Kapitel 14
Wenn du nicht kacken kannst, ist das einfach nicht cool

Ihr wisst, dass ich ein Faible für Pipi-Kacka-Humor habe – wie fast alle coolen Menschen, die ich kenne.

Mit ein paar Freunden habe ich schon ausgemacht, dass sie an mein Sterbebett kommen und dann einen knattern lassen. Weil ich weiß, dass ich dann definitiv noch mal richtig schön lachen werde.

Meine Schwester und ich blähen uns teilweise so zu und haben dabei unseren größten Spaß. Wir nennen uns die Trompetenkäfer!

Und darum möchte ich in diesem Kapitel ein paar meiner krassesten Anekdoten EVER zum Thema »Ausscheidungen« versammeln. Ja, es geht mir darum, dass ihr euch ordentlich auf die Schenkel klopft vor Lachen.

Aber da ist noch etwas anderes: Ich möchte übers Pipi- und Kackamachen schreiben, damit wir Frauen endlich damit aufhören, uns für die vollkommen natürlichen Vorgänge unseres Körpers zu schämen. Es muss ein für alle Mal vorbei sein mit der Scham (aber mal ganz ehrlich: Wir wissen alle, dass das nie passieren wird).

Ich kenne so unfassbar viele Frauen, für die es nichts Schrecklicheres gibt, als wenn sie bei einem Date pupsen müssen. Oder noch schlimmer: wenn sie bei einer neuen Eroberung zu Hause sind und dann groß aufs Klo gehen müssen.

Ich habe eine Freundin, die in so eine verzwickte Situation kam, als sie zum ersten Mal mit ihrem neuen Freund bei seinen Eltern zu Besuch war. Der Antrittsbesuch sozusagen, ein ganzes Wochenende lang. Erst konnte sie vor lauter Aufregung gar nicht richtig auf Toilette gehen. Dann wurde der Leidensdruck aber immer größer, und es drückte ihr immer unangenehmer im Bauchraum. Die Wurst wollte raus!

Mittlerweile hatte sie aber eine so krass panische Angst davor, dass ihr neuer Freund oder dessen Eltern von ihrem Kackgeruch Wind bekommen könnten, dass sie sich nicht anders zu helfen wusste, als in den Garten zu flüchten. Dort hockte sie sich hinter eine dichte Hecke und legte ihr Ei.

Gebt euch das bitte mal! Was ist mit uns Frauen bloß los?! Ich kann hier keinesfalls behaupten, ich sei in dieser Beziehung auch nur einen einzigen Schritt weiter. Und hier kommt der Beweis:

Als mein Mann Alex und ich am Ende der zweiten Schwangerschaft Sex hatten, hatte ich so was von keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Vor allem nicht über meinen Arsch. Während wir also im Bett zugange waren, konnte ich nichts mehr zurückhalten – ich musste lang und breit furzen.

Da lag ich also mit meinem Riesenbauch, eh schon total ausgeliefert, weil ich mich kaum mehr bewegen konnte, und lasse megalaut und in epischer Breite einen fahren. Ich muss euch wirklich sagen: Obwohl dieses Ungeborene in meinem Bauch unser zweites Kind war, wir verheiratet sind und zusammen einen Haushalt führen, habe ich mich drei Tage lang in Grund und Boden geschämt. Das war so schlimm für mich, einer der peinlichsten Momente meines Lebens. Ich dachte: »Legt mir die Scheidungspapiere hin, ich unterschreibe sie sofort. Dem Typen kann ich doch nie wieder in die Augen schauen!«


Wo wir gerade beim Sex sind: Kennt ihr diese Furzgeräusche, die aus der Scheide kommen? Schlimm! Wenn das passiert, hüpft man so durchs Bett und ruft laut »Haaa, ’tschuldigung!«. Und dabei furzt man noch weiter und macht alles natürlich nur noch schlimmer. Es ist der absolute Horror.

Dass der Typ so etwas sehr wahrscheinlich schon bei anderen Frauen erlebt hat, kommt mir in so einem Moment total abwegig vor. Denn in meiner Vorstellung hatten die Kerle, mit denen ich mal was hatte, vor mir ausnahmslos Zauberscheiden im Bett, aus denen niemals irgendwelche Geräusche kommen würden.


Worauf ich hinauswill:


Diese Scham rund um die Geräusche und Gerüche unseres Körpers macht uns klein. Sie hemmt uns, Sex zu genießen und stolz auf diesen wunderbaren Körper zu sein, in dem wir unser Leben verbringen dürfen.


Und gibt es nichts Schrecklicheres, als sich für das zu schämen, was so natürlich ist, dass es alle Menschen miteinander verbindet?

Egal, ob Multimillionärin oder Arbeitsloser. Egal, ob Hollywoodstar oder die Kassiererin vom Lidl. Egal, ob Papst oder die Queen: Wir alle atmen, schlafen, essen – und müssen aufs Klo. Und wir alle machen dabei Geräusche und hinterlassen dann und wann auch Gerüche.

Leute, Stuhlgang zu haben ist die normalste Sache der Welt.

Und ein Privileg.

Jeder hat ihn.

Und alle kriegen einen roten Kopf beim Kacken.


Gleichzeitig ist Scheißen aber ein riesengroßes Tabuthema. Und ich frage mich: warum eigentlich? Wir sitzen doch auch zusammen am Tisch und genießen ein Essen. In dem Moment ist doch jedem klar, was als Ergebnis unweigerlich ein paar Stunden später aus uns herauskommt. Warum reden wir so viel übers Essen und Kochen und die richtigen Lebensmittel – aber was der Körper daraus macht, darüber halten wir uns lieber bedeckt?

Vor allem bei älteren Leuten, das weiß ich noch aus meiner Zeit im Krankenhaus, hat guter Stuhlgang ganz viel mit Lebensqualität zu tun. Wenn du nicht kacken kannst, ist das einfach nicht cool. Da geht es einem nicht gut.

Stuhlgang ist auch bei den Allerkleinsten das A und O. Wenn Babys nicht groß machen können, werden sie richtig quengelig. Und ich übrigens auch. Am schlimmsten ist es, wenn ich zu einem Termin losmuss und spüre, dass ich gleich mal kötteln müsste – es jetzt aber noch nicht so weit ist. Dann steht immer die Frage im Raum: einfach losgehen oder zumindest mal einen Versuch wagen? Wenn ich mich dann für den Versuch entscheide, kommt auch meistens etwas – aber eben nur die halbe Portion. Die Zeit war schließlich noch nicht reif. Und ich sage es euch, das ist dann der unbefriedigendste Schiss aller Zeiten. Ich würde gerne noch ein bisschen mehr Zeit auf dem Klo verbringen und warten, ob der Rest auch noch rauskommt. Aber ich muss dann mit dieser halben Wurst in meinem Enddarm aus dem Haus. Das macht mir richtig schlechte Laune.


Richtig gute Laune bekomme ich hingegen bei einer Glückswurst, um mal etwas Positives zu erzählen. Wisst ihr, was das ist? Ich hoffe, ihr nickt jetzt ganz doll beim Lesen.

Denn was gibt es bitte Geileres im Leben als einen astreinen Glücksschiss? Du putzt dich ab, und es gibt KEIN EINZIGES MAL irgendeinen Kackstreifen auf dem Klopapier. Das ist für mich der perfekte Lifestyle! Da sage ich wirklich JA zum Leben!

Das Gegenteil von so einer Glückswurst ist übrigens, wenn du dir gefühlt 80 Mal den Arsch abwischst, und es hört und hört nicht auf. Immer wieder ist das Papier voller Kackreste.

Da frage ich mich jedes Mal, wie das überhaupt geht, wo das ganze Zeug bitte schön herkommt.


Glückswurst hin oder her, wenn es um die Ausscheidungen unseres Körpers geht, haben wir Frauen vor allem dann ein Problem, wenn wir der Meinung sind, dass ein Mann sich an ihnen stören könnte.

Ihr könnt es euch sicherlich denken, dass ich in Bezug auf Männer auch schon richtig in die Scheiße gegriffen habe. Und das meine ich jetzt nicht im übertragenen Sinne.


Als ich zum ersten Mal bei meinem Ex-Freund zu Besuch war, merkte ich gleich, dass seine Einzimmerwohnung mega-hellhörig war. Da ist es ja eh schon unangenehm, wenn du für längere Zeit im Bad verschwindest.

Wenn du dann auch noch mehrmals spülen musst, ist alles klar. Dann liegt der Typ geil im Bett, wartet auf dich und weiß sofort, dass du gerade einen abgeseilt hast.

Ich hatte also gehofft, dass es nicht so weit kommen würde, aber dann musste ich doch groß. Ich wollte das alles so schnell und diskret wie möglich hinter mich bringen – und stand deshalb gehörig unter Druck.

Der Fehler passierte, als ich vor lauter Ungeduld zu früh mit der Toilettenbürste im Klo rumhantiert habe. Papier und Kacke waren noch nicht ganz runtergespült. Das ganze Papier hat sich dann mit den Resten der Wurst in der Klobürste verheddert, und ich musste bestimmt zehnmal spülen, bis alle Fetzen wieder rausgewaschen waren. Und die Zeit lief gegen mich.

Als ich wieder aus dieser Toilette rauskam, war ich völlig am Ende. Keine Chance, die sexy Stimmung wiederherzustellen. Ehrlich, solche Situationen wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht, das ist einfach so uncool.


Einmal hatte ich mit einem Typen das dritte Date, wir waren zu später Stunde bei ihm zu Hause gelandet. Ich musste groß aufs Klo, keine große Sache bis hierhin. Ich lege also mein Ei. Doch dann merke ich, dass die Klospülung nicht funktioniert – und werde leicht panisch. Whaaaat?! Ich rufe also aus dem Bad zu ihm raus: »Hey, kann es sein, dass deine Klospülung nicht geht?«. Er so: »Ja, da steht aber eine Gießkanne neben der Toilette.«

Leute, das war eine fucking Kindergießkanne!

Dementsprechend hat es eine Ewigkeit gedauert, bis die Wurst endlich weggeschwemmt war. Mir war das so unfassbar unangenehm, weil der Typ ja checken musste, warum ich so lange wegblieb.

Wobei man sich natürlich auch die Frage stellen muss, was genau mir daran eigentlich unangenehm war. Jedem Mann dieser Welt muss schließlich klar sein, dass auch Frauen Stuhlgang haben, oder?


Einer Freundin von mir ist exakt das Gleiche passiert, zum Glück aber bei einem anderen Kerl. Er hatte aber leider nicht mit einer Gießkanne vorgesorgt. Mist! Was hat meine Freundin aus lauter Verzweiflung gemacht? Sie nahm ihre Kackwurst in die Hand, öffnete das Badfenster und warf die Wurst raus. Wohin genau, wissen wir bis heute nicht.

Lustige Geschichte, aber was geht eigentlich bei uns Frauen ab?

Wie kommen wir auf die Idee, dass unsere Kacke nach Rosenblüten und Veilchen duften muss? Männer machen sich über so etwas – wie so oft – keine Platte. Ihnen ist so etwas einfach viel weniger unangenehm, was ich echt bewundernswert finde.

Wobei es sicher auch den Jungs hart unangenehm ist, wenn sie bei einem Date furzen müssen. Das ist halt einfach ein Stimmungskiller, eine richtig fiese Angelegenheit, wenn man gerade dabei ist, einen sexy Eindruck zu hinterlassen. Und dann kommt unten auf einmal so eine stinkende Furzgranate raus.


Hier habe ich aber einen genialen Tipp für euch, auf den mich meine beste Freundin Vroni gebracht hat, ich selbst wäre da nie draufgekommen.


Wenn ihr also mit einem Typen die Nacht verbringt und merkt, dass ihr furzen müsst, dann zieht mal easy eine Arschbacke zur Seite.


Also nicht beide Arschbacken auseinanderziehen, das wäre zu viel. Sondern ganz sachte nur eine, sodass sich das Poloch leicht entspannt. Ihr werdet es nicht glauben, aber man hört den Pups nicht mehr. Riechen ist eine andere Sache, aber vielleicht habt ihr Glück, und es handelt sich nicht um einen Stinkerpups. Und wenn er doch riecht, dann ist es immer noch besser als Pupsgeräusch plus Stinken.

Probiert es aus! Wobei ich euch natürlich wünschen würde, dass ihr nur mit Männern im Bett liegt, bei denen ihr keinen Pups unterdrücken müsst.


Auch schlimm: Wenn du mit einem hotten Typen beim Essen sitzt und mal einen flattern lassen musst. Man merkt ja erst beim Dating, wie oft man eigentlich am Tag vor lauter Aufregung bläht. Das wird einem erst dann klar, wenn man versucht, die Pupse zu unterdrücken. In den allermeisten Situationen des Lebens lässt du möglichst unauffällig einen fahren und hoffst, dass keinem etwas auffällt. Wenn du aber nicht darfst, kann es zur Tortur werden. Es staut sich den ganzen Abend auf. Und dann kommt der Moment, in dem du so viel Luft angestaut hast, dass dein Magen Delfingeräusche macht. Das ist natürlich auch wieder peinlich, weil dein Gegenüber jetzt schnallt, dass bei dir voll die Blähungen am Start sind.

Ich habe einmal meine Blähungen so sehr unterdrückt, dass ich krasse Schmerzen bekam und dachte, ich hätte einen Herzinfarkt.

Wenn ich bei einem Typen übernachtet habe, ist es mir schon öfter passiert, dass ich dachte, ich könnte jetzt mal schnell einen fahren lassen, während er selbst aufs Klo gegangen ist oder in der Küche etwas zum Trinken holt.

Tja, dumm ist nur, wenn er zu früh zurückkommt, und unter der Bettdecke stinkt es noch brutal nach Pups. Ich wedele dann immer krass aggro mit der Bettdecke, damit der Gestank irgendwie verfliegt. Spätestens dann ist aber natürlich jedem im Raum klar, was hier Sache ist.


Ich habe euch vorhin erzählt, wie schrecklich unangenehm mir der superlange Furz im Bett mit meinem Mann Alex war.

Natürlich plädiere ich dafür, dass wir mit alldem offener und entspannter umgehen sollen, mir selbst gelingt das aber auch nicht. Trotz fünf Jahren Beziehung ist mir das alles noch immer unangenehm. Obwohl ich sagen würde, dass ich schon besser darin geworden bin – da ist noch Luft nach oben.

Neulich hatte ich wieder so eine Situation mit Alex: Ich musste krass kacken und bemerkte zu spät, dass das Klopapier alle war. Also rief ich ihm zu: »Baby, wir haben hinten im Bad kein Klopapier mehr!« Er brachte mir eine Rolle von der Gästetoilette, auf der noch exakt vier Blätter drauf waren.

Dazu müsst ihr wissen: Ich benutze derbe viel Klopapier. Es fängt schon damit an, dass ich erst mal das Klopapier in die Schüssel drapiere, weil ich keinen Bock habe, dass das Wasser hochspritzt, wenn die Wurst reinfällt. Es macht mich nämlich richtig fertig, von der Toilette angespritzt zu werden.

Ich sage also zu Alex: »Du, das reicht mir nicht.« Da schaut er mich doch tatsächlich fragend an und sagt: »Wenn dir das nicht reicht, dann solltest du mal zum Arzt gehen.« Da habe ich mich doch glatt wieder geschämt! Oh Mann!


So, genug von all den Kackgeschichten. Jetzt mal zu was Leichterem: Pipi!

Ich pisse ja überallhin, aus Prinzip. Das sage ich euch ganz ehrlich. Wo ich schon überall hingestrullert habe, das kann ich gar nicht mehr aufzählen. Ich bin da ziemlich schamlos, sodass schon ziemlich viele Leute meinen Arsch gesehen haben dürften. Das ist mir auch deshalb egal, weil ich mir denke: »Euch sehe ich alle nie wieder!«

Tricky wird es allerdings, wenn ich on the road bin. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich auf so ein Raststätten-Klo gehe. Oder noch besser in ein Parkplatz-Scheißhaus. Das könnt ihr mal schön knicken! Ich hätte viel zu große Angst, dass da eine Leiche liegt. Dass ich ein Crime aufdecke, nur weil ich mal eben kurz pissen muss.

Das Problem ist aber, dass das Gebüsch rund um diese Autobahn-Parkplätze mega-eklig ist, weil die Leute da einfach alles liegen lassen. Bäh!

Also was tun? Ich habe einen krassen Trick für euch: Ich öffne einfach die Beifahrertür und auch die Tür dahinter. Dann habe ich zwischen den beiden Autotüren eine Luke, in der ich ganz in Frieden mein Geschäft verrichten kann. Also Pipi. Hinscheißen würde ich da jetzt nicht.


Brunzen (so nennen wir in Bayern Pipi machen) in freier Wildbahn ist für Frauen auch so schon eine große Herausforderung. Wir alle kennen das: Der Strahl ist unberechenbar. Manchmal kommt er schön gerade – vor allem dann, wenn ich in die Dusche pinkele.

Aber ausgerechnet dann, wenn ich einen astreinen Strahl bräuchte, kommt ein fucking Niagarafall.

So ein Strahl des Todes geht in alle Richtungen.

Es spritzt wie Sau.

Dann hocke ich irgendwo in der Walachei, und unter mir bildet sich ein Bach. Und der läuft selbstverständlich immer in die Richtung ab, in der einer meiner Schuhe steht. AAAAARRRGGGHHH! Um das zu verhindern, versuche ich, während des Pinkelns mit dem nassen Fuß hochzugehen, und kippe dabei fast um.

In solchen Momenten wünsche ich mir dann doch einen Penis.


Mir fällt aber auch keine wirkliche Alternative zum Pinkeln in freier Wildbahn ein. Denn ich meide öffentliche Klos nicht nur auf Reisen wie der Teufel das Weihwasser. Ich würde mich wirklich niemals auf eine öffentliche Toilette setzen. Never ever.

Ich stelle mich also über das Klo, und es lässt sich meistens nicht vermeiden, dass ich die Klobrille anpinkele. Dadurch wird ziemlich zuverlässig auch mein Hosenbein nass. Ist mir schon tausendmal passiert. Und dann sieht halt auch jeder Depp, dass ich mich selbst angestrullert habe. Wunderbar.

Öffentliche Toiletten sind einfach schrecklich, und mir fällt auch keine Lösung ein, wie man sie zu einem besseren Ort machen könnte. Jahrelang habe ich die Klobrille dick mit Toilettenpapier ausgelegt, um mich hinsetzen zu können. Hygienisch ist das leider nicht, das weiß ich heute. Im Grunde bringt es gar nichts.


Ich kenne ein paar Frauen, die hocken sich auch nicht aufs Klo. Sie legen aber ihre Hände auf die Klobrille – auf einer öffentlichen Toilette! – und setzen sich dann auf die Hände drauf. Weil sie meinen, das wäre hygienischer. Ciao!

Ihr kennt solche Frauen nicht?! Mir fallen fünf ein, mindestens! Die schießen in meinen Augen komplett den Vogel ab. Meine Freundinnen wissen, dass ich das unsagbar schlimm finde. Und schicken mir von Zeit zu Zeit Fotos davon, weil sie wissen, dass sie mich damit so krass auf die Palme bringen. Öffentliche Toiletten sind ja auch deshalb so räudig, weil jeder danebenpisst und -kackt.

Und doch finde ich unser System eines Klos gar nicht mal so schlecht, weil man so immerhin ganz gut eingrenzen kann, wo die Fäkalien landen. In Asien gibt es häufig nur ein Loch im Boden, und rechts und links ist Platz für die Füße. Da hockt man sich einfach drüber und lässt alles ins Loch plumpsen. Weiß nicht, ob das jetzt wirklich besser ist.


Das mit der Dusche vorhin war übrigens kein Witz. Ich verstehe gar nicht, weshalb man nicht in die Dusche pinkeln sollte. Das spart ja auch aufs Jahr gesehen viel Wasser, weil man weniger oft die Klospülung betätigen muss. Einmal stand ich aber so übermüdet vor der Dusche, dass ich schon vor der Dusche losgepinkelt habe. So sehr ist das schon ein Automatismus bei mir.


So, und jetzt kommt zum Schluss noch meine Top-Pinkel-Anekdote:

Ich war 15 Jahre alt, als ich meinen ersten richtigen Freund hatte. Er lebte mit seiner Familie in einer echt kleinen Wohnung, und das einzige Klo war eine Mini-Gästetoilette.

Als ich ihn also zum ersten Mal zu Hause besuchen durfte, musste ich dringend strullern. Die Toilette hatte innen so eine Plattform, auf der du die Wurst noch verabschieden kannst, bevor du sie runterspülst. Im Fachjargon nennt sich das Kaskadentoilette. Die ganze Familie stand noch im Flur und kriegte somit mit, dass ich mal für kleine Mädchen musste. Und ich musste SO DRINGEND PIESELN, Alter!

Ich setzte mich also aufs Klo und merkte, dass mein Strahl derbe laut wird. Ich sage euch, wie es ist: Im Alter von 15 kannst du mit so einer Situation nicht umgehen. Ende.

Was mache ich Horst also? Ich halte meine Hand unter den Pissstrahl, damit er nicht so laut ist. Meine ganze Hand sammelte sich in Windeseile mit Urin. So schnell konnte ich die Hand gar nicht wieder öffnen, und alles schwappte über die Klobrille.

Vor der Toilette lag ein hellblauer Läufer. So einer, der sich um die Toilette schmiegt. Mein ganzes Pipi landete also auf diesem plüschigen Vorleger.

Ich war einfach nur überfordert mit der Situation und dachte, ich muss sofort hier raus! Aber was hätte ich tun sollen? Not macht erfinderisch: Ich stand also auf, ging zum Wasserhahn, stellte ihn an und setzte mit Absicht das halbe Bad unter Wasser, indem ich meine Hände unter den Wasserhahn hielt. Mich selbst spritzte ich natürlich auch dabei nass.

Kurze Zeit später trat ich wieder vor die versammelte Mannschaft und meinte, dass der Wasserhahn gerade explodiert sei. Wow!

Da braucht mir echt keiner erzählen, dass es geil ist, 15 Jahre alt zu sein.


Von diesem Standpunkt aus betrachtet, bin ich heute ein ganzes Stück weiter. Aber noch immer nicht da, wo ich gerne sein würde. Zum Glück habe ich noch ein paar Jahrzehnte Zeit, die Scham endgültig abzulegen.