Kapitel 9

Als ich später mein Zimmer betrete, um mich für das Dinner umzuziehen, lässt mich das Knarren von Holzdielen zusammenzucken. Mein Albtraum von letzter Nacht greift mit Nebelfingern nach mir, und als ich eine dunkle Gestalt am Waschtisch stehen sehe, bleibt mein Herz kurz stehen.

Dann erkenne ich, dass es sich dabei lediglich um den Burschen handelt, und ich atme erleichtert auf.

»Herrje, hast du mich erschreckt!«

Er blickt mich an, wie zu einer Salzsäule erstarrt, als wäre ich ein Geist.

Ich runzle die Stirn. »Was machst du hier? Ich habe dich nicht gerufen …«

Mein Blick fällt auf seine Hand, die zur Faust geballt ist. Die silberne Kette meiner Taschenuhr ist um seine Finger geschlungen. Bob öffnet und schließt den Mund wie ein Fisch, der nach Luft schnappt. Sein Oberkörper zittert.

»Leg das sofort wieder hin!«, befehle ich ihm.

Im Hintergrund nehme ich das Klappern von Türen wahr. Doch ich bin ganz auf den Burschen konzentriert, den ich offenbar auf frischer Tat ertappt habe, wie er meine Taschenuhr stehlen wollte.

»Bitte …«, flüstert Bob. Er klingt so erbärmlich, dass ich fast schon Mitleid mit ihm habe. In diesem Moment poltert Wallace White jr. ins Zimmer.

»Was geht hier vor?«

Vielleicht hätte ich Bob nicht verraten, wenn er mir die Uhr sofort zurückgegeben und sich entschuldigt hätte. Großmutter hat oft behauptet, dass ich ein weiches Herz habe. Doch ein Dienstbote, der keinen Respekt vor dem Eigentum seiner Herrschaft kennt, besitzt auch kein Ehrgefühl, und so jemanden kann niemand gebrauchen.

Schweigend beobachte ich Wallace dabei, wie er Bob die Taschenuhr aus der Hand nimmt und ihm fristlos kündigt. Diese Nacht darf er noch in seiner Stube unter dem Dach verbringen. Aber er muss Thornhill Hall in den ersten Morgenstunden verlassen.

Bob lässt Wallace’ Litanei klaglos über sich ergehen. Er versucht nicht einmal, um seine Stellung zu betteln. Wie ein geprügelter Hund sieht er aus, als er mit hängenden Schultern aus meinem Zimmer schlurft und in Richtung Dienstbotentrakt verschwindet.

»Ärgerlich, sehr ärgerlich«, empört sich Wallace, während er mir die Taschenuhr in die Hand drückt. »Es tut mir leid, Colin. Das hätte nicht passieren dürfen.«

Ich nicke nur. Dann verlässt Wallace das Zimmer und ich schließe die Tür hinter ihm. Der süße Duft der Flammenblumen macht mich ganz schwindelig, weshalb ich das Fenster öffne und frische Luft ins Zimmer lasse.

Vom Erdgeschoss her dringt das Läuten der Klingel, mit der Wallace das Personal antreten lässt. Vermutlich wird er ihnen mitteilen, dass sie für eine Weile ohne einen Burschen klarkommen müssen.

Es hat zu regnen begonnen, als wir uns im Wintergarten versammeln. Die Abendsonne ist hinter dunklen Wolken verschwunden, und die Bediensteten haben Kerzen angezündet. Der Regen trommelt an die Glasscheiben über und neben uns, so laut, dass er die Klänge des Grammophons und das Geplapper der Gäste beinahe übertönt.

Der Zwischenfall mit der Taschenuhr und Bobs Entlassung scheinen die ausgelassene Stimmung der Gäste nicht zu dämpfen. Mr Pierce und das Dienstmädchen wirken allerdings angespannt. Annies Wangen sind gerötet und fleckig, als hätte sie geweint. Vielleicht stand sie Bob nahe.

Nachdem die Vorspeise aufgetragen wurde, wirft meine Mutter mir über den Tisch hinweg einen nachdenklichen Blick zu. Unser Streit von vorhin hängt noch ungeklärt in der Luft, und die wenigen Sätze, die wir wechseln, sind nichtssagend. Wie es sich gehört, lobe ich die Künste der Köchin des Hauses und den Wein, den Wallace zum Essen ausgesucht hat.

Am liebsten würde ich mich ganz auf das Dinner konzentrieren und die Unterhaltungen um mich herum ausblenden, doch Garrick Saint-Clark, mein Tischnachbar, hat sich offenbar fest vorgenommen, mich in ein Gespräch zu verwickeln.

»Ich habe Euren Großvater vor ein paar Jahren kennengelernt«, behauptet er zwischen zwei Gängen. »Ein feiner Mann.«

»Das muss schon eine ganze Weile her sein«, wirft Imelda ein, die seine Bemerkung gehört hat. »Colins Großvater ist schon vor langer Zeit gestorben.«

Saint-Clark nickt und berichtet von einem großen Londoner Empfang vor über zwanzig Jahren. Ich bemühe mich, den Anschein zu erwecken, dass ich ihm zuhöre, und betrachte unauffällig meine Tischnachbarin zur Linken. Lady Imelda trägt nun natürlich mehr als ein Unterkleid. Ihre Garderobe ist dennoch für ein Dinner äußerst ungewöhnlich. Ihren regenbogenfarbenen Seidenschal hat sie sich wie einen Turban um den Kopf gewickelt. Auf der Mitte ihrer Stirn klebt ein grüner Kristall, vielleicht soll er ihr drittes Auge symbolisieren, und statt eines Kleides hat sie sich einen Kaftan aus mehreren Lagen Seide übergeworfen. Goldene Armreifen winden sich wie Schlangen um ihre Unterarme. An ihren Ohrläppchen baumeln riesige goldene Sterne. Ringe trägt sie allerdings keine.

Sie zieht die Blicke der anderen magisch an. Selbst der Butler und das Dienstmädchen schauen fasziniert zu ihr hinüber.

Als Annie und Mr Pierce nach dem Dinner die Tafel abräumen, steigt die Spannung. Gleich wird Lady Imelda mit ihrer Séance beginnen. Darauf haben alle gewartet. Nur ich nicht – mir hat mein Traum gestern Nacht schon gereicht.

Der Regen draußen ist stärker geworden. Aus der Ferne ertönt leises Donnergrollen. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Wie passend für diesen Abend. Als hätte Lady Imelda dieses Wetter heraufbeschworen.

»Sarah hat erzählt, Sie haben Ihre Gabe bereits als Kind entdeckt?« Mr Saint-Clark mustert Imelda neugierig.

Die Gespräche am Tisch verstummen und alle Augen richten sich auf das Medium. Lady Imelda lächelt huldvoll in die Runde. Die Aufmerksamkeit der Anwesenden ist ihr offenbar kein bisschen unangenehm.

»In der Tat, Mr Saint-Clark. In der Tat.«

»Wie alt waren Sie da?«, will seine Frau Lucille wissen.

Imelda tastet nach einem ihrer Sternenohrringe und ziert sich etwas. Am Leuchten ihrer Augen kann ich jedoch erkennen, dass sie darauf brennt, diese Geschichte zu erzählen.

»Ich muss um die zwölf Jahre alt gewesen sein, als mir mein erster Geist erschien«, berichtet sie schließlich. Ihre Stimme klingt jetzt anders: leise, aber tragend. Ihre Worte sind gut verständlich, wie die einer Schauspielerin.

»Ich hatte mich wieder einmal mit meinem Bruder gestritten. Das tun wir bis heute. Nicht mit Theodores Vater«, erklärt sie schnell, als das gespannte Schweigen im Raum eine unangenehme Note anzunehmen droht. »Ich spreche von meinem jüngeren Bruder Robert. Wir sind wie Feuer und Wasser. Aber darum geht es gerade nicht, bitte entschuldigen Sie. Ich zog mich nach besagtem Streit etwas zurück, wollte meine Ruhe haben. Deshalb ging ich hinauf auf den Speicher der Stadtwohnung unserer Eltern. Er kam mir damals wie ein kleines Wunderland vor, mit all dem Krimskrams, den sie über die Jahrzehnte hinweg dort abgestellt hatten. Schränke und Koffer voller alter Kleider – ich habe mich damals schon gern verkleidet.«

Imelda zupft am Ausschnitt ihres Kaftans und die Gäste lachen wohlwollend.

»Nun ja, während ich dort zwischen verstaubten Kisten und abgehängten Spiegeln sitze, steht auf einmal meine liebe Großtante vor mir.« Sie senkt die Stimme. »Meine Großtante Edith, die fünf Jahre zuvor verstorben war, Gott hab sie selig.«

Die Anspannung im Raum ist so massiv, dass ich sie mit dem Fischmesser schneiden könnte. Das leise Klirren der Kristallgläser auf Mr Pierce’ Tablett verrät, dass er sich zusammenreißen muss.

»›Meine Liebe‹, sagte sie zu mir«, fährt Imelda fort, »›achte bitte künftig darauf, deine Füße und Knöchel anständig zu bedecken, wenn du mich besuchst. Eine ehrbare Dame stellt sich nicht so zur Schau.‹«

Die Gäste um mich herum brechen in erleichtertes Gelächter aus und auch ich muss schmunzeln.

»Meine Tante Edith war schon immer recht streng und hatte nichts für einen extravaganten Kleidungsstil übrig.« Sie streicht sich flüchtig über ihren Turban.

»Dabei sehen Sie doch ganz wunderbar aus!«, versichert Lucille Saint-Clark ihr. »Liegt diese seherische Gabe denn in Ihrer Familie?«

Die Frage veranlasst alle dazu, neugierig in Teddys Richtung zu blicken, der sich hinter seinem Weinglas versteckt.

»Ich fürchte, nein«, erklärt Imelda. »Auch wenn Tante Edith sicher ein gewisses Talent dafür besaß. Sie ist mir noch drei weitere Male erschienen, jedes Mal um mir eine Rüge zu erteilen. Was die anderen Mitglieder meiner Familie angeht, hat sich nie jemand dazu geäußert. Wobei meine Mutter viel zu sehr auf ihren guten Ruf bedacht ist, als dass sie so etwas jemals zugeben würde. Und Robert ist ein solches Ekel, dass ohnehin niemand mit ihm sprechen will. Nicht einmal die Geister.«

Das Unwetter draußen wählt ausgerechnet diesen Moment, um sich in einen Sturm zu verwandeln. Wind rüttelt an den Fenstern des Wintergartens. Die Äste des Lorbeerstrauchs peitschen über die Scheiben.

Mutter blickt in Richtung Flur. »Vielleicht sollte ich nach Annaleigh sehen …?«

Wallace legt ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. »Mary passt auf sie auf. Mach dir keine Sorgen.«

Er steht auf, um das Grammophon auszuschalten, und Mutter nickt. Dann wendet sie sich wieder ihrer Freundin zu.

»Sind Sie bereit?«, flüstert Imelda in diesem Moment.

Im Raum wird es mucksmäuschenstill, sieht man einmal von dem trommelnden Regen und dem Donnergrollen ab, das langsam näher kommt.

»Legen Sie Ihre Hände vor sich auf den Tisch.«

Imelda zeigt uns, was sie meint. Sie legt ihre Finger auf das weiße Tischtuch, locker gespreizt.

»Müssen wir dazu nicht im Kreis sitzen?«, fragt Lucille Saint-Clark unsicher.

»Ein Oval geht auch. Hauptsache, wir können uns alle in die Augen schauen.«

In Wahrheit starren wir jedoch alle Imelda an, nachdem wir ihrer Anweisung gefolgt sind.

»Müssen wir uns berühren?«, fragt Garrick Saint-Clark.

»Nein. Das ist nicht nötig«, sagt Teddys Tante.

Wallace bittet Mr Pierce, uns allen noch einmal Wein nachzuschenken.

»Sie und Annie können jetzt gehen«, befiehlt er dem Butler. Wahrscheinlich ahnt er, wie unwohl sich Mr Pierce mit seiner Angst vor Geistern gerade fühlen muss. »Machen Sie Feierabend.«

Der Butler blickt kurz auf den Tisch, auf dem noch einige gebrauchte Gläser stehen, nickt jedoch. »Sehr wohl, Mr White.«

»Wenn Sie bitte noch so freundlich wären, alle Kerzen auszumachen, außer die auf dem Tisch«, sagt Imelda.

Der Duft verlöschenden Feuers breitet sich im Wintergarten aus, nachdem Mr Pierce und Annie durch den Raum gegangen sind und die Kerzen in den Leuchtern ausgeblasen haben. Die wenigen auf dem Tisch spenden ein flackerndes Licht. Zweifellos braucht Lady Imelda Schatten und Zwielicht, um ihre Show abzuziehen.

Nachdem der Butler die Flügeltür hinter sich zugezogen hat, sagt Wallace strahlend in die Runde: »So ist es doch etwas intimer, nicht wahr?«

Keine Ahnung, wie er das meint. Ich kenne von den hier Anwesenden niemanden wirklich, Mutter eingeschlossen. Und auf den Hokuspokus, den Imelda zweifellos gleich veranstalten wird, habe ich überhaupt keine Lust. Vielleicht sollte ich vorgeben, mir den Magen verdorben zu haben?

Doch als ich merke, dass Teddys Blick auf mir ruht, fasse ich den Beschluss, zu bleiben und diese Farce über mich ergehen zu lassen.

Lady Imelda schließt die Augen und beginnt zu summen. Ganz leise nur, ich kann es kaum hören. Als sie den Kopf in den Nacken wirft und ein kehliges Knurren ausstößt, spaltet ein gleißender Blitz draußen den Nachthimmel. Unmittelbar danach bringt ein gewaltiger Donnerschlag die Scheiben zum Klirren.

Ich zucke zusammen, einige Anwesende stoßen erschrockene Schreie aus.

»Das war heftig.« Garrick Saint-Clark lässt seinen Kopf kreisen, bis es in seinem Nacken knackt. »Sind Sie dafür verantwortlich, Imelda?«

»Gütiger Gott, nein!«, beteuert sie.

Lucille Saint-Clark lacht peinlich berührt. »Genau das richtige Wetter für eine Séance.«

Skeptisch blicke ich zu der verglasten Front des Wintergartens, auf die der Regen mittlerweile mit beeindruckender Wucht einschlägt. Noch einmal blitzt und donnert es, und die Kerzen auf dem Tisch flackern.

Mutter steht auf. »Fangen Sie bitte ohne mich an. Ich schaue nur kurz nach meiner Tochter.«

Wallace greift nach ihrer Hand, doch sie schüttelt ihn ab, lächelt in die Runde und verschwindet.

Unschlüssig blickt Imelda zu Wallace. »Sollen wir auf sie warten? Es ist …«

Der Rest ihres Satzes geht in einem weiteren gewaltigen Donnerschlag unter. Die Tür zum Garten fliegt krachend auf, der Wind wirbelt Regen und Laub in den Raum und bläst die Hälfte der Kerzen aus. Wir springen von unseren Plätzen auf. Weil ich der Balkontür am nächsten sitze, habe ich sie als Erster erreicht. Etwas Nasses klatscht mir ins Gesicht, ein abgerissenes Ahornblatt. Ich greife nach der regennassen Tür und versuche, sie wieder zuzudrücken. Dafür muss ich mich ordentlich gegen den Wind stemmen. Eine fremde Hand legt sich neben meine. Es ist die von Teddy. Flüchtig lächeln wir uns zu, dann beugen wir uns nach vorn und drücken die Tür gemeinsam ins Schloss.

Das Tosen des Sturms lässt allmählich nach. Ich atme erleichtert auf, als ich plötzlich eine Spiegelung im Glas der Balkontür entdecke. Sie ist farb- und konturlos wie grauer Nebel. Wie die Kreatur, die in meinem Traum in mein Bett gekrochen ist.

Kalter Schweiß bricht mir aus.

»Was ist?« Teddys Stimme dringt wie aus weiter Ferne an mein Ohr.

Ich beachte ihn nicht. Mit zusammengepressten Lippen drehe ich mich um. Aber kein Nebelschwadengespenst steht im Raum. Ich sehe nur die anderen Gäste, die versuchen, im Schein der letzten Kerzen der Verwüstung um uns herum Herr zu werden. Der Sturmwind hat zwei Vasen umgestoßen, die wie durch ein Wunder nicht zerbrochen sind. Blütenblätter schwimmen in Pfützen auf dem Boden. Feuchtes Laub ruiniert die kostbaren Läufer.

Ich drehe mich wieder zur Gartentür, suche hektisch nach der Reflexion des Geistes im Fensterglas. Vergeblich, dem Himmel sei Dank. Habe ich mir die Gestalt etwa nur eingebildet?

Es blitzt und donnert erneut, und etwas Kaltes streift meinen Hals. Ich schreie laut auf.

»Ich bins doch nur!« Teddy zieht seine Hand von meiner Schulter zurück.

Aus den Tiefen meiner Brust dringt ein erleichtertes Stöhnen.

»Ist bei euch alles in Ordnung?«, fragt Wallace vom Tisch her.

»Ja«, antworte ich. »Hab mich nur erschreckt.«

Ich strecke den Rücken durch und wende mich an Teddy. »Entschuldige.«

»Kein Problem«, winkt er ab. »Aber du bist leichenblass.«

Er hebt die Hand und legt sie auf meinen Arm, wie um mich zu beruhigen. Überdeutlich bin ich mir seiner Berührung bewusst. Ich starre auf seine Finger und in meinem Bauch beginnt es zu kribbeln. Da zieht er hastig seine Hand zurück, und als ich den Kopf hebe, kommt es mir vor, als würden sich seine Wangen verfärben.

Wieder zuckt ein Blitz über den Himmel, und ein grollender Donner kurz darauf verrät, dass das Zentrum des Gewitters nicht mehr fern ist.

»Alles gut, wirklich«, erwidere ich und spüre, wie auch mir die Röte ins Gesicht steigt. »Aber dieser Sturm kam wie aus dem Nichts.«

Teddy blickt nach draußen, wo es inzwischen so dunkel ist, dass man nichts mehr erkennen kann. Das Regenwasser läuft in Strömen an den Fenstern herunter.

»Ich gehe kurz nach unten, um das Personal zu holen«, verkündet Wallace. »Sie müssen dringend hier Ordnung schaffen.«

Damit verschwindet er aus dem Raum, während wir anderen uns ratlos anschauen.

Imelda trippelt leise zu Teddy und mir. Sie hebt den Saum ihres Kleides an, damit er nicht über den Boden schleift. Erst jetzt sehe ich, dass sie keine Schuhe trägt.

Vor einer Rosenranke, die der Sturm in den Wintergarten geweht hat, bleibt sie stehen.

»Du solltest nach oben gehen und dich umziehen, Schatz. Bevor du dich erkältest«, sagt sie zu ihrem Neffen.

Teddy blickt an sich herunter. Durch den prasselnden Regen ist er durch und durch nass geworden. Er nickt, streicht sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und verlässt ebenfalls das Zimmer.

Ich bücke mich nach einer der umgestürzten Vasen, als Imelda sich an mich wendet.

»Du auch, Colin. Du triefst genauso wie Teddy.« Resolut nimmt sie mir die Vase aus den Händen. »Umziehen, Colin. Sonst holst du dir noch den Tod.«