OTHER LOVE POEMS

GREEK LOVE-TALK

What I, as one loved, already early learned,

I see you, beloved, learning angrily;

then for you it distantly sojourned,

now your destiny stands in all the stars.

Over your breasts we will together contend:

since as glowingly shining they’ve ripened,

so also your hands desire to touch them

and their own pleasure superintend.

Fall, 1907, or Spring, 1908

THE LOVERS

See how in their veins all becomes spirit:

into each other they mature and grow.

Like axles, their forms tremblingly orbit,

round which it whirls, bewitching and aglow.

Thirsters, and they receive drink,

watchers, and see: they receive sight.

Let them into one another sink

so as to endure each other outright.

Summer, 1908

You declare you know love’s nights? Have not bud

and sepal of soft words blossomed in your blood?

Are there not on your beloved body places

which recollect like open faces?

Summer, 1909

……‥ these soft

nights hold me like themselves aloft

and I lie without a lover.

Summer, 1909

Are not the nights fashioned from the sorrowful

space of all the open arms a lover suddenly lost.

Eternal lover, who desires to endure: exhaust

yourself like a spring, enclose yourself like a laurel.

Summer, 1909

What fields are fragrant as your hands?

You feel how external fragrance stands

upon your stronger resistance.

Stars stand in images above.

Give me your mouth to soften, love;

ah, your hair is all in idleness.

See, I want to surround you with yourself

and the faded expectation lift

from the edges of your eyebrows;

I want, as with inner eyelids sheer,

to close for you all places which appear

by my tender caresses now.

Summer, 1909

Also to affirm even rapture

like a thing

Summer, 1909

WOMAN’S LAMENT I

And the last perhaps will not return

and knows me not although I burn.

Ah the trees overhang glowingly

and I feel no one feeling me.

Early 1911

WOMAN’S LAMENT II

So like a door which won’t stay closed,

my moaning embraces open in sleep

again and again. Oh nights of woe.

Outside grows the garden gently in the moonlight

and the blossoms dim my window

and the nightingale is not in vain.

Early 1911

This is the mute-mouthed mounting of the phalli

February, 1922

Like the pigtails of quickly grown-up girls

one braids differently, one sets the curls

of these blissfully greening creatures with care

and differently round shape and pin there.

How they are freeing themselves, how they grow,

under summer pinafores stretching so slow;

ah, what to a maiden rouses two new breasts,

she arouses over all the rest.

End of 1923

By the sun-surrounded road, within the

hollow open tree trunk which for long has

been a trough in which a film of water

is renewed so softly, there I still my

thirst: the clearness and epiphany of

water enters me across and through my wrists.

Drinking would seem too much, too plain, to me;

but this expectant gesture draws

the shining water into my consciousness.

Therefore, if you came, I’d need, to still me,

just a gentle resting of my hands,

be it on the youthful rounding of your shoulder,

be it on the pressure of your breasts.

June, 1924

(Since I wrote you, sap sprang free

in the masculine blooming,

which is rich and puzzling

to my very humanity.

Do you feel, distant dear miss,

since you are reading me,

what sweetness fuses willingly

in the feminine chalice?)

July, 1924

GRIECHISCHES LIEBESGESPRÄCH

Was ich schon früh als Geliebter erlernte

seh ich dich zürnend, Geliebte, erlernen;

damals war es dir das Entfernte,

jetzt steht in allen Sternen dein Los.

Um deine Brüste werden wir streiten:

seit sie wie glühend beschienen reifen,

wollen auch deine Hände nach ihnen

greifen und sich Freude bereiten.

DIE LIEBENDEN

Sieh, wie sie zu einander erwachsen:

in ihren Adern wird alles Geist.

Ihre Gestalten beben wie Achsen,

um die es heiß und hinreißend kreist.

Dürstende, und sie bekommen zu trinken,

Wache und sieh: sie bekommen zu sehn.

Laß sie ineinander sinken,

um einander zu überstehn.

Sag weißt du Liebesnächte? Treiben nicht

auf deinem Blut Kelchblätter weicher Worte?

Sind nicht an deinem lieben Leibe Orte,

die sich entsinnen wie ein Angesicht?

……‥ diese weichen

Nächte halten mich wie ihresgleichen

und ich liege ohne Lieblingin.

Bilden die Nächte sich nicht aus dem schmerzlichen Raum

aller der Arme die jäh ein Geliebter verließ.

Ewige Liebende, die überstehn will: ergieß

dich als Quelle, schließ dich als Lorbeerbaum.

Welche Wiesen duften deine Hände?

Fühlst du wie auf deine Widerstände

stärker sich der Duft von draußen stützt.

Drüber stehn die Sterne schon in Bildern.

Gieb mir, Liebe, deinen Mund zu mildern;

ach, dein ganzes Haar ist unbenützt.

Sieh, ich will dich mit dir selbst umgeben

und die welkende Erwartung heben

von dem Rande deiner Augenbraun;

wie mit lauter Liderinnenseiten

will ich dir mit meinen Zärtlichkeiten

alle Stellen schließen, welche schaun.

Auch noch das Entzücken wie ein Ding

auszusagen

Und der Letzte geht vielleicht vorüber

und erkennt mich nicht obzwar ich brenn.

Ach die Bäume hängen glühend über

und ich fühle keinen Fühlenden.

So wie eine Türe, die nicht zubleibt,

geht im Schlaf mir immer wieder stöhnend

die Umarmung auf. Oh wehe Nächte.

Draußen wird der Garten weich im Mondschein

und die Blüten trüben mir das Fenster

und die Nachtigall ist nicht vergebens.

Dies ist das schweigende Steigen der Phallen

Wie man rasch Erwachsenden die Zöpfe

anders ordnet, legt man das Gelock

dieser selig grünenden Geschöpfe

sorgsam anders um Gestalt und Pflock.

Wie sie wachsen, wie sie sich befreien,

unter Sommerschürzen langsam prall;

ach, was sich an Mädchen spannt in zweien

neuen Brüsten, spannt sie überall.

An der sonngewohnten Straße, in dem

hohlen halben Baumstamm, der seit lange

Trog ward, eine Oberfläche Wasser

in sich leis erneuernd, still’ ich meinen

Durst: des Wassers Heiterkeit und Herkunft

in mich nehmend durch die Handgelenke.

Trinken schiene mir zu viel, zu deutlich;

aber diese wartende Gebärde

holt mir helles Wasser ins Bewußtsein.

Also, kämst du, braucht ich, mich zu stillen,

nur ein leichtes Anruhn meiner Hände,

sei’s an deiner Schulter junge Rundung,

sei es an den Andrang deiner Brüste.

(Da ich dir schrieb, sprang Saft

auf in der männlichen Blume,

die meinem Menschentume

reich ist und rätselhaft.

Fühlst du, da du mich liest,

ferne Zärtliche, welche

Süße im weiblichen Kelche

willig zusammenfließt?)