S ophia musste sich beherrschen, um mit Lee gleichauf zu bleiben. Während das Chi des Drachen Sophia verbesserte Fähigkeiten verlieh, konnte die Attentäterin nicht mit der Drachenreiterin mithalten und so schnell laufen wie sie.
Auch wenn Sophia das Gefühl hatte, buchstäblich um ihr Leben zu rennen, wollte sie ihre Freundin nicht zurücklassen, um gefressen oder verzehrt zu werden oder was auch immer das Rauchmonster tat. Sie wagte einen Blick über ihre Schulter und stellte zu ihrem Entsetzen fest, dass das Rauchmonster sie verfolgte. Es bewegte sich geschmeidig und holte sie schnell ein.
Lee merkte, dass sie bald eingeholt wurden und setzte einen Geschwindigkeitszauber ein, um schneller zu sein und Sophia kurzzeitig hinter sich zu lassen. Die Drachenreiterin beobachtete, wie die Attentäterin um ihr Leben rannte. Wenn sie nicht gerade in Lebensgefahr schweben würden, hätte sie darüber gelacht, wie Lee mit fuchtelnden T-Rex-Armen davon hetzte, während ihre Füße zur Seite stießen. Kein Wunder, dass sie vorher so langsam war , dachte Sophia. Sie rennt wie eine Verrückte auf Amphetaminen.
Sophia beschleunigte ihr Tempo und befand sich sofort vor Lee. Es fiel ihr schwer, am Strand zu laufen, auch wenn sie mehr Kraft hatte. Ihre Stiefel sanken bei jedem Schritt in den Sand ein, obwohl sie versuchte, ihre Schritte so leicht wie möglich zu machen.
Als Sophia ein dröhnendes Geräusch hörte, blickte sie hinter sich. Zu ihrem Entsetzen sah sie nur noch Schwarz. Das Rauchmonster war im Begriff, sie zu verschlingen. Da sie keine Ahnung hatte, wie sie das Ding bekämpfen sollte, beschloss Sophia, dass Flucht immer noch die beste Option war, aber nicht am Strand, wo sie so viele Nachteile hatten.
Sie packte Lees Arm und zog sie in den Wald.
Die Meuchelmörderin wehrte sich nicht, sondern freute sich stattdessen. »Ja!«, rief sie, als sie in den Wald stapften und über die Baumwurzeln und Pflanzen sprangen, die den Boden bedeckten.
Sobald die beiden unter dem Blätterdach des tropischen Waldes waren, wurden sie in Schatten gehüllt. Sophia lief voran und wich großen Bäumen aus, deren dicke Wurzeln einen Hindernisparcours bildeten, der sie zwang, alle paar Schritte zu springen, während sie tiefer ins Zentrum der Insel vordrangen.
Sophia warf einen vorsichtigen Blick nach hinten, als das Gebrüll etwas nachließ.
Ihr Instinkt, den geheimnisvollen Wald zu betreten, war richtig gewesen, denn das Rauchmonster wurde dadurch langsamer. Die Bäume bogen sich wie zuvor, weil die Kreatur ihnen folgte. Es schlängelte sich in einer dünneren Gestalt um die Bäume herum, da es die dicken Äste überwinden musste und sie nicht wie echter Rauch einfach ignorieren konnte. Das gab ihnen die Möglichkeit, sich einen Vorsprung zu verschaffen, aber sie konnten nicht ewig weiterrennen.
Vor ihnen bemerkte Sophia eine kleine Lichtung. Zuerst spürte sie Furcht. Die Freifläche würde dem Rauchmonster die Möglichkeit geben, sich schneller zu bewegen, da es nicht mehr durch das dichte Laub behindert wurde.
Sophia wollte schon zur Seite ausweichen und im Schutz des Waldes bleiben, doch dann bemerkte sie etwas in der Mitte der Lichtung.
Es ergab für sie keinen Sinn, was sie da sah.
Vorne, in den Boden eingelassen, lag eine flache Metalltür. An ihr befand sich ein kleines Sichtfenster, eine Reihe von Zahlen und vor allem ein Türgriff. Eine Klappe.
Sophia wusste nicht, warum diese seltsame Tür in den Boden eingelassen war und sie wusste nicht, was sie auf der anderen Seite vorfinden würde, aber es war eine Tür zu irgendetwas . Sie hoffte, dass sich auf der anderen Seite ein Unterschlupf befand, der sie vor dem Rauchmonster schützen konnte.