch nicht bekannt, dass das Zentralnervensystem und der übrige Körper auch bei hohem B12
-Spiegel im Blut Mangel leiden können. Der hohe Blutwert sagt auch nichts über die Qualität des Vitamins aus – wie gut es methyliert und verwertbar ist. Viel B12
im Blut kann sogar bedeuten, dass der Körper nichts damit anfangen kann.
(Bei der Gelegenheit: Im Labor methyliertes B12
als Nahrungsergänzung ist gut als erste Hilfe, wenn unser Körper einfach nicht mehr kann, aber es geht nichts über die körpereigene Methylierung durch Ileum und Leber, wenn ihnen alles zur Verfügung steht, was sie dazu brauchen.)
Auch wenn Ileum und Leber bei Ihnen in der oben beschriebenen Verfassung sein sollten, würden ärztliche Untersuchungen bei Ihnen nicht unbedingt eine MTHFR-Genmutation oder erhöhte Homocysteinwerte ergeben. Dazu kommt es erst, wenn die Viren schon so lange aktiv waren, dass die Leber deren Abfälle nicht mehr festhalten
kann. Wenn jetzt die erste kleine Wolke von giftigen Virenabfällen, Virenhüllen, Neurotoxinen und sogar Dermatoxinen ins Blut gelangt und es verschmutzt, steigen auch die Homocysteinwerte.
Letztlich liegt es an der Blutverschmutzung, wenn MTHFR-Gentests fälschlich zu dem Befund gelangen, dass eine Mutation vorliegt. In Wirklichkeit ermitteln diese Tests nur erhöhte Entzündungsmarker, weil giftige Virenabfälle und andere Schadstoffe wie Schwermetalle, die die Leber nicht mehr halten kann, im Blut sind. Damit sind sie eigentlich nur besonders hochgespielte Entzündungstests ähnlich den Tests auf antinukleäre Antikörper (ANA) oder C-reaktives Protein (CRP), die man einsetzt, um chronische Krankheiten wie Lupus festzustellen (manchmal auch irrtümlich). Denken Sie daran: Wenn MTHFR-Tests zu einem positiven Befund führen und dann fälschlich von veränderten oder mutierten Genen die Rede ist, liegt das immer an der Überfrachtung des Bluts mit toxischem Müll, der zu einem erheblichen Anteil viralen Ursprungs ist.
Korrelation, nicht Kausalität
Vielfach werden MTHFR-Genmutationen mit Präeklampsie (auch »Schwangerschaftstoxikose« oder »Schwangerschaftsvergiftung« genannt) in Verbindung gebracht: Wenn sich bei einer Frau eine Präeklampsie bildet, geht man von einer Genmutation aus. Das ist in der gegenwärtigen Gesundheitsindustrie ein häufig gewähltes Verfahren: Man verbindet zwei wenig erforschte Gesundheitsphänomene miteinander, weil sie zufälligerweise gemeinsam beziehungsweise gleichzeitig auftreten. Dann heißt es auf einmal, das eine sei die Ursache des anderen. In der medizinischen Diagnostik ist diese Verwechslung von Korrelation und Kausalität gang und gäbe. Ein Gesundheitsproblem wird für ein anderes verantwortlich gemacht, obwohl sie nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben – oder anders als gedacht.
Eigentlich wird Präeklampsie von Viren ausgelöst. EBV hat sich in der Leber und in Teilen des Fortpflanzungssystems wie etwa der Gebärmutter festgesetzt. EBV steckt letztlich auch hinter Eierstockzysten, Myomen und vielen anderen Störungen des Fortpflanzungssystems. Wenn ein Test ergibt, dass eine Genmutation vorliegt, hat man das Gefühl, wenigstens den Schuldigen zu kennen, während es in Wahrheit so ist, dass man nur all die Jahre das Problem nicht wirklich erkannt hat. Wenn man Präeklampsie auf eine Genmutation zurückführt, ist das ungefähr so, als wäre einem ein Schokosplitterkeks nicht bekommen, und man würde jetzt der äußeren Form der Schokosplitter die Schuld geben. Nun kann diese Form zwar auf den Hersteller schließen lassen, und so kommen wir dann auch auf die genaue Zutatenliste – aber das
Problem liegt ja von Anfang an nicht in der Form der Schokosplitter, die ist nur ein Anzeichen, ein Hinweis. So sind auch positiv ausfallende Tests auf Genmutationen und erhöhtes Homocystein nur Anzeichen. Die sagen uns zwar etwas, aber beim heutigen Stand der medizinischen Forschung wissen wir längst noch nicht, was die Dinge wirklich bedeuten.
Auch Thrombosen werden gern fälschlich mit Genmutationen in Verbindung gebracht. Ursache ist aber in Wirklichkeit eine gestaute, funktionsgestörte, träge Leber auf dem Weg zur Fettleber, voller Giftstoffe, Viren und anderer Pathogene. Da haben wir wieder einen dieser großen Irrtümer des Medizinbetriebs, ein weiteres Beispiel für das Meinungsgerangel um chronische Krankheiten. Bei der Thrombose müssen wir uns auch vor Augen halten, dass eine geschwächte Leber Mutationstests positiv ausfallen lassen kann, und da die Leber auch Thrombose verursacht, werden Mutationen und Thrombose oft zusammen diagnostiziert. Sie gehen beide auf die zugrunde liegende Leberproblematik zurück.
Es wird uns künftig noch öfter begegnen, dass Zusammenhänge zwischen Mutationstests und allen möglichen körperlichen Erscheinungen und Störungen hergestellt werden. Wenn man dann einen schlichten Schnupfen hat und gleichzeitig ein Mutationstest positiv ausfällt, wird es heißen, für den Schnupfen sei eine Genmutation verantwortlich. Niemand wird hören wollen, dass diese Mutationstests einfach eine aufgedonnerte Form der alten Entzündungstests sind. Würden die medizinischen Labors den MTHFR-Reduktase-Test unter »Entzündung« führen wie Homocysteintests, hätten Ärzte und Patienten direkt vor Augen, dass es hier gar nicht darum geht, Mutationen direkt zu erfassen. Zu diesem Umdenken wird es vielleicht nicht kommen, weil die heutige medizinische Forschung sich einfach auf Genetik versteift hat und die wahren Ursachen vieler chronischer Krankheiten dabei ignoriert werden. Im Grunde ist man den richtigen Antworten ganz nah, aber die Verbindungen werden nicht gezogen; und so entfernt man sich immer weiter.
Immer auf Ihrer Seite
Es stimmt, wenn Leber und Blut so verschmutzt sind, dass ein MTHFR-Genmutationstest gemacht wird, ist bei Ihnen wahrscheinlich die Methylierung gestört; sowohl ein positives Ergebnis dieses Tests als auch die Blutverschmutzung deuten darauf hin, dass Ihre Leber zu ausgelaugt ist, um Nährstoffe noch richtig methylieren zu können. Das heißt aber nicht, dass mit Ihnen oder Ihrem Körper etwas grundsätzlich nicht stimmte. Methylierungsstörungen sind kein Problem der Gene. Die Ursachen sind immer bei äußeren Störenfrieden wie Viren zu suchen, nicht im Körper selbst.
Ihre Leber hat sich so lange gegen die Viren gewehrt, wie sie nur konnte, damit Sie vor Fehlern der Methylierung bewahrt blieben. Irgendwann jedoch war sie derart überfordert, dass sie auf ein reines Überlebensprogramm umschalten musste, um Sie überhaupt durchzubringen. Ihr Körper hat immer auf Ihrer Seite gestanden.
Bekommt die Leber Gelegenheit, sich zu entgiften, zu heilen, zu erneuern und zu verjüngen, kann sie auch wieder zu Kräften kommen, und dann werden alle Nährstoffe gut aufgenommen und richtig verarbeitet. Sie werden wieder das leisten, was Nährstoffe in Ihrem Körper zu leisten haben. Das Ileum erholt sich. B12
wird wieder besser bioverfügbar. Die schlechte Methylierung hatte mit einer überlasteten, trägen und nicht mehr voll funktionsfähigen Leber zu tun, mit all dem, was sie an Pathogenen und Giftstoffen zwischenlagern musste, und wenn da etwas getan wird, braucht man sich um davon ausgehende Krankheiten keine Sorgen mehr zu machen. Es braucht Sie nicht mehr zu kümmern, wenn in der Medizin über Zusammenhänge zwischen MTHFR-Genmutation und erhöhtem Gehirnschlag-, Herzinfarkt- und Thromboserisiko spekuliert wird, einfach weil Sie die Wahrheit kennen, dass es in allen Fällen um die Leber geht – und um die kümmern Sie sich jetzt. Virenbelastungen, die Tests auf Präeklampsie, Thrombose und MTHFR-Genmutation positiv ausfallen lassen, klingen ab. Erhöhte Homocysteinwerte und andere Entzündungsmarker, falls es sie gab, verschwinden.
Mit einer gesunden Leber lassen Sie Ihre beengende Diagnose hinter sich, Sie sind auf dem Weg zurück zur Gesundheit. Legen Sie den lastenden Gedanken ab, Ihre DNA sei fehlerhaft, seien Sie getrost. Sie versorgen Ihre Leber, reinigen das Blut und finden zu neuem Wohlbefinden.