Hören wir gut hin: »der letzte Mensch lebt am längsten.« Was sagt dies? Daß wir mit der jetzt angebrochenen Herrschaft des letzten Menschen gerade nicht einem Ende und nicht einer Endzeit entgegengehen, daß vielmehr der letzte Mensch von einer seltsamen Dauerfähigkeit sein wird. Worin mag diese gründen? Worin anders als in seiner Wesensart, die zugleich alles bestimmt hinsichtlich der Art und Weise, wie es ist und wie jegliches als seiend gilt.
Diese Wesensart beruht für das animal rationale in der Weise, wie es alles, was ist, als seine Gegenstände und als seine eigenen Zustände zum Stehen bringt, vor sich stellt und sich auf dieses Gestellte als die umfassenden Umstände einstellt. Welches ist nun aber diejenige Art des Vorstellens, in der sich der letzte Mensch bewegt? Nietzsche sagt es zwar klar, doch er erörtert das Gesagte nicht weiter in der Richtung der Frage, die wir jetzt stellen. Welches ist die Art des Vorstellens, worin sich die letzten Menschen aufhalten? Die letzten Menschen blinzeln. Was heißt das? »Blinzeln« hängt zusammen mit, »blinken«, »glänzen«, »scheinen«. Blinzeln – das heißt: ein Scheinen und einen Anschein zuspielen und zustellen, auf welchen Anschein man sich als etwas Gültiges verabredet und zwar mit dem wechselseitigen, gar nicht ausdrücklich abgesprochenen Einverständnis, all dem so Zugestellten nicht weiter nachzugehen. Blinzeln: das verabredete und schließlich der Abrede gar nicht mehr bedürftige Sich-zu-stellen der gegenständlichen und zuständlichen Ober- und Vorderflächen von allem als des allein Gültigen und Geltenden, womit der Mensch alles betreibt und abschätzt.