Drei Tricks für eine
gesunde Finanzbasis
1. Schafft ausreichend Liquidität – bildet mehrere Rücklagen
Rücklage 1: Notfallrücklage – schützt vor Überraschungen:
Mit jedem monatlichen Gehaltseingang legt ihr einen von euch festgelegten Anteil zurück, beispielsweise auf ein Tagesgeldkonto (Zinsen lasst ihr bei Rücklage 1 unberücksichtigt).
Rücklage 2: Eiserne Rücklage – macht Sparen zur Obsession:
Mit jedem monatlichen Gehaltseingang legt ihr einen von euch festgelegten Anteil zurück, beispielsweise auf ein weiteres Tagesgeldkonto (Zinsen lasst ihr unberücksichtigt).
Rücklage 3: Investitionsrücklage – schafft Vermögen:
Mit jedem monatlichen Gehaltseingang legt ihr einen von euch festgelegten Anteil auf euer Verrechnungskonto. Wenn ihr einen Betrag von 1.000 Euro zusammengespart habt, kauft ihr euch Anteile, wie beispielsweise ETF, Fonds oder Aktien.
Mein persönliches Beispiel:
2.000 Euro Einnahmen
Minus 5 Prozent (= 100 Euro) Rücklage 1 für Notfall (Unvorhergesehenes, z.B. Waschmaschine)
Minus 5 Prozent (= 100 Euro) »eiserne« Rücklage 2 – meine Zwangsrücklage
Minus 5 Prozent (= 100 Euro) Rücklage 3 für Urlaub und Auto
Minus 5 Prozent (= 100 Euro) Rücklage 4 zum Investieren
20 Prozent (= 400 Euro) lege ich also monatlich beiseite. Ich habe außerdem das Ziel, meine Rücklagen langfristig zu erhöhen, indem ich mein Gehalt nachverhandele und/oder meine Kosten senke und/oder weitere finanzielle Standbeine schaffe (zum Beispiel durch meine Autorentätigkeit, durch Hörbücher oder indem ich eine Firma gründe).
Ist euch aufgefallen, dass meine Investitionsrücklage ganz unten steht? Falls ihr wenig Geld zur Verfügung habt, legt ihr zunächst nur Geld beiseite, um zu sparen. Erst ab einem gewissen Kapitalstock macht es Sinn, mit dem Investieren zu beginnen.
2. Macht euch ärmer, als ihr seid
Ich habe zwei getrennte Konten. Eins für Immobilienvorgänge und eins für meine allgemeinen laufenden Einnahmen und Ausgaben. Für meine Rücklagen habe ich wie gesagt Daueraufträge eingerichtet. Ich spare also automatisch und ohne darüber nachzudenken auf Tagesgeldkonten. Anders formuliert: Obwohl ich monatlich 2.000 Euro einnehme, habe ich nur 1.600 Euro zur Verfügung. Ich mache mich selbst ärmer, als ich bin – und siehe da, es ist kein Problem, mit 400 Euro weniger auszukommen!
Hätte ich mich nicht künstlich ärmer gemacht, wäre ich ständig in Versuchung, meine Ausgaben an meine Einnahmen von 2.000 Euro anzupassen. Und auch das wäre vermutlich kein Problem ... Also, bevor ihr euer komplettes Einkommen verprasst, rechnet euch lieber ärmer, als ihr seid:
Einnahmen
- Dauerauftrag Spareinlage
________________________
= verfügbares Einkommen
Und schon spart ihr euch jeden Monat ein Stück weiter Richtung Freiheit!
3. Unterscheidet Verbindlichkeiten von Vermögensgegenständen
In München, wo ich lebe, geben viele Frauen mehrere Hundert Euro für ihr Oktoberfest-Outfit aus. Es wird vielleicht zweimal getragen und hängt dann wieder ein Jahr im Schrank. Ein richtig hochwertiges Dirndl kostet sogar 1.500 Euro. Die Dinger verkaufen sich ebenfalls blendend. Das zeigt, dass viele Menschen jede Menge Geld haben, das sie nicht brauchen. Sie könnten es also gewinnbringend investieren. Aber sie werfen es zum Fenster hinaus, wie unter Zwang. Es ist auch ein Zwang, wenn auch ein eingebildeter: der Konsumzwang.
Sparer werden oft belächelt. Schließlich gibt es kaum Zinsen, das Ersparte wird von der Inflation aufgefressen. Und wer investiert, wird ebenfalls belächelt: Wie leichtsinnig – das ist doch viel zu gefährlich!
Dabei wissen die meisten gar nicht, was Investieren wirklich bedeutet. Wer Riester-Verträge oder selbstgenutzte Immobilien wegen der staatlichen Subventionen als Investition bezeichnet, liegt in der Regel falsch. Denn auch wenn man seine Ausgaben von der Steuer absetzen kann, und für jeden ausgegebenen Euro 30 Cent vom Finanzamt zurückerhält, sind das keine Investitionen. Sondern Verbindlichkeiten.
Eine Verbindlichkeit ist, wenn ihr zahlen müsst – aber wenig oder nichts dafür bekommt. Ein schlechtes Geschäft! Das von vielen Menschen ersehnte Eigenheim ist ein gutes Beispiel für eine Verbindlichkeit. Man zahlt es erstens selbst ab – und zweitens fressen die laufenden Kosten einen beachtlichen Anteil des Einkommens auf.
Ein fremdfinanziertes Mietobjekt hingegen ist eine Investition. Allerdings müssen die Mieteinnahmen die laufenden Ausgaben inklusive der Kreditraten decken.