Ägypten, Cairo International Airport
»Hallo, Cey. Schön, dich wiederzusehen.«
Noch während Hunters Begrüßung drängte sich Echo zwischen den vollbärtigen Lateinamerikaner und Cey selbst und zwang ihn dadurch seine Hand von Ceys Oberarm zu lösen. Die Qualen in ihrem Innersten verebbten, ihre tödliche Anspannung jedoch keineswegs.
Cey hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und ihre messerscharfen J’ajal-Krallen hatten sich bereits so weit unter ihren Fingernägeln hervorgeschoben, dass sie ihr in die Haut ihrer Handinnenflächen schnitten. Ein heftiger Schauder packte Ceys gesamten Körper und es kostete sie eine enorme Konzentration sich darauf zu besinnen, wo sie war und vor allem wer sie war - keine seelenlose, nur zum Zweck des Mordens erschaffene Waffe.
»Kleines, ist schon gut«, redete Echo leise und beruhigend auf sie ein, während Delta gleichzeitig Hunter und seine Stellvertreterin Galvani – eine Seday Anfang dreißig mit langen schwarzen und auf der rechten Seite ausrasierten Haaren - in eine Unterhaltung verwickelte.
Nach einer knappen Minute hatte Cey sich endlich wieder vollkommen im Griff. Mit einem lautlosen Fluch lockerte sie ihre Finger und wischte ein paar Blutstropfen an ihrer Jeans ab. Hunter lachte über einen Scherz, den Delta gemacht hatte, aber Galvanis Blick war aufmerksam auf Cey gerichtet. Zu aufmerksam.
»Was für ein Zufall, ihr hier?«, brachte Cey sich nun betont munter in das Gespräch ein. »Solltet ihr nicht in Rio de Janeiro stationiert sein?«
»Ach, Rio war spannend, aber jetzt brauchen wir dringend wieder neue Aufgaben.« Hunter zwinkerte ihr zu. »Du weißt ja, ich halte es nicht lange am gleichen Ort aus.«
Nichts liebte dieser Seday-Truppenanführer mehr, als gleichermaßen intellektuelle wie körperliche Herausforderungen zu meistern, weswegen er sich und sein Team alle paar Monate an den nächsten aufregenden Einsatzort versetzen ließ.
Cey hatte ihn in New York kennengelernt, wo er ihr bei der Ergreifung des Schwarzmarkt Big Bosses Máximo Quiros zur Hilfe gekommen war. Leider hatte er sie und ihre Dämonen- und Wächterfreunde jedoch wie noch zum Teil recht naive Schüler behandelt und dieses Verhalten hätte beinahe Ceys Stellung als Wächteranführerin gefährdet. Von daher war sie gezwungen gewesen, Hunter und Galvani von Sahim, Delta und Esclados ausknocken zu lassen.
Hunter schien das merkwürdigerweise vergessen zu haben, so freundlich und unbedarft, wie er mit ihr sprach. In Galvanis Miene hingegen lag ein nach wie vor sehr wachsamer Ausdruck und sie hielt sich nicht nur außerhalb der unmittelbaren Reichweite von Cey auf, sondern auch ein paar Schritte von Delta und Echo entfernt.
»Wir sind keineswegs zufällig hier«, verkündete die Seday in einem Tonfall, der weder Begeisterung noch Missfallen mitschwingen ließ. »Tajyno hat uns hierher beordert. Als deine Unterstützung.«
»Wir haben Xyen auf seine Bitte hin gesagt, wohin unsere Flugtickets ausgestellt sind«, erklärte Echo bedächtig. »Als Vorsichtsmaßnahme, sollte uns etwas zustoßen.«
War irgendwie klargewesen, dass Xyen derart vorrauschauend und vernünftig reagiert hatte. Cey war sich jedoch immer noch unsicher, was sie von Hunters Begleitung halten sollte. Andererseits … sie musste zwangsläufig grinsen, denn vermutlich wurde auch Xyen gerade mit einigen unerwarteten Besuchern konfrontiert. Und die waren höchstwahrscheinlich weitaus schwerer zu handeln als Hunter, Galvani und seine restlichen Leute.
»Gehen wir«, bestimmte sie forsch, schließlich hatten sie inzwischen wahrlich genug Zeit verloren. Ein praktischer Aspekt von Hunters Anwesenheit zeigte sich jetzt sofort: Weil er und sein Team einige Stunden früher gelandet waren, standen bereits drei robuste und klimatisierte Geländewagen draußen vor dem Flughafen bereit.
Es war unglaublich heiß und der Wind trug immer wieder Millionen kleinster Sandkörnchen mit sich, die sich innerhalb von Sekunden überall niederließen – in Ceys Haaren, ihrer Kleidung und selbst in ihrem Mund. Sie verzog das Gesicht, versuchte den Sand wieder auszuspucken und war mehr als froh, als sich gleich darauf die Autotür hinter ihr schloss.
»Wohin?«, fragte Hunter, der auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte. Delta saß neben ihm, Echo bei Cey auf der Rückbank. Als sie ihr Ziel genannt hatte, warf Hunter Cey durch den Rückspiegel einen skeptischen Blick zu. »Sightseeing?«, vergewisserte er sich.
Cey zuckte lediglich die Schultern und schwieg für die restliche Fahrt. Sie benötigten eine knappe Stunde, bis sie ein riesiges Kalksteinplateau am westlichen Rand des Niltals erreichten.
»Bitte sehr, wir sind da«, verkündete Hunter, während er den Motor abstellte und gelassen das Gehupe von zwei quer stehenden Reisebussen ignorierte, die Horden von bunt gekleideten Touristen ausspien. »Die Pyramiden von Gizeh.«
Langsam stieg Cey aus. Ihr behagte das dichte Gewusel gar nicht, die vielen lauten Rufe, die Ohs und Ahs und das andauernde Aufblitzen von hunderten von Fotoapparaten. Ein Raunen und Säuseln setzte ein, zusammenhanglose Echos von Geschehnissen, Emotionen oder Träumen, die einen unsichtbaren Abdruck in dieser Welt hinterlassen hatten. Cey reduzierte rasch ihre mentale Wahrnehmung, bevor sie das verworrene Geflüster noch verrückt machen würde.
Sie ließ ihren Blick schweifen und musste zugeben, wie beeindruckend die monumentalen Bauwerke der Antike waren. Die Sphinx, als Wächterin der toten Könige von Ägypten, die zahlreichen Tempel, erbaut aus gewaltigen Monolithen, und natürlich die geheimnisumwobenen Pyramiden, erschaffen vor tausenden Jahren aus Gründen, die noch niemand vollständig zu entschlüsseln vermocht hatte. Mit einem Kopfschütteln riss Cey sich wieder zusammen. Zum Begaffen waren sie nicht hergekommen.
»Ich habe schon mal den Eintritt für uns bezahlt«, sagte Galvani, die einen der anderen Geländewagen gesteuert hatte. Sie und Hunter steckten die Köpfe zusammen und besprachen sich leise. Offenbar wollten sie beide bei Cey, Echo und Delta bleiben, während der Rest des Teams ausschwärmen und sich unter die Touristen mischen sollte.
Cey war das vorerst relativ egal. Sie orientierte sich noch einmal kurz, dann schritt sie zielstrebig auf die größte der Pyramiden zu - die des Pharao Cheops. Um diese betreten zu dürfen, mussten sie erneut bezahlen.
Durch einen langen, rechteckigen und sehr engen Gang gelangten sie bald darauf zur sogenannten großen Galerie - ein riesiger Raum in der ansonsten eher beklemmenden Enge der Pyramide - und von dort aus zur Königs- und Königinnenkammer. Es gab auch eine unterirdische Felskammer, die sich tief unter der eigentlichen Pyramide im natürlichen Gestein befand.
Das war alles ganz nett anzusehen, die Überreste des Sarkophags oder die präzise, millimetergenaue Bauweise, welche die Fugen zwischen den hundert Tonnen schweren Quadern oft nur erahnen ließ. Gewiss hätte es sich auch gelohnt, dem Führer ihrer Gruppe genauer zuzuhören, der die zahllosen Theorien renommierter Forscher zu diesem oder jenem Part der Pyramide wiedergab. Trotzdem blieb Cey irgendwann seufzend stehen.
Ein Japaner, der bereits mehrfach darauf hingewiesen worden war, dass man im Inneren keine Foto- oder Filmaufnahmen machen durfte, wäre beinahe in sie hineingerannt. Doch Delta zog sie blitzschnell an sich und schützte sie somit vor dem Rempler. Tief in Gedanken versunken lehnte Cey sich an Delta und verharrte an Ort und Stelle, während sich mindestens noch ein Dutzend Touristen fluchend und schimpfend an ihnen vorüberquetschte.
»Nicht den Anschluss verlieren«, ermahnte ein zweiter Führer, der Delta und sie wohl für ein Liebespaar hielt, weil er noch ergänzte: »Solltet ihr euch verlaufen, werdet ihr es hier drinnen nicht mehr so romantisch finden.«
Cey nickte artig, löste sich von Delta und ging wieder einige Schritte. Nur um sich bei der nächstbesten Gelegenheit endgültig von der Gruppe abzusetzen, indem sie einen niedrigen und für Touristen eigentlich gesperrten Gang betrat. Das Warnschild und das rote Flatterband ignorierte sie beflissentlich. Sie lief ein gutes Stück, wobei es immer dunkler wurde, bis schließlich Echo und Hunter jeweils eine Taschenlampe anknipsten. Zweimal bogen sie ab, dann kehrten sie wieder einige Meter zurück.
»Cey, was suchen wir hier?« Hunter, der bis jetzt eine erstaunliche Geduld an den Tag gelegt hatte, war offenbar nicht gewillt, ihr ohne Erklärung noch länger zu folgen.
»Vielleicht … einen versteckten Raum?«, riet Cey, weil sie es doch selbst nicht genau wusste.
Galvani lachte kurz auf. »Na, dann viel Glück. Ich habe vor einiger Zeit davon gelesen, dass menschliche Wissenschaftler dank einer Myonentomografie zwei verborgene Hohlräume entdeckt haben. Dorthin vorgedrungen ist allerdings noch niemand, obwohl der spektakuläre Fund sehr viel Aufmerksamkeit erregt hat. Es gibt aber einfach noch keine geeignete Methode, um jegliche unbeabsichtigte Beschädigungen auszuschließen. Nicht auszudenken, wenn etwa die gesamte Statik dieser historischen Stätte gefährdet werden würde.«
»Mhm«, murmelte Cey und begann damit, einige Vertiefungen in den Steinquadern dieses Gangs abzutasten.
»Hey, was soll das?« Galvani war von ihrem Tun offenbar genervt. »Falls es nicht so bei dir angekommen ist – die Ägypter reagieren sehr empfindlich, was ihre antiken Bauten angeht. Wenn du irgendetwas kaputt machst, kann das durchaus eine längere Gefängnisstrafe nach sich ziehen.«
»Dann würden die Ägypter es vermutlich auch sehr bescheiden finden, wenn ein Soziopath eine Rakete auf dieses Areal abschießt«, erwiderte Cey abwesend und wandte sich der nächsten Vertiefung zu.
»Zachriel ist an diesem Ort interessiert?«, vergewisserte sich Echo leise.
»Keine Ahnung.« Trotz ihrer mit Sicherheit nicht zufriedenstellenden Antwort warfen sich Delta und Echo lediglich einen knappen Blick zu und fuhren dann ebenfalls mit ihren Fingerspitzen über das Gestein.
Galvani setzte erneut zu einem Protest an, aber Hunter schüttelte den Kopf und tippte sich an sein Handgelenk. »Vergiss nicht, was Tajyno gesagt hat.«
Jetzt wurde Cey doch hellhörig und am liebsten hätte sie entsprechend nachgehakt. Anderes war zurzeit allerdings sehr viel wichtiger als ihre Neugierde.
Aus dem Gedächtnis heraus versuchte Cey abzuschätzen, wo sie als Nächstes nachsehen sollte, da zuckte Echo zusammen. »Autsch!«
»Was ist passiert?«, fragte Hunter und alarmiert richteten sie sich alle auf. Aber Echo winkte bereits wieder ab. »Nichts Wildes. Mich hat nur etwas in den Finger gepikst.«
»Was denn?« Cey schob sich nach vorne. In einer Mulde nahe dem Boden bemerkte sie eine winzige metallische Spitze, die selbst mit J’ajal-Augen nur sehr schwer zu entdecken war.
»Das gehört doch bestimmt nicht hierher.« Irritiert runzelte Galvani die Stirn und Cey konnte der Seday nur zustimmen.
»Was jetzt? Sprengen wir die Wand?«, witzelte Delta.
»Habt ihr denn Sprengstoff dabei?« Fragend blickte Cey in die Runde und Hunter schnalzte vorwurfsvoll mit der Zunge. »Hier drin wird nichts gesprengt!«
»War ja auch nicht so gemeint gewesen«, brummte Delta, während Cey schon wieder die Wand anstarrte. »Wir müssen da durch!« Ihre J’ajal-Krallen schoben sich hervor – dieses Mal aus vollster Absicht – und sie hieb aufgebracht gegen den Stein. Fünf minimale oberflächliche Furchen zeigten sich, aber das war es dann auch schon.
»Also jetzt mal im Ernst und völlig unabhängig davon, was Tajyno gesagt oder auch nicht gesagt hat: Diese Frau ist doch völlig gaga!« Galvani verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und Hunter wirkte mehr als gewillt seiner Stellvertreterin beizupflichten und diesen merkwürdigen Einsatz schnellstmöglich zu beenden. Dafür würde er allerdings an Delta und Echo vorbei müssen, die sich nun zwischen ihm und Galvani auf der einen und Cey auf der anderen Seite aufbauten.
»Verdammt, unser Fehlen wurde vermutlich längst bemerkt«, knurrte Hunter. »Und diese Kratzer im Stein wird man auch bemerken.«
»Vermutlich«, bestätigte Delta ausdruckslos.
»Wir landen im Gefängnis!«, wiederholte Galvani, in dem Versuch, an Deltas und Echos Vernunft zu appellieren. »Oder werden zumindest einen Riesenärger mit den örtlichen Behörden bekommen, bevor uns Tajyno mit einer halbseidenen Ausrede aus Ägypten zurückholen kann. Das wird ihm kaum gefallen.«
»Vermutlich«, war erneut die einzige Antwort, welche die beiden Seday erhielten.
Cey schlug währenddessen wieder auf den Stein ein und wieder und wieder. Zwischendurch versuchte sie es auch mit sanfterem Druck, mit behutsamem Abtasten, dann wieder mit roher Gewalt. Sie nutzte ihre Krallen, ihre Fäuste und trat sogar gegen diese beschissene Mauer. Hatte Galvani recht, war sie völlig durchgeknallt? Durchgeknallt, weil sie gehofft hatte hier eine Lösung zu finden, die es höchstwahrscheinlich gar nicht gab?
»Jetzt stoppt sie endlich!« Hunters Tonfall wurde sehr viel schneidender. »Zum Himmel, sie blutet schon!«
Tatsächlich war die Haut an Ceys Händen längst an mehreren Stellen aufgeplatzt, was sie allerdings nicht davon abhielt, es immer weiter zu versuchen.
»Kleines?«, fragte Echo sanft, aber sie schüttelte nur ablehnend den Kopf und bückte sich, um an der metallischen Spitze zu zupfen und zu zerren. Ohne Erfolg, diese ließ sich weder bewegen noch lösen.
»Lasst Cey machen«, beschwor Delta Galvani und Hunter. Cey befürchtete einen erneuten Protest, befürchtete, dass sich die Geschehnisse von New York wohl wiederholen würden. Verbündete, die gegen Verbündete vorgehen mussten …
Aber seltsamerweise knurrte Hunter nur ein letztes Mal und lehnte sich dann an die Wand. »Bitte, soll sie halt tun, was sie für nötig befindet.«
Cey war derart verdattert, dass sie für einen Moment nicht aufpasste und sich nun ebenfalls an der Spitze in den Finger pikte. Sie sah auf, registrierte das verärgerte Funkeln in Galvanis Augen und wie die Seday tief durchatmete. Erstaunlich ruhig drehte sie sich anschließend um. »Schön. Gehe ich eben ein Stück zurück und schaue, dass wir keine unliebsame Gesellschaft bekommen. Werde jedem, der fragt, eine Polizeimarke unter die Nase halten und sagen, dass hier ein bestialischer Touristenmord aufgeklärt werden muss oder so ähnlich. Hoffentlich entsetzt das alle so sehr, dass vorläufig niemand an offizieller Stelle nachhakt …«
Galvani würde ihr Zeit verschaffen und den Rücken freihalten, obwohl sie doch offenkundig anderer Meinung war? Cey hätte wirklich zu gerne gewusst, welche Befehle Tajyno Hunter und seinem Team erteilt hatte.
Erschöpft ließ sie sich auf den Boden plumpsen und strich sich über ihre verletzten Hände. Sie schielte zu Hunter und sein Blick bohrte sich in ihren. Und dann öffnete sich plötzlich sein Mund, während neben Cey ein sachtes Vibrieren einsetzte.
»Galvani!«, brüllte Hunter, während Cey selbst kaum zu atmen wagte. Die Seday kam sofort zurückgeeilt.
»Was-« Sie brach ab. Erst jetzt drehte Cey den Kopf. Und starrte statt auf eine massive Wand auf eine etwa kniehohe Öffnung.
»Das gibt’s doch gar nicht!«, hauchte Galvani. »Wie hast du das denn gemacht?«
Cey wusste es nicht. In den letzten Sekunden hatte sie schließlich überhaupt nichts getan, außer ihre Hände zu betasten. Jetzt allerdings bat sie Echo hastig um die Taschenlampe und kaum hatte er sie ihr gereicht, da streckte sie den Kopf auch schon durch die Öffnung.
»Warte«, sagte Echo und widerwillig hielt Cey inne. Wollte er etwa darüber streiten, wer sich zuerst in den Tunnel wagen sollte?
»Nimm die auch.« Echo zog seine Pistole und entsicherte sie, bevor er sie an Cey weitergab. Ihn und Delta mitzunehmen war vermutlich eine der besten Ideen gewesen, die sie in letzter Zeit gehabt hatte. Dankbar lächelte Cey ihrem Freund zu, bevor sie mit der Waffe in der einen und der Taschenlampe in der anderen Hand langsam und vorsichtig loskrabbelte.
Es war ein sehr langer Tunnel und Cey hatte keine Ahnung, wie Echo es bewerkstelligte ihr zu folgen. Er musste aufgrund seiner Statur andauernd mit dem Rücken, dem Kopf oder den Schultern anstoßen. Delta, Galvani und Hunter blieben vorerst zurück, letztere beiden nicht ohne ein unzufriedenes, undeutliches Gemurre von sich zu geben.
Endlich konnte Cey sich wieder aufrichten. Eine Kammer breitete sich vor ihr aus, aber keine mit Sarkophagen oder Goldschätzen.
Das Herz schlug Cey bis zum Hals und sie musste heftig schlucken. Sie schluckte erneut, versuchte dieses eisige Gefühl in ihrer Magengrube loszuwerden und ruhiger und gleichmäßiger zu atmen, doch nichts half. Nie hatte sie sich furchtbarer gefühlt als in diesem Moment.
»Hey.« Echo sah sich nur für wenige Sekunden um, bevor er sich neben sie kniete und ihr überaus ernst eine Hand auf den Arm legte.
»Jetzt«, wisperte Cey mit belegter Stimme. »Jetzt würde ich gern deine Meinung wissen. Wie hoch darf der Preis sein, um ihn aufzuhalten?«