43
Eleanor Queen saß auf dem Boden neben der alten Kiefer, die Beine unter sich verschränkt, die Augen geschlossen. Sie reagierte nicht, als Orla auf sie zuging, und Orla fragte nicht, was sie tat. Sie ging auf die andere Seite des Baumes und holte mit der Axt aus. Schlug mit aller Kraft zu. Holte wieder aus und schlug erneut zu. Die Härte des Schlags hallte in ihren Händen und in ihren Armen wider. Es war, als würde sie auf einen Felsen schlagen. Sie könnte sich bei dem Versuch, ihn zu zerstören, selbst zerbrechen, aber das Risiko war es ihr wert.
Mäh ihn nieder. Auch wenn es blutet.
»Stopp!« Die Stimme ihrer Tochter, schrill und panisch.
Orla hörte nicht auf. Am Rande ihres Blickfeldes sprang Eleanor Queen hoch, ihr Gesicht eine hagere Maske des Schreckens. Aber die Verzweiflung des Mädchens war völlig menschlich, was eine Erleichterung auslöste, die Orla noch mehr anspornte.
Hieb!
Hieb!
Ihre Arme kribbelten bis in die Schultern hinauf. Stücke der Rinde bröckelten ab, aber die Axt hinterließ kaum eine Kerbe im Stamm selbst.
»Mama!«
Hieb . »Tritt zurück, Eleanor Queen.«
»Hör auf damit!«
»Du lässt meine Tochter jetzt gehen! Du hast dein Leben gelebt, du gieriges Stück …« Hieb .
Eleanor Queen sackte auf die Knie und heulte vor Schmerz auf. Ihr Körper verkrampfte sich und warf sie nach hinten, aber sie kämpfte darum, sich wieder aufzurichten, und ruderte wild mit den Armen, um sich am Baum festzuhalten.
Orla hatte fast damit gerechnet, ein physisches Zeichen dafür zu sehen, dass sie das Wesen vom Geist ihres Kindes getrennt hatte. Aber die Schreie von Eleanor Queen waren zu laut, zu schlimm, um sie zu ignorieren. Sie ließ die Axt fallen und stürzte sich auf Eleanor Queen, weil sie befürchtete, dass die Krämpfe ihrer Tochter ihre schmalen Knochen brechen würden. In dem Mädchen tobte ein Krieg, und Orla hatte kaum die Kraft, es auf ihrem Schoß zu halten.
Einen schrecklichen Moment lang befürchtete sie, einer weiteren Illusion erlegen zu sein: Hatte sie die Axt an ihre Tochter gelegt, nicht an den Baum? Warum krümmte sich Eleanor Queen so vor Schmerz?
»Eleanor Queen!« Orla fuhr mit den Händen über sie und nestelte ihren Mantel auf, um nach Blutspuren zu suchen. Aber was auch immer der Grund für den Schmerz war, es gab keine äußeren Wunden.
Schließlich begann sich der Körper ihrer Tochter zu entspannen, und das Heulen verwandelte sich in lautes, röchelndes Atmen.
»O Mutter. Du hast mich verletzt.«
»Es tut mir leid, ich …«
»Nicht mich, ich habe für mein anderes Ich gesprochen.« Eleanor Queen wurde wieder steif, ihre Augen starrten sie reglos an. Einen Moment später keuchte sie auf und kämpfte darum, sich aus Orlas Armen zu befreien.
»Was ist denn?«
Aber Eleanor Queen stieß sie weg und kroch auf den Knien zum Baum. Sie warf ihre Fäustlinge ab und tastete mit unbeholfenen Fingern nach etwas in der Rinde. Als Orla die großen, unscharf blickenden Augen ihrer Tochter sah, befürchtete sie, dass sie ihr Augenlicht verloren hatte; sie tastete den Baum ab wie eine plötzlich Erblindete.
»Wonach suchst du? Sag mir, was los ist!« Orla kroch auf den Knien heran, bereit, ihre Tochter zu umarmen.
»Er ist hier«, flüsterte Eleanor Queen.
»Wer?«
»Er ist hier – jetzt weiß ich es!«
»Wer? Was sagt Sie denn?«
»Tycho. Sie sagt … er ist hier.« Die Stimme von Eleanor Queen klang am Ende hoch und voller Überraschung.
Eine Stille kehrte ein. Eine Reglosigkeit. Orla schloss die Augen. Ein Fluss strömte durch sie hindurch: Blut. Hoffnung. Furcht. Sehnsucht.
Er wogte in Stromschnellen um ihr Herz herum, tauchte an ihren Organen vorbei, strömte ihre Beine hinunter. Die Wucht in ihr steigerte sich, bis sie fast erwartete, dass ihre Haut durch den Druck zerspringen würde.
Orla erhob sich und konzentrierte sich wieder auf den Baum, wo Eleanor Queen immer noch verzweifelt suchte … Nach einem Weg hinein?
»Tycho?« Die Frage kam aus Orlas Mund, aber sie hörte sie wie aus weiter Ferne.
Eleanor Queen wurde plötzlich lebhaft. Sie sprang auf und hüpfte hin und her. »Er ist da, Mama! Er ist hier!«
Orla hatte Mühe, sich einen Reim darauf zu machen, dass ihre Tochter um den Baum herumsprang und vor Aufregung auf die Rinde klatschte. Tycho … Wie konnte er noch am … War das wahr?
Ihre Beine wollten unter ihr nachgeben, aber sie schloss sich Eleanor Queen an und berührte mit ihren bloßen, zitternden Händen die Rinde, bereit, ihr beim Suchen zu helfen. »Wo ist er? Tycho?«
»Er ist drinnen, Mama! Ich verstehe jetzt alles! Er ist hier, es geht ihm gut, ich kann ihn rausholen!«
»Wie … Wie, Liebling? Tycho – Mama ist hier, wir sind hier, Schätzchen!«
Eleanor Queen hielt inne und hörte einen Moment lang angestrengt hin.
»Kann er uns hören? Kannst du ihn hören?«
»Nein. Er schläft sozusagen. Aber Mama …« Sie griff nach Orlas Fingern. »Sie hat die Wahrheit gesagt. Sie hat nicht versucht, dich zu täuschen. Alles, was ich tun muss, ist, mich dem anderen Selbst hinzugeben.«
»Du kannst nicht Ihre neue Hülle werden …« Für einen kurzen Moment hatte sie fast geglaubt, dass sie ihren Sohn zurückbekommen würde. Aber sie konnte und wollte es nicht, wenn es bedeutete, ein Kind gegen ein anderes auszutauschen.
»Doch, kann ich, Mama!« In ihren Augen glitzerte eine seltsame, fremdartige Aufregung. »Sie kann in mir leben und mich ihre Macht lehren, und in dem Moment, in dem sie in mich übergeht – wenn sie den Baum verlässt und zu mir kommt –, wird dieser Baum, ihr altes Zuhause, zerbröckeln und ich kann Tycho befreien! Sie hat ihn beschützt, bis wir fest genug verbunden waren, damit ich …«
Orla schüttelte den Kopf. »Sag Ihr einfach … sag Ihr, Sie soll ihn gehen lassen!«
»Das kann sie nicht, Mama …«
»Warum nicht?« Orla spürte den Mantel ihrer Tochter, die Arme von Eleanor Queen, die sie mit ihren Händen umklammerte, dass die Knöchel weiß hervortraten. Der Wahnsinn nahm rasant zu, eine Herde mörderischer Zirkusclowns. Ihre Augäpfel fühlten sich an wie gefüllte Ballons, die zu platzen drohten. Aber Eleanor Queen blieb ruhig. Nein, sie war nicht ruhig. Sie strahlte von innen heraus. Wegen dem, was sie sein könnte. Eine Supernova, die sich plötzlich ihres eigenen dynamischen Potenzials bewusst geworden war. Das verdammte Wesen hatte ihrer Tochter eine Möglichkeit gegeben, eine Heldin zu sein – das Mädchen konnte nicht Nein sagen. Aber war es ein Trick? Würde es sie ihre beiden Kinder kosten?
»Ich kann nicht mehr in einem minderwertigen Wesen leben. Ich bin mir meiner selbst zu … bewusst. Und ich weiß, du hast dich angeboten. Ich wünschte, das wäre eine Lösung gewesen. Aber wir sind nicht … kompatibel. Wenn ich nicht in sie übergehe, wird der Junge mit mir sterben. Es tut mir leid.«
Es klang wie ihre Tochter, aber … auch wieder nicht. Die Worte gehörten dem verdammten Wesen.
»Lass sie gehen!«
»Ich wollte nicht, dass das passiert. Ich wollte deine Familie nicht in Gefahr bringen. Aber es ist deine Tochter, die jetzt den Unterschied machen kann, sie ist eine Königin …«
»Nein! Sie ist ein kleines Mädchen!«
»Wir werden hier zusammenleben …«
»Nein!«
»Und du wirst unsere Mutter sein. Das ist der einzige Weg, dir deinen Jungen zurückzugeben.«
Orla fiel auf die Knie und klammerte sich an die Manteltaschen ihrer Tochter.
»Mama!«
Beim Klang der Stimme ihrer Tochter, der echten, hellen und kindlichen Stimme von Eleanor Queen, schloss Orla sie in eine Umarmung.
»Ich verbiete es dir. Bring Sie dazu, dich zu verlassen, lass Sie nicht …«
»Sie ist noch nicht in mir, nicht physisch. Aber es ist einfacher, das andere Ich sprechen zu lassen, als alle ihre Worte zu wiederholen.«
»Bitte frag Sie, ob es einen anderen Weg gibt.« Sie blickte flehend in das Gesicht ihrer Tochter. Ihr schwankender Körper wollte auseinanderbrechen. Die Welt war gläsern geworden, sie war gläsern, alles drohte zu zerspringen. »Sie kann mich haben …«
»Mama, es gibt keinen anderen Weg.«
»Ich kann dich Ihr nicht geben, ich kann dich das nicht tun lassen …« Ihre Worte blubberten, wurden schaumig von Tränen und Rotz. »Weiß Tycho, wo er ist? Schläft er, ist er friedlich?« Eleanor Queen nickte, und Orla tat es ihr gleich. »Er wird also nichts merken. Er wird keinen Schmerz empfinden?«
»Ich will ihn nicht verlassen, Mama.« Jetzt war Eleanor Queen an der Reihe, in Verzweiflung zu verfallen, zu betteln. »Jetzt, da ich weiß, dass er hier ist, dass es ihm gut geht, kann ich ihn doch nicht verlassen.«
»O mein Liebes.« Orla wiegte Eleanor Queen auf ihrem Schoß. So wenig sie ihren Sohn zurücklassen wollte, für immer begraben im Kadaver eines Baumes, so wenig wollte sie ihre Tochter verlieren. Es war zu grausam, sie vor diese Wahl zu stellen. »Ich kann nicht zulassen, dass du stirbst.«
Eleanor Queen befreite sich aus dem Schraubstock der Arme ihrer Mutter. »Ich werde nicht sterben. Das sage ich dir immer wieder. Ich werde ich sein. Ich und mein anderes Ich. Sie hat versprochen, dass ich trotzdem aufwachsen und wie ein Mensch sein werde. Aber ich werde andere … andere Fähigkeiten haben. Und vielleicht kann ich sogar eines Tages von hier weggehen, wenn das andere Ich sich daran gewöhnt hat, sich zu bewegen.«
Es war, als würde sie eine fremde Sprache hören, die sie nicht verstand. »Du würdest also nicht … Du würdest hierbleiben müssen?«
»Nicht draußen. Wir würden im Haus leben, mit dir und Tycho. Eine Familie. Und wir könnten uns auf dem Grundstück bewegen. Und … ich bin mir nicht sicher, wie lange der nächste Teil dauern könnte. Das andere Ich ist hier verbunden, jenseits des Baumes, mit diesem Ort. Aber wir denken, wenn unsere Grenzen wachsen, könnten wir kurze Ausflüge machen. In die Stadt. Und später, mit etwas Übung, vielleicht noch weiter.«
Unser. Wir.
Orla schüttelte den Kopf, ihre Ungläubigkeit ebenso stark wie ihre Ablehnung. Eleanor Queen betrachtete sich bereits als mit dem Wesen verbunden, als wäre es ihr lange vermisster Zwilling. Aber zumindest war noch genug von Eleanor Queens wahrem Selbst vorhanden, um ihre Mutter um Erlaubnis zu bitten und zu gehorchen.
Orla würde das Angebot des Teufels annehmen, an diesem Ort zu bleiben – obwohl sie so hart darum gekämpft hatte, ihn zu verlassen –, wenn es das Überleben ihrer beiden Kinder bedeutete. Aber sie traute Ihr nicht über den Weg. Wer oder was würde Eleanor Queen wirklich sein, wenn sie die Verbindung akzeptierte? Es wäre unerträglich, wenn sie zwar gleich aussähe, ihr aber die wesentliche Menschlichkeit fehlte, die Eleanor Queen zu ihrem wunderbaren, liebevollen Kind machte.
»Kann Sie nicht … Kann Sie uns jetzt nicht einfach gehen lassen? Dich und mich?«
Eleanor Queen runzelte die Stirn. »Was ist mit Tycho?«
»Ich weiß, du liebst deinen kleinen Bruder, aber … wie kann ich dem zustimmen?«
»Ich dachte, das wäre die perfekte Lösung.« Das zerknitterte Gesicht ihrer süßen Tochter sah so verletzt aus. »Ich will es tun, Mama.«
»Ich weiß, Sie ist sehr überzeugend.«
»Und sie stirbt schneller, weil sie versucht, mit uns zu kommunizieren und Tycho am Leben zu erhalten. Uns läuft die Zeit davon, wir müssen …«
»Ich will dich nicht verlieren! Eleanor Queen, ich will dich nicht einem unsterblichen … Ding überlassen, das Geistertiere und Schneestürme und Gletscher macht.«
»Du gibst mich nicht her, du lässt mich etwas sein, das noch nie jemand war. Etwas, das nur ich tun kann. Ich werde etwas Besonderes sein, Mama.«
»Du bist doch schon etwas Besonderes.«
»Du weißt, was ich meine.« Wie leicht es war, Ärger zu vermitteln, indem man die richtigen Worte überbetonte.
In Orla bewegte sich etwas. Eine Tür erschien in der Mauer des Widerstands. Sie wagte es, sie einen Spalt aufzustoßen und einen Blick auf das zu erhaschen, was dahinter lag.
»Kannst du … Wirst du sie kontrollieren können? Die Kraft oder Macht?« Ein Wutanfall würde ganz anders aussehen, wenn er mit einem Hagelsturm oder einem Schneesturm einherginge.
»Ja …« Sie zögerte. »Wenn wir zusammen sind, als eins, dann werde ich alles wissen. Ich werde jung sein, aber das andere Ich wird immer noch alt sein.«
»Und das Mädchen? Wie alt war sie? Ist sie auch noch da?« In Wahrheit fürchtete Orla den menschlichen Teil des Wesens fast genauso sehr wie den übernatürlichen, vielleicht weil ihr die dunkle Seite der Menschen so viel vertrauter war.
»Da ist ein Teil von ihr, der Teil, der die Brücke schlägt zwischen dem, was sie wurde, und mir. Ich glaube, sie war … ein Teenager. Du musst uns glauben, sie wollte dir keine Angst einjagen.« Die Pupillen des Mädchens wurden groß und schwarz, als sie für ihr anderes Ich sprach. »Ich tauchte auf einer Bewusstseinsebene auf, die anders war als die, auf der ich vorher war. Ich hatte Angst; ich wusste, dass ich sterben würde. Endlich verstand ich mein ganzes Wesen; ich hatte etwas weit Größeres angezapft, als ich je erwartet hatte, und ebenso schnell war ich im Begriff, es wieder zu verlieren. Ich will leben. Bitte, Mutter.«
Orla konnte das nachempfinden. Nachdem sie 40 geworden war, hatte sie angefangen, immer öfter über das Sterben nachzudenken, und zwar nicht als abstrakte Möglichkeit, sondern als eine sehr reale. Sie wog die Vorzüge der verschiedenen Todesarten ab: schnell oder langsam, bei vollem Bewusstsein oder im Schlaf, katastrophale Verletzungen oder tödliche Krankheiten. Sie öffnete die Tür der Möglichkeiten ein wenig weiter. »Du könntest also nicht … Wenn du und Tycho in einen Streit geraten würdet, könntest du …«, ihn in den Himmel hinauffeuern. »Was sind Ihre Grenzen? Kann Sie andere Dinge tun, bei anderen Wetterbedingungen, in anderen Umgebungen? Wozu ist Sie fähig?«
»Sie hat nicht alles erforscht, denn sie hielt ihr langes Leben für selbstverständlich. Jetzt verstehen wir es besser. Das Bewusstsein, die Elemente. Ich weiß nicht alles, wozu wir fähig sind – das ist die Wahrheit. Aber ich werde immer noch deine Tochter sein.«
»Und Sie wird das auch …?«
»Es macht dir immer noch Angst, der Teil von Ihr, der nicht menschlich ist, und der Teil, der es ist. Das Mädchen vermisste ihre Mutter. Ihre Mutter starb, bevor sie hierherkam, und es machte ihr Angst, zu wissen, dass sie das gleiche Schicksal erwartete. Es ist ein wunderbares Geschenk, das du ihr machen kannst – uns, dem Geist, zu dem das Mädchen wurde, und mir –, eine solche Mutter wie dich zu haben.«
Mutter eines unsterblichen Wesens. Orla spürte, wie sich ein Säugling in eine der geschwärzten Kammern ihres Herzens drängte. Waren ihre mütterlichen Instinkte so stark, dass sie sich diesem Waisenkind nicht verweigern konnte?
»Eleanor Queen, versprich mir«, flehte Orla auf ihren Knien. »Versprich es. Versprich mir, dass du mir immer die Wahrheit sagen wirst. Von nun an gibt es kein Verstecken mehr. Sag mir … die absolute Wahrheit. Kein Verschweigen mehr.«
»Ich verspreche es. Ich wollte es nicht, Mama, aber ich musste es wissen. Ich musste zuhören, denn was sie zu sagen hatte, war größer als ich oder du oder alles, wovon ich je gehört hatte. Aber ich werde dich nicht ausschließen. Nie wieder. Ich kann von ihr lernen, so wie sie von mir lernt. Wir werden beide … Wir werden miteinander besser sein. Die besten Teile unserer selbst sein.«
Orla stellte sich vor, wie ihre Familie – sie selbst, ihre Eltern, Tycho – viele Jahre in der Zukunft mit einer erwachsenen Eleanor Queen gen Norden reisen würde, um die Polkappen wiederherzustellen. Könnte sie so etwas tun? Die Entität wusste vielleicht nicht einmal, dass ein solches Bedürfnis bestand, aber wenn Sie mächtig genug war – und wenn Sie mobiler waren, mit Eleanor Queen als Ihrem Zuhause und Ihrem gemeinsamen Willen … würde ihre Tochter länger leben, stärker, klüger, gesünder sein? Hatte Sie Ihre zweite Chance verdient, weil Eleanor Queen mit Ihr so viel Gutes tun konnte?
»Könntest du einen Hurrikan bändigen? Regen in ein ausgedörrtes Land beschwören?«
»Vielleicht, Mama. Wir würden es versuchen wollen. Ich möchte es versuchen.«
Sie sah ihre Tochter auf eine Art und Weise, wie sie es nie getan hatte. Sie sah ihr grenzenloses, Ehrfurcht gebietendes Potenzial.
Vielleicht konnte sie wirklich beide Kinder wiederhaben.