Kapitel 3

 

Noch bevor der Transporter sie wieder vollständig zusammengesetzt hatte, spürte Kira, wie sehr sich dieses klingonische Lager vom ersten unterschied. Das Sonnenlicht war greller und heißer, und es warf zerrissene Schatten, die zu verworren und dunkel waren, um von Bäumen zu stammen. Nach Torf riechende, weiche Schlammpfützen bedeckten den Boden, und Lautstärke und Tonfall der Stimmen, die sie umgaben, führten ihr unverzüglich vor Augen, dass Mitglieder der Föderation auch unter den günstigsten Bedingungen bei Klingonen nicht mit einem freundlichen Empfang rechnen konnten.

Leider war es für derlei tiefschürfende Erkenntnisse nun zu spät. Ihr Körper erhielt seine Substanz zurück. Im gleichen Augenblick konnte sie wieder richtig sehen, hören und sich bewegen. Sie war gerade dem ersten Klingonen, der sie am Arm festhalten wollte, knapp ausgewichen, als sie Dax' Stimme hörte. »Nicht, Kira! Julian, kämpfen Sie nicht mit ihnen!«

Doch es blieb ihnen nichts anderes übrig. Ein kräftiger Arm schlang sich um Kiras Hüfte, die Hände eines anderen packten eines ihrer Handgelenke. Sie konnte Bashir nicht sehen, doch sie hörte ihn hinter ihr schmerzerfüllt stöhnen. Sie biss ihre Zähne so fest aufeinander, dass es schmerzte. Trotzdem nutzte sie ihre freie Hand nicht, um jemandem die Augen auszustechen. Sie hoffte, dass Dax das heldenhafte Ausmaß ihrer Zurückhaltung zu schätzen wusste. Schließlich war Kira das Konzept der Passivität vollkommen fremd.

Sie schätzte, dass sich in ihrem Blickfeld mehr als vier Dutzend Klingonen aufhielten, die sie, Dax und Bashir größtenteils bedrohlich umkreisten. Ein paar andere, die sie nicht sehen konnte, hielten sie von hinten so fest, dass sie alle sich nicht mehr bewegen konnten. Sie bemerkte Verbände, behelfsmäßige Schienen und sogar aus Ästen zusammengeschusterte Krücken. Keine der Verletzungen, die sie sah, waren so schwer wie die, die LeDonne und Heiser nun in Gordeks Lager behandelten. Außerdem stellten die Verwundeten nur einen kleinen Teil der Bewohner des Lagers dar. Obwohl es von demselben undurchdringlichen Gebüsch umgeben war, war dieses Lager viel größer und eindeutig dauerhafter angelegt. Etwas, das wie verkehrt herum eingepflanzte Bäume aussah, umgab die Lichtung und flankierte sogar einen Pfad ins Gebüsch. Klingonen saßen entspannt auf den gebogenen Wurzeln, die Äste hätten sein müssen, kamen neugierig aus den Erdhöhlen unter den mächtigen Stämmen hervor oder sahen von der Schnitzarbeit auf, die offensichtlich schon seit Monaten, wenn nicht Jahren, in das lebende Holz gearbeitet wurde.

Eine große, weißhaarige Frau trat langsam und würdevoll aus den Tiefen der größten Baumhöhle. Ihre Stirnhöcker formten einen eleganten Bogen vom Nasenrücken bis zur Schädelspitze, und ihr Haar war wohl länger als sie selbst und zu einer königlichen Krone verflochten. Kira hatte noch nie eine so alte und beeindruckende Klingonin gesehen.

Die Matriarchin schritt durch die Gasse, die sich plötzlich vor ihr in der Menge bildete, blieb gerade außer Reichweite der Gefangenen stehen und verschränkte die Arme über ihrem polierten Bronzegürtel. Sie betrachtete sie mit aristokratischem Tadel. »TlhIngan Hol Dajatlh'a'?«

»Ja«, erwiderte Dax, ohne den beiden anderen die Gelegenheit zu geben, um eine Übersetzung zu bitten. »Aber meine Freunde sprechen nur Standard.«

Die Klingonin warf Kira und Bashir einen kurzen, abschätzigen Blick zu – wie ein Jäger, der unerwünschtes Fell mit einem einzigen, schnellen Schnitt mit dem Messer entfernte. »Es ist nicht ehrenhaft, die Unwissenheit eines Gegners auszunützen.« Trotz ihrer Großzügigkeit vermittelte sie immer noch ein großes Maß an Verachtung. »Ich bin Rekan, Epetai des Hauses von Vrag.«

Nicht aus dem Hause von Gordek, wie Kira ohne Überraschung bemerkte.

Rekan Epetai Vrag lauschte der Vorstellung der Neuankömmlinge mit fast schon vulkanischer Ruhe. Erst als Dax ihren eigenen Namen sagte, neigte sie interessiert den Kopf. »Sie sind eine Trill.«

Sogar Kira war klar, dass dies keine Frage gewesen sein sollte. Dax nickte.

»Rief man Sie früher mit dem Trägernamen Curzon?«

Die Trill studierte Rekans königliches Gesicht lange, als wolle sie die Worte für ihre sorgfältig abgewogene Antwort darin finden. »Es tut mir leid«, sagte sie endlich. »Ich bin mir ganz sicher, dass Curzon sich an eine derart eindrucksvolle Frau erinnern würde.«

Falls Rekan diese Bemerkung genauso chauvinistisch wie Kira fand, ließ sie es sich nicht anmerken. »Ich hatte nie die Ehre, Curzon Dax zu begegnen, während er unter uns weilte. Aber man sagte, er sei ein außergewöhnlicher Mann gewesen.« Sie versetzte der Person hinter Kira einen knappen Schlag, so wie eine Ghar-Wölfin ihrem Jungen einen Klaps gab. Der Griff um Kiras Kehle und Arm wurde sofort gelöst. Rekan Epetai Vrag trat gerade weit genug zurück, um eine Berührung mit den Fremden auszuschließen, aber nicht so weit, dass man es als Rückzug hätte bezeichnen können. »Sie sind hierhergekommen, um Ihren Soldaten zu retten.«

Kira sah Dax von der Seite an und stellte erleichtert fest, dass die Trill sich nach der groben Behandlung mehr Sorgen um den Zustand ihres Tricorders als um sich selbst machte. Bashir massierte beleidigt seinen Oberarm, schien ansonsten aber wohlauf zu sein. Die beiden anderen schienen nicht bemerkt zu haben, wie seltsam Rekans Aussage gewesen war. Kira sah die ältere Klingonin stirnrunzelnd an. »Soldaten?«

»Von Ihrem abgestürzten Schiff«, sagte Rekan ruhig. »Wir haben darauf gewartet, dass Sie ihn abholen kommen.«

»Es gibt nur einen?« Bashirs sonst so sanfte Stimme war vor lauter Verzweiflung ganz rau. »Es müssten aber über dreißig sein, größtenteils Wissenschaftler und alte Leute.«

Die klingonische Anführerin schüttelte ihr majestätisch silbernes Haupt. »Von denen haben wir keinen gesehen. Wir haben nur einen jungen, männlichen Menschen, und der ist verwundet.« Sie lächelte, ohne dabei wie Gordek aggressiv die Zähne zu fletschen. »Und er will uns nichts außer seinem Namen, seinem Rang und seiner Identifikationsnummer sagen. Er bezeichnet sich als Kommunikationsoffizier. Wir nahmen an, er komme von einem abgeschossenen Kriegsschiff.«

Kira sah sie zornig an. »Er ist von einem Forschungsschiff der Föderation, das hier einen Kometenschauer beobachten sollte«, teilte sie der vertriebenen klingonischen Herrscherin mit. »Sie haben es abgeschossen.«

»Wir?« Die klingonische Matriarchin sah auf; ob interessiert oder erheitert, konnte Kira nicht entscheiden. »Sehen Sie sich um. Wir sind überhaupt nicht in der Lage, irgend jemanden abzuschießen.«

»Aber wenn Sie nicht wären …«

Bashir verzog das Gesicht, wie immer, wenn er fand, dass der Worte genug gewechselt waren. »Können wir diese Diskussion bitte auf später verschieben? Ich würde jetzt gern meinen Patienten sehen.«

»Ach so.« Rekan nickte, als sei ihr plötzlich etwas klar geworden, das sie verwirrt hatte. »Sie sind Arzt. Jetzt verstehe ich. Folgen Sie mir.«

Dies ließ Bashir sich nicht zweimal sagen, doch Kira blieb zunächst zögernd stehen. Dax nickte ihr wortlos zu, aber das überzeugte sie auch nicht. Immerhin betrachtete die Trill es als einen einmaligen Glücksfall, diesen von Kometen beschossenen Planeten zu besuchen. Trotzdem beschleunigte sie unter dem Eindruck der feindlichen Blicke, die sie aus den unzähligen Höhlen und Erdlöchern trafen, hastig ihre Schritte, als Dax sich bemühte, mit Rekan mitzuhalten.

Rekan Vrag hatte die Hände in die Ärmel gesteckt. Dies musste sie sich angewöhnt haben, als sie noch die elegantere Kleidung des klingonischen Militäradels getragen hatte. Irgendwie gelang es ihr, auch in schmutzigbraunen Fetzen nicht erbärmlich und demütig zu wirken. »Treten Sie ein«, sagte sie formlos am Eingang einer kleinen Höhle. Beim Anblick des schlichten, düsteren Inneren läuteten in Kiras Kopf die Alarmglocken. Doch als Dax eine Gürtellampe anknipste und in ihrem Schein eine schlanke Gestalt erfasste, die zusammengekrümmt am Ende der Höhle saß, folgte Kira Bashir auf dem Fuße hinein. Wenigstens waren diese Klingonen so großzügig gewesen, dem Verwundeten eine Decke zu gönnen.

Als Bashir seine Untersuchung begann, hob der Überlebende seine Hände in einer Geste, die Kira als eine typische Selbstverteidigungstechnik erkannte, die an der Starfleet-Akademie unterrichtet wurde. Sie stoppte die schwachen Hände des frustrierten Patienten, bevor er die Kehle des nichtsahnenden Arztes berühren konnte.

»Keine Sorge«, sagte sie mit der sanften Stimme, die sie in den Lagern benutzt hatte, um während der Angriffe Kinder zu beruhigen. »Sie sind in Sicherheit.«

»Sicherheit.« Der junge Mann leckte sich über die trockenen Lippen, mit denen er kaum sprechen konnte. Er sah verwirrt zu ihr auf, doch als er Bashirs vertraute Uniform sah, entspannte er sich. »Starfleet …?«

»Genau.« Es machte keinen Sinn, darauf hinzuweisen, dass Kira nicht zu Starfleet, sondern zum bajoranischen Militär gehörte. Wahrscheinlich hätte ihm aber die einfache Tatsache, dass sie keine Klingonin war, schon genügt. »Ich bin Major Kira. Das sind Lieutenant Commander Dax und Dr. Bashir.«

»Ich bin … ich heiße Alex, Alex Boughamer. Woher wussten Sie, dass ich hier bin?«

Kira warf Dax einen warnenden Blick zu und deutete auf die große und gertenschlanke Gestalt, deren Schatten immer noch den Eingang zur Höhle verdunkelte. Dax erwiderte das Nicken wortlos, bevor sie antwortete. »Wir haben auf Deep Space Nine gestern den Notruf der Victoria Adams empfangen.« Sie verstummte und betrachtete das blasse Gesicht des jungen Mannes sorgfältig. »Alex, hat sonst noch jemand überlebt?«

Boughamer überraschte Kira mit einem atemlosen Kichern. »Teufel, wir haben alle überlebt, Lieutenant. Eigentlich hat es mich am übelsten erwischt. Captain Marsters hat uns alle in das kleine Landeshuttle gepackt – Sie hätten mal hören müssen, wie die Geologen darüber gemeckert haben –, und einer der …« Sein Redeschwall versiegte urplötzlich, als würde er sich auf einmal bewusst, dass er immer noch unter Klingonen war. »Äh, einer der älteren Passagiere, der wohl mal Pilot war, der hat das Schiff geflogen. Im Kometenfeld sind wir ein bisschen durchgeschüttelt worden. Da ist dann auch das Spektrometer auf mich gefallen. Aber sonst sind wir ziemlich heil gelandet. Ich konnte es gar nicht glauben.« Der Blick in seinen blauen Augen wurde eindringlicher, während Bashir mit dem Knochenregenerator seine Rippen flickte. »Was ist mit der Vicky A., Major? Sie sagten etwas von einem Notruf. Hat sie es geschafft?«

»Das wissen wir nicht«, erwiderte Dax in dem sanften Tonfall, den sie sich sonst für hoffnungslose Vorhaben und verfrühte Todesfälle aufsparte. »Bis jetzt haben wir noch nichts von ihr gehört.«

Boughamers Gesicht schien kurz in sich zusammenzufallen, doch er hatte sich schnell wieder gefasst. »Das ist schon in Ordnung. Wir wussten … Captain Marsters wusste, dass sie es vielleicht nicht schaffen würde. Ihm war am wichtigsten, dass wir uns alle retten konnten, und das hat er erreicht. Er wäre zufrieden.«

Einen Augenblick lang lauschten sie wortlos dem Summen des Geweberegenerators, mit dem Bashir Boughamers Bauch behandelte. Nachdem Kira sich an die Dunkelheit in der Höhle gewöhnt hatte, kam ihr das einfallende Tageslicht zu hell vor. Sie unterdrückte den Drang, Rekan darum zu bitten, näher zu kommen, um mehr Schatten zu spenden.

Dax berührte Boughamers Schulter, um seine abdriftende Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Sie sagen, dass die anderen auch alle überlebt haben. Wo sind sie?«

»Bei den Klingonen«, erwiderte er schlicht.

Kira sah stirnrunzelnd zu der Silhouette Rekans herüber. »Bei welchen Klingonen denn? Außer Ihnen ist niemand hier.«

Boughamer schüttelte den Kopf, stöhnte dann und ließ sich wieder zu Boden sinken. »Hier nicht. Sie haben uns am Absturzort geschnappt und irgendwohin gebracht, weit weg. Es war dunkel … wir waren, glaube ich, in einer Höhle. Tiefer und kälter als diese hier. Und zugiger. Aber ich weiß nicht …« Er schien wieder den Kopf schütteln zu wollen, doch als Bashir ihn mit einer sanften Hand auf der Stirn davon abhielt, ließ er es bleiben. »Ich hatte die ganze Zeit über entweder die Augen verbunden, oder ich war ohnmächtig. Ich kann mich nur noch daran erinnern, in einer Art Fahrzeug aufzuwachen. Es war ziemlich holprig, wie in einem großen Landhopper oder Geländekriecher. Das hat ewig lange gedauert, und schließlich war ich hier. Mehr weiß ich nicht.«

Kira blieb wieder stumm, diesmal, weil sie so frustriert darüber war, keinerlei Hinweise auf den Verbleib der übrigen Überlebenden bekommen zu haben. Sie sah Dax fragend an.

»Alex«, begann die Trill, »wie sahen die Klingonen aus, die Sie nach dem Absturz gefunden haben?«

»War ein kräftiger Kerl dabei, mit langem, schwarzem Bart und Haaren?«, fügte Kira hinzu.

»Nein.« Boughamer schloss die Augen, aber da seine Stimme nun sehr viel fester klang, nahm Kira an, dass er damit nur seiner Erinnerung auf die Sprünge helfen wollte. »Sie waren zu jung, um zur Besatzung eines Schiffes zu gehören. Keine Rüstung, kein Anführer. Und sie lebten dort schon ziemlich lange, wo immer das auch war. Das konnte ich riechen … Am Essensgeruch, am Rauchgeruch und am Klingonengeruch.«

»Warum haben sie den Rest der Besatzung und die Passagiere mit zu den Höhlen genommen? Warum haben sie sie nicht alle hierhergebracht?«, erkundigte Bashir sich.

Boughamer riss die Augen auf. Er schien überrascht und eigentümlich verärgert zu sein. »Habe ich Ihnen das etwa noch nicht gesagt?« Als sie verneinten, fluchte er. »Es tut mir leid. Ich dachte, dass ich das schon hinter mich gebracht hätte. Ich sage mir das im Kopf immer wieder vor, und ich war mir nicht mehr sicher, was ich laut gesagt und was ich nur gedacht habe. Deshalb haben sie mich überhaupt hierhergebracht, damit ich Ihnen diese Botschaft übermittle. Sie wussten, dass uns jemand zu Hilfe kommen würde, und sie wollen etwas von Ihnen.«

Er holte tief Luft und begann mit der Botschaft, die er so einstudiert herunterleierte, dass ihr ursprünglicher, klingonischer Tonfall kaum noch zu hören war. »Sie sind von Starfleet, und Sie sind gekommen, um Ihre Kameraden vor den Kometen zu retten. Doch es gibt Wesen auf diesem Planeten, zu deren Rettung Sie nicht gekommen sind, und ihr Leben ist uns wichtiger, als Ihnen das Ihrer Kameraden. Wir, die wir auf diesem Planeten leben, und für ihn und mit ihm, sagen Ihnen darum, dass wir Ihre Kameraden nicht von der Bedrohung durch die Kometen erlösen werden, bis Sie nicht unser Volk für immer davon erlöst haben. Wenn Sie dies nicht tun, werden die Kometen uns alle erlösen.« Boughamer keuchte erschöpft und sah ängstlich von Kira zu Dax und Bashir. »Diesmal habe ich es wirklich gesagt, oder? Ich hab mir das nicht wieder bloß eingebildet?«

»Sie haben es wirklich gesagt.« Glücklicherweise konnte wenigstens eins der Gehirne der Trill noch denken, denn sowohl Bashir als auch Kira waren, nach ihrem verblüfften Gesichtsausdruck zu schließen, vollkommen sprachlos. »Die restlichen Überlebenden von der Victoria Adams sind Geiseln einer Gruppe von Klingonen. Sie werden nur freigelassen, wenn es uns gelingt, den ganzen Planeten vor den Kometen zu beschützen. Sonst …«

»Sonst halten sie die Geiseln bis Sylshessa fest«, beendete Kira grimmig den Satz. »Bis zum Armageddon, wenn uns allen die Stunde schlägt.«

 

Sisko geriet ins Grübeln. Es sprach nicht gerade für den Verlauf einer Mission, wenn er bei einem Ruf seiner Sektorenkommandantin das starke Bedürfnis verspürte, sich von seinem Kommunikationsoffizier verleugnen zu lassen. War es wirklich erst wenige Stunden her, dass er vollkommen zuversichtlich gewesen war, ohne Schwierigkeiten in das Armageddon-System hineinstürmen, der klingonischen Blockade ausweichen, die Überlebenden der Victoria Adams hinaufbeamen und zur Raumstation zurückkehren zu können, noch bevor Admiral Nechayev ihre Konferenz mit den Vorta beendet hatte? Jetzt, da er sich im Orbit um den kometengeplagten Planeten befand, die Sensoren aufgrund der Trümmerwolke nutzlos waren, sein Schiff jederzeit von zurückkehrenden Klingonen entdeckt werden konnte und seinem Außenteam ausgerechnet durch klingonische Umweltschützer die Hände gebunden waren, schien es fast schon unwahrscheinlich, dass Nechayev ihm überhaupt glauben, geschweige denn seine Mission weiterhin billigen würde. Und er konnte an Worfs und O'Briens verstohlenen Blicken erkennen, dass sie die gleichen Zweifel plagten.

Sisko seufzte resigniert und nickte dem jungen Fähnrich zu, der Dax' Pult auf der Brücke eingenommen hatte. »Stellen Sie die Admiralin durch.«

»Captain Sisko.« Das Kometenfeld störte den Empfang des Hochsicherheitskanals und ließ das Bild Nechayevs verschwommen erscheinen. Doch die Stimme der Admiralin, die so hart und glatt wie Stahl war, hob sich wie üblich ohne Schwierigkeiten vom Hintergrundsummen ab. »Wissen Sie, was gerade vor sich geht?«

»Wir sind noch immer auf der Suche nach den Überlebenden von der Victoria Adams«, sagte er. »Wir haben Grund zur Annahme, dass es derer viele gibt, aber …«

Nechayev wischte seine Erklärung mit einer unerwarteten Handbewegung fort. Der Ausdruck auf ihrem harten Gesicht war zu kalt, um Wut, und zu angespannt, um Ungeduld zu sein. »Ich habe aktuellere Informationen. Vor zwanzig Minuten wurden die Victoria Adams und das klingonische Schiff, das sie scheinbar begleitete, von einem cardassianischen Stützpunkt im Bezirk KDZ-A17J zerstört. Die Cardassianer behaupten, sie hätten in Selbstverteidigung gehandelt.«

»Was?« Der zornige Schrei hallte zu laut über die Brücke der Defiant, um von Sisko allein ausgestoßen worden zu sein. »Wie soll Captain Marsters denn einen cardassianischen Stützpunkt angegriffen haben? Die Victoria Adams war doch gar nicht bewaffnet!«

Nechayevs Miene verfinsterte sich weiter. »Den Cardassianern zufolge kam Marsters mit hoher Geschwindigkeit in das System und wollte sich wie ein Kamikaze-Flieger auf den Stützpunkt stürzen. Als sie die Victoria Adams beschossen, um den Zusammenstoß zu verhindern, erwiderte ein getarntes klingonisches Schiff, das sie begleitete – oder verfolgte – das Feuer. Die Cardassianer verloren im anschließenden Gefecht zwei Schiffe und die Hälfte der Verteidigungssysteme ihres Stützpunkts, bevor sie das klingonische Schiff zerstören konnten.«

Sisko pfiff leise. Er war Marsters nur einmal begegnet und von der Intelligenz und dem gesunden Menschenverstand des Forschungscaptains beeindruckt gewesen. Er hätte nie gedacht, dass ein Absolvent der vulkanischen Akademie der Wissenschaften derart tollkühn seine Passagiere und Besatzung verteidigen würde. »Er hat die Auseinandersetzung absichtlich provoziert, um die Klingonen davon abzuhalten, hierher zurückzukehren«, erklärte er Nechayev spontan. »Es muss ihm klar gewesen sein, dass er sie nur so aufhalten konnte.«

Worf knurrte respektvoll. »Es war die Tat eines großen Kriegers.«

»Ihnen und mir ist das klar«, fuhr Nechayev sie an, »aber für die Cardassianer sieht es so aus, als wären sie von einer Allianz aus Föderation und Klingonen angegriffen worden. Wir haben alle diplomatischen Mittel im Einsatz, um zu verhindern, dass im ganzen Grenzgebiet Krieg ausbricht.«

»Die Sache hat auch Vorteile«, behauptete O'Brien. »Wenigstens müssen Sie sich nun eine Zeitlang keine Sorgen um die klingonische Blockade machen. Sie werden so viel mit ihren Grenzpatrouillen zu tun haben, dass …«

»Das sehe ich anders«, unterbrach Worf ihn. »Wenn die Klingonen, die dieses System abgeriegelt haben, bereit waren, auf ein unbewaffnetes Föderationsschiff zu schießen und es bis in den Rachen eines cardassianischen Stützpunkts zu verfolgen, gibt es hier etwas unschätzbar Wichtiges für sie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich von hier zurückziehen werden.«

Das Bild der Admiralin zerbrach in regenbogenfarbene Splitter, als ein Klumpen Kometeneis von den rekalibrierten Schilden der Defiant abprallte. Sekunden später setzte sich ihr ernstes Gesicht auf dem Monitor wieder zusammen. »Unsere Diplomaten sind ausnahmsweise einmal Ihrer Meinung, Commander Worf. Sie haben sich vorsichtig nach dem Planeten KDZ-E25F umgehört, doch ihre üblichen klingonischen Spitzel haben keinen Ton dazu gesagt. Die naheliegendste Vermutung unserer Analytiker ist, dass es sich um den Schauplatz einer heldenhaften klingonischen Kriegstat während der cardassianischen Invasion handelt.«

»Unwahrscheinlich«, erwiderte Worf. »Den Klingonen sind nur solche Kriegsschauplätze heilig, an denen ein einzelner Krieger oder ein einzelnes Schiff eine überwältigend mächtigere Armee zurückgehalten hat. Das waren die Cardassianer beim besten Willen nie.«

Die Furchen auf Nechayevs Stirn wurden tiefer. »Und was vermuten Sie, Commander? Sie glauben doch wohl nicht, dass die Klingonen Forschungsschiffe der Föderation abschießen, nur um das Kometenfeuerwerk für sich zu behalten?«

»Nein.« Es war Worf nicht anzumerken, ob es ihn unter Druck setzte, derart intensiv der Aufmerksamkeit der Sektorenkommandantin ausgesetzt zu sein. »Wir sind wahrscheinlich Zeugen eines internen klingonischen Konflikts, in den die Victoria Adams unbeabsichtigt hineingeraten ist. Da die auf dem Planeten gestrandeten Klingonen alle demselben Clan angehören …«

»Was für gestrandete Klingonen?« Nechayev blinzelte überrascht.

Sisko räusperte sich, um den Sucher des Senders wieder auf sich zu lenken. »Ich wollte Ihnen eben berichten, dass die Überlebenden des Absturzes von einer Gruppe von Klingonen gefangen gehalten werden, die behaupten, auf dem Planeten gestrandet zu sein.«

Nechayevs Augen verengten sich zu Schlitzen. »Und da sie alle demselben Haus angehören, nehmen Sie an, dass es sich um verbannte Dissidenten handelt? Dass man sie wegen eines Machtkampfs in der klingonischen Regierung in der Neutralen Zone gefangen hält?«

»Jawohl.« In Worfs funkelnden, dunklen Augen war die Verblüffung deutlich abzulesen. Sisko hätte ihm sagen können, dass man Nechayevs Intelligenz nicht unterschätzen durfte. Er war zwar mit ihren strategischen Entscheidungen nicht immer einverstanden, musste ihr aber zugestehen, dass ihre Auffassungsgabe so schnell wie die einer Raubkatze war. »Aber da wir noch nicht wissen, warum diese Klingonen hierher verbannt worden sind, können wir über den Grund für den Konflikt keine Vermutungen anstellen.«

»Es könnte alles mögliche sein«, sagte Nechayev nachdenklich. »Nachdem Kanzler Gowron gerade erst so viel Aufruhr und Unruhe in der Regierung überwunden hat, wird er darauf bedacht sein, keinerlei Zwietracht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen.«

»Das ist richtig«, sagte Worf. »Es ist für die Klingonen also eine Frage größter Ehre, die Blockade aufrechtzuerhalten, damit die Entehrten ihrer Verbannung nicht entfliehen können.«

»Was nun einem Todesurteil gleichkommt«, fügte Sisko hinzu.

»Wegen des zerfallenden Kometen.« Nechayev folgte seinem Gedankengang so problemlos wie dem Worfs. »Verlangen die Klingonen die Evakuierung an einen sicheren Ort im Austausch gegen die Geiseln?«

»Nein.« Es gelang Sisko nicht, die Gereiztheit in seiner Stimme vollständig zu verbergen. »Die meisten von ihnen wollen einfach in Frieden sterben. Ein paar verlangen die Technologie, die sie benötigen, um den Beschuss zu überleben. Und die Gruppe, die die Überlebenden von der Victoria Adams tatsächlich in ihrer Gewalt hat, fordert, dass wir das gesamte Ökosystem des Planeten retten, indem wir die Kometentrümmer aus dem System fegen.«

Sisko hatte Admiral Nechayev nur selten überrascht und noch nie sprachlos gesehen. Bis zu diesem Augenblick. Ihr arktisch blauer Blick funkelte ihn einen langen Augenblick an, dessen Stille nur vom statischen Rauschen und dem Geräusch der an den Schutzschilden verdampfenden Eistrümmer unterbrochen wurde.

»Die Klingonen verlangen von Ihnen, den Planeten zu retten, auf den sie gegen ihren Willen verbannt worden sind?« Die Ungläubigkeit in ihrer Stimme zischte fast ebenso laut wie die schmelzenden Eispartikel. »Warum denn das?«

Sisko holte tief Luft. »Das wissen wir nicht. Wir haben noch nicht einmal direkten Kontakt mit ihnen aufgenommen. Bis jetzt hat mein Außenteam alle Informationen vom Kommunikationsoffizier der Victoria Adams bezogen. Er wurde ins Hauptlager der Verbannten gebracht, um uns das Ultimatum zu überbringen, war aber zu schwer verwundet, um den Ausgangspunkt seiner Reise zu bestimmen. Major Kira und Commander Dax befragen gerade die anderen Verbannten, um den Aufenthaltsort dieser Splittergruppe in Erfahrung zu bringen.«

»Glauben die beiden ernsthaft, dass die anderen Klingonen sie verraten werden?«

»Das ist nicht ausgeschlossen, wenn Dax sie davon überzeugen kann, dass es ehrenhaft ist. Wenn das fehlschlägt, können wir immer noch einen Teil der Fragmente ablenken, um sie von unserem guten Willen zu überzeugen, bis wir die Überlebenden der Victoria Adams evakuiert haben. Danach …«

»Danach betrifft uns diese Angelegenheit nicht mehr«, stellte die Admiralin unverblümt fest. »Sind wir absolut sicher, dass der Rest der Besatzung und der Passagiere noch lebt?«

»Ja.« Das stimmte zwar nicht, aber er hielt es für besser, das vor Nechayev nicht zuzugeben.

»In dem Fall lauten Ihre Befehle, so rasch wie möglich durch Verhandlungen die Freilassung der Geiseln zu erreichen. Wenn Sie vor der Rückkehr der klingonischen Blockade keinen Erfolg haben, würde ich vorschlagen, das Terrain so schnell wie möglich zu räumen.«

»Sie schlagen es vor?« Sisko sah die Kommandantin überrascht an. »Sie geben nicht den Befehl dazu?«

Nechayev verzog das Gesicht. »Gott weiß, dass mir das lieber wäre. Ich denke mit Schrecken daran, das beste Schiff im Sektor – ganz zu schweigen von der Besatzung einer Raumstation, die beim Starfleet-Personal nicht gerade ein beliebter Arbeitsplatz ist – wegen ein paar verdammter Kometenklumpen zu verlieren.« Sie verstummte und presste die Lippen zusammen. Es fiel ihr sichtlich schwer, den nächsten Teil ihrer Mitteilung in Worte zu fassen. »Einer der Offiziere im Ruhestand, die an Bord der Victoria Adams waren, darf auf keinen Fall der klingonischen Regierung in die Hände fallen. Auf … keinen … Fall.« Sie sagte dies mit so viel Nachdruck, dass Sisko misstrauisch die Stirn runzelte.

»Können Sie mir sagen …«

»Ausgeschlossen«, lehnte sie seine unausgesprochene Bitte kategorisch ab. »Selbst von seiner Anwesenheit an Bord wussten nur wenige Befugte. Wenn der Diplomatische Dienst der Föderation jemals herausfinden würde, dass er sein Leben riskiert hat, nur um den Einschlag von ein paar Kometen auf KDZ-E26, ich meine E25 …«

»Wir haben ihn Armageddon getauft«, teilte Odo ihr mit.

»Nicht unpassend«, erwiderte Nechayev nüchtern. »Schon angesichts der Tatsache, dass die Hölle los sein wird, wenn wir sowohl die Victoria Adams als auch die Defiant dort verlieren. Ganz zu schweigen von dem Krieg zwischen der Föderation, dem Cardassianischen Reich und den Klingonen, den wir vom Zaun brechen.«

»Aber wenn es uns gelingt, der klingonischen Blockade lange genug auszuweichen, um unsere Überlebenden zu retten …« Sisko ließ den Satz unvollendet und suchte im Gesicht seiner Kommandantin nach Anzeichen von Widerspruch.

Die Admiralin starrte ihn aus kalten Augen an, erlaubte sich dann aber ein ironisches Lächeln. »In dem Fall würde ich darüber hinwegsehen, wie gleichgültig Ihnen meine Meinung ist.«

Sisko nickte. »Verstanden.«

Nechayev lehnte sich vor, um die Verbindung zu beenden, hielt dann aber inne, um ihm einen letzten, kühlen Blick zuzuwerfen. »Eins noch. Wenn Sie sichere Informationen erhalten, dass die Überlebenden von der Victoria Adams entweder von den Kometen oder von den klingonischen Umweltschützern getötet worden sind, verlassen Sie diese Todesfalle augenblicklich. Und das ist ein Befehl.«

Sisko starrte noch lange, nachdem das Abbild der Admiralin verblichen war, finster auf den Bildschirm. Doch es war nicht Armageddons düsterer Himmel, der ihn so verstimmte. Ihm stand nun ein gewisser zeitlicher Spielraum zur Verfügung, um diese unerwartete Geiselnahme zu beenden. Doch er musste teuer für diesen Spielraum bezahlen. Er brauchte etwas, das den verbrannten Planeten unter ihm vor weiteren Schäden durch den Kometen schützte. Und er brauchte es schnell, wenn er die Überlebenden befreien wollte, bevor die Defiant einen interplanetaren Krieg zu verantworten hatte.

»Commander Worf«, sagte Sisko plötzlich, »wenn wir unsere Schutzschilde so rekalibrieren und erweitern, dass wir so viele Kometen wie möglich verdrängen … wie oft müssten wir den Trümmerschweif dann durchfliegen, um den Planeten für ein paar Tage vor Einschlägen zu schützen?«

Der Klingone gab die nötigen Daten in Dax' Pilotenkonsole ein und starrte unzufrieden auf das Ergebnis. »Etwa zweihundertsiebzehn Mal«, sagte er düster. »Wir benötigten fast zwei volle Tage für das Manöver.«

»Das ist zu langsam«, warnte O'Brien sie. »Und zu riskant. Ein paar Kometen würden uns bestimmt entgehen, während wir den Rest wegfegen.«

»Und wenn ein klingonisches Schiff eintrifft, um die Blockade wieder aufzunehmen, wären wir mit den modifizierten Schutzschilden zu angreifbar. Wir brauchen eine bessere Lösung.« Sisko ging auf der Brücke auf und ab und achtete nicht auf den nervösen Blick von Dax' Ersatzmann. Der junge Mann rechnete sicherlich damit, dass das legendäre Temperament seines Captains bald zutage trat. »Wir müssen uns eine andere Strategie einfallen lassen, meine Herren, und zwar schnell. Wir müssen diese Klingonen da unten davon überzeugen, das wir unser Versprechen einhalten …«

»Ohne das tatsächlich zu tun?« Odo sah ihn mit sarkastischer Miene an.

Sisko schenkte seinem Sicherheitsoffizier einen ungeduldigen Blick. »Constable, wenn Sie einen besseren Vorschlag haben, wie wir die Kometen da draußen loswerden können …«

»Warum schießen wir sie nicht einfach ab?«

Es hätte eine spöttische Frage sein können, doch der ruhige Blick in Odos Augen machte Sisko klar, dass er es ernst meinte. Er stand mit halboffenem Mund da und war versucht, die Idee sofort zu verwerfen. Doch dann sah er zu seinem taktischen Offizier hinüber. »Wäre das machbar?«

Diesmal musste Worf für eine Antwort nicht auf den Computer zurückgreifen. »Bei größerer Streuung reicht die Energie irgendwann nicht mehr zur Vernichtung aus. Allerdings ist die Dichte von Kometeneis so gering, dass es nicht sehr widerstandsfähig ist. Aber wenn so viele Bruchstücke auf engem Raum zusammengedrängt sind wie hier, werden Phaserstrahlen in der Regel von den Randbereichen gebrochen und erreichen gar nicht das Innere der Wolke.«

»Die Zerstörung mit einem breit gefächerten Strahl ist also unmöglich«, schloss Sisko. »Was ist mit genauem Punktbeschuss?«

»Sich einfach auf die größten und bedrohlichsten Bruchstücke konzentrieren?« Worf nickte, als beantworte er seine eigene Frage. »Ein konzentrierter Phaserstrahl würde nicht gebrochen. Wir könnten fast jeden Kometen im Schweif anpeilen und zerstören.«

Sisko schnaubte. »Dann müssen wir nur noch herausfinden, welche der Bruchstücke mit höchster Wahrscheinlichkeit auf dem Planeten einschlagen werden.« Er verstummte und sah zu dem Fähnrich an der Konsole des Wissenschaftsoffiziers herüber. »Fähnrich Farabaugh?«, fragte er nach, als er keine Antwort bekam.

»Sir?« Der junge Mann erwiderte besorgt Siskos Blick. Er war aufmerksam, war sich aber offenbar nicht sicher, was von ihm erwartet wurde.

Sisko bemühte sich, nicht allzu ungeduldig zu klingen. Es war schließlich nicht Farabaughs Schuld, dass Dax sofort gewusst hätte, was er brauchte, und das Ergebnis schon parat hätte. »Lassen Sie den Computer all jene Bruchstücke markieren und verfolgen, die in den nächsten Tagen mit mindestens fünfundachtzigprozentiger Wahrscheinlichkeit auf den Planeten stürzen werden. Und zwar die dicksten Brocken im Umfeld von zehntausend Kilometern.«

»Jawohl, Sir.« Farabaugh beugte sich über seine Konsole, sichtbar darüber erleichtert, eine so genau umrissene Aufgabe erhalten zu haben. »Äh … ich werde wohl eine Wahrscheinlichkeitsvektorenanalyse durchführen müssen, um die Interaktion der Bruchstücke untereinander einzubeziehen. Erste Ergebnisse müssten in sieben Minuten verfügbar sein.«

»Sehr schön.« Sisko drehte sich wieder zur restlichen Besatzung auf der Brücke um und lächelte zum ersten Mal seit langer Zeit wieder. Es ging ihm immer besser, wenn er ein konkretes Ziel verfolgen konnte. »Ich finde, es würde uns allen guttun, unsere manuelle Zielkunst ein wenig zu trainieren, nicht wahr, Commander? Wer möchte beginnen?«

»Ich nicht«, versicherte Odo ihm. »Mir macht das abschießen lebloser Objekte nicht so viel Spaß wie wohl den meisten Humanoiden.«

»Das geht schon in Ordnung, Constable. Ich brauche Sie sowieso dafür, den gesamten Sektor im Auge zu behalten und nach Ionenspuren Ausschau zu halten.« Sisko warf einen Blick über die Schulter. »Sind Sie soweit mit den Koordinaten, Mr. Farabaugh?«

»Beinahe, Sir. Ich muss nur noch …« Der junge Wissenschaftsoffizier verstummte und starrte auf eine Anzeige auf seinem Monitor. »Captain Sisko, wir werden gerade von einem cardassianischen Kriegsschiff gerufen! Ich übertrage die Sendung auf den Schirm.«

Das Bild der verstaubten Ozeane Armageddons wurde vom extrem faltigen Gesicht eines Cardassianers ersetzt. »Captain Sisko von der U.S.S. Defiant, hier spricht Gul Hidret vom cardassianischen Kampfkreuzer Olxinder.« Es war ungewöhnlich, dass jemand, der so alt war, noch den Rang eines Gul bekleidete. Doch Sisko erkannte am durchtriebenen Funkeln in Hidrets Augen, dass er keineswegs einen aus dem Ruhestand gerufen Reservisten vor sich hatte, genauso wenig wie einen aufs Abstellgleis geschobenen Soldaten. »Wenn Sie einen Konflikt vermeiden wollen, antworten Sie bitte sofort auf diesen Ruf.«

Sisko grub die Finger so hart in die Lehnen des Sessels, dass er das harte Duranium unter dem Polster spürte. »Mr. Farabaugh«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen, »nehmen Sie diesen Ruf auf keinen Fall entgegen.« Er drehte sich nach Odo um. »Constable, warum zum Teufel haben Sie die Ankunft der Cardassianer in diesem System nicht bemerkt?«

»Weil sie noch gar nicht eingetroffen sind«, erwiderte der Gestaltwandler selbstbewusst. »Im gesamten Sondierbereich meiner Sensoren sind keinerlei nicht getarnte Schiffe anwesend.«

»Der Rotverschiebung des Signals zufolge erreicht uns ihr Ruf aus mindestens achtzehn Lichtjahren Entfernung«, meldete Farabaugh sich zu Wort. »Auf diese Entfernung kann ich noch nicht einmal bestimmen, ob sie auf uns zukommen oder nicht.«

Sisko richtete seinen finsteren Blick wieder auf das Bild Gul Hidrets, der nun in stiller Selbstsicherheit auf eine Antwort wartete. »Wie in Gottes Namen haben sie uns dann hier bemerkt?«

»Das haben sie überhaupt nicht«, sagte O'Brien. »Sie strahlen ein Breitbandsignal quer durch das ganze Armageddon-System aus. Sie vermuten nur, dass wir hier sind.« Der Ingenieur sah verwirrt von seiner Konsole auf. »Mich interessiert vielmehr, wie sie von unseren Reiseplänen gehört haben. Sie beziehen ihre Informationen bestimmt nicht von Starfleet.«

»Das cardassianische Zentralkommando hat sicherlich seine Quellen.« Sisko ging das Für und Wider seiner nächsten Entscheidung im Kopf durch und trommelte nachdenklich mit zwei Fingern gegen sein Kinn. Es war zwar verführerisch, sich einfach ruhig zu verhalten und Gul Hidrets Versuch ins Leere laufen zu lassen, doch bei dieser Entscheidung wollte er sich nicht nur auf seine Instinkte verlassen. »Meine Herren, was meinen Sie dazu?«, fragte er plötzlich. »Sollen wir antworten oder nicht?«

Odo drehte sich um und sah ihn fragend an. »Admiral Nechayev hat uns befohlen, einen Krieg zu vermeiden. Damit meint sie ja wohl, dass niemand wissen soll, dass wir hier sind. Wo liegt also das Dilemma?«

»In der Tatsache, dass die Cardassianer schon wissen, dass wir hier sind«, erwiderte O'Brien. »Wenn wir sie nicht verscheuchen, geraten sie womöglich an die klingonische Blockade und brechen so den Krieg vom Zaun.«

»Das mag zutreffen«, stimmte Worf zu. »Aber ich würde trotzdem von einer Antwort abraten. Der Kampfkreuzer ist zwar mindestens achtzehn Stunden entfernt, doch andere cardassianische Schiffe könnten unser Kommunikationssignal zurückverfolgen.«

Sisko knurrte frustriert. »Und ich möchte wissen, was Gul Hidret im Schilde führt. Damit haben wir ein Patt.«

Fähnrich Farabaugh räusperte sich und sah zögernd von einem Offizier zum anderen. »Könnten wir den Cardassianern nicht mit einem Reflexionssignal antworten?«

Sisko wirbelte herum. »Ein Signal, das nicht zur Defiant zurückverfolgt werden kann? Können Sie das einrichten?«

Er erhielt ein schüchternes Lächeln zur Antwort. »Bei all den Kometen hier? Überhaupt kein Problem, Captain. Die Signalstärke wird durch die Reflexion stark abnehmen, aber es müsste trotzdem durchkommen.«

»Machen Sie das.« Sisko wandte sich wieder dem Bild des wartenden Gul Hidret zu und bemühte sich um Selbstbeherrschung. »Geben Sie mir Bescheid, sobald die Verbindung steht.«

»Sofort, Sir. Ich arrangiere eine dreifache Reflexion … Zielerfassung … In Ordnung, Verbindung besteht. Sie können sprechen, Captain.«

»Gul Hidret von der Olxinder, hier spricht Captain Benjamin Sisko von der Defiant. Empfangen Sie mein Signal?«

»Schwach.« Der Cardassianer übertrieb offenbar nicht: Er blinzelte angestrengt auf seinen Schirm, und im Hintergrund waren kreischende Rückkoppelungen zu hören. »Befinden Sie sich gerade im Kampf mit den Klingonen?«

Sisko runzelte die Stirn. Er wusste, dass sein Gesprächspartner dies wahrscheinlich nicht bemerken konnte. Hatte in dieser Frage etwa eine Andeutung von Hoffnung mitgeklungen? »Die Kometenaktivität stört wohl den Empfang, Gul Hidret. Was wollen Sie?«

»Cardassia retten«, fuhr Hidret ihn an. Er war so schroff, dass Siskos Magen sich vor Besorgnis zusammenzog. Man musste mit Ärger rechnen, wenn ein Gul auf mehrdeutige Anspielungen und Hintersinnigkeit verzichtete. »Wir wissen, dass Sie sich in einem von Klingonen kontrollierten System befinden. Wenn Sie sie nicht bekämpfen, muss ich davon ausgehen, dass Sie gemeinsame Sache mit ihnen machen und entsprechend vorgehen.«

Sisko verzog das Gesicht. »Gul Hidret, zur Zeit befinden sich gar keine Klingonen in diesem System.« Sisko schenkte Worfs Stirnrunzeln und Odos missbilligender Miene keine Beachtung. Ihm war bewusst, dass ein Föderationsdiplomat bestimmt ohnmächtig geworden wäre, hätte er gehört, wie Sisko diese Information einfach so preisgab. Doch sein Wahn hatte Methode. »Und auch wir sind nur vorübergehend hier. Sobald wir die Überlebenden eines abgestürzten Föderationsschiffes gefunden haben …«

»… verlassen Sie das System?« Gul Hidret schnaufte misstrauisch, und die Furchen in seinem Gesicht wurden noch tiefer. »Bitte sehen Sie mir meine Zweifel nach. Es ist ausgeschlossen, dass die Föderation nicht weiß, warum die Klingonen eine Blockade um diese wertlose Dreckkugel errichtet haben.«

»Sie meinen die Dissidenten, die sie hierher verbannt haben?«

Die unschuldige Frage ließ die Furchen im Gesicht des alten Cardassianers zu Schluchten werden. »Das behaupten die Klingonen jedenfalls! Wenn Sie mich fragen, haben sie nur eine Ausrede gesucht, die Kontrolle über das System zu beanspruchen.«

Sisko tauschte mit seinen Offizieren ratlose Blicke aus. Kein einziges Besatzungsmitglied auf der Brücke, nicht einmal Odo, schien aus der Behauptung des Gul schlau zu werden. Doch die hinterlistig funkelnden Augen auf dem Bildschirm zeugten keineswegs von Senilität.

»Gul Hidret, Sie haben uns gerade selbst mitgeteilt, wie wertlos dieser Planet ist. Warum sollten die Klingonen eine Ausrede benötigen, um ihn zu beanspruchen?«

Nun wurde er mit einem Zähnefletschen belohnt, das wenig mit dem sonst so öligen cardassianischen Lächeln gemein hatten. »Das wird wohl daran liegen, dass Cardassia von dort sein gesamtes Geset bezieht.« Siskos Verwirrung musste trotz der verschwommenen Reflexionsübertragung deutlich sichtbar geworden sein. »Es ist das einzige bekannte Heilmittel für das Ptarvo-Fieber, eine Krankheit, die unsere Jugend dahinrafft«, erläuterte der Cardassianer. »Und es ist in der benötigten Menge nur auf dem toten, zerlumpten Planeten zu erhalten, in dessen Orbit Sie sich nun befinden.«

Diese oberflächlich so einsichtige Aussage wurde von Odo mit einem spöttischen Prusten beantwortet. Als Sisko zu ihm hinüber sah, unterstrich der Gestaltwandler seine Zweifel, indem er mit der flachen Hand heftig auf seine Konsole schlug, um den Audiokanal abzuschalten.

»Entweder ist Gul Hidret ein bemerkenswert schlechter Lügner, oder er gibt nicht viel auf unsere Intelligenz«, teilte er dem Captain unverblümt mit.

»Was bringt Sie zu dieser Ansicht, Constable?«

»Ptarvo-Fieber ist in der cardassianischen Umgangssprache ein Ausdruck für das erste Einsetzen des Hormons Paltegen bei jungen Männern. Menschen würden es wohl als ›Frühlingsgefühle‹ bezeichnen.« Odo sah den Gul auf dem Bildschirm scharf an, welcher nun seine Lippen zu ungehörten Sätzen bewegte. »Er verheimlicht etwas.«

Sisko brummte und wies ihn an, den Audiokanal wieder zu öffnen. Er verschwendete keine Zeit darauf, auf die empörten Vorwürfe des Gul zu reagieren. »Warum schicken Sie keine wissenschaftlichen und medizinischen Schiffe hierher, um das Geset zu erforschen und zu lernen, wie man es künstlich herstellt, wenn das Ptarvo-Fieber eine derartige Bedrohung darstellt? Warum kommen Sie mit einem Kriegsschiff?«

Hidret seufzte mit geübter Übertreibung. »Genau das hatten wir auch vor, Captain, bis die Klingonen kamen und ihre illegale Blockade errichtet haben. Das Reich hat sich seitdem in Geduld geübt und gehofft, dass die Klingonen wieder abziehen. Aber dass die Föderation sich auf die Seite unserer alten Feinde geschlagen hat, war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das Zentralkommando hat entschieden, dass wir nun eingreifen müssen, wenn wir das lebenswichtige Geheimnis des Geset nicht für immer verlieren wollen.«

»Wir stehen keineswegs auf der Seite der Klingonen«, sagte Sisko ungeduldig. »Genaugenommen ist das Gegenteil der Fall.«

»Warum haben sie Ihnen dann gestattet, sich in einem System aufzuhalten, aus dem sie all unsere Aufklärungs- und Kriegsschiffe vertrieben haben?«

Sisko stöhnte auf. Genau solche fehlgeleiteten Schlussfolgerungen führten zu Kriegen. Aber wie sollte er Hidrets irrige Annahmen berichtigen, ohne unangenehme Fragen betreffs seiner eigenen waghalsigen Anwesenheit in diesem System aufzuwerfen? Er konnte sich kaum vorstellen, dass Nechayev es begrüßen würde, wenn er das Zentralkommando von Cardassia über den wichtigen Starfleet-Veteranen unterrichten würde, der mit den anderen Überlebenden abgestürzt war.

Glücklicherweise nahm Worf ihm diese Entscheidung ab. »Was verleitet Sie zu der Annahme, dass die Klingonen auf dem Planeten keine echten Dissidenten sind?«

»Weil wir ihnen angeboten haben, sie zu evakuieren, als wir sie entdeckten«, erwiderte Gul Hidret. »Und sie lehnten einfach ab. Warum sollten sie sich weigern, diesen von Kometen bedrohten Planeten zu verlassen, wenn man sie gegen ihren Willen dorthin geschickt hat?«

Worfs tiefes Knurren hallte als Rückkopplung des reflektierten Signals zu ihnen zurück. »Es ist eine Frage der Ehre. Schon deshalb würden Sie es niemals verstehen.«

»Ach so, die alte Ausrede, mit der Klingonen stets ihre verdeckten Aktivitäten vertuschen!«, erwiderte Hidret keifend. »Ich bin mir ganz sicher, dass das, was diese sogenannten Dissidenten auf dem Planeten tun, alles andere als ehrenhaft ist. Und es zielt bestimmt darauf ab, das Cardassianische Reich zu zerstören!«

»Und ich bin mir ganz sicher, dass Sie lügen, wenn Sie den Mund aufmachen«, murmelte Worf, bevor Sisko ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen brachte.

Glücklicherweise schien der Inhalt der Äußerung des taktischen Offiziers der schlechten Übertragungsqualität zum Opfer gefallen zu sein. Gul Hidret blinzelte wieder seinen Monitor an. »Was haben Sie gesagt?«

Sisko holte tief Luft. Während Worf und der Gul miteinander gesprochen hatten, war ihm eine wagemutige Idee gekommen, die zu gleichen Teilen seiner Verzweiflung und seinem Zynismus entsprang. Er sah keinen Grund dafür, mit ihrer Umsetzung zu warten. »Ich sagte, dass Sie ganz leicht herausfinden können, ob diese Verbannten gegen Ihre Regierung arbeiten. Warum bieten Sie ihnen nicht an, sie vor den Kometen zu schützen, wenn Sie im Austausch dafür auf dem Planeten Geset abbauen dürfen? Ihr Kampfkreuzer ist groß genug, um alle Trümmer mit entsprechend eingestellten Schutzschilden wegzufegen. Und selbst wenn die Verbannten nicht auf Ihre Forderungen eingehen, wäre auf diese Weise wenigstens Ihre Geset-Quelle gerettet.«

»Wie bitte?« Er war sich nicht sicher, ob es Ärger, Abscheu oder schlichte Überraschung war, die Hidrets Gesicht zur Farbe von altem Wachs verblassen ließ. Jedenfalls reagierte er sehr viel stärker, als Sisko erwartet hätte. »Sie erwarten von mir, dass ich die Abwehrleistung meiner Schutzschilde senke und mein Schiff gefährde, nur um ein paar Klingonen zu retten?«

»Nein«, sagte Sisko mit samtweich schmeichelnder Stimme. »Ich erwarte von Ihnen, dass Sie Ihr Schiff gefährden, um das Leben Ihrer Kinder zu retten.«

Das Gesicht des alten Cardassianers verspannte sich und ließ unnachgiebige Knochen unter den Falten hervortreten. Doch er ließ sich sonst nicht anmerken, dass man ihn in eine Zwickmühle gebracht hatte. »Das war ein bewundernswerter Versuch, Captain. Im Gegensatz zu Klingonen gelingt es Menschen gelegentlich doch, Kriegslisten zu entwickeln, die dank ihrer Durchtriebenheit fast schon interessant sind. Aber Ihr Versuch, mich außer Gefecht zu setzen, ist doch arg durchsichtig. Würde ich mich bereit erklären, quasi als Raumpflegepersonal den Kometenstaub wegzuwischen, würde ich sicher nur allzu bald von Ihnen und Ihren klingonischen Verbündeten angegriffen werden.«

Sisko machte sich nicht die Mühe, dies abzustreiten – insbesondere, da seine klingonischen ›Verbündeten‹ sicher vollauf bereit gewesen wären, Hidrets Voraussage in die Tat umzusetzen. »Dann kann ich Ihnen nur ans Herz legen, sich aus diesem System fernzuhalten, Gul Hidret.«

»Und raten Sie ihren Kindern mit Ptarvo-Fieber, es statt mit Geset einmal mit einer kalten Dusche zu versuchen«, fügte Odo in einem noch sarkastischeren Tonfall hinzu, als er ihn normalerweise an den Tag legte.

»Soviel also zur berühmten Gnade und Gerechtigkeit der Föderation!« Jegliche Vorspiegelung von Freundlichkeit wurde von einer kochenden Wut vertrieben, die Hidrets faltiges Gesicht kupferfarben anlaufen ließ. »Es wird sich zeigen, wer die Kontrolle über dieses System erhält, wenn die Klingonen erst einmal zurückkehren und Sie darin vorfinden!«

Sisko lächelte. Einen Cardassianer dazu gebracht zu haben, wenigstens teilweise die Wahrheit zu sagen, verlieh ihm Auftrieb. »Aber vergessen Sie nicht«, sagte er überfreundlich, »dass die Klingonen jetzt unsere Verbündeten sind.«

Nach einem letzten Aufheulen, das genauso gut eine Rückkopplung wie ein cardassianischer Wutausbruch gewesen sein konnte, wurde der Bildschirm schwarz. Sisko atmete tief durch und sah dann zu Odo hinüber. »Und, Constable? Glaubt Gul Hidret wirklich, dass wir ein Bündnis mit den Klingonen eingegangen sind?«

Odos Gesicht war nicht gerade ausdrucksstark, seine Atemgeräusche um so mehr. Mit einem einzelnen Schnaufen konnte er ein außergewöhnliches Ausmaß von Ekel ausdrücken. »Gul Hidret glaubt, dass die klingonische Blockade uns massakrieren wird. Zu diesem Zeitpunkt will er sich nur die günstigste Stellung verschaffen, um einzugreifen, sobald die Schlacht geschlagen wurde.«

»Dann wollen wir hoffen, dass er sich verrechnet und zu früh kommt«, sagte Worf zornig. »Denn wenn die zurückkehrenden Klingonen die Wahl zwischen uns und den Cardassianern haben, weiß ich schon jetzt, auf wen sie zuerst schießen werden.«