Sind Sie sicher, Kinneberg?« Was für eine blöde Frage! Heinz Broders hörte förmlich, wie Dr. Enno Kinneberg am anderen Ende der Leitung die Augen verdrehte.
»Sicher ist nur der Tod, Herr Hauptkommissar. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche. Der Mann, der gestern am Strand von Pelzerhaken angetrieben worden ist, ist zwar ertrunken, trotzdem war sein Tod mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Unfall!«
»Und warum nicht?«
Kinneberg machte eine Kunstpause.
»Wir haben Gift in seinem Magen gefunden. Das Labor hat die Analyse des Mageninhalts gerade abgeschlossen. Ein Pflanzengift namens Aconitin, schreiben die. Wäre der Mann nicht ertrunken, wäre er kurze Zeit später an diesem Gift gestorben – qualvoll, wie wir aus Erfahrung wissen.«
»Dann sind wir also dran. Ich hatte gehofft, der Mann wäre zur Abwechslung mal freiwillig ins Wasser gegangen …«
»Sie bekommen das in Kürze noch einmal alles in Schriftform. Trotzdem wollte ich schon mal bei Ihnen im Kommissariat Bescheid geben. Ihre Kollegen Friedrichs und Wohlert, die so freundlich waren, mir bei der Sektion Gesellschaft zu leisten, werden Ihnen das Gleiche sagen. Es kann allerdings noch einen Moment dauern. Sie sind wohl beide erst mal nach Hause gefahren, um zu duschen …«
Er kicherte meckernd, und Broders hielt den Hörer ein Stück vom Ohr weg.
»Danke, Kinneberg. Ich werde das weitergeben. Wir hören voneinander.«
»Ja, gute Nacht!«
Broders rieb sich gedankenverloren seinen Nacken. Erst war der Mann so gut wie vergiftet worden, dann im Meer ertrunken. Das hörte sich nach einer mittelalterlichen Todesstrafe an: Damals waren die Menschen doch angeblich ziemlich wild darauf gewesen, verurteilte Straftäter mehrfach zu Tode kommen zu lassen. Erhängen, ausweiden, vierteilen und zur Sicherheit auch noch verbrennen?
Broders schüttelte sich. Er griff nach seinen Notizen, um Horst-Egon Gabler von dem Telefonat mit der Rechtsmedizin zu berichten.
»Also doch!« Gabler hieb mit der flachen Hand auf den Besprechungstisch. »Der Mann, der am Strand von Pelzerhaken angetrieben wurde, ist nicht einfach nur ins Wasser gefallen und ertrunken. Kinneberg sagt, dass er eine tödliche Dosis Gift in seinem Magen hatte. Demnach ist er ertrunken, bevor das Gift in seinem Magen ihn getötet hat. Das kann ein Suizid gewesen sein oder aber, und das halte ich für wahrscheinlicher, ein Tötungsdelikt.«
»Na, dann hat sich das Warten hier wenigstens gelohnt«, meinte Michael Gerlach und sah demonstrativ auf seine Armbanduhr. Es war eine recht dezimierte Anzahl von Mitarbeitern, denen sich der Leiter zu dieser Stunde gegenübersah. Er hatte die Kollegin Pia Korittki nach der Arbeit am Strand in den geplanten Urlaub geschickt. Friedrichs und Wohlert waren noch nicht von der Sektion zurückgekehrt.
Nun war es über die Warterei auf den Bericht aus der Rechtsmedizin spät geworden, und die Konzentrationsfähigkeit der Anwesenden hatte trotz erhöhtem Kaffee- und Colakonsum merklich gelitten. Horst-Egon Gabler überlegte, wie er am besten vorgehen sollte. Das Wichtigste war jetzt, die Identität des Toten festzustellen.
»Wie einige von Ihnen am Strand vielleicht schon mitbekommen haben, hat mich die Wasserschutzpolizei vorhin über ein Schiffsunglück informiert, das sich gestern auf der Ostsee ereignet hat. Eine Segeljacht ist dabei mit der Ostseefähre Peer Gynt kollidiert. Die Peer Gynt befand sich auf dem Weg nach Trelleborg, als eine Segeljacht vor ihr auftauchte. Die Jacht hätte der Fähre den Schilderungen nach Vorfahrt gewähren müssen, aber es passierte nichts. Daraufhin veranlasste die Crew der Peer Gynt ein Ausweichmanöver, aber die Fähre hatte die Jacht trotzdem noch mit dem Achterschiff erwischt. Die Jacht heißt im Übrigen Juvenile und ihr Heimathafen ist Grömitz.
Die Wasserschutzpolizei hat anhand des Bootspasses herausgefunden, dass die Juvenile einem Holger Michaelis aus Neustadt gehört. Er ist am Freitag von Grömitz aus zu einer Segeltour aufgebrochen, die das ganze Wochenende lang dauern sollte. Das hat seine Frau der Wasserschutzpolizei gerade am Telefon mitgeteilt. Seitdem hat sie nichts mehr von ihm gehört oder gesehen.«
»Dann ist der Mann, der in Pelzerhaken angetrieben worden ist, wahrscheinlich dieser Holger Michaelis?«, fragte Michael Gerlach.
»Eine Identifizierung des Toten durch Frau Michaelis wird Klarheit in die Angelegenheit bringen. Unsere Kollegen von der Wasserschutzpolizei glauben nämlich nicht daran. Sie sagen, der Ort der Kollision ist zu weit von dem Strand entfernt, wo die Leiche angespült wurde. Aber vielleicht täuschen sie sich auch? Ich kenne mich mit Seemeilen und Strömungsgeschwindigkeiten nicht aus.«
»Haben sich noch weitere Personen an Bord der Segeljacht befunden?«, fragte Heinz Broders.
»Als die Rettungskräfte bei der Jacht eintrafen, befand sich niemand mehr an Bord. Trotzdem wird Holger Michaelis nicht unbedingt allein zu seinem Törn aufgebrochen sein. Man sagte mir, dass die Juvenile nicht unbedingt ein Einhandsegler ist. Wir sollten in Betracht ziehen, dass sich zu Beginn des Törns noch mindestens eine, wenn nicht mehrere Personen an Bord befunden haben.«
Während eine Diskussion darüber anhob, wie jetzt weiter zu verfahren sei, läutete das Telefon erneut. Diesmal ging Kriminalrat Gabler selbst an den Apparat. Er winkte ungeduldig mit der Hand, um für Ruhe zu sorgen. Nach ein paar knappen »Ja« und »Ich verstehe« legte er den Hörer wieder auf.
Alle sahen ihn erwartungsvoll an.
»Das war noch einmal die Wasserschutzpolizei in Travemünde. Die Juvenile, Michaelis Jacht, befindet sich in Travemünde im Hafen. Sie haben mich darüber informiert, dass sie gerade unsere Kriminaltechnik angefordert haben. Die Spurensicherung soll die verunglückte Segeljacht untersuchen. Das Schiff scheint also noch so weit intakt gewesen zu sein, dass man es nach Travemünde schleppen konnte.«
»Warum war dann keiner mehr an Bord, als die Rettungskräfte eintrafen?«, wollte Broders mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit wissen.
»Das ist ein Punkt, der uns noch beschäftigen wird. Da die Rettungsmannschaft niemanden an Bord angetroffen hat, ist es ebenso gut möglich, dass sich bereits zum Zeitpunkt der Kollision keine Personen mehr an Bord befunden haben. Das würde zum Teil erklären, wie es überhaupt zu so einem Unglück kommen konnte. Auf den UKW-Anruf und das Typhon der Peer Gynt kam nämlich keinerlei Reaktion.
Ich vermute, dass die Besatzung schon zu einem früheren Zeitpunkt das Schiff verlassen hat. Aber wie das passiert ist und warum, das sollen wir erst noch herausfinden.«
Die Sonne stand bereits so tief, dass der größte Teil des Hinterhofes nun im Schatten lag. Es war Montagnachmittag, Pias erster Urlaubstag. Sie klappte ihr Buch zu und sah zu Clarissa hinüber, die mit einer gleichaltrigen Freundin und zwei Puppen in eine imaginäre Familienszene vertieft war.
Die Freundin, ein Mädchen aus dem Nachbarhaus namens Berit, war ein Geschenk des Himmels, denn in den Stunden zuvor war es Pia zunehmend schwerer gefallen, ihre Nichte bei Laune zu halten. Sie hatten zusammen Spaghetti gekocht, abgewaschen, waren ein Stück um den Block gegangen, um frisches Brot und Milch einzukaufen, und dann waren Pia die Ideen ausgegangen.
Sie hatte sich von Clarissa den Zugang zu dem kleinen Garten zeigen lassen, in dem die Mieter für die in den umliegenden Häusern wohnenden Kinder einen Sandkasten und eine Schaukel aufgestellt hatten. Aber das Schaukeln war Clarissa schnell langweilig geworden, und für die imaginären Verkaufsszenen im Sandkasten-Bäckerladen hatte Pia nicht die rechte Begeisterung aufbringen können. Als Clarissas Freundin aufgetaucht war, hatte Pia erfahren, dass nichts so entspannend ist wie zwei friedlich miteinander spielende Kinder.
Die letzte Stunde des Nachmittags hatte sie lesend auf einer alten Gartenbank zugebracht, doch allmählich wurde es zu kühl draußen, um herumzusitzen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass Tom bald von der Arbeit kommen musste.
Pia hatte in halbstündigen Abständen immer wieder auf ihr Mobiltelefon gestarrt, ob ihr vielleicht ein Anruf oder eine SMS entgangen wäre, denn sie wartete mit wachsender Ungeduld auf eine Nachricht über Marlenes Verbleib. Dass sie rein gar nichts gehört hatte, erschien ihr sonderbar und mittlerweile auch äußerst beunruhigend. Sogar eine schlechte Nachricht hätte sie doch bereits erreichen müssen. Selbst wenn Marlene etwas zugestoßen war, hätte man Tom doch inzwischen ausfindig machen und informieren müssen.
Als ihr Handy dann tatsächlich klingelte, zuckte sie zusammen. Endlich! Auf dem Display erkannte sie, dass es Ossi war, ihr Kollege Oswald Heidmüller.
»Hi, Pia, ich bin es. Wie schmeckt der Urlaub? Bei dem Wetter hast du bestimmt noch keinen Pinselstrich getan, stimmt’s?«
»Erraten, ich sitze an der frischen Luft und passe auf meine kleine Nichte auf.«
»Wie bitte? Ich wusste nicht einmal, dass du eine Nichte hast?«
»Die ist auch neu. Sie ist die Tochter von Toms Frau Marlene. Du erinnerst dich vielleicht an die Hochzeit im letzten Herbst, auf der ich war? Das Mädchen ist fünf Jahre alt, und wir machen uns alle ziemliche Sorgen, weil ihre Mutter verschwunden ist.«
»Wie verschwunden?«
»Marlene ist am Freitagabend angeblich in die Schweiz geflogen, um eine Freundin zu besuchen, und Tom hat sie am Sonntagmittag zurückerwartet. Sie ist aber immer noch nicht wieder da, und kein Mensch weiß, wo sie steckt.«
»Habt ihr es bei dieser Freundin versucht?«
»Das ist ja der Mist. Die Freundin sagt, Marlene war gar nicht bei ihr. Sie hätte den Besuch kurzfristig wieder abgesagt. Tom hat Marlene aber planmäßig zum Flughafen gebracht. So, und nun kommst du …«
»Hat dein Bruder schon die Polizei informiert?«
»Er will nicht. Noch nicht. Ich bin etwas ratlos, wie ich mich in dieser Angelegenheit verhalten soll. Aber solange ich auf die Kleine aufpasse, kann ich sowieso nicht viel unternehmen. Clarissa soll natürlich nicht merken, dass wir uns Sorgen machen.«
»Tom sollte versuchen herauszufinden, ob Marlene überhaupt geflogen ist, und wenn ja, wohin.«
»Das habe ich ihm auch schon gesagt, aber er meint, sie wäre spätestens heute Abend wieder da. Das ist alles eine ziemliche Scheiße hier. Entschuldigung. – Clarissa! Berit! Es ist noch zu kalt zum Barfußlaufen! Zieht eure Schuhe wieder an! – Was hast du eben gesagt, Ossi?«
»War ich gemeint? Ich habe meine Schuhe noch an. Nein, im Ernst, ich rufe eigentlich an, um dir zu sagen, dass wir es im Falle unserer Wasserleiche wohl tatsächlich mit einem Mord zu tun haben. Gut möglich, dass Gabler dich doch wieder herbeordert, wenn er mal wieder feststellt, dass er mehr Arbeit als Leute hat.«
»Es war also Mord. Dabei sah es doch mehr nach einem Unfall oder vielleicht auch nach Selbstmord aus.« Insgeheim dachte Pia aber, dass ihr Gefühl sie in dieser Sache nicht getrogen hatte. Sie hatte es so und nicht anders erwartet.
»Er wurde erst beinahe vergiftet und ist dann ertrunken. Und zwar mit einem Zeug, von dem unser guter Kinneberg sagt, dass man sich damit nicht selbst umbringen will. Und wenn der das behauptet, würde ich es bestimmt nicht versuchen …«
»Um was für ein Gift handelt es sich?«
»Ein Pflanzengift namens Aconitin.«
»Das sagt mir nichts. Wisst ihr denn schon, wer der Tote war?«
»Es hat sich eine Frau aus Neustadt bei der Polizei gemeldet, die ihren Mann vermisst. Er wollte am Wochenende auf der Ostsee segeln … Das mit dieser Segeljacht, die verunglückt ist, hattest du am Sonntag ja noch mitbekommen. Viel mehr haben wir momentan auch nicht. Ich wollte eigentlich nur, dass du weißt, dass Gabler sich vielleicht noch bei dir melden könnte. Ich meine, bevor du dir zu viel Farbe anmischst.«
»Ich mische nicht, wenn überhaupt, streiche ich nur weiß.«
»Hattest du nicht gesagt Ochsblutrot?« Heidmüller klang enttäuscht.
»Wenn ich sagen würde, dass ich drei Köpfe habe, würdest du es auch glauben, oder? – Hey, nicht mit Matsch gegen die Scheiben werfen? Woher habt ihr überhaupt das Wasser?«
»Okay, Pia. Ich höre, du hast alle Hände voll zu tun. Mach’s gut!«
»Tschüss, und danke für deinen Anruf …«
Pia ließ das Telefon in ihre Tasche fallen und lief zu den beiden Mädchen hinüber, die Matschkugeln auf dem Sandkistenrand vorbereitet hatten und sich nun anschickten, selbige gegen die Fensterscheiben im Erdgeschoss zu werfen.
»Clarissa, Berit, was soll der Unsinn?«
»Da wohnt Herr Senkblei, der ist doof.«
»Ja und? Hat er deshalb kein Recht auf saubere Fensterscheiben?«
Berit ließ den Arm mit der Matschkugel sinken. Schmutzig braunes Wasser tropfte auf ihre weißen Strümpfe und die blauen Lacksandalen.
»Der schimpft uns immer aus, und Mama sagt auch, dass er keine Kinder ausstehen kann …«
»Der ist böse«, setzte Clarissa hinzu und warf noch einen Klumpen in Richtung Fenster, der glücklicherweise in der Luft zerfiel, bevor er sein Ziel erreichen konnte.
»Hör sofort auf mit dem Unsinn!«
»Böse und schlecht. Mama sagt, ich soll nicht mit ihm reden. Man weiß nie, wo der Teufel ist …«
»Der Teufel? Kommt jetzt mit! Wenn euch nichts mehr einfällt, was ihr spielen könnt, dann räumt schon mal eure Sachen zusammen. Eure Puppenkinder sind auch schon ganz müde.«
Pia deutete auf die beiden Puppenbuggys. Clarissas Geschöpf hing halb aus dem Sitz heraus, und die hellblaue Stoffmütze war quer über das braune Plastikgesicht gerutscht. Was hatte ihre Nichte mit dem Teufel? Das war ein Ausdruck, den Pia weder von Clarissa noch von ihren Eltern erwartet hätte. Sie nahm sich vor, Tom danach zu fragen.
Zu Pias Überraschung begannen die Mädchen tatsächlich, ihre verstreut liegenden Spielsachen zusammenzutragen. Es war im Laufe des Nachmittags so viel geworden, dass sie unmöglich alles auf einmal in den dritten Stock hinauftragen konnten.
Berit, die weniger Spielzeug mithatte, verabschiedete sich und verschwand durch die Haustür des Nachbarhauses. Da sie auch allein heruntergekommen ist, ist das wohl so in Ordnung, dachte Pia.
»Pass auf, Clarissa! Wir kriegen nicht alles auf einmal mit. Soll ich schon einmal vorgehen und den Buggy und die Kochsachen mitnehmen. Dann komme ich wieder runter und wir tragen den Rest hinauf? Du kannst ja so lange schaukeln.«
Zu Pias Überraschung verzog sich das Gesicht der Kleinen zu einer Grimasse, die eher über kurz als lang in ein Heulen übergehen würde.
»Ich will nicht allein hier unten bleiben. Ich will nicht allein sein …«
»Wenn du jetzt mit hochkommst, musst du aber einen Moment allein in der Wohnung bleiben, oder willst du die Treppen zweimal laufen?«
»Nein!«
»Was willst du dann? Oben warten?«
Jetzt heulte sie tatsächlich, und Pia hob sie hoch, um sie zu trösten. Clarissa war schwerer, als sie gedacht hatte.
»Ich hab Angst, allein …«, schluchzte das Kind und schien sich immer mehr in seine Mutlosigkeit hineinzusteigern. Pia musste an das Ratespiel mit dem Fuchs, der Gans und dem Fährmann denken. Wie sollte sie alles nach oben bekommen, ohne dass Clarissa irgendwo allein blieb oder aber zweimal gehen musste? Sicher war sie müde und vermisste ihre Mutter.
»Clarissa, dein Papa kommt jetzt bald von der Arbeit zurück. Wollen wir ihm Abendbrot machen?«
»Nein. Ich hab Angst …«
»Wovor denn? Es ist alles in Ordnung.«
»Mama sagt, ich darf nicht allein sein. Oma sagt das auch. Ich will zu meiner Oma!«
Sie meinte sicherlich Marlenes Mutter, die sich schon immer viel um ihr Enkelkind gekümmert hatte. Aber Frau Brinkmann, Marlenes Mutter, war heute in den Urlaub geflogen und würde erst in drei Wochen zurückkehren. Sie stand zurzeit nicht zur Verfügung. Und bis sich Marlene wieder an ihr Kind und ihren Ehemann erinnerte, musste sie, Pia, eben einspringen, so gut es ging. Wenn wenigstens meine Mutter Zeit hätte, dachte sie mit einem Stoßseufzer und wischte Clarissa über das erhitzte, tränennasse Gesicht.
»Oma macht gerade Ferien, Schatz. Komm, wir beide gehen jetzt hoch, und du darfst in die Badewanne. Die Sachen hier unten hole ich, wenn Papa da ist.«